Der Wörgler Coach und sein Superstar!
Montag, 29 Januar 2018
Freigegeben in Sport
Kamil Stoch dominierte die Vierschanzen-Tournee. Der Pole gewann zum zweiten Mal die Gesamtwertung – diesmal mit fast 70 Punkten Vorsprung. Sein Trainer: Der Wörgler Stefan Horngacher. Er ist seit 2016 Cheftrainer im polnischen Ski-Sprung-Team.
WÖRGL - Mit Stefan Horngacher kann sich wenigstens ein Österreicher über den Sieg bei der Vier-Schanzen-Tournee freuen. Der von ihm trainierte Pole Kamil Stoch gewann die Gesamtwertung der Tournee mit 1.108,8 Punkten – fast 70 Punkte vor Andreas Wellinger aus Deutschland. Stoch gewann als zweiter Springer den "Grand Slam" der Tournee – bei allen vier Springen stand er am obersten Treppchen. Die Bilanz des österreichischen Teams ist ernüchternd: Während der ganzen Tournee gab es keinen Stockerlplatz. In der Gesamtwertung wurde Michael Hayböck als 14. bester Springer. Mitfavorit Stefan Kraft wurde nur 20. und hatte ca. 250 Punkte Rückstand auf den polnischen Sieger Stoch.
Österreichische Trainer-Power
Bei der Ski-Flug-Weltmeisterschaft gewann Kamil Stoch im Einzel "Silber", im Team erreichte Polen den dritten Platz – eine Woche vorher schwächelte Stoch am Kulm mit dem 21. Platz. Die Kulm-Platzierung war nur ein kleiner Schwäche-Anfall des konstant springenden Kamil Stoch.
Mit ihm arbeitete Horngacher bereits als "Jung-Trainer" zusammen – von 2004 bis 2006 trainierte er den polnischen B-Kader: "Das Talent von Kamil war relativ schnell zu erkennen. Schon der erste Sprung, den ich von ihm gesehen habe, war aussergewöhnlich", erinnert sich Horngacher. Den polnischen A-Kader trainierte zu dieser Zeit Heinz Kuttin, der jetzige Cheftrainer der Österreicher. Horngacher schätzt Kuttin sehr – die Schwäche der österreichischen Springer ist für ihn nur eine "Momentaufnahme".
Ski-Sprung-Heimat "Hennersberg"
Stefan Horngacher erlernte das Ski-Springen in Wörgl, am "Hennersberg" in Wörgl. Er fing allerdings vergleichsweise spät an: Mit zehn Jahren startet Horngacher seine Sprung-Karriere, vorher fuhr er sehr viel Alpin. Auch damals haben ihn vor allem die Schanzen gereizt, erzählt er.
Während seiner aktiven Karriere von 1988 bis 2002 sprang Horngacher 228 Mal im Weltcup, feierte zwei Weltcup-Siege im Einzel (1991 auf der Flugschanze am Kulm und 1999 in Zakupane/Polen) und vier Weltcup-Siege im Team. "Das Highlight für mich als Springer waren die Mannschaftsmedaillen", sagt er im Gesrpäch mit dem ROFAN-KURIER – bei Olympia holte das Team zwei Mal Bronze (1994 und 1998), bei Weltmeisterschaften zwei Mal Gold (1991 und 2001) und drei Mal Bronze (1993, 1999 und 2001). Seine Karriere beendete Horngacher in der Saison 2001/02.
Danach war er als Trainer beim ÖSV, in Deutschland und in Polen tätig. Seinen ersten Cheftrainerposten übernahm Horngacher im März 2016. Bereits in der folgenden Saison 2016/17 stellten sich die Erfolge ein: Kamil Stoch wurde Zweiter im Gesamtweltcup, gewann die Vierschanzen-Tournee und die polnische Mannschaft gewann die Gesamtwertung und Teamgold bei der WM in Lahti. Die Teambewerbe haben für Horngacher große Bedeutung: "Wenn das ganze Team super funktioniert, ist es für mich als Trainer eine Genugtuung!"
