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Das Kramsacher Lift-Projekt ist ein gutes Stück weiter: Der Gemeinderat hat in seiner April-Sitzung einstimmig die Unterstützung einer Sanierung mit bis zu 2 Mio. EURO aus dem Gemeinde-Budget beschlossen!

KRAMSACH - Das Lift-Projekt in Kramsach rückt in greifbare Nähe! Die Finanzierung des Projektes ist jetzt im Bereich des Möglichen: 500.000,– EURO hat das Land Tirol bereits in Aussicht gestellt – und eventuell noch mehr, falls die neue Regierung ein Projekt für regionale Klein-Lifte umsetzt. 25% einer Sanierung – oder 1,3 Mio. EURO – hat der Tourismusverband bereits beschlossen.  Den beachtlichen Betrag von über 180.000,– EURO hat die private Spenden-Initiative des Vereins "Naturjuwel Rofan" (auch die Gemeinde Kramsach ist einfaches Mitglied bei diesem Verein) bereits gesammelt.
Damit steht man bei etwa 4 Millionen EURO. Inklusive Kanal-Projekt rechnet man aktuell mit Kosten von 5,2 Millionen EURO.
Es fehlen also "nur" noch 1,2 Mio. EURO für die Umsetzung. Wenn das Land Tirol und die Umlandgemeinden noch ein wenig nachlegen, wird der Lift gebaut!

3% – attraktive Zinsen

In Zusammenarbeit mit SPARKASSE Rattenberg Bank AG und der RAIFFEISEN-BANK Kufstein wurde auch erreicht, dass alle Spenden (ab 200,– EURO Höhe) mit 3% Zinsen vergütet werden. Wird das Projekt jetzt gebaut, erhält man auf seine Spende über den Zeitraum von 10 Jahren diese 3% Verzinsung in Form von Liftkarten. Beim aktuellen Stand der Projekt-Finanzierung ein attraktiver Anreiz, um sich als Spender zu beteiligen...
Letztes Wochenende hat der Verein "Naturjuwel Rofan" die möglichen Lift-Varianten, die Wirtschaftlichkeits-Berechnungen und die "Attraktion" für das Wander-Gebiet Rofan präsentiert. Fazit: Man möchte einen Doppel-Sessel-Lift auf alter Trasse bauen. Kosten-Punkt: 4,8 Mio. EURO.

KRAMSACH - Wie geht es mit der Sonnwendjoch-Bergbahn weiter? Diese Frage stellen sich nicht nur die Touristiker der Region. Bis 30. Juni muss Klarheit herrschen – zu diesem Datum will der Seilbahnbeauftragte des Landes Tirol wissen, was mit der Aufstiegshilfe geplant ist, weil sonst die alten Stützen abgerissen werden müssen.

Nur 2er-Sessel-Lift sinnvoll

Seit einiger Zeit arbeitet der Verein "Naturjuwel Rofan" an einer Wiederauferstehung des Kramsacher Liftes. Anfang Februar präsentierte der Verein seine möglichen Lösungen mit der Schweizer Firma Bartholet. Hier war noch von vier Varianten die Rede: Ein 1er-Sessel-Lift mit 520 Sesseln um 5,3 Mio. EURO, ein 2er-Sessel-Liftes mit 260 Sesseln um 4,8 Mio. EURO, ein komplett neu gebauter 2er um 6,95 Mio. EURO und eine Gondel-Bahn um mindestens 17,5 Mio. EURO. Ob die vorgestellten Varianten wirtschaftlich sind, war zu diesem Zeitpunkt noch nicht klar.
Inzwischen wurde von Seilbahn-Experte Christoph Schrahe (Fa. Montenius Consult) eine Wirtschaftlichkeits-Berechnung durchgeführt. Er kam zu dem Ergebnis, dass im "optimistischen Szenario die geplante Reaktivierung der Sonnwendjoch-Bahn als Doppelsessel-Lift wirtschaftlich ist". Das optimistische Szenario wären 75.000 Fahrten bei 180 Betriebs-Tagen (reiner Sommerbetrieb – durchschnittlich 417 Personen pro Betriebs-Tag) mit "Inszenierung am Berg". Den Betrieb würde eine Genossenschaft, die aus dem Verein Naturjuwel Rofan heraus entsteht, übernehmen. Als theoretischen Preis nimmt er 20,– EURO für Berg- und Talfahrt an und 8,– EURO Abgeltung über die Alpbachtal Seenland Card für Touristen.
Eine Gondel-Bahn, wie sie die BÜRGERMEISTER-LISTE Zisterer vor ca. einem Jahr vorgestellt hat, sieht er in keinem Szenario als wirtschaftlich.

