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„Landflucht“ in Tirol wird immer stärker

Die Hauptprotagonisten beim dritten „Stoffelhäusl“-Dialog, v.l.: EU-Konsulent Dr. Johannes Ausserladscheiter, Bundesrat-Präsident Georg Keuschnigg, DI Robert Ortner (Leiter der Tiroler Raumplanung) und Gastgeber Martin Reiter.  Die Hauptprotagonisten beim dritten „Stoffelhäusl“-Dialog, v.l.: EU-Konsulent Dr. Johannes Ausserladscheiter, Bundesrat-Präsident Georg Keuschnigg, DI Robert Ortner (Leiter der Tiroler Raumplanung) und Gastgeber Martin Reiter.
Immer mehr Österreicher fliehen vom Land in die Stadt. Eine bunte Diskussionsrunde, u.a. mit Bundesrats-Präsident Georg Keuschnigg, griff vor kurzem im „Stoffelhäusl“ Ursachen für die Landflucht auf und versuchte Lösungsansätze zu finden.

ST. GERTRAUDI (aw) Immer wieder lädt Martin Reiter in sein „Stoffelhäusl“ nach St. Gertraudi, um aktuelle Top-Themen in einer brisanten Runde zu diskutieren. Vor kurzem drehte sich im traditionsreichen Haus alles um die bereits begonnene und (Prognosen nach zu urteilen) immer stärker werdende „Flucht“ vom Land in die Stadt.

Frau ist treibende Kraft

Eine Problematik, die Georg Keuschnigg, Präsident des Bundesrates, in seiner Amtsperiode thematisieren und bekämpfen möchte. Keuschnigg steht vor allem für einen finanziellen Ausgleich von Land und Stadt. „Ich will dieses Thema präsenter machen und auf die oberste Entscheidungsebene bringen“, bekräftigt der aktuelle Bundesrats-Präsident. Keuschnigg nannte zudem eine interessante Ursache für die Landflucht: „Die Frau ist der Abwanderungstreiber. Sie hat weniger Bindung zum Dorf als der Mann, der oft bei diversen Vereinen aktiv ist“, erklärt Georg Keuschnigg. Eine weitere Ursache sind qualifizierte Arbeitsplätze, die man nur in der Stadt findet. Die Beteiligten sprachen auch über mäßige Infrastrukturen sowie kaum vorhandene Breitband-Anbindung in allzu abgelegenen Orten. „Auch der Bewohner eines Seitentals hat Anspruch auf Betreuungseinrichtungen oder eine Internetverbindung“, fordert Keuschnigg. Der Leiter der Tiroler Raumplannung DI Robert Ortner erklärte, dass in Tirol das Lechtal, das Wipptal, Osttirol sowie das Zillertal die „Problemzonen“ sind.
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