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Wirtschaftskammer startet positiv ins neue Jahr

Montag, 29 Januar 2018
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Auch heuer lud die Wirtschaftskammer Schwaz wieder zum traditionellen Neujahrsempfang. Vorab informierten der Tiroler WK-Präsident Dr. Jürgen Bodenseer, WK-Direktorin Mag. Evelyn Geiger-Anker, Vizepräsidentin und Schwazer Bezirksobfrau Mag. Martina Entner über anstehende Projekte.

SCHWAZ - Die Stimmung sei gut in der WK und aufgrund boomender Konjunktur und neuen Rahmenbedingungen seitens der Bundesregierung es jetzt auch möglich, dass der heimische Standort wieder ans Spitzenfeld anschließt. In neuen Arbeitsformen und Flexibilität sieht der WK-Präsident ebenso neue Chancen. Für ihn sei es wichtig, dass regionale Strukturen zumindest in der jetzigen Stärke erhalten blieben. "Es gilt, die wirtschaftliche Artenvielfalt im großen Potpourri der Tiroler Wirtschaft aufrecht zu erhalten. Der Mix aus wendigen EPU, engagierten Kleinfirmen, innovativen Mittelständlern und potenten Leitbetrieben ist einer der besonderen Erfolgsfaktoren unseres Standortes."

Lehre am Puls der Zeit

Bezirksstellenleiter Stefan Bletzacher klärte auf, dass 50 Prozent der Jugendlichen sich für eine Lehre entscheiden und 50 Prozent eine weiterführende Schule besuchen. Nahezu alle Branchen bilden mittlerweile hochwertige Spezialisten aus. Duale Ausbildung, sei es Lehre und Matura, Auslandspraktika uvm., hat sich dabei bestens bewährt und soll weiter dazu beitragen, das Image der Lehre zu heben. Es gelte, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der trotz Vollbeschäftigung (bei 3,6 % Arbeitslosen) bestehe. Daher fordert Entner von der Politik, die Ausbildung in den Betrieben zu stärken und zu fördern. Im Bezirk Schwaz gebe es viele sehr gute Ausbildungsbetriebe, die mit den Jugendlichen bestens zusammenarbeiten.
Mit dem Berufsfestival, den Rookie-Schnuppertagen und den Jobbing-Nights ergreift die WK Schwaz außerdem gezielte Maßnahmen, um die Lehre als Berufseinstieg interessant zu machen. Am 23. Juni findet in der Altstadt abermals das "Karriere Open Air", Österreichs größte Open-Air-Berufs- und Betriebsinformationsmesse statt.

Mit Blick auf die Zukunft handeln

Weitere Themen 2018 sind Unternehmensübergaben sowie die flächendeckende Digitalisierung. Allein im Bezirk Schwaz stehen in den nächsten 15 Jahren mehr als 1.100 Betriebsübergaben an. Bei der Bewältigung der Unternehmensübergabe an die "next generation" gibt es laut Martina Entner noch einiges an Aufholbedarf. Wirtschaftskammer und Politik müssten bei Betriebsübergaben und -übernahmen Unterstützungen geben, Schonfrist statt Strafen. "Das Begleiten und Beraten muss wieder in den Vordergrund rücken", sprach die Bezirksobfrau. Dazu plant die WK Schwaz mit der BH Schwaz eine noch bessere Zusammenarbeit sowie Sprechtage. "Aufgabe der WK ist es, Leute sensibel zu machen, was es alles gibt, was alles kommt, was passiert, wenn sie nicht auf diesen Zug aufspringen", erklärte Bodenseer und fügte an, dass die Junge Wirtschaft bald die digitale Betriebsgründung umsetzen will. (gmk)

Harter Schlagabtausch bei Regionalkonferenz des WB

Donnerstag, 06 März 2014
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Das vermeintliche Heimspiel des Wirtschaftsbundes bei der Regionalkonferenz der Bezirke Schwaz, Kufstein und Kitzbühel in Strass lockte einige Unternehmer aus der Reserve. Landesobmann Jürgen Bodenseer sah sich mit harter Kritik konfrontiert.

