Das Europäische Forum Alpbach widmete sich in diesem Sommer mit über 4.000 Teilnehmern dem Thema UnGleichheit. Der Diskurs pendelt zwischen zwei Lesarten.
ALPBACH Im negativen Sinne als Missstand, der Chancen und Ressourcen reduziert, im positiven Sinne als Antrieb für Wandel und Vielfalt.
UnGleichheit spürt jeder − sie teilt die Gesellschaft in Bevorzugte und Benachteiligte. Sie zeigt sich am Lohnzettel, an der Wartezeit im Krankenhaus oder besonders gnadenlos an Europas Grenzzäunen. Wenn Viele zu Gunsten Weniger zurückstecken müssen, dann beginnen Solidarität und gesellschaftlicher Konsens zu bröckeln. Risse kommen zum Vorschein. Sie schwächen Wachstum und Gemeinwohl, destabilisieren Wirtschaft und Demokratie. Das zeigt sich gegenwärtig auch als Protest auf den Straßen Europas. Wer profitiert und wem werden Chancen vorenthalten? Wo wirken sich ungleiche Verhältnisse positiv aus, wo negativ? Mit welchen Werkzeugen lässt sich soziale Ungleichheit beseitigen? Schadet Ungleichheit der Wirtschaft oder ist sie ihr Motor?
Zum 70-jährigen Bestehen des Europäischen Forums Alpbach haben hunderte Menschen die mannigfachen Facetten von Gleichheit und Ungleichheit angesprochen und Ursachen, Prognosen und Folgen ausfindig gemacht. Kunstschaffende griffen stärker denn je in das Programm ein.
Im Rahmen der Gesundheitsgespräche beschäftigten sich die Teilnehmer mit den Fragen: „Worin besteht der Zusammenhang zwischen sozioökonomischen Ungleichgewichten und gesundheitlichen Auswirkungen?“ und „Wo kann und soll Gesundheitspolitik eingreifen?“
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