Wie geht es weiter mit dem ÖBB-Anschlussgleis in Kundl? Kommt der sieben Meter hohe Bahndamm? Die Gemeinde wartet derzeit auf das Verkehrskonzept der ÖBB.
KUNDL (rr) Ein aufwändiges Anschlussgleis soll das Pfeifer-Werk in Kundl an das ÖBB Schienen-Netz anbinden. Die Kosten dafür sollen sich auf etwa 35 Mio. EURO belaufen, etwa 7 Mio. EURO würde sogar die Firma Pfeifer übernehmen. Darüber hinaus muss das Unternehmen den ÖBB offenbar für 14 Jahre eine Tonnage- und Standort-Garantie geben.
Zuviel „Pfeifer“ am Terminal
Hintergrund zum Projekt sind – wie immer – Kostenkalkulationen und die Tatsache, dass Pfeifer am ROLA-Terminal in Wörgl etwa 30 bis 40 Prozent der Kapazitäten in Anspruch nimmt.
„Durch das Gleis würde ein Großteil der Holzanlieferungen per LKW in Kundl wegfallen. Etwa 20.000 LKW-Fahrten könnten so pro Jahr eingespart werden, auch Tausende Fahrten von anderen Betrieben im Gewerbegebiet“, erklärt der Kundler Bürgermeister Anton Hoflacher.
Er sieht für Kundl die Chance, durch den Gleisanschluss neue Betriebe in das Gewerbegebiet anzusiedeln. Bereits jetzt gibt es dort neben Pfeifer die Brau-Union, Quarzolit, die Firma Ginzinger, die STRABAG... Doch Hoflacher betont, dass die Gemeinde zuerst ein Verkehrskonzept sehen möchte. Außerdem sei eine Einigung mit allen Grundeigentümern notwendig und: „... ich kann mir auch keinen sieben Meter hohen Bahndamm in der Wiese vorstellen. Da wird es sicher noch Verbesserungen in der Planung geben müssen“, sagt Hoflacher.
„Tausende LKW pro Tag!“
ÖBB-Pressesprecher Rene Zumtobel dazu: „Das Projekt ist sehr wichtig und bringt viele Vorteile – auch für die Bevölkerung! Hier werden jeden Tag tausende LKW weniger fahren. Ich weiß nicht genau wie hoch der Bahndamm im Endeffekt wirklich wird. Aber ja, er wird definitiv höher, weil die Bahn über die Bundesstraße drüber muss. Und gleichzeitig darf es natürlich nicht zu steil werden!“
Zumtobel bestätigt, dass es kritische Stimmen gibt: „Viele befürchten, dass plötzlich tausende Waggons durchfahren werden. Doch das Terminal ist nur für eine gewisse Anzahl ausgelegt. Dafür, dass vier Züge drei bis viermal am Tag vorbeifahren und auf- bzw. entladen, werden im Gegenzug tausende LKWs weniger fahren...“