STRASS (ce) Jürgen Bodenseer forderte zwar in seinen Begrüßungsworten die anwesenden Unternehmer auf „Tacheles“ zu reden, doch die ihm und den Wirtschaftsbund entgegengebrachte Kritik überraschte ihn sichtlich. Gleich im ersten Statement des Abends zweifelte Josef Schönberger an der Person Bodenseers, da „den Betroffenen bei Betriebsschließungen in Radfeld vom Wirtschaftsbund nicht geholfen werden würde.“ Viel heftiger in seiner Wortmeldung war der Kitzbüheler Hotelier Florian Pointner, der von den anwesenden Funktionären neue Ideen einforderte: „Wir lassen uns nur traktieren und tun nichts dagegen! Wir müssen auf den Putz hauen und zusammenhalten!“

Bodenseer: „Das Land hat zuviele Beauftragte!“

Michael Pegritz aus Schwaz brachte das Thema der vielen Kontrollen, die die Unternehmer oft am Arbeiten hindern, auf. Er las minutenlang jene Bestimmungen und Verordnungen vor, die seine Firma prüfen und einhalten muss. Landesobmann Jürgen Bodenseer, als Unternehmer selbst Leidtragender,  verstand die Kritik: „Es gibt eindeutig zu viele Beauftragte in unserem Land. Bei der Umsetzung von EU-Richtlinien sind wir päpstlicher als der Papst. Es wird uns Unternehmern immer gesagt, warum etwas nicht geht. Wir möchten aber hören wie etwas funktioniert“, fordert Bodenseer von der Bundespolitik und weiter: „Speziell die Betriebsanlagengenehmigungen gehören vereinfacht. Ich appelliere an alle, sämtliche Fälle von bürokratischen Hürden an den Wirtschaftsbund zu melden. Dann können wir diese Pflanzereien geballt aufzeigen und hoffentlich auch abstellen.“
Der Unternehmer Johann Stöckl brach eine Lanze für die vielen Transportunternehmer im Land: „Teilweise werden wir schikaniert und müssen mehrmals am Tag zur Kontrollstelle. Und wenn unsere Fahrer am Heimweg die Fahrzeiten um wenige Minuten überziehen, werden sie gestraft. Da muss man doch für Nahversorger andere Regeln finden!“ Einen konkreten Vorschlag in dieser Richtung formulierte Josef Schreder aus Kirchbichl: „Wir brauchen einen Streikfond für Unternehmer, das würde uns stärken!“ Jürgen Bodenseer versprach, diese Möglichkeit zu prüfen.
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Seit November dürfen nachts auf der Inntalautobahn (A12) zwischen Kufstein und Zirl nur mehr LKWs der Klassen Euro 5/EEV und Euro 6 fahren. Für WK-Präsident Bodenseer eine Entscheidung „gegen die Wirtschaft“. Für Transit-Gegner lediglich eine kosmetische Maßnahme.

TIROL (aw) Seit 1. November gilt auf der Inntalautobahn (A12) zwischen Kufstein und Zirl ein Nachtfahrverbot für LKWs. Das eigentlich keines ist, denn zwischen 22:00 Uhr und 5:00 Uhr dürfen Lastwagen der Klassen EEV (die umweltfreundliche Weiterentwicklung des Euro 5) und Euro 6 im betroffenen Abschnitt fahren.

