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Hagau: Bewohner fürchten noch mehr Lärm!

Immer wieder parken LKWs mit laufendem Kühlaggregat vor dem Schranken der Fa. Nagel. Die Bewohner der „kleinen“ Hagau fühlen sich davon belästigt.  Immer wieder parken LKWs mit laufendem Kühlaggregat vor dem Schranken der Fa. Nagel. Die Bewohner der „kleinen“ Hagau fühlen sich davon belästigt.
„Kleine Hagau, großer Lärm“? Nachdem sich die Bewohner seit Jahren über den Lärm der Firma Nagel beschweren, fürchten sie nun eine weitere Verschlechterung. Denn die Speditions-Firma plant das Betriebsgelände um eine Rangierfläche zu erweitern.

KRAMSACH (aw) Seit über zehn Jahren ist die Firma Nagel den Bewohnern der  Hagau ein Dorn im Auge. Die Speditions-Firma soll in der Nacht so viel Lärm produzieren, dass in den gegenüberliegenden  Wohnparteien an Schlaf nicht mehr zu denken ist. „Das geht seit Jahren so und ist sehr aufreibend“, beklagt sich eine Dame bei der kürzlich abgehaltenen Verhandlung mit der Bezirkshauptmannschaft.

Geplante Betriebsfläche liegt Richtung Wohnsiedlung

Die Verhandlung kam zustande, weil die Fa. Nagel eine zusätzliche Rangierfläche errichten möchte. Diese soll nordseitig entstehen. In Richtung der Bewohner der Hagau...
„Bei den Platzproblemen, die die Firma jetzt schon hat, ist davon auszugehen, dass auch auf dieser Fläche LKWs mit laufendem Kühlaggregat abgestellt werden“, fürchtet Günther Knoll, dessen Haus gegenüber dem Betriebsgelände liegt. Ein paar Häuser weiter wohnt Ing. Anton Ossberger, der prophezeit: „Mit der Betriebserweiterung wird es noch mehr Lärm geben.“
Die Bewohner beschweren sich aber auch über den Ist-Zustand. Denn an den BH-Bescheid von 2006, der besagte, dass die LKWs nur südseitig mit laufendem Aggregat stehen dürfen, sollen sich die Fahrer angeblich nicht halten. „Die LKWs stehen oft vor oder kurz hinter dem Einfahrtsschranken“, schildert Günther Knoll.
Dies dokumentierte er auch schon einige Male für die BH. Zuletzt parkte laut Knoll ein LKW von Samstag, 15:00 Uhr bis Montag, 7:00 Uhr vor dem Schranken. Genau dann wird die Problematik aber zur Angelegenheit der Polizei. Stichwort: Halte- und Parkverbot...

Betriebsleiter Pleschberger: „...positive Reaktionen“

Konrad Pleschberger, Betriebsleiter bei der Fa. Nagel, ist verwundert über die Aufregung: „Wir haben im vorhinein Gespräche mit den Anrainern geführt und bekamen positive Reaktionen. Man hört das ganze Jahr über kaum Beschwerden.“ Angesprochen auf die Befürchtung der Bewohner, LKWs könnten über Nacht mit laufendem Aggregat auf der Rangierfläche stehen bleiben, sagt Pleschberger: „Das wird nicht passieren, weil es laut Bescheid nicht rechtens ist. Und wenn Fahrer vor dem Schranken parken, gehören sie einfach angezeigt.“

Lärmpegel grenzwertig

Wie hoch der Lärmpegel in der kleinen Hagau ist, überprüfte ein Lärmtechniker bereits in einer Sommernacht. Allerdings konnte er keine „Ausreißer“ nach oben hin feststellen. Der höchste Messwert wurde festgestellt, als LKWs ins Firmengelände ein- und wieder ausfuhren. Laut dem Lärmtechniker lag der durchschnittliche Pegel bei 52 DB. Erlaubt sind 54 DB. Bei der Messung dabei war auch Günther Knoll, der bemerkt: „In dieser Nacht war wenig los. Wenn der Lärm dort schon grenzwertig ist, kann man davon ausgehen, dass die Grenze in betriebsreichen Nächten überschritten wird.“

„Betriebsabläufe offenlegen“

Ein wichtiger Punkt für die Bewohner ist auch die Offenlegung der innerbetrieblichen Abläufe der Fa. Nagel. „Wenn es die Fa. Nagel nicht schafft, den bestehenden Bescheid einzuhalten, kann auch kein Neubau erfolgen“, bekräftigt Ing. Anton Ossberger. Bgm. Manfred Stöger sprach im Namen der Gemeinde für eine Vorlegung der Betriebsabläufe. „Außerdem müssen Zu- und Abfahrt rund um die Uhr geregelt sein“, sagt Stöger. Sollte es dennoch zu einer Genehmigung der Rangierfläche kommen, fordern die Bewohner eine Lärmschutzwand... Letzte Änderung am Donnerstag, 05 Oktober 2017 08:51
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