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Wie geht es weiter: Aus für Kramsacher Bergbahn?

Donnerstag, 02 April 2015
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Eines der schönsten Wander-Gebiete im Unterland, das Sonnwend-Joch mit dem Zireiner See, ist heuer im Sommer wohl nicht mehr per Lift erreichbar. An echten Investitionen seitens Eigentümer Alpbacher Bergbahnen wird gezweifelt.  Gerüchte über einen geplanten Konkurs machen die Runde.

KRAMSACH (ce) Die Situation der Bergbahn Kramsach ist kompliziert. Und doch recht einfach. Wenn die Alpbacher Bergbahnen (als Eigentümer) oder sonst wer etwa 200.000,- EURO investieren, dürfte man alle Auflagen erfüllen und der Betrieb könnte laufen. Wenn nicht... steht die Bahn still. GF Peter Hausberger sagt, man würde für den Betrieb der Bahn jährlich 70.000,- EURO „draufzahlen“. Sie sei also nicht rentabel. Gerüchte besagen, dass die Alpbacher versuchen wollen, die Bergbahnen Kramsach GmbH & Co KG in den Konkurs zu schicken, damit man sich den teuren Abbau der Liftstützen spart. Denn dieser Abbau steht bei einem „Aus“ an.
Einige Kramsacher haben dem ROFAN-KURIER aber Bilanzen der Kramsacher Bergbahnen vorgelegt, die für das Jahr 09/10 etwa 26.000,- EURO Gewinn, für das Jahr 10/11 etwa 54.000,- EURO Gewinn und für das Jahr 11/12 an die 39.000,- Gewinn ausweisen...
Die technischen Anlagen der Sonnwendjoch-Bahn in Kramsach gehören dem Eigentümer, den Alpbacher Bergbahnen. Die Grundstücke, auf denen diese Anlagen stehen und der Großteil des Parkplatzes gehören der Gemeinde Kramsach.
Fest zu stehen scheint: Ohne Investitionen in der Höhe von 150.000,- bis 200.000,- EURO ist der Betrieb heuer nicht mehr fortzusetzen.
Einer der Gründe dafür: Es wurden Sessel vom Tragseil entfernt. Diese seien ausgemustert worden. Doch ohne die „richtige“ Anzahl der Sitze muss die Statik für das Tragseil neu berechnet werden.
Sogar die Behörde empfiehlt den Alpbacher Bergbahnen in einem Schreiben „den ursprünglichen Zustand“ wieder herzustellen, weil das am einfachsten wäre, um eine neuerliche Genehmigung zu erhalten. Die abmontierten Sitze gibt es nicht mehr – und Ersatz in dieser Bauart  ist schwierig zu beschaffen...
Bgm. Manfred Stöger (ÖVP): „Wir wissen leider nicht, wie es weitergeht, da wir noch auf den technischen Prüfbericht warten. Dieser sollte Anfang April kommen. Wir wollen natürlich, dass uns die Bahn im Sommer erhalten bleibt. Von Konkurs oder Schließung wollen wir derzeit gar nichts wissen, das ist noch weit weg.“

GR Fritz Widmann (SPÖ): „Ich denke, die Alpbacher wollten vor 10 Jahren einfach mögliche Konkurrenz in Kramsach beseitigen. Ich sehe nur zwei Möglichkeiten... Wir pumpen Steuergeld in den Betrieb und es wird so weitergemacht. Oder die Alpbacher verkaufen die Bahn für einen symbolischen Betrag an Kramsach und dann schauen wir, dass wieder was draus wird und es einen Betreiber für den Sommer gibt.“

GR Reinhard Freudenschuß (FPÖ): „Die Alpbacher Bergbahnen haben die Kramsacher Bahn vor 10 Jahren gekauft, um sich vor Konkurrenz zu schützen. Investiert wurde nicht. Ich denke, der TVB und die Gemeinde sollten das Projekt übernehmen und einen Neubau in Angriff nehmen. Es liegen Angebote vor: Ein neuer Sessel-Lift von der Talstation bis zur Bergstation kostet 5 Millionen EURO, eine 4er-Gondel gibt es für 7 Millionen EURO.“

