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Volksschule, Altenwohnheim, Schulhotel Zellerhof und eine mögliche Unterflurtrasse für die Zillertal-Bahn: Bgm. Robert Pramstrahler hat große Pläne für Zell. Aber auch notwendige. Zusammen mit Gemeindeverbänden soll die Lebensqualität in Zell weiter steigen.

ZELL a.Z. (lias) In Zell, einer der kleinsten Gemeinden Tirols, sind nahezu alle Schultypen und Kinderbetreuungs-Stätten vertreten: „ Wir haben eine Kinderkrippe, den Kindergarten, die Volksschule, eine Sonderschule, die NMS, einen Politechnischen Lehrgang, die Tourismusschule und eine Erwachsenenschule in Zell“, zählt Bgm. Robert Pramstrahler auf. Dank dem Abschluss des Projekts Neue Mittelschule 2013, dass insgesamt 10 Mio. Euro verschlungen hat, kann man sich jetzt anderen wichtigen Dingen widmen, erklärt Pramstrahler. Eines der wichtigsten Projekte sei es, die Volksschule Zell komplett zu erneuern und dort vielleicht auch Platz für den Kindergarten und die Kinderkrippe „Drei-Käse-hoch“ zu schaffen. „Es wäre organisatorisch einfacher und spart Kosten, wenn alle drei Einrichtungen unter einem Dach wären. Darüber muss allerdings noch ausführlich gesprochen werden“, informiert der Bürgermeister. Momentan läuft eine Beratung durch die Abteilung Bodenordnung/Dorferneuerung des Landes Tirol. Das Projekt soll aber sobald wie möglich umgesetzt werden. Bei der Finanzierungen wären hier die Gemeinden Zellberg und Rohrberg miteingebunden.
Eine weitere „Baustelle“ wird das Altenwohnheim der Kaiser-Franz-Josef-Stiftung. Nach der Fertigstellung des zweiten Heims für die 17 Gemeinden des hinteren Zillertals in Mayrhofen, soll nun auch jenes in Zell erweitert und saniert werden. Auch hier trägt die Gemeinde Zell die Finanzierung nicht allein, sonder mit den 17 Gemeinden der Stiftung.

Erneuerung Internat Tourismusschulen

Ein weiteres wichtiges Projekt ist der Neubau des Schulhotels Zellerhof/Internat der Zillertaler Tourismusschulen. „Hier ist die Bausubstanz nicht mehr gut, das Haus hat sein Ablaufdatum einfach erreicht. Bis der Neubau umgesetzt werden kann, wird es aber noch einige Zeit dauern“ erklärt Pramstrahler. Auch hier würden die Kosten auf alle 25 Gemeinden des Zillertales aufgeteilt werden. Zusätzlich gäbe es bei allen drei Projekten finanzielle Unterstützung durch das Land Tirol und beim Internat sogar vom Bund.
„Alle drei Projekte haben großen Einfluss auf die weitere Entwicklung des Ortes Zell und sollten wohl überlegt sein. Deshalb ist momentan auch die Zillertal-Bahn im Gespräch. Zell ist der einzige Ort, den die Bahn im wahrsten Sinne des Wortes spaltet.“

Unterflurtrasse für Zillertal-Bahn?

Deshalb würde im Laufe des Jahres entschieden, ob man für Zell im Zuge der Elektrifizierung der Bahn möglicherweise eine Unterflustrasse realisieren könnte: Denn mit der erhöten Frequenz der Züge wäre die Schranke mitten im Ort mindestens alle sieben Minuten geschlossen.
„Das Zillertal-Bahn-Projekt ist noch nicht spruchreif, aber zumindest wird es angedacht“, sagt Pramstrahler. Er habe den Anspruch, dass Zell wieder das Herz des Zillertal wird oder es bleibt. Die Gemeinde soll auch der Motor des Tales werden, ein Ort in den man gerne kommt. „Wir werden nie ein großer Wirtschafts-Standpunkt werden oder zur Metropole heranwachsen, dafür fehlt uns einfach der Platz. Aber die Menschen sollen sagen: ‚Zell ist zwar nicht ganz billig, aber da will ich hin!‘“, schließt Pramstrahler.

BKH mit Betriebsrat vor Schiedsstelle

Montag, 29 April 2013
Freigegeben in Lokales
Der  Betriebsrat des Bezirks-Krankenhauses Kufstein fordert Anteile an den Primar-Honoraren. Nach einem heftigen Schlagabtausch mit dem Gemeindeverband steht man nun vor der Schiedsstelle.

BEZIRK (cm/aw) Es geht ums liebe Geld: Die Primar-Honorare im Bezirks-Krankenhaus (BKH) Kufstein werden wie folgt aufgeteilt: Einen Teil bekommen die Primare. Etwa 20-25% gehen an das Krankenhaus (der „Haus-Anteil“), einen Teil erhält das ärztliche Personal und ein Teil ist für Sozialleistungen des nichtärztlichen Personals vorgesehen und kommt in den so genannten Wohlfahrts-Fonds und ist für „Sozialleistungen für das nicht-ärztliche Personal“ vorgesehen.
Wegen Differenzen um das Geld in diesem Wohlfahrts-Fonds steht das Bezirkskrankenhaus Kufstein derzeit mit dem Betriebsrat vor der Schiedsstelle.

Betriebsrat fordert Primar-Honorar-Anteile

Der Betriebsrat pocht auf seinen Anteil der Primar-Honorare für das nichtärztliche Personal. 2011 betrug dieser Anteil 150.000,– EURO. „Die Führung weigert sich, etwas in den Fonds zu zahlen, sodass dem nichtärztlichem Personal eine große Geldsumme entgangen ist“, heißt es dazu seitens des diplomierten Krankenpfleger Norbert Mair von der Personalvertretung. Das nichtärztliche Personal werde wie „Angestellte zweiter Klasse“ behandelt.

Puecher: „Viele Leistungen!“

Ing. Rudi Puecher, Obmann des Gemeindeverbandes im BKH Kufstein stellt klar: „Aus dem Primar-Anteil heraus werden dem Personal viele Sozialleistungen bereitgestellt.“ Das Krankenhaus bietet etwa eine Kantine mit günstigem Essen, vergünstigte Wohnungen und einen Betriebs-Kindergarten. Angestelle im Langzeitkrankenstand, mit schweren Erkrankungen, würde man nicht kündigen.
Puecher weiter: „Das BKH leistet jährlich freiwillige Sozial-Beiträge in der Höhe von 1,4 Mio. EURO. Dies sieht der Betriebsrat als selbstverständlich an.“ Jedoch weist Puecher klar darauf hin, dass es sich dabei um Sonderleistungen des Krankenhauses handle.

Führung stelle „Existenz-Berechtigung“ in Frage

Betriebsrat-Vorsitzender Gerhard Margreiter schreibt in einer Aussendung: „Der Gemeindeverband stellt die Existenzberechtigung des Betriebsrates in Frage. Wäre dies erfolgreich, würden sämtliche bisherherigen Betriebsvereinbarungen (zum Beispiel die wöchentlichen Ruhezeit oder die Berechnung des Mehrstundenzuschlages) null und nichtig.“ Außerdem weist Margreiter darauf hin, dass sich das BKH selbst massiv schaden würde, gäbe es keinen Betriebsrat mehr.
Puecher betont allerdings: „Verband, Anstaltsleitung und der Betriebsrat bemühen sich in Zusammenarbeit immer um Verbesserungen für das BKH Kufstein und sein Personal...“
© Rofankurier