Stoch? "Kompletter Ski-Springer"
Auf seinen Superstar Kamil Stoch angesprochen, kommt der Wörgler Trainer nicht mehr aus dem Schwärmen heraus: "Kamil ist ein kompletter Ski-Springer. Er ist körperlich extrem gut, sehr sprungkräftig und hat ein wahnsinns Gefühl in der Luft. Außerdem kann er überall einen Telemark setzen. Er ist einfach ein kompletter Athlet, der für das Ski-Springen lebt!", sagt Horngacher. Schlagbar ist Stoch doch, aber "wenn Kamil in Topform ist, gibt es wenige die ihn schlagen können", sagt Horngacher. (mk)
WÖRGL - Mit Stefan Horngacher kann sich wenigstens ein Österreicher über den Sieg bei der Vier-Schanzen-Tournee freuen. Der von ihm trainierte Pole Kamil Stoch gewann die Gesamtwertung der Tournee mit 1.108,8 Punkten – fast 70 Punkte vor Andreas Wellinger aus Deutschland. Stoch gewann als zweiter Springer den "Grand Slam" der Tournee – bei allen vier Springen stand er am obersten Treppchen. Die Bilanz des österreichischen Teams ist ernüchternd: Während der ganzen Tournee gab es keinen Stockerlplatz. In der Gesamtwertung wurde Michael Hayböck als 14. bester Springer. Mitfavorit Stefan Kraft wurde nur 20. und hatte ca. 250 Punkte Rückstand auf den polnischen Sieger Stoch.
Österreichische Trainer-Power
Bei der Ski-Flug-Weltmeisterschaft gewann Kamil Stoch im Einzel "Silber", im Team erreichte Polen den dritten Platz – eine Woche vorher schwächelte Stoch am Kulm mit dem 21. Platz. Die Kulm-Platzierung war nur ein kleiner Schwäche-Anfall des konstant springenden Kamil Stoch.
Mit ihm arbeitete Horngacher bereits als "Jung-Trainer" zusammen – von 2004 bis 2006 trainierte er den polnischen B-Kader: "Das Talent von Kamil war relativ schnell zu erkennen. Schon der erste Sprung, den ich von ihm gesehen habe, war aussergewöhnlich", erinnert sich Horngacher. Den polnischen A-Kader trainierte zu dieser Zeit Heinz Kuttin, der jetzige Cheftrainer der Österreicher. Horngacher schätzt Kuttin sehr – die Schwäche der österreichischen Springer ist für ihn nur eine "Momentaufnahme".
Ski-Sprung-Heimat "Hennersberg"
Stefan Horngacher erlernte das Ski-Springen in Wörgl, am "Hennersberg" in Wörgl. Er fing allerdings vergleichsweise spät an: Mit zehn Jahren startet Horngacher seine Sprung-Karriere, vorher fuhr er sehr viel Alpin. Auch damals haben ihn vor allem die Schanzen gereizt, erzählt er.
Während seiner aktiven Karriere von 1988 bis 2002 sprang Horngacher 228 Mal im Weltcup, feierte zwei Weltcup-Siege im Einzel (1991 auf der Flugschanze am Kulm und 1999 in Zakupane/Polen) und vier Weltcup-Siege im Team. "Das Highlight für mich als Springer waren die Mannschaftsmedaillen", sagt er im Gesrpäch mit dem ROFAN-KURIER – bei Olympia holte das Team zwei Mal Bronze (1994 und 1998), bei Weltmeisterschaften zwei Mal Gold (1991 und 2001) und drei Mal Bronze (1993, 1999 und 2001). Seine Karriere beendete Horngacher in der Saison 2001/02.
Danach war er als Trainer beim ÖSV, in Deutschland und in Polen tätig. Seinen ersten Cheftrainerposten übernahm Horngacher im März 2016. Bereits in der folgenden Saison 2016/17 stellten sich die Erfolge ein: Kamil Stoch wurde Zweiter im Gesamtweltcup, gewann die Vierschanzen-Tournee und die polnische Mannschaft gewann die Gesamtwertung und Teamgold bei der WM in Lahti. Die Teambewerbe haben für Horngacher große Bedeutung: "Wenn das ganze Team super funktioniert, ist es für mich als Trainer eine Genugtuung!"
Stoch? "Kompletter Ski-Springer"
Auf seinen Superstar Kamil Stoch angesprochen, kommt der Wörgler Trainer nicht mehr aus dem Schwärmen heraus: "Kamil ist ein kompletter Ski-Springer. Er ist körperlich extrem gut, sehr sprungkräftig und hat ein wahnsinns Gefühl in der Luft. Außerdem kann er überall einen Telemark setzen. Er ist einfach ein kompletter Athlet, der für das Ski-Springen lebt!", sagt Horngacher. Schlagbar ist Stoch doch, aber "wenn Kamil in Topform ist, gibt es wenige die ihn schlagen können", sagt Horngacher. (mk)
Wiesing möchte Dorfzentrum beleben!
