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Rattenberg: Rad-WM wirft ihre Schatten voraus!

Montag, 30 Oktober 2017
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Im September 2018 wird Rattenberg der Start-Punkt für die Rad-WM 2018! Bereits jetzt wirft das Ereignis seine Schatten voraus. An einem Konzept für die nötigen Parkplätze, WC-Anlagen und an vielem mehr wird in der kleinsten Stadt Österreichs bereits eifrig gearbeitet.

RATTENBERG - Von 24. bis 30. September nächsten Jahres wird Rattenberg Kopf stehen: Mehrere hundert Starter in unterschiedlichen Klassen werden dort in die Rad-WM 2018 starten. Fast zu jedem Fahrer gehört dabei dann ein Begleitfahrzeug und über 70 Motorräder werden den Tross begleiten. Über drei Stunden lang wird dann live aus Rattenberg berichtet, als Startpunkt dient der Sparkassen-Platz inmitten der Stadt!
Ein Großereignis, das für die Region und auch für die kleinste Stadt Österreichs eine tolle Werbung darstellt. Nur... auch etliche Probleme gibt es noch zu lösen.

Parkplätze und WC-Anlagen

Rattenbergs Bürgermeister, Bernhard Freiberger, dazu: "Die UCI (Union Cycliste Internationale) kommt einfach und sagt... 'wir brauchen alle Parkplätze von Rattenberg'. Das aber wohl hauptsächlich für die Organisation und für die Fahrer-Camps etc... Jetzt sind wir beim Schauen, wo wir für die Bewohner und für die Besucher zusätzliche Parkplätze schaffen können." Auch die WCs sind ein Thema für Rattenberg. Diesbezüglich gibt es nämlich ein Vandalismus-Problem in der Stadt. Die Anlage am Schlossberg musste bereits auf Autobahn-Standard saniert werden, weil irgendwelche Dummköpfe die Anlage immer wieder verwüstet hatten. "Aktuell haben wir das gleiche Problem mit dem öffentlichen WC bei Stadt-Eingang, obwohl es bereits ab 18:00 Uhr abgesperrt wird. Wir werden hier auch auf einen unverwüstbaren Standard umstellen müssen", sagt der Bürgermeister. Das allein wird für die Rad-WM nicht reichen...  Nach weiteren Möglichkeiten (Freiberger: "Vielleicht nicht nur Dixi-Klos...") wird noch gesucht.

Giro del Trentino!

Im April kündigt sich bereits die Feuertaufe für Rattenberg als Startort an: Auch der Giro del Trentino, eines der größten Radrennen im Alpenraum, startet bereits in der Stadt. Etwa 150 Teilnehmer werden dazu erwartet, ebenfalls mit jeder Menge Begleitfahrzeugen

Gemeinderat diskutiert über WC am Schlossberg

Montag, 03 November 2014
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Eine heiße Diskussion entbrannte Mitte Oktober um die Finanzierung des öffentlichen WCs am Rattenberger Schlossberg. Wer zahlt was und zu welchen „Bedingungen“?

RATTENBERG (lias) Die WC-Anlage am Rattenberger Schlossberg muss saniert werden, das steht außer Frage. Das gesamte Projekt kostet rund 100.000 EURO, Bauherr ist die Stadt-Musikkapelle Rattenberg-Radfeld (SMK). Neben der SMK, der Gemeinde Rattenberg und anderen Investoren, beteiligt sich auch die Gemeinde Radfeld an dem Projekt. Unter einer Bedingung: Ein ausgewählter Radfelder Verein darf einmal im Jahr ein Fest am Schlossberg abhalten. Aber nur nach Absprache mit der Gemeinde Rattenberg und der SMK.  
Dies sei zu viel verlangt, meint GR Gerhard Luchner (ÖVP) und  erklärt: „Ich verstehe nicht, warum so etwas an Bedingungen geknüpft sein muss“. GR Helmut Schmidhammer (ÖVP) fürchtet hingegen den Vandalismus von betrunkenen Radfeldern und den „Saustall“ nach dem Fest. GR Johann Tusch (SPÖ)  und GR Josef Fürst (parteifrei) sind allerdings der Ansicht, dass sich die Gemeinde Rattenberg glücklich schätzen kann. Die WC-Anlage müsse sowieso erneuert werden und mit den Mitteln der Gemeinde Radfeld muss die Stadt nur ein Fünftel der Kosten tragen. Der Antrag der Gemeinde Radfeld wurde am Ende mit zwei Gegenstimmen beschlossen.

Öffentliches WC am Sonnwendjoch: Wer zahlt Kanal?