liftpodium
Das Podium bei der Veranstaltung (v.l.): Markus Vögele, LA Bgm. Alois Margreiter,  Franz Dollinger, Placi Wenzin (Fa. Bartholet), Christoph Schrahe (Fa. Montenius Consult) und Georg Lenk. Nicht im Bild (weiter rechts): Vereinsobmann Sepp Kreidl.

Was geschieht am Berg?


Zwischen 10.000 und 12.000 zusätzliche Lift-Benützer soll eine Inszenierung am Berg bringen. Ohne die, da war sich auch der Kramsacher Gemeinderat einig, erreicht eine Aufstiegshilfe vielleicht nicht die nötige Zahl an Fahrten. Einige Ideen gab es dazu bereits. Nun stellte der Verein eine Variante vor, die Vereins-Obmann Sepp Kreidl schon seit Jahren  immer wieder bringt. Es soll ein "barriere-freundlicher" Wanderweg im Rofan-Gebirge entstehen. Laut Kreidl wäre diese Inszenierung "fast" ein Alleinstellungsmerkmal in ganz Mitteleuropa. Der circa 2 Kilometer lange Weg soll für jeden begehbar sein. Die Steigung des Weges von der Bergstation bis zum Latschenkopf soll maximal 4 Prozent betragen – so könnten auch Rollstuhl-Fahrer und Eltern mit Kinderwägen leicht passieren. Der Weg soll auf Stelzen gebaut, etwa 2,5 Meter breit werden und mit Ausbuchtungen für Pausen gespickt sein. Der Verein rechnet für den barriere-freundlichen Weg mit Baukosten von ca. 1 Million EURO und wenn es funktioniert, könnte man den Weg 'step by step' erweitern.

Rolli-Fahrer am Sessel-Lift?
 
Eine Frage aus dem Publikum war: Wie soll man denn Rollstuhl-Fahrer oder Kinderwägen mit einem Sessel-Lift zum 'barriere-freundlichen Wanderweg', bringen, wenn der 2er-Sessel-Lift selber nicht barrierefrei ist. Dazu Franz Dollinger, der Kassier des Vereines: "Wir wissen selbst, dass es nicht leicht ist, einen Rollstuhl nach oben zu bringen – deshalb spreche ich lieber von einem leichten Weg, der für alle begehbar sein soll." Er brachte auch die Möglichkeit, dass man Rollstühle bei der Bergstation ausleihen kann ins Spiel.

Finanzierung

4,8 Millionen EURO wird die Sanierung des Liftes durch die Fa. Bartholet kosten, die Inszenierung mit dem barriere-freundlichen Weg eine weitere Million. Der TVB Alpbachtal Seenland hat bereits erklärt, dass er bei einer Sanierung des Liftes 25 Prozent beisteuern wird. Auch das Land Tirol soll laut LA Bgm. Ing. Alois Margreiter (ÖVP) seinen Beitrag leisten.
Ebenso die Bürgermeister der Region (Bgm. Ing. Rudi Puecher: "Es ist die einzig mögliche Variante!") stehen mehrheitlich hinter dem Projekt. Für den Verein ist es nun wichtig, dass die Bevölkerung auch hinter dem Projekt steht. Seit 1. März gibt es die Möglichkeit für den Lift zu spenden. Das Ziel des Vereines sind 1,5 Millionen EURO an Spenden-Geldern - Informationen und die Kontonummer gibt es auf www.rofan.tirol .

liftdollinger
Kassier Franz Dollinger versteigerte die erste Fahrt auf dem neuen Sonnwendjoch-Lift. TVB Alpbachtal Seenland Obmann Johannes Duftner und TVB-Aufsichtsratsvorsitzender Frank Kostner ersteigerten diese für 5.000,- EURO.

