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Wifo: BIP legt im 3. Quartal überraschend leicht zu

"Gerettet" wurde das BIP im 3. Quartal hauptsächlich vom Bausektor. "Gerettet" wurde das BIP im 3. Quartal hauptsächlich vom Bausektor. Bilderbox
Entgegen den Erwartungen wuchs die Wirtschaft in Österreich gegenüber dem Vorquartal um 0,1 Prozent. Die Wachstumsprognose 2012 könnte nun doch halten. Im Jahresabstand lag das BIP um 0,7 Prozent höher.

ÖSTERREICH Österreichs Wirtschaft ist im 3. Quartal doch nicht wie erwartet abgestürzt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) lag real um 0,1 Prozent über dem Vorquartal, gab das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Montag, 10. Dezember, bekannt; ursprünglich war von 0,1 Prozent Rückgang ausgegangen worden. Im Jahresabstand lag das BIP im Zeitraum Juli bis September real sogar um 0,7 Prozent höher, die erste Berechnung Mitte November hatte auf eine Stagnation (+/- Null) hingedeutet.
 
Im 2. Jahresquartal ist das heimische BIP im Quartals- und Jahresabstand um 0,1 Prozent gewachsen, bestätigte das Wifo am Montag außerdem. Für das 1. Quartal 2012 bleibt es im Quartalsabstand bei 0,3 Prozent Zuwachs, der Anstieg im Jahresabstand wurde aber geringfügig von 1,8 auf 1,7 Prozent nach unten revidiert.
Jahresprognose dürfte halten
 "Ohne der Prognose Ende kommender Woche vorgreifen zu wollen: Wir werden höchstwahrscheinlich bei den 0,6 Prozent bleiben, denn für das Gesamtjahr ist das Wachstum im noch ausstehenden 4. Quartal relativ wenig ausschlaggebend", sagte Wifo-Experte Stefan Schiman. Falls man überhaupt nach unten revidieren müsse, dann in einem sehr geringen Ausmaß von vielleicht 0,1 Prozentpunkt.

Auch die letzte Wifo-Prognose für kommendes Jahr von Ende September könnte halten: Für 2013 werde sein Institut "wahrscheinlich im Bereich von einem Prozent bleiben", so Schiman. Damit sei man nicht so pessimistisch wie die Österreichische Nationalbank. Die neue OeNB-Vorschau von vergangenem Freitag prognostizierte für heuer 0,4 Prozent BIP-Plus und für 2013 auch nur 0,5 Prozent reales Wachstum.
Bau überraschend stabil
"Gerettet" haben das österreichische BIP im abgelaufenen 3. Quartal die Einfuhren und der Bausektor. Die Netto-Importe seien letztlich positiv statt negativ gewesen, und der Bau habe sich überraschend stabil entwickelt, so der Wifo-Experte. Im Geld- und Kredit-Sektor habe es weniger Rückgang gegeben als zunächst erwartet.
© Rofankurier