Auch heuer lud die Wirtschaftskammer Schwaz wieder zum traditionellen Neujahrsempfang. Vorab informierten der Tiroler WK-Präsident Dr. Jürgen Bodenseer, WK-Direktorin Mag. Evelyn Geiger-Anker, Vizepräsidentin und Schwazer Bezirksobfrau Mag. Martina Entner über anstehende Projekte.
SCHWAZ - Die Stimmung sei gut in der WK und aufgrund boomender Konjunktur und neuen Rahmenbedingungen seitens der Bundesregierung es jetzt auch möglich, dass der heimische Standort wieder ans Spitzenfeld anschließt. In neuen Arbeitsformen und Flexibilität sieht der WK-Präsident ebenso neue Chancen. Für ihn sei es wichtig, dass regionale Strukturen zumindest in der jetzigen Stärke erhalten blieben. "Es gilt, die wirtschaftliche Artenvielfalt im großen Potpourri der Tiroler Wirtschaft aufrecht zu erhalten. Der Mix aus wendigen EPU, engagierten Kleinfirmen, innovativen Mittelständlern und potenten Leitbetrieben ist einer der besonderen Erfolgsfaktoren unseres Standortes."
Lehre am Puls der Zeit
Bezirksstellenleiter Stefan Bletzacher klärte auf, dass 50 Prozent der Jugendlichen sich für eine Lehre entscheiden und 50 Prozent eine weiterführende Schule besuchen. Nahezu alle Branchen bilden mittlerweile hochwertige Spezialisten aus. Duale Ausbildung, sei es Lehre und Matura, Auslandspraktika uvm., hat sich dabei bestens bewährt und soll weiter dazu beitragen, das Image der Lehre zu heben. Es gelte, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, der trotz Vollbeschäftigung (bei 3,6 % Arbeitslosen) bestehe. Daher fordert Entner von der Politik, die Ausbildung in den Betrieben zu stärken und zu fördern. Im Bezirk Schwaz gebe es viele sehr gute Ausbildungsbetriebe, die mit den Jugendlichen bestens zusammenarbeiten.
Mit dem Berufsfestival, den Rookie-Schnuppertagen und den Jobbing-Nights ergreift die WK Schwaz außerdem gezielte Maßnahmen, um die Lehre als Berufseinstieg interessant zu machen. Am 23. Juni findet in der Altstadt abermals das "Karriere Open Air", Österreichs größte Open-Air-Berufs- und Betriebsinformationsmesse statt.
Mit Blick auf die Zukunft handeln
Weitere Themen 2018 sind Unternehmensübergaben sowie die flächendeckende Digitalisierung. Allein im Bezirk Schwaz stehen in den nächsten 15 Jahren mehr als 1.100 Betriebsübergaben an. Bei der Bewältigung der Unternehmensübergabe an die "next generation" gibt es laut Martina Entner noch einiges an Aufholbedarf. Wirtschaftskammer und Politik müssten bei Betriebsübergaben und -übernahmen Unterstützungen geben, Schonfrist statt Strafen. "Das Begleiten und Beraten muss wieder in den Vordergrund rücken", sprach die Bezirksobfrau. Dazu plant die WK Schwaz mit der BH Schwaz eine noch bessere Zusammenarbeit sowie Sprechtage. "Aufgabe der WK ist es, Leute sensibel zu machen, was es alles gibt, was alles kommt, was passiert, wenn sie nicht auf diesen Zug aufspringen", erklärte Bodenseer und fügte an, dass die Junge Wirtschaft bald die digitale Betriebsgründung umsetzen will. (gmk)