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Mit 1. September traten zwei neue Chefs ihren Dienst im BKH Schwaz an. Dr. Lukas Kirchmair übernahm die Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin und Dr. Markus Reichkendler leitet die Abteilung Traumatologie und Orthopädie.

Schwaz - „Ich freue mich sehr, Lukas Kichmair und Markus Reichkendler in unserem Team am BKH Schwaz zu begrüßen“, so startet Margit Holzhammer, GF des Schwazer Krankenhauses die Pressekonferenz zu dem großen Wechsel im BKH. Die beiden wussten sich in einem Hearing durchzusetzen (Kirchmair gegen 4 Mitbewerber, Reichkedler gegen 5) und das Schwazer Krankenhaus ist sich sicher, die richtigen Ärzte für den Job gefunden zu haben.

Generationenwechsel

Natürlich gibt es keinen Wechsel, ohne dass altgediente Führungskräfte gehen müssen. Eine perfekte Vorarbeit haben Kirchmair und Reichkendlers Vorgänger geleistet: "Sie übernehmen hervorragende, eingespielte Abteilungen und werden durch ihre Expertise und Erfahrung das Leistungsangebot weiter ausbauen", sagt GF Holzhammer.
Markus Reichkendler, welcher auf Dr. Reinhard Sailer in der Traumatologie und Orthopädie folgt, freut sich auf die Aufgabe, als erste Abteilung in Tirol die unfallchirurgische und orthopädische Versorgung zu verbinden. In seiner Abteilung werden jährlich etwa 25.000 Frischverletzte versorgt und 2.200 Operationen durchgeführt. Ein großer Teil davon auch an Touristen, wo es manchmal schwer ist sich das Geld zurück holen. "5,5 Millionen EURO an Forderungen ins Ausland sind noch ausständig", erklärt Mag. Marion Holzhammer und fügt hinzu "Das Geld bekommen wir schon, dauert halt manchmal bis zu drei Jahren." Ein wichtiger Schritt in Reichkendlers Abteilung ist auch der Aufbau der Tagesklinik, welche voraussichtlich nächstes Jahr beginnt. Hier wird ein zusätzlicher OP-Raum errichtet.
Die Tagesklinik ist auch für Dr. Lukas Kirchmair wichtig: "Die Tagesklinik einzuführen ist ein politischer Auftrag für alle Krankenhäuser in Österreich." Der Haller, der als "Hobby" als Notarzt bei der ÖAMTC Flugrettung tätig ist, folgt in der Anästhesie auf Dr. Josef Bazzanella. Einer von Lukas Kirchmairs Schwerpunkte ist das moderne Regionalanästhesieverfahren bei denen auf eine Vollnarkose verzichtet werden kann. Hierzu will er das BKH Schwaz als erste Anlaufstelle im Tiroler Unterland etablieren.

Neuer ärztlicher Leiter

Kirchmairs Vorgänger, Dr. Bazzanella war neben seiner Tätigkeit als Leiter der Anästhesie auch als ärztlicher Leiter tätig. Für diesen Job muss jetzt ebenfalls ein Nachfolger gefunden werden, aber "bevor es zur nächsten Ausschreibung im ersten Quartal 2017 für den ärztlichen Leiter kommt wird diese Position interimistisch übernommen", informiert Schwendaus Bürgermeister und Gemeindeverbandobmann Franz Hauser. Dr. Karin Jeggle-Riha und Dr. Gerold Wetscher werden die Position jeweils für vier Monate übernehmen. (mk)

BKH mit Betriebsrat vor Schiedsstelle

Montag, 29 April 2013
Freigegeben in Lokales
Der  Betriebsrat des Bezirks-Krankenhauses Kufstein fordert Anteile an den Primar-Honoraren. Nach einem heftigen Schlagabtausch mit dem Gemeindeverband steht man nun vor der Schiedsstelle.

BEZIRK (cm/aw) Es geht ums liebe Geld: Die Primar-Honorare im Bezirks-Krankenhaus (BKH) Kufstein werden wie folgt aufgeteilt: Einen Teil bekommen die Primare. Etwa 20-25% gehen an das Krankenhaus (der „Haus-Anteil“), einen Teil erhält das ärztliche Personal und ein Teil ist für Sozialleistungen des nichtärztlichen Personals vorgesehen und kommt in den so genannten Wohlfahrts-Fonds und ist für „Sozialleistungen für das nicht-ärztliche Personal“ vorgesehen.
Wegen Differenzen um das Geld in diesem Wohlfahrts-Fonds steht das Bezirkskrankenhaus Kufstein derzeit mit dem Betriebsrat vor der Schiedsstelle.

Betriebsrat fordert Primar-Honorar-Anteile

Der Betriebsrat pocht auf seinen Anteil der Primar-Honorare für das nichtärztliche Personal. 2011 betrug dieser Anteil 150.000,– EURO. „Die Führung weigert sich, etwas in den Fonds zu zahlen, sodass dem nichtärztlichem Personal eine große Geldsumme entgangen ist“, heißt es dazu seitens des diplomierten Krankenpfleger Norbert Mair von der Personalvertretung. Das nichtärztliche Personal werde wie „Angestellte zweiter Klasse“ behandelt.

Puecher: „Viele Leistungen!“

Ing. Rudi Puecher, Obmann des Gemeindeverbandes im BKH Kufstein stellt klar: „Aus dem Primar-Anteil heraus werden dem Personal viele Sozialleistungen bereitgestellt.“ Das Krankenhaus bietet etwa eine Kantine mit günstigem Essen, vergünstigte Wohnungen und einen Betriebs-Kindergarten. Angestelle im Langzeitkrankenstand, mit schweren Erkrankungen, würde man nicht kündigen.
Puecher weiter: „Das BKH leistet jährlich freiwillige Sozial-Beiträge in der Höhe von 1,4 Mio. EURO. Dies sieht der Betriebsrat als selbstverständlich an.“ Jedoch weist Puecher klar darauf hin, dass es sich dabei um Sonderleistungen des Krankenhauses handle.

Führung stelle „Existenz-Berechtigung“ in Frage

Betriebsrat-Vorsitzender Gerhard Margreiter schreibt in einer Aussendung: „Der Gemeindeverband stellt die Existenzberechtigung des Betriebsrates in Frage. Wäre dies erfolgreich, würden sämtliche bisherherigen Betriebsvereinbarungen (zum Beispiel die wöchentlichen Ruhezeit oder die Berechnung des Mehrstundenzuschlages) null und nichtig.“ Außerdem weist Margreiter darauf hin, dass sich das BKH selbst massiv schaden würde, gäbe es keinen Betriebsrat mehr.
Puecher betont allerdings: „Verband, Anstaltsleitung und der Betriebsrat bemühen sich in Zusammenarbeit immer um Verbesserungen für das BKH Kufstein und sein Personal...“
© Rofankurier