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Matthias Knoll

Matthias Knoll

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Die Rad-WM Innsbruck-Tirol Ende September wird ein Mega-Ereignis für Tirol. Doch Kritiker fürchten vor allem ein finanzielles Fiasko.

TIROL- "Die Rad-WM hat schon jetzt einen unguten Rekord, denn das kalkulierte Budget hält zehn Wochen vor dem Start schon nicht!", sagt LA Mag. Markus Sint von der LISTE FRITZ.
Die UCI Rad-WM Ende September soll ein Sportfest in Innsbruck und ganz Tirol werden, doch die LISTE FRITZ fürchtet ein finanzielles Fiasko: "Noch bevor der erste Rad-WM Teilnehmer durch Innsbruck und Tirol radelt, hat sich das WM-Budget damit schon auf 13,1 Millionen EURO erhöht, hauptsächlich öffentliches Steuergeld", fährt Sint fort.

13,1 Mio. EURO Budget

Geplant waren laut TIROL HEUTE 12,8 Mio. EURO. Davon sollten ursprünglich 9,6 Mio. von der öffentlichen Hand (Bund, Land und Stadt Innsbruck) übernommen werden. Der Rest sollte durch Sponsoring und Tickets finanziert werden.
Doch die Sponsor-Suche ist schwierig: Bis jetzt gibt es mit der "KTM-Fahrrad-GmbH" nur einen Sponsor – über die Sponsoringsumme wurde aber Stillschweigen vereinbart.
Im April zahlte das Land nochmals 500.000,– EURO dazu und somit kam das jetzige End-Budget von 13,1 Mio. EURO zustande.
Die politischen Befürworter halten aber nach wie vor an der Rad-WM fest: "Wir sind mitten in der Vorbereitung, wenn wir jetzt 'Stopp' sagen würden, wäre der finanzielle Schaden noch viel größer", sagt etwa Innsbrucks Bürgermeister Dr. Georg Willi (GRÜNE). Auch Sport-Landesrat Josef Geisler ist davon überzeugt, dass "das Geld sehr gut investiert ist". Die LISTE FRITZ verlangt nun aber von LR Josef Geisler und Bgm. Willi eine Garantie-Erklärung, dass kein weiteres Steuergeld in das Budget der Rad-WM fließt...
Gegen Ende Juli wird die Polizei zum Asyl-Heim in Kramsach/Voldöpp gerufen: Geschrei, Sachbeschädigung, Tumult... laut Schilderungen auch auf der Straße mit mehreren Beteiligten. "Wir haben die Kinder ins Haus geholt und uns eingeschlossen...", erzählt eine Mutter.

KRAMSACH - Der Hintergrund des Aufruhrs unter den Asylwerbern ist nicht ganz klar, könnte jedoch damit zusammenhängen, dass der Vertrag mit den TSD ausläuft und das Heim mit Anfang August geschlossen wird.
Ein Nachbar beschreibt die Situation so: "Wir haben bei der Polizei angerufen, weil es im Heim, im Garten und dann auch auf der Straße arg zuging! Vor allem ein Asylwerber hat laut herumgeschrien, es gab ein Handgemenge. Einer hat sich dann sogar die Kleider vom Leib gerissen..."
Eine Mutter erzählt: "Wir haben die Kinder ins Haus geholt und alles zugesperrt und uns nicht mehr hinaus getraut." Die Anwohner hatten Angst. Doch offenbar wollte die Polizei zunächst nicht kommen.

Posten-Kommandant Richard Hotter im Interview

Der ROFAN-KURIER hat zu dem Vorfall auch mit dem Posten-Kommandanten von Kramsach, Chef-Insp. Richard Hotter, gesprochen. Er erklärt: "Die Aufregung gab es im Zusammenhang mit der Schließung des Asylheims in Voldöpp. Einer der Asylanten wollte unbedingt in der neuen Unterkunft ein Einzelzimmer. Weil er das nicht haben konnte, drehte er komplett durch." Der Mann habe "massive Aggression" an den Tag gelegt und einige seiner eigenen Einrichtungs-Gegenstände zerstört. Er sei auf die Straße gelaufen und habe "geschrien, wie ein Tier".
Angestellt habe der Mann aber nichts. "Wir haben ihn bei der Verlegung ermahnt, dass wir einschreiten, wenn er sich nicht beruhigt", sagt der Kommandant.

TSD: "Kein neues Heim in Kramsach"

Die "Tiroler Soziale Dienste GmbH", TSD, antwortet auf Presse-Anfragen des ROFAN-KURIER wie folgt: "Offiziell wurde das Heim in Voldöpp am 3. August geschlossen. Zu diesem Zeitpunkt waren 10 Asylwerber vor Ort untergebracht. Sie wurden nun in ein Asylheim im Bezirk Schwaz verlegt."
Und weiter heißt es: "Im Zuge der Schließung ... wurde in einem Fall die Alternativunterkunft erst kurz vor dem Transfer kommuniziert, was eine 'Irritation' auslöste. Die Situation wurde mit unserem Personal geklärt und der Transfer durchgeführt. Es gab keine Verhaftung. Es sind keine weiteren Grundversorgungseinrichtungen in Kramsach geplant."