Montag, 29 Januar 2018
Freigegeben in Lokales
Drei Gebäude mit sechs Geschäftslokalen, acht "Starterwohnungen" und betreutes Wohnen sollen den Dorfkern von Wiesing beleben, ebenso wie ein großer Dorfplatz.
WIESING - Von einem "Jahrhundertprojekt für Wiesing" spricht Bürgermeister Alois Aschberger, wenn er über das neue Dorfzentrum berichtet. Drei neue Gebäude errichtet die Gemeinde in Kooperation mit der Wohnbaugesellschaft "Wohnungseigentum" entlang der Dorfstraße. Die Gesamtkosten schätzt er mit 9 bis 10 Millionen EURO, von denen die Gemeinde circa die Hälfte übernimmt.
Aschberger: "Dorfzentrum beleben!"
Sechs Geschäftseinheiten wird es in den Gebäuden geben: "Die Nachfrage von potenziellen Pächtern ist definitiv da", sagt Aschberger im Interview – einige Geschäftseinheiten sind bereits vermietet: Die Firma EZEB und Alex Travel sind bereits die ersten Pächter. Der Bürgermeister denkt hier an ein Art Geschäftsstraße: "Bei Fertigstellung sind 13 'Sachen' in unmittelbarer Nähe" – neben den neu entstehenden Geschäften ist hier noch die Gemeinde, der TVB, der Dorfladen, ...
Zusätzlich zu den Geschäftslokalen wird es in den neuen Gebäuden noch acht Einheiten "Betreubares Wohnen" geben, zwei davon in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe. "Hier sollen ältere Menschen mit Behinderung wohnen können – solche Wohn-Projekte gibt es bei uns fast noch nicht", sagt der Bürgermeister. Im Nebengebäude entstehen ein neues Probelokal für die Musikkapelle und weitere Proberäume (für Chor,...).
Drei Gebäude
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind Wohnungen geplant, die "relativ günstig zu mieten sind", sagt Aschberger. Die Vergabe dieser Wohnungen erfolgt über die Gemeinde. Auf der Hinterseite der Gebäude wird ein großer Dorfplatz entstehen – mit Möglichkeiten für Festlichkeiten und Gastronomie. Dafür sollen circa 100 Stellplätze entstehen, mit 54 öffentlichen Tiefgaragenplätzen.
Zusätzlich zum Dorfzentrum plant die Gemeinde Wiesing für heuer eine Friedhofs-Erweiterung. Ca. 1.000 Quadratmeter werden um 900.000,– EURO erworben.
WIESING - Von einem "Jahrhundertprojekt für Wiesing" spricht Bürgermeister Alois Aschberger, wenn er über das neue Dorfzentrum berichtet. Drei neue Gebäude errichtet die Gemeinde in Kooperation mit der Wohnbaugesellschaft "Wohnungseigentum" entlang der Dorfstraße. Die Gesamtkosten schätzt er mit 9 bis 10 Millionen EURO, von denen die Gemeinde circa die Hälfte übernimmt.
Aschberger: "Dorfzentrum beleben!"
Sechs Geschäftseinheiten wird es in den Gebäuden geben: "Die Nachfrage von potenziellen Pächtern ist definitiv da", sagt Aschberger im Interview – einige Geschäftseinheiten sind bereits vermietet: Die Firma EZEB und Alex Travel sind bereits die ersten Pächter. Der Bürgermeister denkt hier an ein Art Geschäftsstraße: "Bei Fertigstellung sind 13 'Sachen' in unmittelbarer Nähe" – neben den neu entstehenden Geschäften ist hier noch die Gemeinde, der TVB, der Dorfladen, ...
Zusätzlich zu den Geschäftslokalen wird es in den neuen Gebäuden noch acht Einheiten "Betreubares Wohnen" geben, zwei davon in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe. "Hier sollen ältere Menschen mit Behinderung wohnen können – solche Wohn-Projekte gibt es bei uns fast noch nicht", sagt der Bürgermeister. Im Nebengebäude entstehen ein neues Probelokal für die Musikkapelle und weitere Proberäume (für Chor,...).
Drei Gebäude
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite sind Wohnungen geplant, die "relativ günstig zu mieten sind", sagt Aschberger. Die Vergabe dieser Wohnungen erfolgt über die Gemeinde. Auf der Hinterseite der Gebäude wird ein großer Dorfplatz entstehen – mit Möglichkeiten für Festlichkeiten und Gastronomie. Dafür sollen circa 100 Stellplätze entstehen, mit 54 öffentlichen Tiefgaragenplätzen.
