RATTENBERG (klausm) Rattenberg’s Vize-Bgm Bernhard Freiberger und Kulturausschussobmann Josef Fürst luden am Montag den 09. März in den Saal Malerwinkel zu einem öffentlichen Informationsabend. Unter den etwa 90 bis 100 Besuchern neben Unternehmern, Stadtpolitikern, Gewerbetreibenden, Gastwirten, Vereinsobleuten, Vertretern der heimischen Banken, auch die Bürgermeister Mag Josef Auer aus Radfeld sowie Rattenberg’s Bürgermeister Dipl.-Ing. Martin Götz. Wobei sich Götz erst zum letzten Programmpunkt, Allfälliges nämlich, für konkrete Fragen aus der Bevölkerung zur Verfügung stellen wollte. Die beiden Initiatoren Freiberger und Fürst hatten sich für diesen Informationsabend, dem ersten in dieser Art überhaupt, die Themen Hochwasserschutz, Kulturelle Aktivitäten zudem das Thema zukünftige Projekte vorgenommen.
Hochwasserschutz
Zum Thema Hochwasserschutz gab es in den letzten Wochen ja schon mehrere Veranstaltungen, wie beispielsweise in Kundl, Wörgl, Rattenberg, etc., somit konnte Vize-Bürgermeister Freiberger dieses Thema zügig abarbeiten. Er stellte fest, daß die Retentionsflächen von Innsbruck bis Kufstein mittlerweile zum Teil verbaut sind, daraus ergäbe sich natürlich der massive Widerstand der betroffenen Gemeinden gegen derzeit seitens des Landes geplante Retentionsflächen. Geplante Retentionsflächen auf der Strecke Innsbruck – Kufstein finden sich im Raum Thaur, Raum Schwaz – Buch und eben Raum Radfeld bis Kundl. Freiberger erklärte sich mit den Nachbarbürgermeistern Auer und Hoflacher ohne Abstriche solidarisch. Sie, die Rattenberger selbst, wären beim letzten Hochwasser nur knapp mit einem blauen Auge davon gekommen, weil die Aufsteckwände auf der Stadtmauer entlang des Inn-Ufers ihre Aufgabe erfüllt hatten. Damit war der Rattenberger Hochwasserschutz allerdings damals auch schon am Limit. Probleme könnte es künftig am ehesten im Bereich Parkplatz West bis zur Autobahnbrücke geben, eine ordentliche Mauer wäre hier vorstellbar.
Kulturelle Aktivitäten
Kulturausschussobmann Josef Fürst präsentierte für das kommende Jahr geplante Konzerte, Ausstellungen, Aktivitäten des Augustinermuseums, etc. Zu dem vor etwa 2 Jahren eingestellten erfolgreichen Rattenberger Genusstag meinte Fürst, werde man sich von dieser Bezeichnung wohl verabschieden und will sich dafür einen neuen Namen einfallen lassen. Statt den Markt- und Genusstag nämlich lediglich auf einen einzigen Tag zu beschränken denkt man daran, diesen einen Tag auf drei Tage auszudehnen, daher braucht’s dafür auch einen neuen Namen. Somit soll der ehemalige Genusstag mit neuem Konzept wieder aktiviert werden. Nach wie vor sollen diese Tage aus Rattenberg ein einziges Festgelände mit Handwerks- Töpfer- Kunstmarkt, mit umfassender Gastronomie, Unterhaltung sein, aber eben über drei Tage.
Daß die Statue des Kanzler Bieners an der Kirchenmauer irgendwann verschwunden und bis heute nicht aufgetaucht ist, ist bekannt. Daher gibt’s für diesen leeren Platz neue Überlegungen. Josef Fürst entdeckte zwei wunderbare Büsten vom Künstler Stefan Silberberg aus Kramsacher Marmor. Die eine zeigt den Kanzler Biener die andere die Landesherrin Claudia von Medici, beide Arbeiten stünden als Leihgabe des Besitzer zur Verfügung. Für die Notburga von Rattenberg wird’s, wie die Besucher erfahren konnten, im September sowieso einen Schwerpunkt geben.