Amazon: Retour-Ware landet oft im Müll!

Montag, 30 Juli 2018
Freigegeben in International
Das ZDF-Magazin Frontal 21 berichtete kürzlich, dass der Online-Riese Amazon massenhaft funktionstüchtige Ware zerstört. "Es wird alles mögliche vernichtet", sagen Amazon-Mitarbeiter. Kritiker sehen hier einen Umweltskandal!

INTERNATIONAL - Mitte Juli war, wie jedes Jahr, der große Amazon-Prime-Day. "Prime-Mitglieder haben am diesjährigen Prime Day Millionen Artikel bei Amazon gekauft und den Prime Day 2018 damit zu Amazons größtem Shopping-Event aller Zeiten gemacht", heißt es in einer Amazon-Presseaussendung. Der größte Prime-Day aller Zeiten ... mit Millionen verkauften Artikeln. Und wahrscheinlich werden wieder etliche Artikel zurückgeschickt werden. Doch was passiert mit diesen Artikeln?

Umwelt-Skandal

Dieser Frage ging kürzlich das ZDF-Magazin Frontal 21 auf den Grund. Von anonymen Quellen im Amazon-Betrieb bekamen die Redakteure des Magazins den Tipp, dass massenhaft funktionstüchtige Waren in den Amazon-Zentren verschrottet würden. Vernichtet wird offenbar alles mögliche: Fernseher, Beamer, Kühlschränke, Rasenmäher...
"Das waren neuwertige Sachen, manchmal mit kleinen Macken, aber die funktionierten alle noch", wird eine Amazon-Mitarbeiterin anonym zitiert. Eine weitere Mitarbeiterin gibt an, dass sie selbst im Auftrag von Amazon täglich Waren im Wert von mehreren zehntausend EURO vernichtet. "Es wird alles vernichtet, was nicht mehr niet- und nagelfest ist", erzählt etwa Norbert Faltin, ein ehemaliger Betriebsrat von Amazon in Koblenz.
Genaue Zahlen – wie viel von Amazon verschrottet wird – gibt es nicht. Auf Anfrage von Frontal 21 weist der Online-Riese nur darauf hin, dass sie auch viele Produkte spenden.
Amazon hat hier ein grundsätzliches Problem mit den Steuern. Das Fernseh-Magazin rechnet vor: "Bei einer Shampoo-Lieferung  im Wert von 100.000,– EURO fallen bei einer Spende 19.000,– EURO Umsatzsteuer an. Die Entsorgung kostet nur 5.000,– EURO und ist steuerfrei."
Ein System, dass seine Kritiker hat: "Ich finde es einen Skandal. Es kann nicht sein, dass Vernichten billiger ist als Spenden!", sagt etwa Dr. Julia Kronen, die Geschäftsführerin von innatura (Vermitteln Sachspenden für soziale Zwecke).

Wie wäre es in Österreich?

Der ROFAN-KURIER hat beim Finanzministerium nachgefragt, wie die Sachlage diesbezüglich in Österreich ist.
Dazu heißt es vom Finanz-Ministerium: "Grundsätzlich ist es so, dass bei Spenden eine Umsatzsteuer anfällt und bei der Zerstörung von Waren nicht". Geändert könne diese Regelung nur auf europäischer Ebene werden....
Doch warum ist das so? Grund dafür ist die 20-prozentige Vorsteuer. Wenn ein Unternehmen (Amazon ist nur ein Beispiel) Ware kauft, kann die Vorsteuer geltend gemacht werden. Das Unternehmen verkauft die Ware mit Umsatzsteuer. Die Umsatzsteuer muss das Unternehmen an das Finanzamt abführen.
Bei einer Spende wird kein Umsatz erzielt, es handelt sich hier um eine "Entnahme" – und es gibt keine Umsatzsteuer, die das Unternehmen „weiterverrechnen“ könnte. Es muss dann die Vorsteuer selbst an das Finanzamt zahlen.
Keine Steuer hingegen muss bei einer Zerstörung/Verschrottung abgeliefert werden. "Die Zerstörung der Ware ist 'wirtschaftlich vorteilhaft' und stellt somit auch keine Entnahme mehr dar“, erklärt das Finanzamt. Folglich ist auch keine Vorsteuer rückzuführen und Umsatzsteuer ist auch keine zu zahlen.

Zusammengefasst:

Ein Unternehmen kauft Ware und muss Vorsteuer leisten - diese Vorsteuer wird dann vom Finanzministerium zurückbezahlt. Dann:
a) Verkauft das Unternehmen die Ware mit Mehrwertsteuer: Es zahlt die Mehrwertsteuer an das BMF.
b) Spendet das Unternehmen die Ware: Es muss die Vorsteuer an das BMF nachzahlen.
c) Verschrottet das Unternehmen die Ware: Es bezahlt die Verschrottung und muss keine Steuer an das BMF abliefern.
(mk)
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