(mk)

Verein will Bergbahn neues Leben geben!

Dienstag, 03 Oktober 2017
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Im Tiroler Unterland hat sich auf Initiative von Unternehmer und Landwirt Markus Vögele ein Verein gegründet, der die Kramsacher Bergbahn wiederbeleben möchte. Über 50 Unternehmer sind bereits Mitglied und Förderer! Jetzt sucht der Verein weitere Mitglieder, um das Projekt voranzutreiben.

Unterland/Kramsach - Den offiziellen Startschuss für den Verein "Naturjuwel Rofan" (vorher "Sonnwendjoch-Bahn neu") gab es bereits am 24. Mai 2017 mit der Gründungs-Versammlung. Bisher wurde intensiv im Hintergrund gearbeitet, um etliche Details zu klären. Ziel des Vereins ist es, wieder eine Aufstiegs-Hilfe in das Wandergebiet Rofan zu etablieren. Wie diese genau aussieht, ist offen. Fest steht bisher bezüglich einer Revitalisierung der Bergbahn in Kramsach jedenfalls: Die Sessel, das Tragseil und die Rollenbatterien der alten Bahn können nicht weiter verwendet werden. Zu retten sind voraussichtlich die Stützen, ebenfalls verwenden könnte man die Gebäude. "Die Seilbahn-Stützen der Sonnwendjoch-Bahn sind aus erstklassigem Stahlbeton. Das haben die beauftragten Messungen durch einen Experten ergeben", erklärt Vereins-Initiator Markus Vögele (Haflingerhof) aus Kramsach.

Über 50 Firmen helfen mit!

Bisher haben sich bereits über 50 Unternehmer aus der ganzen Region dem Verein angeschlossen. Jeder Betrieb hat für die Wiederbelebung der Kramsacher Bahn einen Unterstützungs-Betrag von 2.500,– bis 5.000,– EURO geleistet und ist Mitglied im Verein. Gemeinsam bringen die Unternehmer nun das notwendige Geld auf, um eine finanziell realistische Sanierung auf bestehender Trasse auszuarbeiten. Die Kosten für diese Projektierung durch die Firma Bartholet belaufen sich auf 90.000,– EURO. Dafür werden etwa sechs Varianten vorbereitet. "Das Geld wird aber in Abzug gebracht, wenn ein Auftrag zur Sanierung der Bahn an die Firma erteilt wird", sagt Vögele. Mitbegründer des Vereins sind neben Markus Vögele auch Lothar Moser und Franz Dollinger. Als Obmann konnte kürzlich Sepp Kreidl, ebenfalls Unternehmer, gewonnen werden.
Jeder kann helfen!
Ab sofort können auch Privat-Personen ohne große Förder-Beiträge das Projekt unterstützen: Wer helfen möchte, kann eine Spende auf das Konto AT952050800000026054 einzahlen. Wer einfaches Mitglied werden möchte, kann den jährlichen Beitrag von nur 30,- EURO leisten. Die entsprechenden Mitglieds-Formulare gibt es auf Anfrage unter Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!,Â">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!  oder unter Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Bergbahn Kramsach insolvent!

Montag, 29 Mai 2017
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Mitte Mai hat die Geschäfts-Führung der Bergbahn Kramsach offiziell den Insolvenz-Antrag gestellt. Ein Verein bemüht sich nun um eine Revitalisierung des Liftes.

Kramsach/Alpbach - Mitte Mai wurde für die Bergbahnen Kramsach GmbH & CoKG offiziell der Insolvenz-Antrag gestellt. Dieser Schritt sei notwendig, da die Gesellschaft in Folge der Einstellung des Liftbetriebs nicht in der Lage ist, offene Zahlungen zu tätigen. "Eine Insolvenz ist die logische Konsequenz", sagt Geschäftsführer Peter Hausberger. "Mit diesem Schritt wird die Voraussetzung für eine mögliche Nachnutzung geschaffen – ob nun ein alternatives Projekt kommt oder man die Flächen und Trassen der Natur zurück gibt. Die Alpbacher Bergbahn GmbH & CoKG wird den Abtrag in Abstimmung mit dem Masseverwalter, der Behörde und allen Beteiligten unterstützen. Diesbezügliche Abstimmungen sind in Vorbereitung",  heißt von GF Mag. Reinhard Wieser in einer Aussendung. Was die Kinder/Anfängerlifte im Tal angeht (Taxbodenlift und Wittberglift), möchte sich die Alpbacher Bergbahn GmbH & CoKG mit dem Masseverwalter "um eine Lösung bemühen".

