SCHWAZ (rh) Am 5. November stellte der TVB in Kooperation mit der Sparkasse Schwaz den neuen Silberzehner für die gesamte Silberregion Karwendel vor. Seit zehn Jahren kann in 400 Betrieben der Silberstadt mit den Schwazer Gutscheinmünzen im Wert von je 10 Euro eingekauft werden. Das Erfolgsmodell wird nun zum Zahlungsmittel für die Betriebe der gesamten Silberregion erweitert. Der „Regionszehner“ gilt als Ergebnis des vom TVB initiierten Entwicklungsprozesses „Quo vadis?“.
Gewinn für die Region
In der Sparkasse Schwaz wurde der neue Silberzehner stolz vom Projektleiter und Bürgermeister von Vomp, Karl-Josef Schubert, präsentiert. Neuerdings kann nicht nur in der Stadt Schwaz mit den Münzen gezahlt werden, auch Betriebe der Karwendel-Region sollen „den Zehner“ künftig als Zahlungsmittel akzeptieren. 18.000 Stück dieser neuen Münzen für die Region sind seit dem 16. November im Umlauf. Jede Münze wird für einen Wert von 10 Euro erworben und kann dann in den regionalen Partnerbetrieben eingelöst werden. Die teilnehmenden Betriebe werden dabei als Annahmestellen unterstützt, indem die Banken die eingelösten Münzen dann wieder in Euro umtauschen. Und der Privatkunde investiert mit seinem Eintausch des erstandenen Zehners in die Kaufkraft der regionalen Wirtschaftsbetriebe. Damit kommt der gesamten Silberregion ein Mehrwert zu, da die Kaufkraft innerhalb der Region gestärkt wird. 45.000 Einwohner können ihre Region also künftig mit dem Silberzehner als Zahlungsmittel unterstützen.
Der regionale Zusammenhalt werde durch das Silber und den Bergbau – die historischen Bindeglieder der Silberregion Karwendel – somit noch betont. Der Zehner bündelt diese regionale Verbundenheit in sich; viele Knappen, die in den Schwazer Stollen am Silberabbau mitgewirkt haben, hätten in Vomp gelebt. Und verhüttet wurde z.B. auch in Jenbach, so begründete Schuber die Anbindung der gesamten Region an das Silber – und damit auch an das neue Zahlungsmittel. Damit soll der Silberzehner auch für Einheimische eine Identifikation mit ihrer Silberregion greifbarer machen.
Greifbares Design – ein Gutschein von besonderem Wert
Der Retro-Chic der Münzen, die mit einem gewissen Hauch von Nostalgie an den Schriftzug der 10 Schilling-Münze erinnern, wird mit dem innovativen Element der eingearbeiteten Blindenschrift verfeinert. Und auch die Bildsprache des „Regionszehners“ setzt ein klares Zeichen für die Zusammenarbeit der Karwendel-Gemeinden: Vorne prangt die Burg Freundsberg neben einer anschaulichen Wertzahl „10“, auf der Rückseite reihen sich die Wappen der zwölf beteiligten Regionsgemeinden. Der Vize-Bürgermeister der Stadt Schwaz, Martin Vex, betonte vor allem das haptische Element der Münze. „Das ist einfach etwas ganz anderes als ein Papierschein! Die Münzen werden möglicherweise ganz schnell zu Sammlerobjekten – und wir müssen nachdrucken!“ Auch die Überlegung, einen „Regionssilbertaler“ in Neuauflage herauszugeben und als Regionswährung weiterzuentwickeln, ist dabei im Gespräch. Der Silberzehner für die Region sei aber (noch) nicht als Währung per se zu sehen.
400 Akzeptanzpartner in der Region
Neben dem altbewährten „Zehner“ für die Stadt Schwaz befinden sich nun 18.000 neue Münzen im Umlauf . Seine Gültigkeit muss der „Schwazer“-Zehner – seit dem letzten Jahr sind 18.000 Stück im Umlauf – aber keinesfalls einbüßen; zusammen mit den neuen Münzen soll er von jetzt an genauso in den zwölf Gemeinden der Silberregion sowie in Wiesing als Zahlungsmittel verwendet werden. Bei den bisherigen 400 Akzeptanzstellen in Schwaz selbst ist der „alte“ Silberzehner somit zusammen mit dem Zehner für die Region nach wie vor als Gutschein einlösbar. Aber auch Akzeptanzpartner in der gesamten Region sollen ins Boot geholt werden. Die Einführung der prestigewertigen Zahlungsmünze erfolgte bei SPAR Jenbach am 19. November bereits sehr erfolgreich. Bürgermeister Dieter Wallner unterstützt die Idee des gemeindenverbindenden Zahlungsmittels: „Mit dem Silberzehner haben wir das geeignete Mittel, die Kaufkraft in der Region zu halten und unsere Betriebe positiv zu fördern.”
90 weitere Betriebe haben sich nun, informiert durch die jeweiligen Bürgermeister, für den Silberzehner ausgesprochen. An Konzerne wie Tyrolit oder GE Jenbach will man im kommenden Jahr ebenso plädieren, so die Projektleitung. Die aktuellen Akzeptanzpartner können unter www.silberzehner.com eingesehen werden.
Eine starke Kooperation
Bei kooperierenden Bankstellen in den 13 Gemeinden wird der Silberzehner seit dem 16. November 2015 nun ausgegeben. Insgesamt neun Bankfilialen stehen laut Peter Kofler hinter dem Silberzehner für ihre Region. So ist auch die Gemeinde Wiesing durch ihre Bezugsbank, die Raiffeisenkasse in Jenbach, eingegliedert. „Insgesamt sind neun Banken beim Projekt dabei, es fehlt nur die Bawag/PSK “. Die Sparkasse Schwaz wird die Kommunikation und die Verteilung mit den Banken durchführen.
Die Produktionskosten werden vom TVB getragen, so Geschäftsführer Martin Schmidt. 20.000 Euro wurden vom TVB für die Produktion von 18.000 der mit Silber galvanisierten Münzen ausgegeben. Als attraktives Geschenk für Mitarbeiter und auch als Sammlerstücke werden die neuen Münzen nun gehandelt, die in stilvollen Samt-Säckchen verschenkt werden können. Mit der Verbreitung von derzeit 36.000 Zehnern könnte sich der Sprung zum „Regionszehner“ damit sehr schnell fügen. „Es würde mich nicht wundern, wenn wir im Dezember bereits 10.000 bis 20.000 Stück nachdrucken müssen“, meinte Kofler von der Sparkasse Schwaz dazu.
TVB Obmann Peter Unterlechner unterstrich nochmals den Wert, der für die Seele entsteht; ein Identifikationsprozess in, durch und mit der Silberregion Karwendel soll mit dem „Quo Vadis?“-Projekt gefestigt werden. Der Zehner gelte als erster Output, den Menschen Vertrauen in die Projekte ihrer Region zu geben. Dabei werde als Maßnahme für die Verbreitung des Regionszehners nun die Ortstaxe erhöht.
In den zwölf Gemeinden der Silberregion Karwendel sowie der Gemeinde Wiesing freut man sich über bereits erste positive Resonanzen der Silbermünze. Es besteht die Aussicht, dass der Silberzehner bis Weihnachten ausverkauft sein könnte.
Der Regionszehner wird nun auch bei SPAR Jenbach angenommen. V.l.: Bürgermeister Dietmar Wallner, TVB-Geschäftsführer Markus Schmidt und SPAR-Kaufmann Peter Seder.
Letzte Änderung am Donnerstag, 03 Dezember 2015 11:32