GR Josef Ascher (Grüne): „Es gibt Gespräche mit den Alpbacher Bergbahnen. Die Gemeinde versucht zu schauen, ob durch kurzfristige Investitionen der Betrieb aufrecht gehalten werden kann. Die Alpbacher Bergbahnen haben es seit 10 Jahren verabsäumt, die Auflagen der Behörde umzusetzen, nun wurden Sessel abgebaut. Jetzt ist die Last am Tragseil zu leicht, die Bahn steht und die Gemeinde hat zu Unrecht den Schwarzen Peter!“

Hüttenbetreiber Günther Reiter vom Berghaus Sonnwendjoch: „Für uns ist der Lift sehr wichtig und existentiell aber wir erfragen gar nichts. Von der Einstellung haben wir aus dem Internet erfahren. Wir werden aber unseren Betrieb auf jeden Fall im Sommer geöffnet haben, doch ist es für uns sehr schwer zu kalkulieren. Wir haben schon einmal ein Angebot an die Alpbacher Bergbahnen zum Kauf gestellt, aber wir warten jetzt schon zwei Jahre auf die Unterlagen dazu. Unser Angebot war 20% unter dem kolportierten Wert.“

Peter Hausberger (Alpbacher Bergbahnen): „Derzeit gibt es nichts Neues zu berichten, der TÜV und die Seilbahnfirma sind weiter am tüfteln. Wir wollen die Bahn weiter betreiben, wir haben sogar die Verpflichtung bis zum 30. November. Ein Jahr mehr oder weniger macht finanziell auch nichts mehr aus, die Bahn ist schon seit zehn Jahren unrentabel, jährlich schießen wir bis zu 70.000.- EURO zu. Bezüglich einer Schließung oder einem Konkurs machen wir keine Spekulationen. Die Ganzjahrs-Kartenbesitzer können dafür mit der Wildschönauer Bahn fahren.“

Die Kramsacherin Monika Neuhauser setzt sich mit ca. 600 anderen auf einer Facebook-Seite für den Erhalt der Bahn ein: „Unsere Familie hat sich für heuer die Ganzjahreskarte der Alpbacher Bergbahnen mit Kramsach gekauft. Wir haben nicht einmal eine Information der Alpbacher Bergbahnen erhalten, dass heuer zu sein soll! Es wäre mehr als schade um die Nostalgiebahn!“

Kramsach: Trinkwasser war mit Keimen belastet

Montag, 01 Dezember 2014
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Anfang November staunten die Kramsacher Bürger nicht schlecht. Das Trinkwasser der Gemeinde war mit Fäkal-Keimen belastet und musste mit Chlor versetzt werden. Die Ursache ist laut Bürgermeister unklar.

KRAMSACH (ce) Bürgermeister Manfred Stöger (ÖVP) und der Fachmann der ARGE Umwelttechnik, Bernd Jenewein, beruhigen im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER und erklären den Hintergrund: „Der Grenzwert für Bakterien fäkaler Herkunft (E.coli, Enterokokken) ist Null. Anfang des Monats wurde eine sehr geringe Menge dieser Keime im Kramsacher Trinkwasser festgestellt, worauf die Gemeinde sofort reagiert hat.“
Die Desinfektion des Trinkwassers mit Chlor wurde als vorübergehende Maßnahme gesetzt, allerdings für Wochen aufrecht erhalten. Die Dosierung lag im unteren, laut Trinkwasserverordnung zulässigen Bereich bei derzeit 0,3 mg Chlor pro Liter. „Dadurch entstanden leichte Geschmacks- und Geruchsbeeinträchtigungen, die unvermeidbar, jedoch gesundheitlich völlig unbedenklich sind. Wir haben das Wasser so lange mit Chlor versetzt, bis es wieder seine ursprüngliche Qualität hatte. Dazu wurde eine Dosierpumpe im Wasser-Hochbehälter „Pulverer“ installiert. Die entstehenden Kosten – leider können wir die Höhe noch nicht definieren – übernimmt die Gemeinde“, erklärt Bgm. Stöger.

Was war die Ursache?