Verein für Wieder-Belebung

In Kramsach und Umgebung hat sich mittlerweile ein Verein zur Revitalisierung der Kramsacher Bergbahn gebildet. Man strebt eine Aufstiegs-Hilfe in einer anderen Form an, als im Gemeinderat vorgestellt wurde. Der Verein besteht hauptsächlich aus Unternehmern aus der Region, denen die Wiederbelebung ein Anliegen ist. Kürzlich erfolgte die konstituierende Sitzung.

Der schleichende Tod der Kramsacher Bergbahnen!
Jetzt ist es offiziell: Der Sonnwendjoch-Lift soll abgerissen werden. Die Alpbacher Bergbahnen sehen die Gründe für das "Aus" bei "technischen und juristischen Hürden".

Kramsach - Was einige Bürger schon lange vermutet haben, tritt nun ein: Die Alpbacher Bergbahnen werden den Lift in Kramsach nicht sanieren. Der Grund sind schlicht und einfach die Kosten. Im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER sagt Bgm. Hartl Zisterer (ÖVP): "Ich war fest davon überzeugt, dass dieser Lift Ende 2016 oder Anfang 2017 wieder fahren kann. Leider kommt es jetzt anders." Zisterer hat sich eingehend mit den Hintergründen befasst: Gemäß der Sessellift-Richtlinie 1993/AG2003 müssten Arbeits-Plattformen montiert, die Laufweite des Liftes verbreitert, der "Auflaufwinkel" der Seilrollen verbessert, dadurch eventuell die Stützen getauscht oder umgebaut werden. "Dazu kommt, dass dann aber eventuell die Statik der Fundamente nicht mehr passt..."
Probleme gäbe es zudem mit der Sicherung gegen Seil-Entgleisung, den Fußbügeln, der Seil-Führung... und, und, und.
Doch warum wurde auf die Pönale von Alpbach verzichtet? Bgm. Zisterer dazu: "Das war ein Übereinkommen, damit was weiter geht. Wir haben gesagt: Alpbach muss statt 100.000,- EURO an uns 50.000,- EURO für die Projekt-Entwicklung und Vorbereitung zahlen. Und wir haben ebenfalls nochmal 50.000,- EURO draufgelegt."

Voraussetzungen wohl schon länger bekannt?

Die jetzt in einer Aussendung vom 17. Oktober beschriebenen "rechtlichen und finanziellen Hürden" liegen aber vermutlich schon länger auf dem Tisch. Die entsprechende Sessellift-Richtlinie stammt  aus dem Jahre 1993 (AG 2003). Schon seit dem Kauf der Kramsacher Sonnwendjoch-Bahn durch die Alpbacher Bergbahnen waren damit die jetzt zitierten Vorschriften gültig. Solange es ging, fuhr man mit der alten Genehmigung. Doch dass ein Seilbahn-Unternehmen, das auch andere Sessellifte betreibt, nicht über die nötigen Neuerungen informiert war, ist schwer zu glauben.

Projekt gescheitert

Am Montag-Abend, 17. Oktober, wurde der Rest des Gemeinderates jedenfalls von der Bürgermeister-Liste und den Alpbacher Bergbahnen über das "Aus" informiert. Die Oppositon kritisiert, dass noch während der Besprechung die entsprechende Presse-Aussendung zum "Aus" an die Medien erging. Darin hieß es: Die Gemeinde Kramsach, der TVB Alpbachtal-Seenland und die Alpbacher Bergbahnen sind zur gemeinsamen Überzeugung gekommen, dass eine Wiederinbetriebnahme des 1er-Sesselliftes auf das Sonnwendjoch nicht möglich ist. "Es wurde klar, dass sich ein Sanierungsversuch zum Fass ohne Boden entwickeln könnte", heißt es darin seitens der Geschäftsführer Peter Hausberger und Mag. Reinhard Wieser.
Während man den Alpbacher Bergbahnen aus wirtschaftlicher Sicht nicht übel nehmen kann, dass sie sich vor der Investition von über 1 Million EURO für  nur 4 oder 5 gesicherte Betriebs-Jahre drücken möchte, wird nun im Ort die Frage gestellt, warum hier nicht von Anfang an mit offenen Karten gespielt wurde. Durch mehr Offenheit hätte vielleicht einiges an Zeit und Geld eingespart werden können.

