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Wasser-Rettung Kramsach braucht mehr Platz

Einsatzstellen-Leiter Michael Außerhofer und Kassier Lothar Moser. Will die Wasser-Rettung ausrücken, muss erst der Jet-Ski aus der Garage. Sonst ist kein Platz zum Umziehen. Einsatzstellen-Leiter Michael Außerhofer und Kassier Lothar Moser. Will die Wasser-Rettung ausrücken, muss erst der Jet-Ski aus der Garage. Sonst ist kein Platz zum Umziehen.
42 aktive Wasser-Retter zählt der Stützpunkt Kramsach, übrigens die 2. größte Dienststelle Tirols! Von hier aus werden fast alle Inntal-Gemeinden von Münster bis Wörgl sowie die Wildschönau betreut. Doch platzmäßig und finanziell schaut es schlecht aus: Ein Motorboot parkt in der privaten Scheune...

UNTERLAND/KRAMSACH (cm) Über das Thema „Ehrenamt“ wird derzeit viel gesprochen, unter anderem über die Auffassung von „Ehrenamt“ von Alt-Landtags-Präsident Helmut Mader (Professor, Ingenieur...).
Bei den Mitgliedern der Wasser-Rettung könnte sich Mader eine Scheibe abschneiden: In ihrer Freizeit und teils mit selbst gekaufter Ausrüstung üben die Tiroler Wasser-Retter ihr Ehrenamt aus! Dafür entrichten sie zudem noch einen Mitglieds-Beitrag aus der eigenen Tasche, damit einige Ankäufe und Erledigungen möglich sind.
Mehr noch: Beim Stützpunkt Kramsach muss sogar das Motorboot in der privaten Scheune eines Mitgliedes eingestellt werden, weil der Platz in der Garage nicht reicht.
Diese Garage fungiert zugleich als Material- und Kleidungs-Lager.
Für die Tauch-Einsätze kaufen sich die Wasser-Retter die meisten Neopren-Anzüge und ihre Ausrüstung selbst. Dafür werden die Automaten und Flaschen jährlich auf Kosten der Wasserrettung überprüft.

Jet-Ski raus, dann umziehen

Der Platz ist begrenzt. Ohne den Jet-Ski aus der Garage zu fahren, können sich die Kramsacher Wasser-Retter, die immerhin für ein Siedlungs-Gebiet von über 40.000 Menschen zuständig sind, nicht einmal umziehen.
Daher hoffen die ehrenamtlichen Helfer, deren Einsätze oft auch für sie selbst riskant sind, ehest möglich auf einen Umbau beim Blaulicht-Zentrum.

Planung steht,
Finanzierung nicht

„Wir haben von der Gemeinde Kramsach gemeinsam mit der Bergrettung schon die Zusage für das Grundstück hinter dem Haus. Da könnte man gut erweitern“, sagt Einsatzstellen-Leiter Michael Außerhofer.
„Für uns könnten 160 m2 dazu kommen, für die Bergrettung wäre der Zubau dann separat auch nutzbar“, ergänzt Kassier Lothar Moser.
Die Planung steht, der Bauwunsch für 2016 auch. Nur die Finanzierung ist noch nicht ganz geklärt, sollte aber nach einem Einwohner-Schlüssel durchgeführt werden, wobei der geschätzte gesamt-Betrag (für den Teil der Wasserrettung) 165.000,- EURO netto beträgt. Das wären etwa 4,- EURO pro Einwohner im Betreuten Gebiet.

Hauptsächlich am Inn

Das Haupt-Einsatzgebiet der Wasser-Rettung ist übrigens der Inn.
Hier sind es leider oft auch Tod-Bergungen, die die Wasser-Retter durchführen müssen.
„Damit helfen wir aber erstens auch der Kriminal-Polizei, Fälle abzuschließen und zweitens den Familien, die erst mit Auffinden eines Vermissten abschließen können“, sagt Lothar Moser.

Auch am Achensee bei Regatta-Fahrten, in Schwimmbädern und im Schulungs-Bereich sind die Kramsacher Wasser-Retter unterwegs. Sie bilden Taucher aus und halten zahlreiche Kurse, gerade auch für junge Leute ab.
© Rofankurier