Eine Unterhaltung mit Doris und Roman vom Haus der Tiere ist nicht immer einfach. Zumindest, wenn man sie auf ihrem Hof trifft. Und woanders wird man sie wahrscheinlich selten treffen. Der ROFAN-KURIER besuchte die Familie Mai und das „Haus der Tiere“ in Maurach.
MAURACH (gw) Ein paar Hundepfoten springen mir entgegen, zwei Schweineschnauzen finden meine Turnschuhe interessant und von hinten kommen zwei spitze Ziegenhörner. „Full House“ im Haus der Tiere. Für Doris Mai und ihre Familie ist das Alltag – seit 15 Jahren, jeden Tag!
Ein Herzensprojekt
1998 kauften Doris und Werner Mai eines der ältesten Gebäude in Maurach am Achensee. Der „Diktenhof“ war zu der Zeit nicht mehr als eine baufällige Ruine. Doch für Doris Mai erfüllte sich auch ein Traum. Endlich konnte sie herrenlosen und bedürftigen Tieren ein Zuhause geben. Schnell sprach sich die Kunde von der Frau mit dem großen Herz herum. Sie würde den „Nutzlosen, Schwachen und einfach Lästigen“ eine zweite Chance geben. Doris Mai widmete sich schließlich ganz den Tieren. Sie gab ihren Beruf und ihre Freizeit auf. Es folgten Sieben-Tage-Wochen inklusive Nachtschichten.
„Entweder Ihr kümmert Euch darum, oder ich bringe es zum Jäger.“ Dieses Druckmittel hört man oft. Manche Haustierbesitzer wissen nicht weiter. Alte oder kranke Menschen, die keinen anderen Ausweg finden und ihr geliebtes Tier abgeben, bricht es oft das Herz. Aber sehr viele machen es sich einfach leicht: Kaninchen zu Ostern gekauft, im Herbst war kein Platz mehr. Schwein zum Geburtstag geschenkt, dann allerdings gewachsen. Hund geholt, dann aber Kind bekommen...
Doris und Roman wissen viel zu erzählen. Unverständlich und traurig, wie gedankenlos oft mit diesen Leben umgegangen wird. Aber im „Haus der Tiere“ ist davon nichts mehr zu spüren. Die Katzen, zwischen acht und 21 Jahren, dürfen sich vollkommen frei bewegen. Die Hunde, vom Sportler bis zum Senior, werden im Rudel gehalten. Die Schweine haben ein gemütliches Strohbett. Auslauf und Spaziergänge gibt es für jeden – Weiden und Wasser umrunden das Haus.
Es ist schön zu sehen, wie hier die rund 200 Tiere alle miteinander leben.
Ein unglaublicher Arbeitsaufwand
Neben der Pflege, medizinischen Versorgung und Vermittlung der Tiere muss auch noch das Gelände in Schuss gehalten werden. Im Unterschied zu anderen Tierschutzeinrichtungen werden hier nicht nur Hunde und Katzen aufgenommen.
Doris Mai erhielt all die Jahre kein Geld für ihre Arbeit. Im Gegenteil: das Haus wurde privat, aus den Einkünften der Familie, finanziert. Werner Mai ging heuer in Pension, es schien für die gesamte Familie langsam unmöglich, das Projekt so weiter zu finanzieren. So entschieden sie sich das Haus ab 2014 als offiziellen Tierschutzverein zu führen. Doris ist die Obfrau, aber sie wird jetzt ein bisschen kürzer treten und vielleicht auch mal auf sich schauen. Jetzt ist es ihr Sohn Roman Pellegrini, der seinen Beruf aufgibt. Er war selbständig und wird von nun an als Tierpfleger im „Haus der Tiere“ arbeiten. Mit seiner offenen, herzlichen Art wird er bestimmt viele Besucher, Mitglieder und Paten für den neuen Tierschutzverein anziehen. Willkommen sind übrigens auch verlässliche Gassigeher und natürlich ehrliche Interessenten – im Moment vor allem für die Hunde.
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