Fritz Widmann, GFK

"Wir Gemeinderäte sind in einer Besprechung mit Vertretern der Alpbacher Bergbahnen darüber informiert worden, dass eine Sanierung kostenmäßig nicht tragbar ist. Man hat uns gesagt, die ganze Sache sollte nun 'geordnet abgewickelt' werden. Was immer das heißt... Eigenartig war, dass die Medien schon am gleichen Abend darüber informiert wurden, während die Sitzung lief. Wir haben jedenfalls den Dringlichkeits-Antrag für die 'ARGE Sonnwendjoch' zur Erarbeitung einer Neuplanung eingebracht. Man wird sehen, wann die Gemeinde diese nun einberuft."
 
Andreas Gang, FPÖ

"Die jetzige Situation muss man als Neuanfang nutzen. Man sollte aber als Gemeinderat geschlossen an das Thema herangehen. Die Bürgermeister-Liste sollte trotz absoluter Mehrheit Planungen oder andere Dinge (auch in Sachen Bergbahn) vor Auftrags-Vergaben in den Gemeinderat bringen! Ich empfehle, dass man auch die anderen Listen informiert und mitarbeiten lässt. Für mich gibt es dabei auch mit den Alpbacher Bergbahnen eine Chance auf einen Neustart. Die Alpbacher dürfen aber nicht nur strategisch denken: Falls man sich bei einem Liftprojekt in Kramsach nicht engagieren will, sollte man den Weg für andere frei machen."

Mag. Josef Ascher, GRÜNE

"Wir Kramsacher GRÜNE halten nichts vom angekündigten Schluss-Strich. Wir sind mit der überfallsartigen Vorgangsweise nicht einverstanden. Bisher hat  dazu noch keine Beschluss-Fassung des Gemeinderates stattgefunden.  Tatsache ist, dass sich die Alpbacher Bergbahnen nun von allen Verpflichtungen hinsichtlich allfälliger Konventionalstrafen gegenüber der Gemeinde (für die vorzeitige Betriebseinstellung) freigespielt haben." Eine vollkommen neue Seilbahn hält Ascher in Kramsach für kaum finanzierbar...

Kritik kommt von Fritz Gurgiser: Er sieht Versäumnisse auch beim Land Tirol, da hier "die Hürden für eine Sanierung zu hoch" gesteckt wären. (cm/mk)
Bergbahn-Geschäftsführer Peter Hausberger sagt, man warte noch auf ein Gutachten. Doch von der Landesregierung heißt es: „Die Alpbacher Bergbahnen wissen alles, was sie in Kramsach zu tun hätten.“ Jüngste Gerüchte: Die Bahn geht für 1,- EURO an jeden, der sie haben will!

KRAMSACH (ce) Der ROFAN-KURIER hat zur Situation der Bergbahn Kramsach den Geschäftsführer der Alpbacher Bergbahnen, Peter Hausberger interviewt. Er gibt den schwarzen Peter an die Behörde weiter: „Anscheinend hat niemand gewusst, dass – wenn es um die Seilbahnbehörde geht –  die Mühlen der Bürokratie sehr langsam mahlen. Von unserer Seite her gibt es keine Neuigkeiten zu berichten. Wir warten immer noch auf Berichte, damit wir die nötigen Unterlagen einreichen können. Wenn man eine Seilbahn baut, gibt es Gegner, und wenn man eine Seilbahn abbaut, gibt es auch Gegner...“
Steht die Opfer-Rolle der Alpbacher Bergbahn zu? Völlig gegenteilig lauten jedenfalls die Aussagen von Behörde, Gutachter und Hersteller.