Dienstag, 03 Dezember 2013
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Das Berghaus Sonnwendjoch ist ein beliebtes Ausflugsziel. Doch ohne öffentliche WC-Anlage,  die mittlerweile vom Berghaus Sonnwendjoch gestellt wird, könnte laut Wirt der Liftbetrieb eingestellt werden. Derzeit laufen Gespräche darüber, ob Gemeinde Kramsach, Tourismus-Verband und Alpbacher Bergbahnen die von der BH geforderte Abwasser-Entsorgung mitfinanzieren.

KRAMSACH (bb) Als ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, Kletterer aber auch Skitouren-Geher ist das Berghaus Sonnwendjoch bekannt. Diesen Sommer musste es allerdings inmitten der Hauptsaison schließen. Die BH Kufstein hätte den Betrieb laut Auskunft des Besitzers einstellen lassen.

Aufwendige Renovierung

Seit 2006 führen Eva und Günther Reiter das Berghaus Sonnwendjoch. Die Familie sanierte die Hütte aufwendig für mehrere 100.000,- EURO. Im Sinne der Nachhaltigkeit hat Familie Reiter eine Solaranlage installiert und die Wärmedämmung verbessert. Seit den Arbeiten erstrahlt die Hütte im neuen Glanz und bietet allen Bergfreunden eine Rastmöglichkeit mit modernem aber gemütlichen Ambiente. „Mit dem Umbau haben wir für unsere Gäste ein Ambiente geschaffen, in dem sie sich wohlfühlen und die Bergwelt genießen können. Wir erhalten sehr viele positive Rückmeldungen von unseren Gästen und haben somit in den letzten Jahren einen passablen Kundenstock aufgebaut“, sagt Familie Reiter.

Schlechte Nachricht
für die Besitzer  

Nach rund sechs Jahren Betrieb kam für die Familie nun Post von der BH Kufstein: In einem Schreiben wurde die seit Jahren vorgeschriebene Abwasserentsorgung nun eingefordert.
Eine solch kostenaufwändige Investition hätte allerdings den finanziellen Ruin der Besitzer bedeutet. Daher haben sie sich mit der Bitte um Unterstüzung an die zuständigen Partner, nämlich die Gemeinde Kramsach, die Alpbacher Bergbahnen sowie an den Tourismusverband gewandt. Die Verhandlungen zogen sich fast ein Jahr lang bis zum 13. August 2013. In der Zwischenzeit stellte der Besitzer aber den Betrieb für Gäste ein, denn laut BH wäre er für jegliche Verschmutzung von naheliegenden Quellen zur Verantwortung gezogen worden, solange eine neue Abwasser-Entsorgung fehlt. „Dieses Risiko war uns zu hoch“, sagt Günther Reiter. So blieb die Hütte vom 23. Juni bis 17. August geschlossen, beinahe eine ganze Saison war verloren. „Das bedeutet für uns finanzielle Einbußen, die nur schwer zu verkraften sind“, sagt Eva Reiter.

Ein erster Schritt

Als Resultat der Gespräche konnte über das Unternehmen „Wasser Tirol“ die Projektierung einer Abwasserleitung von der Hütte bis ins Tal veranlasst werden.
Andere Optionen wie der Bau einer regionalen Kläranlage am Berg oder eine Entsorgung durch Abtransport waren aus Platz- bzw. Kostengründen nicht möglich.  Die 4.000,- EURO für die Projektierung teilten sich Wirt, Gemeinde, TVB und Bergbahn  zu gleichen Teilen.  Das Konzept wurde nun eingereicht und liegt der zuständigen Behörde vor. Für die Realiserung der teuren Abwasser-Leitung ist eine 60%ige Kostenbeteiligung des Landes und des Bundes vorgesehen. Für die restliche 40% müssten entweder der Besitzer alleine oder die vier Vetragspartner gemeinsam aufkommen. „Wir hoffen nun auf eine positive Rückmeldung. Die Abwasserleitung wäre für die ganze Region wichtig. Denn die Sicherstellung des Hütten- und Liftbetriebes in Kramsach kommt nicht nur dem Tourismus zu Gute, sondern auch den Einheimischen. Zudem stellen wir gratis Sanitäranlagen für alle Bergfreunde zur Verfügung, nicht nur für unsere Gäste. Es wäre schade, wenn die Weiterführung des Lift-Betriebs an der Aufteilung der 40%igen Rest-Summe scheitert“, sagt Günther Reiter.  
Ob der Lift auch ohne öffentliches WC bis zu 1.000 Menschen täglich auf´s Sonnwend Joch befördern darf, ist fraglich.
© Rofankurier