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Christian Mück

Christian Mück

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Ein Kanal-Großprojekt schließt nun das Kaiserhaus und die Umgebung endlich an das Kanal-System an. 900.000,– EURO kostet das Projekt, das als Voraussetzung für ein Parkkonzept entlang der Ache gilt.

BRANDENBERG - Bei Hochbetrieb lief die Klärgrube des Kaiserhauses in Brandenberg schon mal über. Hören will das freilich niemand. Doch auch Bürgermeister Hannes Neuhauser sagt dazu: "Das ist bisher leider Realität". Vor wenigen Tagen haben nun die Arbeiten an einem ambitionierten Abwasser-Projekt begonnen: Die Fäkalien werden nach Fertigstellung im Frühjahr 2018 mit Luftdruck durch ein etwa zwei Kilometer langes Rohrsystem geschossen. "Dadurch ist die Kanalisation dann meistens leer, außer es wird mit Luftdruck abgepumpt", erklärt der Bürgermeister. 900.000,– EURO kostet das Projekt, das als Voraussetzung für ein gescheites, längst fälliges Parkraum-Konzept entlang der Brandenberger Ache gilt. "Nur wenn wir ein Abwasser-System entlang der Ache haben, können wir auch gleich die WC-Anlagen der Parkplätze dort einbinden", sagt der Bgm. Neuhauser.

EU-Projekt "Besucherlenkung"

Weil in der Brandenberger Gemeindekasse Geld rar ist und weil die EU aber keine (gebührenpflichtigen) Parkplätze fördert, hat sich der Brandenberger Bürgermeister kurzerhand das Projekt "Besucherlenkung entlang dem Naturdenkmal Brandenberger Ache" ausgedacht. Dieses Projekt beinhaltet im Wesentlichen etliche größere Parkflächen, ein Hinweissystem und sanitäre Anlagen entlang der Brandenberger Ache. "Wenn das Konzept umgesetzt ist, gibt es aber auch kein wildes Parken mehr entlang der Straße", sagt Neuhauser. Dann werde einerseits gestraft, andererseits werden Leitplanken errichtet, die das Parken ganz einfach unmöglich machen. "Dann kann endlich der Bus wieder fahren, die Feuerwehr und die Rettung kommen wieder durch", hofft der Brandenberger Dorf-Chef. Damit das Projekt überhaupt eingereicht werden kann, musste Bgm. Neuhauser mit Bauern und Bundesforste bereits entsprechende Nutzungsverträge liefern. Das hat er bereits erledigt. "Wir haben den Kramsachern diese Vorlagen überlassen und hoffen, dass Kramsach jetzt auch irgendwann nachzieht", sagt Neuhauser. Denn ein Teil der Brandenberger Straße entlang der Ache gehört noch zum Gemeindegebiet von Kramsach…

Rattenberg: Rad-WM wirft ihre Schatten voraus!

Montag, 30 Oktober 2017
Freigegeben in Lokales
Im September 2018 wird Rattenberg der Start-Punkt für die Rad-WM 2018! Bereits jetzt wirft das Ereignis seine Schatten voraus. An einem Konzept für die nötigen Parkplätze, WC-Anlagen und an vielem mehr wird in der kleinsten Stadt Österreichs bereits eifrig gearbeitet.

RATTENBERG - Von 24. bis 30. September nächsten Jahres wird Rattenberg Kopf stehen: Mehrere hundert Starter in unterschiedlichen Klassen werden dort in die Rad-WM 2018 starten. Fast zu jedem Fahrer gehört dabei dann ein Begleitfahrzeug und über 70 Motorräder werden den Tross begleiten. Über drei Stunden lang wird dann live aus Rattenberg berichtet, als Startpunkt dient der Sparkassen-Platz inmitten der Stadt!
Ein Großereignis, das für die Region und auch für die kleinste Stadt Österreichs eine tolle Werbung darstellt. Nur... auch etliche Probleme gibt es noch zu lösen.

Parkplätze und WC-Anlagen

Rattenbergs Bürgermeister, Bernhard Freiberger, dazu: "Die UCI (Union Cycliste Internationale) kommt einfach und sagt... 'wir brauchen alle Parkplätze von Rattenberg'. Das aber wohl hauptsächlich für die Organisation und für die Fahrer-Camps etc... Jetzt sind wir beim Schauen, wo wir für die Bewohner und für die Besucher zusätzliche Parkplätze schaffen können." Auch die WCs sind ein Thema für Rattenberg. Diesbezüglich gibt es nämlich ein Vandalismus-Problem in der Stadt. Die Anlage am Schlossberg musste bereits auf Autobahn-Standard saniert werden, weil irgendwelche Dummköpfe die Anlage immer wieder verwüstet hatten. "Aktuell haben wir das gleiche Problem mit dem öffentlichen WC bei Stadt-Eingang, obwohl es bereits ab 18:00 Uhr abgesperrt wird. Wir werden hier auch auf einen unverwüstbaren Standard umstellen müssen", sagt der Bürgermeister. Das allein wird für die Rad-WM nicht reichen...  Nach weiteren Möglichkeiten (Freiberger: "Vielleicht nicht nur Dixi-Klos...") wird noch gesucht.