Seilbahnbehörde sagt:
„Es ist alles klar!“

Die Firma Doppelmayr erstellt im Auftrag der Alpbacher Bergbahnen das Gutachten. Auf Nachfrage sagt man dort gegenüber dem ROFAN-KURIER, man habe Peter Hausberger bereits auf den aktuellsten Stand gebracht.
Das Land Tirol, vertreten durch  HR Dr. Georg  Zepharovich  von der Abteilung Seilbahnrecht, wartet offenbar nur noch darauf, dass die Alpbacher Bergbahnen endlich die Vorgaben umsetzen: „Eigentlich ist alles klar, das Unternehmen weiß, was zu tun ist. Aber solange unsere Auflagen nicht erfüllt werden, können wir auch keine Betriebs-Genehmigung ausstellen. Die Sicherheit ist natürlich das Wesentliche! Sobald uns die Betreiber darüber informieren, dass alles in Ordnung gebracht wurde, können wir erneut Nachschau halten und dann könnte die Bahn sofort wieder fahren!“ Bei diesen Sicherheitsmängeln handelt es sich um die Seilspannung, die seit dem Abbau einiger Sessel durch die Alpbacher Bergbahnen nicht mehr den Vorschriften entspricht und um die Anbringung einiger Sicherheitsgitter, damit die Angestellten gefahrlos arbeiten können.

Auflagen „leicht erfüllbar“

Diese Auflagen lassen sich binnen weniger Wochen erfüllen, denkt zumindest Kurt Wopfner, Chef der Firma Seilbahntechnik.at.
Er versteht nicht, warum das nicht angepackt wird. Sein Betrieb ist die Nachfolgefirma der Erbauer der Kramsacher Bergbahn. Wopfner im Interview: „Wir können alle notwendigen Ersatzteile innerhalb von drei Wochen  liefern. Meiner Meinung nach ist nicht die Mechanik das Problem, sondern eher die Elektrik. Aber unlösbar ist hier nichts. Auch die notwendigen Sessel sind kein Problem, die haben wir sogar auf Lager oder sie lassen sich schnellstens besorgen. Immerhin sind drei ganz ähnliche Lifte vor kurzem abgebaut worden.“ Auch die notwendigen Sicherheitsgitter sind für Wopfner kein Problem: „Die lassen sich leicht konstruieren und montieren, das ist Standard!“ Die Kosten schätzt Seilbahn-Experte Kurt Wopfner als überschaubar ein.
Gemäß jüngsten Gerüchten möchten die Bergbahnen Alpbach die Schulden der Sonnwendjoch-Bahn tilgen und diese dann für 1,- EURO an jeden verkaufen, der sie haben will, ev. an Berghaus-Besitzer Günther Reiter. Das passt jedoch nicht zur Interview-Aussage von Peter Hausberger, die hier zitiert wird...

Was sagt der TVB?

Johannes Duftner, Obmann des Tourismusverbandes, sagt: „Wir vom TVB haben größtes Interesse daran, dass die Bahn bestehen bleibt. Wenn der Betrag nicht zu hoch ist, dann sollte es möglich sein, die Bahn wieder zum Laufen zu bringen. Wir warten noch auf den Bescheid vom Land, deshalb wissen wir noch nicht welche Auflagen zu erfüllen sind, damit die Konzession wieder erteilt wird“, sagt Duftner.
Doch laut Hofrat Dr. Georg Zepharovich von der Abteilung Seilbahnrecht sind die Auflagen den Alpbacher Bergbahnen längst bekannt!

Aufregung um nicht abgehaltenen Info-Abend

Für Aufregung in der Gemeinde Kramsach sorgt auch eine Bürger-Initiative, die im Ort einen Info-Abend abhalten wollte.
Obwohl sich der Gemeinderat offiziell für den Erhalt des Sesselliftes ausspricht, berichtet die führende Kraft der Bürgerinitiative zur Erhaltung der Bergbahnen Kramsach, Thomas Schipper: „Als wir in Kramsach einen Info-Abend abhalten wollte, war das Interesse sehr groß. Vielleicht wären Hunderte gekommen. Kurz vor der Veranstaltung haben mich aber einzelne „schwarze“ Gemeinderäte bedrängt, das Ganze abzublasen. Es bringt ja nichts, haben sie gesagt....“              