Das legendäre Rattenberger Stadtfest soll auch einer Veränderung unterzogen werden. Natürlich soll und wird dieses eine Fest, zu dem Tausende in die Glasstadt stürmen, den Namen beibehalten. Daneben sollen aber mehrere kleinere Stadtfestl’n mit einem anderen, einem neuen Namen, installiert werden. Damit soll erreicht werden, dass dieses eine ultimative Stadtfest ein wenig kleiner, damit leichter abwickelbar wird und dass die Stadt in der Folge durch mehrere kleinere Festl’n mit Stadtfestcharakter attraktiver, noch mehr belebt wird.
Ein weiteres Anliegen vom Kulturreferenten ist es, das Rattenberger Mittelalterfest, welches es seit etwa 2-3 Jahren nicht mehr gibt und eigentlich nirgends so gut hinpasst als nach Rattenberg, wieder aufleben zu lassen, dafür wäre sogar eine eigener Mittelalterverein vorhanden. Ob’s dazu kommt wird man sehen, derzeit feiern die historisch Gewandeten ja bekanntlich großartige Erfolge auf Gut Matzen.
Neben der Aussicht, dass der beliebte Boxevent auch heuer wieder abgehalten würde, informierte Fürst darüber, dass die traditionellen Platzkonzerte in Rattenberg heuer nicht mehr stattfinden, im Gegenzug dafür aber die Sommerkonzert in Radfeld nicht nur 14-tägig sondern wöchentlich gespielt würden. Zu guter Letzt lud Josef Fürst alle Rattenberger ein bei den angebotenen Veranstaltungen mitzuwirken, mitzumachen.
Künftige Projekte
Ziemlich kritisch machte Vize-Bgm Bernhard Freiberger Inventur mit diversen Rattenberger Situationen baulicher Natur. Die derzeitige Parkplatzbewirtschaftung mit Parkscheinautomaten plus Parkraumüberwachungsorgane findet Freiberger als absolut negativ den vielen Rattenbergbesuchern gegenüber, riskiert man unter Umständen doch ein Strafmandat wenn man nicht zeitgerecht ein neues Ticket löst und wird man von Amts wegen zur Kasse gebeten, ist man ohnedies mit der Stadt auf immer und ewig beleidigt, was jeder Autofahrer versteht. Freibergers Vorschlag daher: Unbedingt die Parkplätze im Westen und Osten einfach per Schranken und fairer Zeitabrechnung zu bewirtschaften. Keine verärgerten Besucher, keine Kosten für Parkraumbewacher. Die veralteten WC-Anlagen auf dem Parkplatz-West gehörten ebenfalls umgehend erneuert, sie die WC-Anlagen, wären nämlich ein einziger unhygienische Schandfleck.
Besonders anschaulich kritisierte Freiberger die absolut gefährlichen, weil niedrig und von Kindern leicht überwindbaren Sicherheitszäune auf dem Schlossberg. Hier kann wirklich jeder froh sein, dass bisher noch wie etwas Schreckliches passiert ist. Untragbar und sofort zu ändern. Ebenso deutlich zeigte der Vize die baulichen Mängel auf dem Kinderspielplatz, Nähe Bahnhof, auf. Auch hier muß sofort die eine oder andere Reparatur durchgeführt werden. Derzeit lauern hier auf die spielenden Kinder an allen Ecken und Enden mögliche Verletzungsgefahren.
Allgemeines
Am Ende des Abends fasste Bürgermeister Dipl.-Ing. Martin Götz die wesentlichsten Punkte zusammen, sprach über Förderungen, Denkmalschutz, die aufgelisteten Misstände, bekannte sich dazu, dass halt aus Kostengründen nicht alle Anliegen von jetzt auf gleich erledigt werden könnten, nahm sich aber die wirklich wichtigen Dinge wie etwa den Schutzzaun auf dem Schlossberg und die Sicherheit auf dem Kinderspielplatz heraus, mit der Zusage diese untragbaren weil gefährlichen Umstände bald zu lösen, diesen Katalog eben nach Prioritäten abzuarbeiten.
FOTOS:
Letzte Änderung am Montag, 23 März 2015 06:50
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