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Mühlegger ist Sozialsprengel-Obmann

Mittwoch, 03 Juli 2013
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Otto Mühlegger heißt der neue Obmann des Gesundheits- und Sozialsprengels der Region 31. Der pensionierte ÖBB-Bedienstete und Brixlegger Gemeinderat möchte das Image des Sprengels aufpolieren!

BRIXLEGG (aw) Nach dem Rücktritt von Lisi Sternat, der bisherigen Obfrau des Gesundheits- und Sozialsprengels der Region 31, wurde Otto Mühlegger Anfang Juni zum neuen Obmann gewählt.
„Ich bedanke mich bei meiner Vorgängerin und möchte mit dem gleichen Elan weitermachen“, freut sich Mühlegger. Stellvertreter ist Dr. Manred Huber. Der Sozialsprengel der Region 31 nahm im vergangenen Jahr ca. 692.000,– EURO ein. Der Großteil davon kam aus Landes- und Gemeinde-Beiträgen in der Höhe von 369.000,– EURO (65% Land, 35% Gemeinden). Der Rest setzte sich aus Klientenbeiträgen, Spenden, Mitgliedsbeiträgen und Vermietung zusammen.

28.000,– EURO Verlust

Bei Ausgaben in der Höhe von ca. 720.000,– EURO machte der Sozialsprengel 2012 einen Verlust von rund 28.000,– EURO. Durch die vor einem Jahr eingeführte Tagesbetreuung kam es laut Mühlegger zu leichten „Anlauf-Verlusten“, da  die Tagesbetreuung vom Land nicht gefördert wird. „Wir setzten uns dafür ein, aber das ist ein Prob-lem, das ganz Tirol betrifft“, sagt der neue Obmann.

Tagesbetreuung ein Erfolg

Aufgrund der hohen Nachfrage wird die Brixlegger Tagesbetreuung bald von drei auf vier Tage pro Woche aufgestockt. „Dann wird sich die finanzielle Situation verbessern“, verspricht Mühlegger. Bei Abgängen im Sozialsprengel zahlen die acht beteiligten Gemeinden (Alpbach, Brandenberg, Brixlegg, Münster, Radfeld, Rattenberg und Reith i.A.) zusätzlich zu ihren fest gelegten Beiträgen den weiteren Abgang.
Wie Mühlegger berichtet, gab es in den letzten drei Jahren jedoch keinen Abgang. „Bisher konnte durch Rücklagen und Landes-Förderungen alles gedeckt werden“, sagt er. Der Großteil der Ausgaben kommt durch Personalkosten mit 453.000,– EURO zustande. Allerdings wird im Sozialsprengel auch viel ehrenamtliche Arbeit geleistet. So wurden im Jahr 2012 ganze  20.330 Portionen von Essen auf Rädern von ehrenamtlichen Mitarbeitern ausgeliefert.

Sprengel-Stellenwert soll „noch höher“ werden

In seinem Amt als Obmann möchte Otto Mühlegger weiter das Image des Sozialsprengels festigen. „Wir müssen der Bevölkerung noch mehr zeigen, wieviel hier geleistet wird. Der Sprengel soll in der Region einen noch höheren Stellenwert einnehmen“, wünscht sich Mühlegger.

BKH mit Betriebsrat vor Schiedsstelle

Montag, 29 April 2013
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Der  Betriebsrat des Bezirks-Krankenhauses Kufstein fordert Anteile an den Primar-Honoraren. Nach einem heftigen Schlagabtausch mit dem Gemeindeverband steht man nun vor der Schiedsstelle.

BEZIRK (cm/aw) Es geht ums liebe Geld: Die Primar-Honorare im Bezirks-Krankenhaus (BKH) Kufstein werden wie folgt aufgeteilt: Einen Teil bekommen die Primare. Etwa 20-25% gehen an das Krankenhaus (der „Haus-Anteil“), einen Teil erhält das ärztliche Personal und ein Teil ist für Sozialleistungen des nichtärztlichen Personals vorgesehen und kommt in den so genannten Wohlfahrts-Fonds und ist für „Sozialleistungen für das nicht-ärztliche Personal“ vorgesehen.
Wegen Differenzen um das Geld in diesem Wohlfahrts-Fonds steht das Bezirkskrankenhaus Kufstein derzeit mit dem Betriebsrat vor der Schiedsstelle.

Betriebsrat fordert Primar-Honorar-Anteile

Der Betriebsrat pocht auf seinen Anteil der Primar-Honorare für das nichtärztliche Personal. 2011 betrug dieser Anteil 150.000,– EURO. „Die Führung weigert sich, etwas in den Fonds zu zahlen, sodass dem nichtärztlichem Personal eine große Geldsumme entgangen ist“, heißt es dazu seitens des diplomierten Krankenpfleger Norbert Mair von der Personalvertretung. Das nichtärztliche Personal werde wie „Angestellte zweiter Klasse“ behandelt.

Puecher: „Viele Leistungen!“

Ing. Rudi Puecher, Obmann des Gemeindeverbandes im BKH Kufstein stellt klar: „Aus dem Primar-Anteil heraus werden dem Personal viele Sozialleistungen bereitgestellt.“ Das Krankenhaus bietet etwa eine Kantine mit günstigem Essen, vergünstigte Wohnungen und einen Betriebs-Kindergarten. Angestelle im Langzeitkrankenstand, mit schweren Erkrankungen, würde man nicht kündigen.
Puecher weiter: „Das BKH leistet jährlich freiwillige Sozial-Beiträge in der Höhe von 1,4 Mio. EURO. Dies sieht der Betriebsrat als selbstverständlich an.“ Jedoch weist Puecher klar darauf hin, dass es sich dabei um Sonderleistungen des Krankenhauses handle.

