Der Betriebsrat des Bezirks-Krankenhauses Kufstein fordert Anteile an den Primar-Honoraren. Nach einem heftigen Schlagabtausch mit dem Gemeindeverband steht man nun vor der Schiedsstelle.
BEZIRK (cm/aw) Es geht ums liebe Geld: Die Primar-Honorare im Bezirks-Krankenhaus (BKH) Kufstein werden wie folgt aufgeteilt: Einen Teil bekommen die Primare. Etwa 20-25% gehen an das Krankenhaus (der „Haus-Anteil“), einen Teil erhält das ärztliche Personal und ein Teil ist für Sozialleistungen des nichtärztlichen Personals vorgesehen und kommt in den so genannten Wohlfahrts-Fonds und ist für „Sozialleistungen für das nicht-ärztliche Personal“ vorgesehen.
Wegen Differenzen um das Geld in diesem Wohlfahrts-Fonds steht das Bezirkskrankenhaus Kufstein derzeit mit dem Betriebsrat vor der Schiedsstelle.
Betriebsrat fordert Primar-Honorar-Anteile
Der Betriebsrat pocht auf seinen Anteil der Primar-Honorare für das nichtärztliche Personal. 2011 betrug dieser Anteil 150.000,– EURO. „Die Führung weigert sich, etwas in den Fonds zu zahlen, sodass dem nichtärztlichem Personal eine große Geldsumme entgangen ist“, heißt es dazu seitens des diplomierten Krankenpfleger Norbert Mair von der Personalvertretung. Das nichtärztliche Personal werde wie „Angestellte zweiter Klasse“ behandelt.
Puecher: „Viele Leistungen!“
Ing. Rudi Puecher, Obmann des Gemeindeverbandes im BKH Kufstein stellt klar: „Aus dem Primar-Anteil heraus werden dem Personal viele Sozialleistungen bereitgestellt.“ Das Krankenhaus bietet etwa eine Kantine mit günstigem Essen, vergünstigte Wohnungen und einen Betriebs-Kindergarten. Angestelle im Langzeitkrankenstand, mit schweren Erkrankungen, würde man nicht kündigen.
Puecher weiter: „Das BKH leistet jährlich freiwillige Sozial-Beiträge in der Höhe von 1,4 Mio. EURO. Dies sieht der Betriebsrat als selbstverständlich an.“ Jedoch weist Puecher klar darauf hin, dass es sich dabei um Sonderleistungen des Krankenhauses handle.
Führung stelle „Existenz-Berechtigung“ in Frage
Betriebsrat-Vorsitzender Gerhard Margreiter schreibt in einer Aussendung: „Der Gemeindeverband stellt die Existenzberechtigung des Betriebsrates in Frage. Wäre dies erfolgreich, würden sämtliche bisherherigen Betriebsvereinbarungen (zum Beispiel die wöchentlichen Ruhezeit oder die Berechnung des Mehrstundenzuschlages) null und nichtig.“ Außerdem weist Margreiter darauf hin, dass sich das BKH selbst massiv schaden würde, gäbe es keinen Betriebsrat mehr.
Puecher betont allerdings: „Verband, Anstaltsleitung und der Betriebsrat bemühen sich in Zusammenarbeit immer um Verbesserungen für das BKH Kufstein und sein Personal...“