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Andrä, es isch Zeit!

Andrä, es isch Zeit!

Sehr geehrter Herr Landwirtschaftsminister!

Zur Almproblematik hört man nicht mehr viel. Kann es sein, dass die Task-Force Alm ebenso eine Farce ist wie die SOKO Alm? Tanzen Ihnen die Mitarbeiter des eigenen Ministeriums und der AMA gleich auf der Nase herum wie Ihrem Vorgänger Niki B.? Warum nutzen Sie nicht endlich das Ihnen per Gesetz zugesprochene Weisungsrecht gegenüber dem Vorstand der AMA?

Ich bin ein betroffener Landwirt aus dem Tiroler Unterland. In Summe machen die Rückforderungen für meinen Nebenerwerbsbetrieb bis dato 12.000 EURO aus. Die Almfutterfläche der von meinen Rindern bestoßenen Alm (keine Eigenalm) wurde vom zuständigen Almbewirtschafter oder vom AMA-Kontrolleur stark reduziert. Ich hatte keinen Einfluss auf diese Flächenveränderungen. Die früher angegebene Almfutterfläche bildete einen wesentlichen Faktor bei der Berechnung der Betriebsprämie für meinen Hof. Nun wird von der AMA die ursprüngliche Berechnung mit der neuen Futterfläche verglichen und die festgestellte Differenz führt zu Rückzahlungen und bei vielen Betrieben auch zu Strafzahlungen (Sanktionen).

Hätte man schon bei der ursprünglichen Berechnung die nun festgestellte niedrigere Almfläche einbezogen, würde sich für meinen Betrieb die gleich hohe Betriebsprämie ergeben! Somit ist bewiesen, dass die gestrichene Almfläche bei mindestens 90% der Betriebe gar nicht notwendig gewesen ist und diese Bauern nicht zu viel Geld erhalten und schon gar nicht betrogen haben!

Leider wird diese Tatsache nicht aufgearbeitet. Es ist mir schleierhaft, warum die Landwirtschaftskammer, der Bauernbund, die AMA und das Ministerium dieses Problem „der nicht benötigten Almfutterfläche“ nicht schnell und sauer aufarbeiten. Die Diskussion über Almflächen, die nachweislich die wenigsten Bauern benötigt haben, führen zum Ruin der Alm- und Landwirtschaft!

Sollte sich die Verwaltung nicht intensiver mit jenen Bauern beschäftigen, die sich mit falschen Flächenangaben oder Insider-Wissen finanzielle Vorteile verschafft haben? Sitzen womöglich genau diese Bauern auf wichtigen Funktionärsplätzen und verhindern die saubere Aufklärung?

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© Rofankurier