Im Interview mit dem ROFAN-KURIER erklärt Bgm. Manfred Stöger (ÖVP), man wisse nicht, woher die Fäkalkeime im Trinkwasser kommen: „Die Verunreinigung des Trinkwassers kann auch durch die schweren Stürme verursacht worden sein, hier in Kramsach handelt es sich meines Wissens um das erste Mal, dass so etwas passiert ist. Ein vermehrtes Auftreten von Durchfallerkrankungen liegt nicht vor.“
Teilweise ist die Ursache für Fäkalkeime das Ausbringen von Mist auf Felder in der Nähe eines Quellwasser-Schutzgebietes. Dabei muss der Landwirt die Schutzzone gar nicht verletzten: Starker Regen genügt oft, um die Keime direkt in den Quellbereich zu schwemmen.

Trinkwasser wieder rein

Sachberarbeiter Markus Haid vom Referat Umweltschutz/Wasserrecht der BH Kufstein bestätigt kurz vor Reaktionsschluss, dass die Chlorierung des Wassers eingestellt wurde und das Wasser wieder rein ist. „Uns liegen jetzt alle Befunde bis zur Monatsmitte vor. Es waren nur sehr geringe Belastungen gemessen worden, laut Amtsarzt hat nie eine gesundheitliche Belastung bestanden. Die Gemeinde hat mit den Sofortmaßnahmen richtig reagiert“, erklärt Markus Haid.

Reintaler See: Vandalismus und gesperrte Wege!

Montag, 03 Juni 2013
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Für den Strand des Camping Seehof gibt es keinen Pachtvertrag mehr. Da es auch keine Nutzungs-Vereinbarung für die Wege gibt, sperren die Besitzer nun ihre privaten Durchgänge. Es kam zu nächtlichem Vandalismus. Die Polizei war vor Ort.

KRAMSACH (cm) Außen-stehenden kann man die Situation am Reintaler See nur schwer erklären. Fest steht: Das Verhältnis zwischen den Besitzern der Grundstücke und des Sees ist „schwierig“. Um das Natur-Juwel trotzdem für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen, pachtet das Land Tirol seit über 30 Jahren die Strände und die Wasserfläche von den Besitzern und vergibt in der Folge die Verwaltung an einen Betreiber.
Etliche Jahre war dieser Betreiber die Gemeinde Kramsach, die den See bewirtschaftet hat. Später wurde dann an private Betreiber vergeben.
Aktuell hat Andreas Brunner (Brantlhof/Seeblick) den Zuschlag für die Bewirtschaftung des Sees. Er verwaltet damit auch die öffentlichen Parkplätze und die öffentlichen Strände.
Dass mit Andreas Brunner ausgerechnet einer der Besitzer am See den Zuschlag für die gesamte Bewirtschaftung erhielt, führte naturgemäß zu Meinungs-Verschiedenheiten mit seinem Nachbarn, Alois Brunner. Das Verhältnis ist seit Jahren angespannt.  
Denn nunmehr kassierte die neue Verwaltung vom Camping Seeblick auf dem Strandgrundstück des Nachbarn, Camping Seehof. Die Besitzer des Seehof entschieden sich daher, ihren Strand nicht länger an das Land Tirol zu verpachten und das Gelände fortan selber zu bewirtschaften.

Ärger über Nachbar und Gemeinde

Gäste des Brantlhofs nutzten weiterhin den Zugangs-Weg über das Grundstück des Seehof zum Wasser. Hierbei handelt es sich aber um Privatbesitz. Die Seehof-Besitzer gewährten den Durchgang laut Pachtvertrag mit dem Land Tirol aber nur „bis auf Widerruf“.
„Während wir unseren Privatbesitz für alle Wanderer, Sportler und die Gäste des Nachbarn zur Verfügung stellten, wird die Grundparzelle 2084, ein öffentlicher Fahr-, Geh- und Radweg der Gemeinde, vom Brantlhof als Abstellplatz verwendet und mit Schranken versehen, anstatt gekennzeichnet und ausgeschildert. Wir haben der Gemeinde gesagt, dass wir unseren privaten Durchgang sperren, wenn der öffentliche Weg weiter vom Brantlhof genutzt wird. Und das haben wir auch getan“, heißt es vom Seehof.
Die Gemeinde hat mittlerweile einen Teil der Grundparzelle 2084 an Camping Seeblick vermietet, da es von den Nachbarn Anzeigen wegen abgestellter Fahrzeuge gab.
Andreas Brunner vom Seeblick, der die GP 2084 pachtet, dazu: „Gehen und Radfahren ist am Weg trotz Pacht ungehindert möglich. Lediglich über Nacht wird der Schranken zum Schutz der Camper geschlossen. Die Nachbarn müssen selber wissen, was sie sperren. Mehr will ich dazu nicht sagen.“

