Mit einiger Regelmäßigkeit – die Gemeinderatswahlen 2016 sind nicht mehr allzufern - wird das Projekt Festungsberg-Garage wieder aus der Taufe gehoben. Die Befürworter erwarten sich Parkplätze und eine Aufwertung für die Bewohner der Kinkstrasse und der Römerhofgasse, eine jahrzehntelange Amortisierung bei vorläufig geschätzten Kosten von 20 Millionen Euros. Vergessen wird aber dabei, dass Hunderte von jetzt bereits bestehenden Parkplätzen im Arkadenplatz, im Inntalcenter, in den Galerien, am Fischergries, weiter weg sowieso ständig frei stehen. Dass über 100 000 m² gegenüber der Römerhofgasse bei der ÖBB völlig ungenutzt und frei sind, von dem redet offenbar niemand. Beim Projekt Kaiserlift, das mittel- und langfristig gewaltige vor allem touristische Fortschritte bringen kann, reitet man hingegen um ein Zehntel der Projektsumme der Garage herum. Es wäre nötig, dass einmal dieses Projekt Kaiserlift zum Erfolg geführt wird, bevor man in Vorwahlkampfzeiten ein neues sündteures Projekt, in Zeiten, in denen es genug Schulden gibt und wo die Bedarfsfrage nicht einmal klar ist, wieder einmal aus der Taufe hebt. Übrigens hat man den Fischergriesparkplatz gerade deshalb geschaffen, um sich eine Festungsberg-Garage zu ersparen. Es wundert eigentlich niemanden mehr, der sich etwas mehr mit der Problematik beschäftigt, warum nicht gleich die Forderung nach einer Unterkellerung des Zellerberges oder ähnliches kommt. Wie es mit der nördlichen Zulaufstrecke des Brenner-Basis-Tunnels (BBT) durch Kufstein nach dem Aus des Tunnels in Italien weitergehen wird, wäre zur Zeit die wohl weit dringendere und wichtigere Frage. Auch für die zweitgrößte Stadt Tirols.
LA a.D., GR Mag. iur. Anton Frisch