Zusätzlich zum Dorfzentrum plant die Gemeinde Wiesing für heuer eine Friedhofs-Erweiterung. Ca. 1.000 Quadratmeter werden um 900.000,– EURO erworben.
Vomp: Verkehrs-Planer soll Ordnung schaffen!
Montag, 29 Januar 2018
Freigegeben in Lokales
Vomp hat ein hausgemachtes Verkehrs-Problem: Der Bau von Wohnblöcken und Betrieben brachte viel Verkehr auf die Vomper Gemeindestraßen. Auf Antrag der SPÖ und Empfehlung des Verkehrsausschuss soll jetzt ein Verkehrs-Planer helfen...
VOMP - Beim Vomper Friedhof steht eine Radarsäule der Gemeinde Vomp. Sie soll den Weg zur Volksschule sicherer machen. In der Silvester-Nacht wurde die Säule sogar "erschossen" – 24 mal – vermutlich mit einem Kleinkaliber-Gewehr. Es wurde aber nur die Hülle beschädigt, geblitzt wird weiterhin.
Inzwischen brachte die Säule der Marktgemeinde ca. 250.000,– EURO ein. Einige Personen wurden hier bis zu 16 Mal geblitzt. "Die Säule funktioniert nicht wie ein herkömmliches Radar-Messgerät sondern eher wie eine Fernsteuerung eines Fernsehers", erklärte Bürgermeister Karl-Josef Schubert (ÖVP) im Dezember. Für GR Hubert Scheiber (SPÖ) ist genau das das Gefährliche, denn: "Man sieht keinen Blitz!" Sobald man in den Sichtbereich der Säule kommt, wird gemessen. Dort ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 30 km/h. Mit der Messtoleranz von 10 Prozent und weiteren 5 km/h Toleranz blitzt die Radar-Säule erst ab 39 km/h.
Scharf-geschalten wurde diese "Radar-Falle" im Oktober 2017. Bis Mitte Dezember wurden im Schnitt täglich bis zu 110 Autos geblitzt – bei einem Verkehrsaufkommen von 270 bis 370 Autos auf der Straße vor der Volksschule. Einige Vomper Bürger sprechen hier von einer "Abzocke". Die eingenommenen Gelder werden von der Gemeinde wieder in Verkehrs-Maßnahmen investiert.
Verkehr: Massives Thema
In Vomp gibt es viele Beschwerden, Anfragen und Anregungen der Bürger bezüglich Verkehr. Von einem massiven Thema spricht DI Heidi Geisler – sie ist Obfrau des Umwelt- und Verkehrsausschusses: "Es ist offensichtlich so, dass die Bevölkerung den Eindruck hat, dass überall zu viel und zu schnell gefahren wird. Wobei die subjektive Wahrnehmung durchaus eine Unterschiedliche ist", erklärt sie bei der GR-Sitzung im Dezember.
Messungen haben ergeben, dass zum Beispiel in der Schnittlauchgasse in Vomp in Spitzenzeiten 50 Fahrzeuge pro Stunde mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 70 km/h fahren – bis zu 20 km/h zu schnell. Ein weiteres Paradebeispiel ist der Ortsteil Gröben. "In der Gasse mit vielen Ecken fahren sie auch zu schnell", sagt SPÖ-Scheiber.
Um das Ergebnis der Verkehrs-Messung zu objektivieren, bringt Verkehrsausschuss-Obfrau Geisler das Beispiel Feldweg. Auch dort sind Bürger auf sie zugekommen und beschwerten sich über den Verkehr. "Dort ist es so, dass acht bis zehn Autos pro Stunde durchfahren und Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 35 km/h gefahren werden – die Wahrnehmung ist hier also etwas verzerrt", sagt die Gemeinderätin. Die Gemeinde Vomp wird hier nun einen Verkehrsplaner engagieren. Dieser soll eine Lösung für Vomp finden.
SPÖ für Tempo 40
"Mit den vielen Arbeitsplätzen und Wohnblöcken, die es in Vomp gibt, ziehen wir den Verkehr an", sagt GR Hubert Scheiber (SPÖ) im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER. Er könnte sich ein Verkehrskonzept ähnlich dem Schwazer vorstellen: "Wir in der SPÖ wollen Tempo 40, wo jetzt noch 50 gefahren werden darf und die bestehenden 30ger lassen." Maßnahmen um den Verkehr zu verringern findet Scheiber unrealistisch: "Wohnblöcke werden gebaut, Industrie und Gewerbe angesiedelt. Da wird der Verkehr nun mal mehr", sagt er. Verfechter der Radar-Säule war Scheiber nie, "nur, wenn man die Ergebnisse sieht, muss man manchmal zu unpopulären Maßnahmen greifen." Das Verkehrsproblem gibt es nun gut zehn Jahre und "es steigert sich durch den Zuzug", sagt Scheiber.