Führung stelle „Existenz-Berechtigung“ in Frage

Betriebsrat-Vorsitzender Gerhard Margreiter schreibt in einer Aussendung: „Der Gemeindeverband stellt die Existenzberechtigung des Betriebsrates in Frage. Wäre dies erfolgreich, würden sämtliche bisherherigen Betriebsvereinbarungen (zum Beispiel die wöchentlichen Ruhezeit oder die Berechnung des Mehrstundenzuschlages) null und nichtig.“ Außerdem weist Margreiter darauf hin, dass sich das BKH selbst massiv schaden würde, gäbe es keinen Betriebsrat mehr.
Puecher betont allerdings: „Verband, Anstaltsleitung und der Betriebsrat bemühen sich in Zusammenarbeit immer um Verbesserungen für das BKH Kufstein und sein Personal...“

Pensionisten fürchten um Betreuung!

Montag, 03 September 2012
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Heuer haben bereits sechs Mitarbeiterinnen des Sozial-Sprengels der Region 31 gekündigt. Einige Senioren fürchten nun um ihre Betreuung und haben sich in der Redaktion gemeldet. Auch von Streitigkeiten im Personal ist die Rede.

TIROL (cm)  In den letzten Monaten meldeten sich Pensionisten in der Redaktion: Ihnen wurden offenbar Leistungen beim Sozialsprengel der Region 31 nicht zugestanden, weil es an Personal mangelt.
Eine Gruppe schrieb einen Brief an den ROFAN-KURIER, in dem es heißt, die Schwestern würden kündigen, weil sie schlecht behandelt würden. Fakt ist: Heuer haben sechs von 22 Mitarbeiterinnen gekündigt.
Betreuungspersonal ist gefragt, ein Umstieg oder Ausstieg ist also verhältnismäßig leicht.
Zudem bezahlen beispielsweise Altersheime oder Krankenhäuser etwas mehr.
Der ROFAN-KURIER hat zur Situation den Standort-Bürgermeister Ing. Rudolf Puecher befragt. „Ich möchte dazu nicht viel sagen. Ich kann jedoch bestätigen, dass sich einzelne Mitarbeiterinnen bei mir über schlechte Behandlung beschwert haben“, sagt er. Auch im Vorstand des Sprengels gibt es Kritiker, die in Sitzungen offen über Missstände gesprochen haben. Der ROFAN-KURIER hat auch mit betroffenem Personal gesprochen: Man sei gemobbt worden, heißt es und die Probleme hätten sich so weit entwickelt, dass eine Supervision angesetzt worden sei.

„Neustart nach persönlichem Streit“
 
Sprengel-Obfrau Lisi Sternat sieht die Probleme in der Vergangenheit vor allem als Konflikt zwischen zwei Personen: „Die Geschäftsführerin und vor allem eine ehemalige Mitarbeiterin haben sich seit März nicht mehr verstanden und leider viel gestritten. Unsere Geschäftsführerin ist tüchtig, wenn auch manchmal vielleicht ein wenig zu direkt. Wir bekommen jetzt eine neue Pflegedienstleiterin und starten neu durch. Wir sind  zuversichtlich, dass mit dem Neustart nun wieder Ruhe einkehrt.“

Ist die Betreuung beim Sprengel gesichert?

Zur Personalsituation im Sozialsprengel sagt Otto Mühlegger, Obmann-Stv. des Sprengels: „Wir hatten 2007 noch neun Mitarbeiter, aktuell haben wir 23. Die vielen Kündigungen sind leider auch auf ein gewisses Image-Problem der Pflege zurückzuführen, wobei dieser Bereich doch eigentlich enorm wichtig für die Gesellschaft ist. Der Sprengel ist schnell gewachsen, die alten Räume waren beengt. Da kann es schon sein, dass man sich mal recht schnell gegenseitig auf die Nerven gegangen ist...“ Der Vorstand hat übrigens „zu angemessenem Umgang“ im Team aufgefordert. Die Geschäftsführerin selbst bestätigt die sechs Kündigungen. Eine siebte Mitarbeiterin habe einen längeren Krankenstand hinter sich. Zwei der Stellen seien nachbesetzt  worden, zwei neue Stellen gäbe es im Bereich „Tagesbetreuung“. „Es wurden noch nicht alle Stellen nachbesetzt, obwohl jetzt mehr Mitarbeiter da sind. Ich kann aber versichern, dass es derzeit in unserem Kerngeschäft keinen Pflegemangel gibt und wir unsere 120 Klienten gut betreuen können. Für neue Klienten kann es eine Wartezeit geben – das ist aber auch bei anderen Sprengeln üblich.“ Zum Mobbing-Vorwurf sagt sie: „Das ist ein harter Vorwurf, den ich so nicht stehen lasse. Ich biete allen, die das wollen, eine Aussprache an. Jeder macht Fehler, aber meist gehören zwei dazu, wenn es nicht passt. Gewisse Spielregeln muss man im Ablauf aber einhalten, sonst funktioniert es nicht...“
© Rofankurier