A+ A A-

Permakultur

Seit Anfang der 90er Jahre haben wir den Garten auf Permakultur umgestellt. Das heißt, dass keinerlei  Kunstdünger oder sonstige Chemikalien verwendet werden. Stattdessen gibt es eine Menge Nistkästchen für Kleiber, Blau-, Kohl-, Sumpf-, Schopfmeisen, Gimpel, Spechte, Stieglitz bzw. halten sich viele Amseln, Krähen,  alle bei uns heimischen Vogelarten gerne auf und sie fressen ja auch die ganzen Schädlinge in unserem Obst-und Gemüsegarten.  Voriges Jahr haben wir acht Grasfrösche in unserem Biotop gezählt. War das  im Frühjahr ein nettes Gequake samt Grillengezirpe im Herbst. Es wird ja bei uns die Wiese nur noch gemäht, ein oder zwei Mal im Jahr, damit diese  nicht zu sehr verholzt. Ansonsten haben  es die Blindschleichen, Ringelnattern, Maulwürfe, sämtliche Hummelarten, Schmetterlinge (wie Trauermantel, Schwalbenschwanz usw.)  schwer zum Ãœberleben. Und wir freuen uns immer wie die Kinder, wenn wir  hin und wieder eines dieser seltenen Tiere sichten.
Es werden nur noch natürliche Dünger vom Kompost bzw. von unseren Freilandhühnern  verwendet. Die Erträge können sich sehen lassen. Fruchtsäfte, Most, Essig, Edelbrände (aus Apfeln, Birnen, Zwetschken, Himbeeren, Ribisel, Holunder, Vogelbeeren, Kirschen usw.), Marmeladen, Sauerkraut und Gemüse, Salate  und nicht zu vergessen Honig von unseren fleissigen Bienen sind der schmackhafte Beweis. Erst haben wir die Produkte nur für den Eigenbedarf hergestellt. Neuerdings entstehen bei Destillaten und Essig Ãœberschüsse, die im Bekanntenkreis sehr gefragt sind. Ein natürlich vergorener Apfel-Birnen-Essig (teilweise versetzt mit Himbeeren, Erdbeeren und Kräutern wie Liebstöckl, Thymian, Bärlauch, Ysop, Lavendel, Salbei und alles was in unserem Klima wächst bzw. vom Aussterben bedroht ist) schmeckt einfach himmlisch.  Biologischer Essig ist ja ein ausgezeichnetes Reinigungsmittel für unsere Darmflora und somit ist unsere Haut und unser Immunsystem gesund.

Ich habe schon seit ca. 10 Jahren meine Arbeit als Diplomkrankenschwester beendet und versorge nun Familie, Haus und Garten mit all diesen köstlichen Naturprodukten. Ich bin der Arzt im Haus mit meinen Wild(kräutern), Einreibungen, Tees. Seit drei Jahren kann ich auch eine ganz aussergewöhnliche Ayurveda-Ölmassage mit warmen Öl und den eigenen Kräutern und eine original tibetanische Klangschalenmassage anbieten – im Winter neben unserem großen gemauerten Ofen, im Sommer habe ich dafür ein Atelier zum Massageraum mit Shirodara (warmer Stirnölguss) umfunktioniert. Ein Körper, dessen Energie fließt, wird nicht krank. Das haben schon die alten Inder und Chinesen lange vor unserer modernen, technischen , oftmals menschenunwürdigen Medizin gewusst.
Im Jahr 2003 habe ich den ersten Preis für naturnahen Garten vom Land Tirol erhalten und jetzt 2011 hat sich das ganze sehr entwickelt. Permakultur ist unsere Zukunft, weil die intensive Landwirtschaft nützt den Großindustrien, unterstützt die Pharmakonzerne. Die Tierärzte gehen in den Ställen aus und ein und verabreichen Medikamte, die mehr als fragwürdig sind – Nichtstun wäre oft besser, weil die Zeit heilt auch seine Wunden.  In Asien bekommt ein Arzt seinen Lohn oft nur, wenn die Menschen um ihn herum gesund sind und bei uns…. Je mehr Kranke, desto besser verdient der Arzt.


Kathrin und Willi Kuchling
Artikel bewerten
(3 Stimmen)
© Rofankurier