VOMP - Beim Vomper Friedhof steht eine Radarsäule der Gemeinde Vomp. Sie soll den Weg zur Volksschule sicherer machen. In der Silvester-Nacht wurde die Säule sogar "erschossen" – 24 mal – vermutlich mit einem Kleinkaliber-Gewehr. Es wurde aber nur die Hülle beschädigt, geblitzt wird weiterhin.
Inzwischen brachte die Säule der Marktgemeinde ca. 250.000,– EURO ein. Einige Personen wurden hier bis zu 16 Mal geblitzt. "Die Säule funktioniert nicht wie ein herkömmliches Radar-Messgerät sondern eher wie eine Fernsteuerung eines Fernsehers", erklärte Bürgermeister Karl-Josef Schubert (ÖVP) im Dezember. Für GR Hubert Scheiber (SPÖ) ist genau das das Gefährliche, denn: "Man sieht keinen Blitz!" Sobald man in den Sichtbereich der Säule kommt, wird gemessen. Dort ist die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 30 km/h. Mit der Messtoleranz von 10 Prozent und weiteren 5 km/h Toleranz blitzt die Radar-Säule erst ab 39 km/h.
Scharf-geschalten wurde diese "Radar-Falle" im Oktober 2017. Bis Mitte Dezember wurden im Schnitt täglich bis zu 110 Autos geblitzt – bei einem Verkehrsaufkommen von 270 bis 370 Autos auf der Straße vor der Volksschule. Einige Vomper Bürger sprechen hier von einer "Abzocke". Die eingenommenen Gelder werden von der Gemeinde wieder in Verkehrs-Maßnahmen investiert.
Verkehr: Massives Thema
In Vomp gibt es viele Beschwerden, Anfragen und Anregungen der Bürger bezüglich Verkehr. Von einem massiven Thema spricht DI Heidi Geisler – sie ist Obfrau des Umwelt- und Verkehrsausschusses: "Es ist offensichtlich so, dass die Bevölkerung den Eindruck hat, dass überall zu viel und zu schnell gefahren wird. Wobei die subjektive Wahrnehmung durchaus eine Unterschiedliche ist", erklärt sie bei der GR-Sitzung im Dezember.
Messungen haben ergeben, dass zum Beispiel in der Schnittlauchgasse in Vomp in Spitzenzeiten 50 Fahrzeuge pro Stunde mit Spitzengeschwindigkeiten bis zu 70 km/h fahren – bis zu 20 km/h zu schnell. Ein weiteres Paradebeispiel ist der Ortsteil Gröben. "In der Gasse mit vielen Ecken fahren sie auch zu schnell", sagt SPÖ-Scheiber.
Um das Ergebnis der Verkehrs-Messung zu objektivieren, bringt Verkehrsausschuss-Obfrau Geisler das Beispiel Feldweg. Auch dort sind Bürger auf sie zugekommen und beschwerten sich über den Verkehr. "Dort ist es so, dass acht bis zehn Autos pro Stunde durchfahren und Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 35 km/h gefahren werden – die Wahrnehmung ist hier also etwas verzerrt", sagt die Gemeinderätin. Die Gemeinde Vomp wird hier nun einen Verkehrsplaner engagieren. Dieser soll eine Lösung für Vomp finden.
SPÖ für Tempo 40
"Mit den vielen Arbeitsplätzen und Wohnblöcken, die es in Vomp gibt, ziehen wir den Verkehr an", sagt GR Hubert Scheiber (SPÖ) im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER. Er könnte sich ein Verkehrskonzept ähnlich dem Schwazer vorstellen: "Wir in der SPÖ wollen Tempo 40, wo jetzt noch 50 gefahren werden darf und die bestehenden 30ger lassen." Maßnahmen um den Verkehr zu verringern findet Scheiber unrealistisch: "Wohnblöcke werden gebaut, Industrie und Gewerbe angesiedelt. Da wird der Verkehr nun mal mehr", sagt er. Verfechter der Radar-Säule war Scheiber nie, "nur, wenn man die Ergebnisse sieht, muss man manchmal zu unpopulären Maßnahmen greifen." Das Verkehrsproblem gibt es nun gut zehn Jahre und "es steigert sich durch den Zuzug", sagt Scheiber.
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