KRAMSACH Für den Betrieb der Kramsacher Sonnwendjoch-Bahn ist dringend eine Sanierung nötig. Der Eigentümer "Alpbacher Bergbahnen" wird die nötigen 800.000,- EURO offenbar nicht allein aufbringen. Daher sollen die Kosten nun zu je 25% auf die Gemeinde Kramsach, den Tourismusverband, die Alpbacher Bergbahnen und die Gemeinden in der Region aufgeteilt werden.
Widerstand gegen Finanzierung
Erste Gemeinderäte aus der Region 31 haben sich bereits beim ROFAN-KURIER gemeldet: Sie sehen nicht ein, warum für die Sanierung eines privaten Betriebes drei Viertel der Kosten die öffentliche Hand tragen soll. Wir haben bei einigen Bürgermeistern nachgefragt:
Bgm. Hans Thaler, Reith: "Wir haben kein Protokoll von irgend einer Sitzung erhalten. Es hat uns auch niemand gefragt! Wir haben keinen Beschluss für einen Zuschuss. Mir scheint ein Zuschuss von unserer Seite schwierig, wir zahlen ja schon genug für die Alpbacher Bergbahnen."
Bgm. Werner Entner, Münster: "Wir wurden weder gefragt, noch informiert. Wir haben keinen Beschluss für einen finanziellen Zuschuss im Gemeinderat. Uns hat man im Gegenteil mit dem Schwimmbad alleine gelassen. Ich würde mir eher einen TVB-Zuschuss für unser Freibad wünschen."
Bgm. Markus Bischofer, Alpbach: "Man muss schon über den Teller-Rand hinausschauen. Aber wir wurden weder über eine Einigung informiert und wir haben auch keinen Zuschuss für die Kramsacher Bergbahn beschlossen. Zuvor wird es eine Sitzung des Steuerungs-Ausschusses geben müssen. 75% öffentliches Geld kann auch nicht als "verlorener Zuschuss" betrachtet werden. Und es gehört klar geklärt: Wer haftet für einen Betriebs-Abgang?"
Vize-Bgm. Bernhard Freiberger, Rattenberg: "Rattenberg hat finanziell keinen Spielraum. Darüber hinaus war ein Zuschuss für Kramsach bisher bei uns kein Thema. Wir wurden auch von niemandem informiert und haben das aus den Medien erfahren."
Auf Anfrage des ROFAN-KURIER sagt der Bgm. Bernhard Zisterer, Kramsach: „Die Gemeinde Kramsach hat (für die Sanierung, Anmerkung der Redaktion) Mittel im Budget für 2016 vorgesehen.“
GF Markus Kofler vom TVB Alpbachtal Seenland: „Die Geldmittel … werden … aus dem laufenden Budget kommen, ansonsten verfügt der TVB über entsprechende Rücklagen…“.
Nach dem nun angedachten Modell würden 75% der Investitions-Kosten die Steurzahler finanzieren.
Sollten die anderen Gemeinden nicht zustimmen, würden die 800.000,- EURO eben unter der Gemeinde Kramsach, dem TVB und den Bergbahnen Alpbach aufgeteilt. Das wären dann etwa 266.000,- EURO pro Partner - und damit immer noch weniger Geld, als Kramsach kürzlich für das Thermen-Brunnen-Projekt ausgegeben hat (ca. 300.000,- EURO).
Wer hat bei der Sonnwendjoch-Bahn künftig das Sagen?
Zu klären bleibt: Wenn bis zu 75% der Kosten für eine Total-Sanierung mit Steuergeld finanziert werden: Wer hat dann in der Bahn das Sagen? Wie werden künftige Gewinne aufgeteilt? Ändern sich die Eigentums-Verhältnisse? Wer haftet für einen Abgang? ...
Weitere Infos folgen.