Gegen Ende Juli wird die Polizei zum Asyl-Heim in Kramsach/Voldöpp gerufen: Geschrei, Sachbeschädigung, Tumult... laut Schilderungen auch auf der Straße mit mehreren Beteiligten. "Wir haben die Kinder ins Haus geholt und uns eingeschlossen...", erzählt eine Mutter.
KRAMSACH - Der Hintergrund des Aufruhrs unter den Asylwerbern ist nicht ganz klar, könnte jedoch damit zusammenhängen, dass der Vertrag mit den TSD ausläuft und das Heim mit Anfang August geschlossen wird.
Ein Nachbar beschreibt die Situation so: "Wir haben bei der Polizei angerufen, weil es im Heim, im Garten und dann auch auf der Straße arg zuging! Vor allem ein Asylwerber hat laut herumgeschrien, es gab ein Handgemenge. Einer hat sich dann sogar die Kleider vom Leib gerissen..."
Eine Mutter erzählt: "Wir haben die Kinder ins Haus geholt und alles zugesperrt und uns nicht mehr hinaus getraut." Die Anwohner hatten Angst. Doch offenbar wollte die Polizei zunächst nicht kommen.
Posten-Kommandant Richard Hotter im Interview
Der ROFAN-KURIER hat zu dem Vorfall auch mit dem Posten-Kommandanten von Kramsach, Chef-Insp. Richard Hotter, gesprochen. Er erklärt: "Die Aufregung gab es im Zusammenhang mit der Schließung des Asylheims in Voldöpp. Einer der Asylanten wollte unbedingt in der neuen Unterkunft ein Einzelzimmer. Weil er das nicht haben konnte, drehte er komplett durch." Der Mann habe "massive Aggression" an den Tag gelegt und einige seiner eigenen Einrichtungs-Gegenstände zerstört. Er sei auf die Straße gelaufen und habe "geschrien, wie ein Tier".
Angestellt habe der Mann aber nichts. "Wir haben ihn bei der Verlegung ermahnt, dass wir einschreiten, wenn er sich nicht beruhigt", sagt der Kommandant.
TSD: "Kein neues Heim in Kramsach"
Die "Tiroler Soziale Dienste GmbH", TSD, antwortet auf Presse-Anfragen des ROFAN-KURIER wie folgt: "Offiziell wurde das Heim in Voldöpp am 3. August geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren 10 Asylwerber vor Ort untergebracht. Sie wurden nun in ein Asylheim im Bezirk Schwaz verlegt."
Und weiter heißt es: "Im Zuge der Schließung ... wurde in einem Fall die Alternativunterkunft erst kurz vor dem Transfer kommuniziert, was eine 'Irritation' auslöste. Die Situation wurde mit unserem Personal geklärt und der Transfer durchgeführt. Es gab keine Verhaftung. Es sind keine weiteren Grundversorgungseinrichtungen in Kramsach geplant."
Letzte Änderung am Montag, 30 Juli 2018 14:04