KUNDL (klausm) Nicht zum ersten Mal lud die Marktgemeinde Kundl ihre Bevölkerung ein, an der Verbesserung der Lebensqualität in der eigenen Gemeinde mitzuarbeiten, am besten, sinnvolle und attraktive Ideen für Kundl zu liefern, man denke dabei beispielsweise nur an „Kundl attraktiv“ vor einigen Jahren, einer Aktion mit immerhin einem Achtungserfolg.
„Wie können gemeindeeigene Plätze, Räume, Häuser im Dorfzentrum künftig genutzt werden“, lautete die Frage in einer Aussendung der Marktgemeinde. Um nun recht viele Anregungen, Vorschläge einzuholen, wurde der Gemeindesaal vom 05. bis 07. Oktober zum Großraumbüro umfunktioniert, um damit jedem Bürger die Möglichkeit zu bieten, seine Ideen zu deponieren. Damit sich zu diesem Thema aber nicht nur die Erwachsenen Gedanken machen konnten, richtete die Neue Mittelschule zu diesem Thema eine eigene Website mit einem Ideenforum und Onlinespiel ein, um die Schulkinder auf diesem Weg ebenfalls in diesen Kreativprozess einzubinden.
Im Konkreten geht es für Kundl um das bisherige Alten- und Pflegeheim, die Räumlichkeiten des bisherigen Physiotherapeutischen Institutes, um das Stumpf-Haus, ebenso um die stark frequentierten Straßen, Plätze und Räume im Ortszentrum und langfristig um die Räumlichkeiten im Postgebäude.
Die Kernaufgabe der „Vor-Ort-Ideenwerkstatt“ lag nun darin, innerhalb von drei Tagen gemeinsam mit der Bevölkerung Raumrezepte für die Zukunft der Gemeinde zu erstellen. Mit der Firma „Nonconform Architektur vor Ort“ hatte Kundl einen professionellen Partner gefunden, immerhin haben die eine derartige Ideenwerkstatt bereits an die 30 Mal in Österreich erfolgreich durchgeführt. Projektleiter seitens der Gemeinde war Vize-Bgm Ing. Albert Margreiter. Ideen sammeln, Zuhören, Reden, Entwickeln, Aufarbeiten, Präsentieren, Abstimmen, damit beschäftigte sich das mehrköpfige Kreativteam.
Am letzten Aktionstag, am Donnerstag den 07. November, kam es im Gemeindesaal zur finalen Abendveranstaltung, musikalisch umrahmt von der hervorragenden „Kundler Brass“. Roland Gruber und seine Mitarbeiter präsentierten dabei das Beste aus über 600 kreativen Ideen und stellten mögliche Szenarien vor.
Bis es soweit war, hatte die „Vor-Ort-Ideenwerkstatt“ natürlich einiges zu tun, immerhin gingen von Dienstag bis Donnerstag nicht weniger als 624 Ideen ein. Die meisten Besucher waren sich erfreulicherweise in einer Frage durchwegs einig: „Es geht uns eigentlich eh total gut und wir sind stolz auf unser Kundl“. So ging es den meisten aktiven Bürgern nicht etwa nur um die kurzfristige Umsetzung ihrer Wünsche, vielmehr wurde mutig und innovativ in längeren Zeiträumen gedacht und dementsprechend visionäre Ideen geliefert.
Vom Kulinarischen & Kulturellen Treffpunkt für kleiner Aktivitäten nach 18:00 Uhr, von kleinen Zimmern für Bed & Breakfast in denen man günstig übernachten kann, von der Ansiedlung eines kleinen Hotels, von Mehrzweckräumen, vom Vereins- und Jugendhaus, von der Umfunktionierung des derzeitigen Altenheimes, in ein sogenanntes „Buntes Haus“ mit Vielfachnutzung, soll heißen: Vielfalt und Nutzungsmischung von Alt und Jung. Gedacht wird dabei an die Integration eines Nähstüberl’s mit speziell angebotenen Nähkursen, an verschiedene Wohneinheiten im Sinne von betreutem Wohnen, an die Unterbringung von Selbständigen in Gesundheitsberufen, man denkt bei diesem Gebäude auch an Jugendräume, die Unterbringung von Therapeuten, Ärzten, Ernährungsberater, usw. So entstand am Ende ein umfassender Ideenkatalog ohne Ende.
Aber nicht nur die künftige Verwendung alter Kundler Gebäude war Thema, die Räume dazwischen, also Plätze, Wege, Straßen, die Gestaltung der Dorfmitte war ebenfalls ein großer Themenkomplex. Die Kundler dachten an eine Dorfmitte für unterschiedliche Nutzungen, an zusätzliche Belebung des Ortszentrums, an Chancen für lokale Unternehmer, an die Verbesserung vorhandener Grünflächen und vieles mehr. Im Laufe der nächsten Jahre wird man also sehen, wie viele der eingebrachten Ideen umgesetzt werden können.
F O T O S
Letzte Änderung am Freitag, 08 November 2013 14:53
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