Giro del Trentino!

Im April kündigt sich bereits die Feuertaufe für Rattenberg als Startort an: Auch der Giro del Trentino, eines der größten Radrennen im Alpenraum, startet bereits in der Stadt. Etwa 150 Teilnehmer werden dazu erwartet, ebenfalls mit jeder Menge Begleitfahrzeugen
Schon gewusst? Dem Treibstoff in Europa wird per EU-Verordnung Bio-Kraftstoff beigemischt. Der stammt hauptsächlich aus Palm-Öl. Die Plantagen dafür verdrängen weltweit Kleinbauern und treiben sie in die moderne Sklaverei, in die Abhängigkeit internationaler Konzerne. Das dient dem Umweltschutz eher mäßig.

INTERNATIONAL - Die Theorie ist gut: Pflanzen nehmen während ihres Wachstums genau so viel CO2 aus der Luft auf, wie sie bei der Verbrennung als Bio-Kraftstoff abgeben. Treibstoff aus Pflanzen wäre somit Klima-Neutral. Eigentlich. Relativ schnell hat sich jedoch gezeigt: Mit heimischem Rapsöl lässt sich Bio-Diesel weder in ausreichender Menge noch kostendeckend produzieren. Außerdem wären für eine nennenswerte Bedarfs-Deckung weit mehr Agrarflächen nötig, als in Europa zur Verfügung stehen...

EU verlagert Probleme und Gewinne ins Ausland...

Der ertragreichste Lieferant von Pflanzen-Öl ist die Öl-Palme. Und die wächst am besten auf Regenwald-Boden. Man ahnt bereits, wie diese Geschichte weitergeht... Da die EU in ihrer unermesslichen Weisheit, gesteuert von geldgeilen Konzernen, die Beimischung von Bio-Diesel zum Diesel EU-weit verordnet hat (!), tankt heute jeder Autofahrer ungefragt bis zu 7% Bio-Kraftstoff. Dafür werden weltweit Regenwälder abgebrannt. Denn auf diesen Böden wächst die Öl-Palme besonders gut!
Etwa die Hälfte des Regenwaldes in Indonesien wurde in den letzten 10 Jahren aufgrund der Biodiesel-Beimengung abgeholzt und mit Öl-Palmen bestückt. Lokale Bauern werden dafür vertrieben, ihrer Heimat beraubt. Ganze Dörfer verlieren ihre althergebrachte, nachhaltige Lebensgrundlage und werden durch Hungerlöhne faktisch in die moderne Sklaverei multinationaler Konzerne gedrängt.

Wir tanken Regenwald

Bio ist an diesem Diesel dann nur mehr der Name. Millionen Verbraucher tanken ohne ihr Wissen wie Kritiker es formulieren "ein Stück Regenwald". Schon seit 2007 ist die Industrie staatlich verpflichtet, sieben Prozent Bio-Treibstoff in den Diesel zu mischen. Aber dieser "Bio"-Diesel ist nicht so umweltfreundlich, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch Biodiesel trägt zu den häufigen Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte in den Innenstädten bei und wird zu einem ernsten Problem. Stickoxide greifen beim Menschen die Schleimhäute und den Atemapparat an, sie stehen im Verdacht, Herz- und Kreislauferkrankungen zu verursachen. Für die Politik gelten Biokraftstoffe als die Wunderwaffe gegen den Klimawandel. Denn sie sollen gegenüber fossilem Diesel Treibhausgase einsparen. Doch diese Theorie ist umstritten.

Saubere Sache?

Für Bio-Treibstoffe gab es Maßnahmen der EU und eine massive staatliche Förderung. Doch um die vorgeschriebene Menge von 7% Beimengung zu decken, sind riesige Mengen Rohstoff nötig. Billiges Palmöl kommt da gerade recht. Wie genau es hergestellt wird, interessiert nicht. Um die Anbaufläche für Palmöl zu vergrößern, brannten 2015 wochenlang Regenwälder. Die Rauchschwaden verdunkelten die Sonne und verschmutzten die Atemluft so sehr, dass Millionen Menschen betroffen waren und sogar Kinder starben. Außerdem steht Biodiesel in der Kritik, für eine Steigerung der Nahrungsmittelpreise verantwortlich zu sein. Zurzeit werden für Biodiesel Pflanzen auf 8,8 Millionen ha Land angebaut. Mehr Fläche, als ganz Österreich hat. Und Platz, der weltweit für Nahrungsmittel fehlt. Fakten, die die Politik seit langem kennt. Reagiert wird trotzdem nicht...
© Rofankurier