Schipper erzählt weiter: „Ich habe dann auf unsere Facebook-Seite gepostet, ich wäre krank. Aber in Wirklichkeit habe ich mich einfach nicht mehr getraut. Uns ist es zwar gelungen später eine Diskussion im kleinen Rahmen durchzuführen, doch es tut mir leid, dass ich nicht den Mut  aufgebracht habe, dem Widerstand entgegen zu halten. Ich weiß nicht, was im Gemeinderat in Kramsach abgeht, ich kann dazu auch nichts sagen, ich bin nur ein Fan des Sesselliftes und sozusagen ehrenamtlicher Berater der Bürgerinitiative.“

Gurgiser setzt sich ein

Als solcher sieht sich auch Fritz Gurgiser vom Bürgerklub Tirol. Er hat im Sinne der Bürgerinitiative LH Günther Platter (ÖVP) und LH-Stv. Josef Geisler (ÖVP) einen Brief geschickt. Immerhin hätte die Landes-Regierung 2013 den „Zireiner-See-Weg“ mit dem „Tiroler Bergweg Gütesiegel“ ausgezeichnet. „Ich denke, dass sie sich nun auch dafür einsetzen sollen, dass der Weg – sicher mit einem hohen Anteil an Steuergeld errichtet – nicht verwaist“, sagt Gurgiser dem ROFAN-KURIER und merkt weiter an: „Es ist für alle Beteiligten – ob pro oder contra dieses Erhalts – höchst an der Zeit, das Problem vernünftig zu lösen. Die Verunsicherung damit zu beenden und persönliche Befindlichkeiten hintan zu stellen. Es geht meines Erachtens auch nicht um Nostalgie, sondern darum, dieses Gebiet für den sanften und nachhaltigen Tourismus und für die Einheimischen zu erhalten!“

Wie geht es weiter: Aus für Kramsacher Bergbahn?

Donnerstag, 02 April 2015
Freigegeben in Lokales
Eines der schönsten Wander-Gebiete im Unterland, das Sonnwend-Joch mit dem Zireiner See, ist heuer im Sommer wohl nicht mehr per Lift erreichbar. An echten Investitionen seitens Eigentümer Alpbacher Bergbahnen wird gezweifelt.  Gerüchte über einen geplanten Konkurs machen die Runde.

KRAMSACH (ce) Die Situation der Bergbahn Kramsach ist kompliziert. Und doch recht einfach. Wenn die Alpbacher Bergbahnen (als Eigentümer) oder sonst wer etwa 200.000,- EURO investieren, dürfte man alle Auflagen erfüllen und der Betrieb könnte laufen. Wenn nicht... steht die Bahn still. GF Peter Hausberger sagt, man würde für den Betrieb der Bahn jährlich 70.000,- EURO „draufzahlen“. Sie sei also nicht rentabel. Gerüchte besagen, dass die Alpbacher versuchen wollen, die Bergbahnen Kramsach GmbH & Co KG in den Konkurs zu schicken, damit man sich den teuren Abbau der Liftstützen spart. Denn dieser Abbau steht bei einem „Aus“ an.
Einige Kramsacher haben dem ROFAN-KURIER aber Bilanzen der Kramsacher Bergbahnen vorgelegt, die für das Jahr 09/10 etwa 26.000,- EURO Gewinn, für das Jahr 10/11 etwa 54.000,- EURO Gewinn und für das Jahr 11/12 an die 39.000,- Gewinn ausweisen...
Die technischen Anlagen der Sonnwendjoch-Bahn in Kramsach gehören dem Eigentümer, den Alpbacher Bergbahnen. Die Grundstücke, auf denen diese Anlagen stehen und der Großteil des Parkplatzes gehören der Gemeinde Kramsach.
Fest zu stehen scheint: Ohne Investitionen in der Höhe von 150.000,- bis 200.000,- EURO ist der Betrieb heuer nicht mehr fortzusetzen.
Einer der Gründe dafür: Es wurden Sessel vom Tragseil entfernt. Diese seien ausgemustert worden. Doch ohne die „richtige“ Anzahl der Sitze muss die Statik für das Tragseil neu berechnet werden.
Sogar die Behörde empfiehlt den Alpbacher Bergbahnen in einem Schreiben „den ursprünglichen Zustand“ wieder herzustellen, weil das am einfachsten wäre, um eine neuerliche Genehmigung zu erhalten. Die abmontierten Sitze gibt es nicht mehr – und Ersatz in dieser Bauart  ist schwierig zu beschaffen...
Bgm. Manfred Stöger (ÖVP): „Wir wissen leider nicht, wie es weitergeht, da wir noch auf den technischen Prüfbericht warten. Dieser sollte Anfang April kommen. Wir wollen natürlich, dass uns die Bahn im Sommer erhalten bleibt. Von Konkurs oder Schließung wollen wir derzeit gar nichts wissen, das ist noch weit weg.“