WK-Präsident Bodenseer: „Nachteil für Tirol“

Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Bodenseer (ÖVP) wachtelt wie gewohnt mit dem „Wirtschafts-Leichentuch“. Für ihn sind dadurch gleich alle Betriebe und 300.000 Arbeitsplätze in Gefahr: „Wir haben gute Argumente, warum auch künftig Euro 5-Lkw vom Fahrverbot ausgenommen werden sollten: Die Zukunft unserer Tiroler Unternehmen und die mehr als 300.000 Arbeitsplätze im Land. Diese Entscheidung ist ein weiterer Nachteil für unseren Standort Tirol. Die Unternehmen werden die Kosten für Nachtfahrverbot, Unterinntalmaut usw. an die Kunden weiter geben müssen.“

LR Pupp: „Für Bevölkerung, nicht gegen Wirtschaft“

Umweltlandesrat Thomas Pupp (SPÖ) weist die Kritik von Bodenseer zurück: „Das Nachtfahrverbot stellt einen Kompromiss dar. Es ist keine Entscheidung gegen die Wirtschaft, sondern für die Bevölkerung im Einzugsbereich der A12/Inntalautobahn. Hier wurde mit Augenmaß entschieden.“
WK-Präsident Bodenseer zum Thema „reine Luft“: „Die Luft im Unterinntal wird durch die Entscheidung Pupps nicht besser: Weil EEV-Fahrzeuge lediglich Feinstaub besser filtern. Der NOx-Ausstoß ist der gleiche wie bei Euro 5-LKWs.“
Laut LR Pupp kam das Land der Wirtschaftskammer sogar entgegen – denn das Nachtfahrverbot hätte ursprünglich für alle Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 5 gelten sollen...

Tirol möchte sein „Griaß di“ zurück!

Montag, 03 September 2012
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Nachdem sich eine deutsche Firma Tirols beliebte Grußformel „Griaß di“ patentieren ließ, laufen viele Tiroler Sturm und wollen nun ihr „Griaß di“ zurück. Rechts-Anwälte wurden bereits eingeschaltet...

TIROL/INTERNATIONAL (aw) Nach dem Vorfall des Tiroler T-Shirt-Designers Philipp Reindl, dem wegen einem „Griaß di“-Aufdruck Patentverletzung seitens einer deutschen Firma vorgeworfen wurde, stellt sich die Frage: „Was kommt als nächstes?“ Soll sich die Regierung jetzt gleich „Servus“ patentieren lassen, damit man das noch sagen darf!?

Tiroler wehren sich!

„Wahrscheinlich darf man in Zukunft auch nicht mehr ‚Ciao‘, ‚Adieu‘ oder ‚Welcome‘ abdrucken“, fürchtet Martin Reiter, Marketingleiter der Tiroler Versicherung. Jener Reiter, der schon 2004 die PR-Kampagne „Griaß di Tiroler“ ins Leben rief, um Einheimische wieder öfter zum gegenseitigen Grüßen zu animieren.
„Es kann doch nicht sein, dass Grußformeln plötzlich von EU-Markenschützern registriert werden“, erzürnt sich Reiter und viele andere geben ihm Recht. Die deutsche Firma registrierte sich das Grußwort für zehn Jahre um schlappe 900,– EURO. Experten nach zu urteilen, unterlief dem europäischen Patentamt in Alicante (Spanien) ein Fehler – denn vergleichbare Grüße wie „Hallo“ oder „Ciao“ durften nicht registriert werden!
Deswegen sieht die Wirtschaftskammer Tirol gute Chancen auf eine Löschung der Marke. „Die Löschung ist bereits über die Patentanwälte beantragt und ich gehe davon aus, dass man schon in wenigen Wochen, ohne auf juristische Spitzfindigkeiten achten zu müssen, problemlos sagen kann: ‚Griaß di!‘“, zeigt sich WK-Präsident Jürgen Bodenseer optimistisch. „Das ‚Griaß di‘ gehört allen Tirolern und Tirolerinnen und so soll es auch bleiben“, betont Bodenseer.

Nur Druck ist rechtswidrig

Betonen sollte man: Nicht wer andere mit besagten Worten grüßt, macht sich strafbar. Nur derjenige, der die Worte „Griaß di“ für kommerzielle Zwecke auf bspw. Kleidung oder Transparente druckt, begeht (derzeit) eine Patentverletzung.
© Rofankurier