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Matthias Knoll

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GREENPEACE deckt Etiketten-Schwindel auf!

Donnerstag, 03 Mai 2018
Freigegeben in Österreich
Wie vertrauenswürdig sind Gütesiegel? Dieser Frage ging die Umweltschutz-Organisation GREENPEACE in Österreich nach und kam zu einem alarmierenden Ergebnis: Nur fünf von 26 Gütesiegeln kann man bedenkenlos vertrauen.

ÖSTERREICH - 47 Prozent der Österreicher achten beim Kauf von Lebensmitteln auf Gütesiegel. Das zeigte ein Umfrage von GREENPEACE und Marketagent.com. Das bekannteste Gütezeichen ist das konventionelle AMA-Gütezeichen. Dieses legt den Schwerpunkt auf die österreichische Herkunft der Produkte. Über 70 Prozent der Befragten gaben an, dieses Gütesiegel zu kennen. Auf Platz zwei waren diverse Bio-Zeichen – mit nur rund 11 Prozent Bekanntheit.
"Viele Menschen kaufen konventionelle Fleischprodukte, auf denen das AMA Gütesiegel prangt, mit gutem Gewissen. Was sie aber nicht wissen: Ein Griff zu Bioprodukten hätte eine höhere ökologische Wirkung", sagt Nunu Kaller, Konsumentensprecherin bei GREENPEACE. Sie führt die Bekanntheit vom AMA-Gütesiegel auch auf die Werbemaßnahmen zurück: "Das Marketing der AMA (Agrarmarkt Austria, Anm.) erzeugt das Bild einer naturnahen und ursprünglichen Landwirtschaft, deren Produkte den höchsten Standards entsprechen." Indirekt landet so Gentechnik auf den Tellern der österreichischen Bevölkerung...

AMA Gütesiegel "bedingt vertrauenswürdig"

Das österreichische AMA Gütesiegel ist für GREENPEACE nur "bedingt vertrauenswürdig". Kritikpunkt ist hier die immer noch erlaubte Fütterung mit gentechnisch veränderten Futtermitteln in der Schweinehaltung. Auch der Einsatz von Antibiotika ist bei AMA-Schweinen weiterhin ungebremst hoch. Ein anderes Gütesiegel der AMA, das AMA-Biosiegel, wird von Greenpeace empfohlen. Das Ergebnis des GREENPEACE-Tests ist doch alarmierend: Ein Drittel der im Handel verbreiteten Gütezeichen ist nicht vertrauenswürdig. Keller: "Mit manchen Gütezeichen kann Greenwashing betrieben werden: Den Konsumenten wird vorgegaukelt, die Lebensmittel wären nachhaltig produziert worden, obwohl das gar nicht stimmt. Damit muss Schluss sein!", fordert sie.

geutesiegel
Von den 26 wichtigsten Gütezeichen hat GREENPEACE drei "wenig vertrauenswürdig" und sechs "nicht vertrauenswürdig" bewertet. © Kobal/Greenpeace

Besonders schlecht schneidet etwa das Meeresfisch-Siegel MSC ab: "MSC hat gravierende Schwächen. Umweltzerstörende Fangmethoden mit hohem Beifang stehen hier an der Tagesordnung. Rund 90 Prozent der kommerziell genutzten Fischbestände sind ausgereizt, überfischt oder zusammengebrochen. Um hier gegenzusteuern, müssen wir unseren Meeresfisch-Konsum deutlich reduzieren. Doch stattdessen gelangt – angefeuert durch MSC – immer mehr Fisch aus den Ozeanen in die Supermarktregale", sagt Kaller. Neben MSC zeigt Greenpeace noch weiteren fünf Gütezeichen die rote Karte, darunter dem Palmöl-Label RSPO, dem Aquakultur-Label ASC, Pro Planet, Rainforest Alliance und "garantiert traditionelle Spezialität".

14 von 26 zu empfehlen!

Auf viele Produkte kann sich der Konsument aber verlassen. Das veranlasst GREENPEACE zu einem Lob an den österreichischen Handel. Von der Bundesregierung fordert GREENPEACE allerdings gesetzliche Maßnahmen gegen den herrschenden Missbrauch bei den "Nachhaltigkeits-Gütesiegeln": "Ein Gütezeichen, das keinen realen Mehrwert für etwa Umweltschutz, Tierschutz oder Gentechnikfreiheit bietet, ist eine Täuschung der Konsumenten", sagt die Konsumentenschützerin Kaller.

Innenminister kündigt schärfere Asylpolitik an

Donnerstag, 03 Mai 2018
Freigegeben in Politik
Das österreichische Asyl-System stamme aus einer "nicht-globalisierten Zeit" und sei daher nicht mehr für heutigen Herausforderungen geeignet, sagt Österreichs Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) kürzlich. Er möchte einige Veränderungen umsetzen.

ÖSTERREICH - Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) kündigte im Rahmen einer Presse-Konferenz an, dass die Verfahren von straffälligen Asylwerbern rascher zu einem Abschluss geführt werden sollen. Die lange Verfahrens-Dauer wurde in der Vergangenheit auch von Hilfs-Organisationen stets kritisiert.
 
Schwerpunkt-Kontrollen

Außerdem kündigte der Minister Schwerpunktmaßnahmen durch das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl (BFA) an.
An Plätzen, die als "Hotspots" gelten, würden künftig gemeinsam mit der Landespolizeidirektion vor Ort verstärkt Kontrollen durchgeführt.

