Anfang 2015 hat die EU-Behörde für Lebensmittel-Sicherheit (EFSA) den „sicheren Grenzwert“ für den Weichmacher Bisphenol-A (BPA) massiv gesenkt. Die Chemikalie findet sich in zahlreichen Plastik-Produkten. Jetzt warnen Umwelt-Mediziner davor, dass auch der Ersatzstoff schädlich ist.
INTERNATIONAL (cm) Der Weichmacher Bisphenol-A (BPA) findet sich in etlichen Plastik-Flaschen, Plastik-Geschirr, Plastik-Besteck, in der Beschichtung von Konserven-Dosen, in Getränke-Dosen aber auch in zahlreichen Alltags-Gegenständen wie CD-Hüllen.
Gesundheitliche Auswirkungen
Im Körper greift Bisphenol-A in das Hormon-System ein. Mögliche Folgen: Unfruchtbarkeit bei Männern, Verweiblichung von Männern, Fettleibigkeit bei Frauen und Männern... Genannt wurde die Chemikalie auch in Zusammenhang mit Herz-Kreislauf-Problemen und Krebs. Auch für die Schädigung der Gehirnentwicklung bei Ungeborenen und Kleinkindern könnte BPA verantwortlich sein.
Frankreich verbietet Bisphenol-A in Lebensmittel-Packungen!
Aufgrund der Risiken wurde Bisphenol-A bereits 2011 in Baby-Flaschen verboten. Anfang 2015 hat nun die EU-Behörde für Lebensmittel-Sicherheit (EFSA) den „sicheren Grenzwert“ für BPA massiv gesenkt.
Der Grenzwert besagt nun, dass Menschen nur mehr 4 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht und Tag aufnehmen dürfen. Bisher lag der Grenzwert bei 50 Mikrogramm. Frankreich hat nun als erstes EU-Land Bishenol-A generell in allen Lebensmittel-Verpackungen verboten!
Als Ersatz für BPA hat die Industrie daher den Stoff Bisphenol-S (BPS) eingeführt.
Nun warnen Umwelt-Mediziner laut ORF davor, dass auch dieser Ersatzstoff schädlich ist. Der Aufkleber „BPA-frei“ reiche nicht aus, um eine gewisse Sicherheit zu gewährleisten, da dann meist BPS, der Ersatzstoff, enthalten sei.
Was kann man tun?
Umweltmediziner raten dazu, vor allem bei Baby-Produkten generell auf Plastik zu verzichten. Glas ist wieder angesagt.
Sollte man nicht auf Plastik verzichten wollen, sei zumindest auf die Kennzeichnung „Bisphenol-frei“ zu achten.
Ein genereller Verzicht auf Plastik ist in der heutigen Welt fast unmöglich.
So verringern Sie
den Plastik-Konsum
Plastik-Sackerl: Weltweit werden jährlich über 600 Milliarden Plastiksäcke verbraucht! In Wahrheit besteht jedoch kein einziger Grund, wirklich Plastik-Taschen zu verbrauchen.
Millionen von Fischen fressen die Reste der Plastik-Tüten, die zwar zerfallen, deren Partikel sich aber erst in Jahrhunderten gänzlich auflösen… so gelangen die Plastik-Partikel wieder in unsere Körper. Verzichten Sie beim Einkaufen auf Plastik-Tüten. Verzichten Sie auf Produkte, die in Plastik abgepackt sind.
Auch auf herkömmlichen Müll-Deponien verrottet Plastik und wird buchstäblich „vom Winde verweht“. So werden die Reste auch von Weidevieh aufgenommen.
Flaschen: Fast alle Getränke wie Mineralwasser, Säfte und auch Ketchup gibt es auch in Glasflaschen. „Glas-Tipp“: Interspar Schwaz, Duftner Kramsach.
Joghurt: Auch Joghurt gibt es noch im Glas!
Geschirr/Schüsseln/Vorrats-Behälter: Plastik-Schüsseln? Plastik-Kochlöffel? Plastik-Besteck? Das muss nicht sein. All diese Produkte gibt es auch aus anderen Materialien wie Metall, Glas oder Holz. Vorrats-Behälter für Zucker, Reis, Mehl oder Getreide sind auch aus Porzellan, Glas oder Metall erhältlich.
Bewusst einkaufen: Käse von regionalen Käsereien oder Fleisch- und Wurstwaren vom Metzger kaufen. Ohne Plastik-Verpackung!
Die EFSA kommt in ihrer neuen Risikobewertung trotz Grenzwert-Reduktion zum Schluss, dass BPA „bei der derzeitigen Verbraucherexposition“, also so wie es heute im täglichen Leben vorkommt, „kein Gesundheitsrisiko darstellt“.
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