Nächtlicher Vandalismus

Die Besitzer des Seehof pflanzten also eine Hecke, um ihr Privatgrundstück abzugrenzen. Diese Büsche wurden fast zwei Wochen lang Nacht für Nacht ausgerissen, mehrfach wurde das Hinweisschild „Durchgang bis auf Widerruf gestattet“ ausgerissen. Also errichtete Alois Brunner auch einen Draht-Zaun. Dieser wurde in  der Nacht prompt mehrfach durchgeschnitten und diesmal wurden auch die Bäume gestohlen. Die Besitzer des Seehof verständigten die Polizei und erstatteten Anzeige. Der Sachschaden beträgt mehrere 100,- EURO.
Bgm. Manfred Stöger zur Situation: „Der Geh- und Radweg ist immer offen. Und markieren muss man den Weg nicht, weil das Gelände diesen Weg ja eindeutig vorgibt.“
Der Seehof wirft Gemeinde und Tourismusverband zudem vor, man würde den Zugang zur Wasserfläche für Seebewirtschafter Andreas Brunner jährlich mit 6.000,- EURO Steuergeld stützen. Dazu Bgm. Stöger: „Das ist so nicht richtig. Das ist zustande gekommen, weil die Seebesitzer, damit auch der Seehof, 12.000,- EURO mehr Pacht für den See verlangt haben. Das war dem Land zu viel also hat man sich auf diese Lösung geeinigt. Das ist nicht nur für den Camping Seeblick, sondern für den gesamten See. Das Geld geht in die Seenkasse und wird dann auf die Seebesitzer aufgeteilt.“

Museums-Weg bald gesperrt?

Auch ein Teil des Wanderweges zum Höfemuseum gehört den Besitzern des Seehof. „Da man mit uns nicht spricht und die Gemeinde auch nicht fähig ist, Nutzungs-Verträge zu errichten, wird als nächstes der Weg zum Höfemuseum gesperrt. Auch der Weg zur Halbinsel gehört uns und wird gesperrt, wenn es keine Einigung gibt“, heißt es.
Dem entgegnet Bgm. Manfred Stöger: „Es hat Gespräche gegeben und es wird auch wieder Gespräche geben, damit man diese Zugangswege offenhalten kann. Bezüglich Weg zum Höfemuseum wurde eine Vereinbarung vorbereitet, die leider von Alois Brunner nicht unterfertig wurde.  Man muss schauen, dass man das im Zuge der Seepacht-Verlängerungen wieder unter einen Hut bringt...“

Umgehungs-Weg für Bergsturz im Mai fertig

Montag, 29 April 2013
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Es war etwa 10:00 Uhr Vormittag, als am 31. März 2011 mehrere 1000 m3 Gestein aus dem Pletzach-Kogel brachen und donnernd Richtung Tal stürzten. Seither war  der Weg gesperrt. In wenigen Wochen soll nun ein Umgehungs-Weg eröffnet werden.

KRAMSACH (cm) Lautes Donnern wie ein aus der Ferne anrollendes Gewitter. Eine gewaltige Staubwolke: Als Ende März 2011 mehrere 1.000 m3 Gestein vom Pletzach-Bergsturz abbrachen, übersprangen einige der Blöcke in knapp 1.300 m Seehöhe sogar den Wanderweg, der unter dem Gesteins-Abbruch verläuft. Zum Glück wurde damals niemand verletzt. Doch sehr zum Leidwesen von Wanderern und Sportlern musste der Weg seither gesperrt bleiben. Wie es im Gutachten von Mag. Thomas Figl, Landesgeologie, vom April 2011 heißt, waren wohl gefrierendes Wasser und Niederschläge der Grund für die Absprengungen. Im Gutachten schreibt er: „Im Zuge der Befliegung, als auch der anschließenden Begehung hat sich gezeigt, dass nach dem Felssturz vom 31. März 2011 im Bereich südlich der Felsnadel weiterhin zumindest zwei relativ große Felsareale mehr oder weniger unmittelbar vom Absturz bedroht sind…“ Diese Beurteilung führte zu einer dauerhaften Sperrung des Weges.
An einem Umgehungs-Weg wird bereits gearbeitet, damit auch diese Route offen und begehbar bleibt.