Raschere Abwicklung bei straffälligen Asylwerbern

Bei straffälligen Asylwerbern sollen die Verfahren künftig rasch und zügig abgewickelt werden. "Wir werden das zusätzlich zentral im Innenministerium kontrollieren. Wenn Asylwerber in Haft sind, muss das Verfahren schnellstens zu Ende gebracht werden  – und das gilt ebenso, wenn Asylwerber auf frischer Tat ertappt werden, wenn gegen sie Anklage erhoben wird sowie wenn sie ganz generell aufgrund ihres Verhaltens eine Gefahr für die innere Sicherheit darstellen", erklärt der Innenminister. Was die Abarbeitung von Asylanträgen betrifft, hat das BFA von den etwa 155.000 Asylanträgen, die von 2015 bis Ende 2017 gestellt wurden, bereits über 80% abgearbeitet. Seit 1.1.2018 wurden laut Ministerium weitere 20% der offenen Verfahren abgebaut (Reduktion um ca. 6.200). Somit sollen sich auch die Verfahren wieder beschleunigen..
"Unser Ziel ist es, dass die Verfahrensdauer nur noch maximal 6 Monate beträgt. Und ich bin zuversichtlich, dass wir das heuer schaffen", erklärt Innenminister Kickl. Gefordert sei allerdings die Justiz. Viele Verfahren werden laut Innenministerium in die nächste Instanz gezogen.

Rückführungen nach Afghanistan erst seit 2016

Was die Rückführungen von illegal aufhältigen Personen nach Afghanistan betrifft, erklärt Kickl, dass zwangsweise Rückführungen erst seit dem Jahr 2016 möglich sind, denn davor hätte die Botschaft kein Heimreisezertifikat ausgestellt. Im Jahr 2017 wurden insgesamt 703 afghanische Staatsangehörige außer Landes gebracht. Davon haben 237 Personen die Möglichkeit der freiwilligen Rückkehr in Anspruch genommen, bei 466 Personen hat laut Ministerium eine zwangsweise Außerlandesbringungen stattgefunden. Die Abschiebungen nach Afghanistan werden von der Opposition scharf kritisiert, SPÖ, PILZ und NEOS wollen diese stoppen.
"Im Zuge einer Begehung beim Nachbarn" hat die Gemeinde Jenbach festgestellt, dass GR Norbert Rainer ein Schwimmbecken in seinem Garten hat. Drei Mann hoch kamen daraufhin zum Lokalaugenschein. Es folgte ein 7-seitiges Gutachten zur Frage der Bewilligungs-Pflicht...

JENBACH - Es kostet etwa 250,– EURO, ist 1,2 m hoch und hat einen Durchmesser von 4,88 Metern: Das Kinder-Schwimmbecken von GR Norbert Rainer (FPÖ-Fraktion), das er für seine Enkel im Garten aufgestellt hat. Tausende andere Familien in Tirol haben vermutlich ähnliche Becken... Bei einer Begehung am Nachbargrundstück sei die Gemeinde auf dieses Becken aufmerksam geworden, sagt GR Rainer. Bauamtsleiter Christian Wirtenberger sagt auf Nachfrage, ja – er sei bei dieser Begehung zwar dabei gewesen, die Anzeige wegen des Schwimmbeckens gegen Rainer sei aber nicht von ihm.
Es handelt sich laut Norbert Rainer um eine "anonyme Anzeige von jemandem mit sehr guten Kenntnissen der Bauordnung".

Fremdgutachten

Zur Feststellung, ob das Schwimmbecken "eine Bewilligungs-Pflicht auslöst", wurde ein externer Gutachter, die Firma Scheitnagl aus Fügen, beauftragt. Der Grund für die Auslagerung des Gutachtens ist laut Schreiben der Gemeinde vom 13.2.2018, dass der Bauamtsleiter in Bezug auf GR Rainer "befangen" ist. Dies bestätigt Wirtenberger: "Ich bin mit dem Fall nicht befasst und habe mich als befangen erklärt."
Norbert Rainer schildert: "Bei der folgenden Begehung sind dann ein Mitarbeiter des Bauamtes und zwei Mann der Firma Scheitnagl aufmarschiert. Jetzt haben wir ein 7-seitiges Gutachten für unser Kinder-Schwimmbecken bekommen. Das Gutachten zahlt zunächst der Bürger und vermutlich soll es mir dann weiterverrechnet werden. Zum Gutachten sollen wir jetzt Stellung nehmen – und dann kommt wohl der Abbruch-Bescheid..."
Auf die Frage, ob die Gemeinde Jenbach tatsächlich ein Aufstell-Schwimmbecken abreissen lassen möchte, sagt Bgm. Dietmar Wallner (ÖVP) am Telefon: "Ich habe noch kein Gutachten gesehen. Ich bin derzeit auf Urlaub und beschäftige mich dann nach meiner Rückkehr damit..."
Wenn derartige Schwimmbecken tatsächlich bewilligungspflichtig sind, bleibt abzuwarten, wie die Gemeinde Jenbach dieses Thema gegenüber anderen Familien handhabt oder wie andere Gemeinden mit dem Thema nun umgehen...
© Rofankurier