Das große Glück für vier Jungamseln bestand darin, dass sich ihr Nest im Garten der Kundler Familie Lindner befand.
KUNDL (klausm) Brigitte Lindner war aufgefallen, dass in ihrem Garten Amsel-Junge zwar lautstark nach Futter verlangten, von den Amsel-Eltern aber weit und breit nichts zu sehen war. So übernahm sie nach einem ausführlichen Telefonat mit Alpenzoodirektor Michael Martys kurzerhand die Rolle der Amsel-Mutter und fütterte das Quartett mehrmals täglich, viele Tage mit feinstem Faschierten plus der einen oder anderen empfohlenen Zutat. Vorerst im Nest, später in einer Voliere außer Haus, danach im Haus, schließlich wieder draußen im Garten. Zur Fütterungszeit warteten die vier
Jungspunde bereits ungeduldig, rissen ihre Schnäbel auf und meldeten lautstark ihre Position, damit sie von ihrer „Mutter“ nur ja nicht verfehlt oder gar übersehen wurden. Näherte sich Brigitte, wurde sie bereits an ihren Schritten erkannt, und wenn die Ersatzmutter mit den Kleinen sprach oder pfiff, kannte die Freude der Amseln keine Grenzen, sie zerkugelten sich fast und reckten der Futterlieferantin ihre weit geöffneten Schnäbel entgegen. Der Rettungseinsatz gelang, das Amsel-Quartett wuchs ordentlich. Die Jungamseln lernten zu fliegen und ihr Futter selbständig vom Boden aufzupicken und verließen zu guter Letzt die häusliche Futterstelle. Mittlerweile werden sie wohl in den Gärten der Nachbarschaft unterwegs sein.
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