GR Fritz Widmann (SPÖ): „Ich denke, die Alpbacher wollten vor 10 Jahren einfach mögliche Konkurrenz in Kramsach beseitigen. Ich sehe nur zwei Möglichkeiten... Wir pumpen Steuergeld in den Betrieb und es wird so weitergemacht. Oder die Alpbacher verkaufen die Bahn für einen symbolischen Betrag an Kramsach und dann schauen wir, dass wieder was draus wird und es einen Betreiber für den Sommer gibt.“

GR Reinhard Freudenschuß (FPÖ): „Die Alpbacher Bergbahnen haben die Kramsacher Bahn vor 10 Jahren gekauft, um sich vor Konkurrenz zu schützen. Investiert wurde nicht. Ich denke, der TVB und die Gemeinde sollten das Projekt übernehmen und einen Neubau in Angriff nehmen. Es liegen Angebote vor: Ein neuer Sessel-Lift von der Talstation bis zur Bergstation kostet 5 Millionen EURO, eine 4er-Gondel gibt es für 7 Millionen EURO.“

GR Josef Ascher (Grüne): „Es gibt Gespräche mit den Alpbacher Bergbahnen. Die Gemeinde versucht zu schauen, ob durch kurzfristige Investitionen der Betrieb aufrecht gehalten werden kann. Die Alpbacher Bergbahnen haben es seit 10 Jahren verabsäumt, die Auflagen der Behörde umzusetzen, nun wurden Sessel abgebaut. Jetzt ist die Last am Tragseil zu leicht, die Bahn steht und die Gemeinde hat zu Unrecht den Schwarzen Peter!“

Hüttenbetreiber Günther Reiter vom Berghaus Sonnwendjoch: „Für uns ist der Lift sehr wichtig und existentiell aber wir erfragen gar nichts. Von der Einstellung haben wir aus dem Internet erfahren. Wir werden aber unseren Betrieb auf jeden Fall im Sommer geöffnet haben, doch ist es für uns sehr schwer zu kalkulieren. Wir haben schon einmal ein Angebot an die Alpbacher Bergbahnen zum Kauf gestellt, aber wir warten jetzt schon zwei Jahre auf die Unterlagen dazu. Unser Angebot war 20% unter dem kolportierten Wert.“

Peter Hausberger (Alpbacher Bergbahnen): „Derzeit gibt es nichts Neues zu berichten, der TÜV und die Seilbahnfirma sind weiter am tüfteln. Wir wollen die Bahn weiter betreiben, wir haben sogar die Verpflichtung bis zum 30. November. Ein Jahr mehr oder weniger macht finanziell auch nichts mehr aus, die Bahn ist schon seit zehn Jahren unrentabel, jährlich schießen wir bis zu 70.000.- EURO zu. Bezüglich einer Schließung oder einem Konkurs machen wir keine Spekulationen. Die Ganzjahrs-Kartenbesitzer können dafür mit der Wildschönauer Bahn fahren.“

Die Kramsacherin Monika Neuhauser setzt sich mit ca. 600 anderen auf einer Facebook-Seite für den Erhalt der Bahn ein: „Unsere Familie hat sich für heuer die Ganzjahreskarte der Alpbacher Bergbahnen mit Kramsach gekauft. Wir haben nicht einmal eine Information der Alpbacher Bergbahnen erhalten, dass heuer zu sein soll! Es wäre mehr als schade um die Nostalgiebahn!“
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