Der Umgehungs-Weg soll voraussichtlich noch im Mai geöffnet werden. „Der alte Weg besteht zwar weiterhin, bleibt jedoch aus Sicherheitsgründen gesperrt“, sagt dazu Bgm. Manfred Stöger, der auch bei der Besichtigung und Begehung mit der Landesgeologie dabei war.
Mit Nachbrüchen bei Pletzach-Bergsturz müsse indess jederzeit gerechnet werden.
Der Siedlungsraum war und ist laut Gutachten der Landesgeologie dennoch nicht in Gefahr.
Die Anrainer sind sich einig: Mit dem HTL-Zubau der Glasfachschule Kramsach werden sie unter erhöhter Lärm- und Verkehrsbelästigung leiden. Deswegen haben drei Bürger ein neues Verkehrskonzept für die Glasfachschule entworfen...

KRAMSACH (aw) Von Fahrzeugen belagerte Straßenränder. Eine Feuerwehrzone, die zum Abstellplatz zweckentfremdet wird. Und minutenlage Suche nach der einen Lücke... Schon jetzt hat die Kramsacher Glasfachschule ein erhebliches Parkplatz-Problem. Doch was passiert, wenn im Herbst die Chemie-HTL fertiggestellt ist?
Viele Anrainer fürchten spätestens dann das totale Verkehrs-Chaos!

Anrainer entwickeln Konzept

Darunter befinden sich auch die Anrainer Harald Volland, Peter Larch und Gerhard-Ludwig Haaser, die auf eigene Faust ein Verkehrskonzept ausgearbeitet haben. In diesem entsteht auf dem Feld neben der Glasfachschule ein Dauerparkplatz für sämtliche Schüler. Wer via Radetzkyweg zum Dauerparkplatz fährt, muss sich einer Einbahnregelung unterziehen. Schüler dürfen den Parkplatz dann nur noch auf der gegenüberliegenden Straße (Ebnat) verlassen.
„Momentan ist der Radetzkyweg ein Nadelöhr, das Gefahren mit sich bringt. Wir erhoffen uns durch dieses Konzept mehr Sicherheit und zudem eine Lärm-Entlastung“, sind sich die drei Kramsacher einig. Gäste und Besucher wären bei einer Umsetzung nicht von der Einbahnregelung betroffen. Sie würden separat parken. „Damit könnten die Park-Probleme behoben werden“, sind Volland, Larch und Haaser überzeugt. Gleichzeitig stellen sie klar: „Der HTL-Zubau ist eine Aufwertung für die ganze Gemeinde, die wir sehr begrüßen. Wir sind lediglich um ein besseres Miteinander bemüht.“

Bau-Ausschuss befasst sich mit Situation

Aufgrund der Bürger-Initiative wurde das Thema „Glasfachschule“ nun in einem außerordentlichen Bau-Ausschuss aufgegriffen. „Nach ersten Gesprächen sind wir uns einig darüber, dass das Konzept der Bürger Hand und Fuß hat und wohl größtenteils so umgesetzt wird“, berichtet Bgm. Manfred Stöger. Details möchte er noch nicht nennen, da diese erst in den nächsten Sitzungen besprochen werden. Nur so viel verrät der Kramsacher Bürgermeister: „Derzeit ermitteln wir den konkreten Parkplatz-Bedarf an der Glasfachschule.“

Hagau: Bewohner fürchten noch mehr Lärm!

Montag, 25 Februar 2013
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„Kleine Hagau, großer Lärm“? Nachdem sich die Bewohner seit Jahren über den Lärm der Firma Nagel beschweren, fürchten sie nun eine weitere Verschlechterung. Denn die Speditions-Firma plant das Betriebsgelände um eine Rangierfläche zu erweitern.

