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Interview mit Spitzenkandidat Josef Auer (SPÖ)

NR Mag. Josef Auer tritt mit der SPÖ im Bezirk Kufstein an. NR Mag. Josef Auer tritt mit der SPÖ im Bezirk Kufstein an.
Mag. Josef Auer ist 57 Jahre alt, aus Radfeld, verheiratet und hat zwei Kinder. Er war Professor an der Glasfachschule Kramsach und ist seit 1992 im Radfelder Gemeinderat tätig. 2010 wurde er Bürgermeister von Radfeld. Zwischen 2002 und 2008 saß Auer im Landtag, seit 2008 ist er Nationalrats-Abgeordneter. Bei den Landtagswahlen ist er der SPÖ-Spitzenkandidat im Bezirk Kufstein.

ROKU: In drei kurzen Sätzen: Warum sollte man Ihre Partei/Liste wählen?
AUER: Fleiß, Ehrlichkeit und Handschlagqualität kann ich in der SPÖ glaubwürdig umsetzen. Die SPÖ ist keine Sternschnuppenpartei, sondern ein Fixstern. Insgesamt setzt sich die SPÖ stark für Werte wie Freiheit, Gerechtigkeit und Demokratie im Sinne der Bevölkerung ein.

ROKU: Wissen Sie, was die Menschen in Ihrem Bezirk/Ihrem Land stört und wenn „ja“ – was  wollen Sie dagegen tun?
AUER: Ich bin seit 1992 im Gemeinderat, habe schon immer in Vereinen (z.B. Sportverein, Schützen, Feuerwehr) aktiv mitgearbeitet, war 19 Jahre auch selbständiger Gastwirt. Dann haben mich die RadfelderInnen nach 18 Jahren sogar zum Bürgermeister gewählt. Ein „bisschen was“ weiß ich, ich werde dafür kämpfen! Alles weiß keiner!

ROKU: Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen für Tirol? (Bitte konkrete Ansätze oder Projekte)
AUER: Wohnen muss deutlich billiger werden!; Ausbau des Gesundheitswesens (z.B. Abschaffung von div. Selbstbehalten u.a. für Zahnspangen); Transithölle Tirol, wir lassen uns nicht überrollen!

ROKU: Wie lautet Ihr persönliches Wahlziel? Wie lautet das Wahlziel Ihrer Partei (in Prozent)?
AUER: Ich möchte im Bezirk Kufstein ein Grundmandat für die SPÖ schaffen.

ROKU: Ihre Prognose: Wie schaut die nächste Koalition aus?
AUER: Weiß ich wirklich nicht.

ROKU: Nach der Wahl: Mit wem würde Ihre Liste eine Regierungs-Koalition bilden, wer wäre Ihr bevorzugter Partner?
AUER: Für mich ist das eine Frage des Wahlergebnisses. Jene Parteien, die mehr Mandate haben, sollen auch mehr mitreden können.

ROKU: Stichwort Agrargemeinschaften: Eigentum an die Gemeinden rückübertragen oder nicht?
AUER: Ja! Es braucht eine gerechte Lösung! Zusammenarbeit muss im Sinne der Gesamtbevölkerung immer möglich sein!

ROKU: Stichwort Müllverbrennung: Ist die Sache gegessen oder kommt da noch was?
AUER: Eine Müllverbrennungsanlage darf in Tirol kein Thema mehr sein!

ROKU: Stichwort Kriminalität: Warum werden in Österreich Verbrechen gegen materielle Güter höher bestraft als Verbrechen gegen Leib und Leben?
AUER: Diese Frage ist an die Frau Justizministerin zu richten. Für mich hat der Schutz von Leib und Leben höchste Priorität.

