Im laufenden Schuljahr wurden mehrere Asylwerber trotz mangelnder Deutsch-Kenntnisse im Gymnasium Kufstein untergebracht. Nachdem bei einem von ihnen offene Tuberkulose festgestellt wurde, war Gefahr in Verzug. Dazu gab es kürzlich eine dringliche Anfrage im Parlament.
Kufstein - Warum wurde der Gesundheits-Zustand eines afghanischen Asylwerbers, den man zu 15-jährigen Gymnasiasten in den Unterricht gibt, nicht ausreichend abgeklärt? Wer trägt dafür die Verantwortung, dass Schüler und Lehrer gefährdet wurden? Und worin besteht der Sinn, Menschen ohne ausreichende Deutsch-Kenntnisse am gymnasialen Unterricht teilnehmen zu lassen...? Diese und weitere Fragen stellte Rechtsanwalt Mag. Markus Abwerzger von der FPÖ im Rahmen eines Interviews mit dem ROFAN-KURIER. "Mit diesen Fragen bin ich nicht allein... wir haben entsprechende Schreiben besorgter Eltern bekommen!", sagte Mag. Abwerzger dazu.
Anfrage im Parlament!
Nationalrats-Abgeordnete Carmen Schimanek (ebenfalls FPÖ) und weitere Abgeordnete der FPÖ-Fraktion im Nationalrat haben das Thema sogar ins Parlament in Wien gebracht. Aus der Anfrage-Beantwortung ergibt sich, dass die Diagnose TBC erstmals mit 13. Jänner 2017 datiert wurde. Fünf Tage später, am 18. Jänner 2017, sei dann die BH Kufstein darüber informiert worden. Ab 19. Jänner 2017 begannen laut Anfrage-Beantwortung des Gesundheits-Ministeriums dann die Erhebungen und Informationen. Interessant: Laut Anfrage-Beantwortung des Gesundheits-Ministeriums konnte "keine Quelle (aktive offene TBC)" unter den Nahkontaktpersonen des betroffenen Asylwerbers erhoben werden. Mit anderen Worten: Die TBC könnte der Asylwerber aus seiner Heimat mitgebracht haben. Dies wiederum wirft die Frage auf: Werden neu eintreffende Asylwerber in Österreich überhaupt auf gefährliche Krankheiten getestet, bevor sie in Schulen oder anderen Einrichtungen mit der Bevölkerung in Kontakt treten?
"Wie viele Fälle von der als 'ausgerottet geltenden TBC' gab es in Österreich in den Jahren 2013 bis 2016?", wollte NR Carmen Schimanek wissen. Sie zielt damit auf einen Zusammenhang zwischen Flüchtlings-Strömen und Erkrankungen ab.
Das Ministerium gibt bekannt: In Österreich gab es: 2013: 379 Fälle, 2014: 367 Fälle, 2015: 353 Fälle und 2016: 366 Fälle.
Betroffene via Medien informiert
Etwa 60 Lehrer und Schüler mussten sich zur 2. TBC-Vorsorge-Untersuchung begeben, weil sie direkten Kontakt mit dem infizierten Asylwerber hatten. Dass sie aufatmen können, weil sie NICHT infiziert sind, hat man ihnen aber über eine Landes-Presse-Aussendung an die Medien ausgerichtet... Tags darauf konnten die Betroffenen dies dann aus Zeitung und Radio erfahren. Die wohl denkbar schlechteste Art, mit persönlichen Gesundheits-Daten umzugehen. (cm)