KRAMSACH (aw) Seit über zehn Jahren ist die Firma Nagel den Bewohnern der  Hagau ein Dorn im Auge. Die Speditions-Firma soll in der Nacht so viel Lärm produzieren, dass in den gegenüberliegenden  Wohnparteien an Schlaf nicht mehr zu denken ist. „Das geht seit Jahren so und ist sehr aufreibend“, beklagt sich eine Dame bei der kürzlich abgehaltenen Verhandlung mit der Bezirkshauptmannschaft.

Geplante Betriebsfläche liegt Richtung Wohnsiedlung

Die Verhandlung kam zustande, weil die Fa. Nagel eine zusätzliche Rangierfläche errichten möchte. Diese soll nordseitig entstehen. In Richtung der Bewohner der Hagau...
„Bei den Platzproblemen, die die Firma jetzt schon hat, ist davon auszugehen, dass auch auf dieser Fläche LKWs mit laufendem Kühlaggregat abgestellt werden“, fürchtet Günther Knoll, dessen Haus gegenüber dem Betriebsgelände liegt. Ein paar Häuser weiter wohnt Ing. Anton Ossberger, der prophezeit: „Mit der Betriebserweiterung wird es noch mehr Lärm geben.“
Die Bewohner beschweren sich aber auch über den Ist-Zustand. Denn an den BH-Bescheid von 2006, der besagte, dass die LKWs nur südseitig mit laufendem Aggregat stehen dürfen, sollen sich die Fahrer angeblich nicht halten. „Die LKWs stehen oft vor oder kurz hinter dem Einfahrtsschranken“, schildert Günther Knoll.
Dies dokumentierte er auch schon einige Male für die BH. Zuletzt parkte laut Knoll ein LKW von Samstag, 15:00 Uhr bis Montag, 7:00 Uhr vor dem Schranken. Genau dann wird die Problematik aber zur Angelegenheit der Polizei. Stichwort: Halte- und Parkverbot...

Betriebsleiter Pleschberger: „...positive Reaktionen“

Konrad Pleschberger, Betriebsleiter bei der Fa. Nagel, ist verwundert über die Aufregung: „Wir haben im vorhinein Gespräche mit den Anrainern geführt und bekamen positive Reaktionen. Man hört das ganze Jahr über kaum Beschwerden.“ Angesprochen auf die Befürchtung der Bewohner, LKWs könnten über Nacht mit laufendem Aggregat auf der Rangierfläche stehen bleiben, sagt Pleschberger: „Das wird nicht passieren, weil es laut Bescheid nicht rechtens ist. Und wenn Fahrer vor dem Schranken parken, gehören sie einfach angezeigt.“

Lärmpegel grenzwertig

Wie hoch der Lärmpegel in der kleinen Hagau ist, überprüfte ein Lärmtechniker bereits in einer Sommernacht. Allerdings konnte er keine „Ausreißer“ nach oben hin feststellen. Der höchste Messwert wurde festgestellt, als LKWs ins Firmengelände ein- und wieder ausfuhren. Laut dem Lärmtechniker lag der durchschnittliche Pegel bei 52 DB. Erlaubt sind 54 DB. Bei der Messung dabei war auch Günther Knoll, der bemerkt: „In dieser Nacht war wenig los. Wenn der Lärm dort schon grenzwertig ist, kann man davon ausgehen, dass die Grenze in betriebsreichen Nächten überschritten wird.“

„Betriebsabläufe offenlegen“

Ein wichtiger Punkt für die Bewohner ist auch die Offenlegung der innerbetrieblichen Abläufe der Fa. Nagel. „Wenn es die Fa. Nagel nicht schafft, den bestehenden Bescheid einzuhalten, kann auch kein Neubau erfolgen“, bekräftigt Ing. Anton Ossberger. Bgm. Manfred Stöger sprach im Namen der Gemeinde für eine Vorlegung der Betriebsabläufe. „Außerdem müssen Zu- und Abfahrt rund um die Uhr geregelt sein“, sagt Stöger. Sollte es dennoch zu einer Genehmigung der Rangierfläche kommen, fordern die Bewohner eine Lärmschutzwand...
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