ROKU: Stichwort Fremdenrecht: Alt-LH Herwig van Staa (ÖVP) hat einst vorgeschlagen, straffällig gewordene Asylwerber und/oder identitätslose Asylwerber zu verhaften bzw. abzuschieben. Was sagen Sie dazu und geht das überhaupt?
AUER: Dieser Vorschlag kam vor der Fremdenrechtsnovelle 2009. Nunmehr ist es so, dass bei Straffälligkeit für Personen mit Asylstatus (die bereits Asyl gewährt bekommen haben) ein Asylaberkennungsverfahren eingeleitet wird (und dann ein Ausweisungsverfahren). Hat die betroffene Person noch keinen Asylstatus (Asylwerber), kommt es zu einem beschleunigten Asylverfahren und dann zum Ausweisungsverfahren.

ROKU: Stichwort Umwelt: Wie stehen Sie zur Transit-Thematik?
AUER: Die EU muss mehr für den Transit bezahlen! Dann können wir uns besser schützen. Außerdem: „mehr Verkehr auf die Schiene“!  (Stichworte: Transitvermeidung; Unterinntaltrasse 2.ter Bauabschnitt muss hauptsächlich Unterflurtrasse werden; Brennerbasistunnel; Maßnahmen gegen Tanktourismus im Hinterland; Lärmschutzmaßnahmen, …)

ROKU: Zum Thema Energie: Photovoltaik-Anlagen werden momentan vom Bund eher gehemmt als gefördert. Gibt es von Ihrer Partei Pläne, in Wien gegenzusteuern? Wollen Sie eine Landesförderung für Photovoltaik bzw. erneuerbare Energien?
AUER: Fakt ist, dass höhere Förderungen den Ausbau von Photovoltaik verstärken (z.B. Bayern). Die Einspeisetarife kann das Land über die TIWAG positiv steuern. Die SPÖ möchte die Bundesförderungen für Ökostrom (€ 420 Mio.) erhöhen. Die Errichtung von privaten Kleinkraftwerken (z.B. für Almen) muss unbürokratischer werden.

ROKU: Stichwort Grundstückspreise: Die Russen kaufen bei uns kräftig ein. Geht mit Geld alles? Wie kann man „leistbares Wohnen“ forcieren, was wollen Sie dafür tun?
AUER: Ich bin gegen den Ausverkauf unserer Heimat! Das liegt einzig und allein in der Kompetenz des Landes (und der Grundbesitzer). Wir brauchen Bauland für unsere Bevölkerung und nicht für reiche Russen! Vorschläge für „leistbares Wohnen“: Höhere Besteuerung von teuren „Luxus-Immobilien“; verstärkt landesgesetzliche Regelungen (bei Umwidmungen) zur Baulandmobilisierung - damit auch tatsächlich leistbare Baugrundstücke auf den Markt kommen; bei Richtwertmieten müssen die Zuschläge begrenzt werden; eine weitere Verbesserung der Wohnbauförderung (Auflagen überdenken, Zweckwidmung der Wohnbaugelder, keine Spekulation mit öffentlichen Geldern,…)

ROKU: Stichwort Korruption: Wo fängt sie an? Was ist für Sie Korruption?
AUER: Korruption fängt dort an, wo jemand anderem aufgrund des Ausnützens einer Vertrauensstellung Schaden zugefügt wird, egal ob in Politik, Wirtschaft, privat, Vereinen, etc. Das ist immer verwerflich!

ROKU: Gibt es noch ein weiteres, Ihnen wichtiges Thema, das Sie ansprechen möchten?
AUER: Wichtige Themen gibt es mehr als genug. Generell ist es so, dass uns Menschen immer das eigene und momentane Problem das Wichtigste ist. Das muss eigentlich jeder Mensch erkennen. Ein Politiker hat die Pflicht, sich für die Probleme der Menschen  im Rahmen seiner Möglichkeiten einzusetzen. Aber nicht für jedes Problem gibt es eine für alle zufriedenstellende Lösung. Weiteres auch unter: www.josef-auer.at Letzte Änderung am Dienstag, 02 April 2013 12:57
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