Seit etwa 14 Monaten ist Bernhard Freiberger nun Bürgermeister der Stadt Rattenberg. Unter seiner Leitung hat sich die Stadt finanziell verbessert und einige Probleme gelöst. Für die Zukunft hat er bereits etliche Pläne…
Rattenberg - Der ROFAN-KURIER hat sich kürzlich mit Bgm. Bernhard Freiberger getroffen und über seine aktuellen Pläne sowie eine erste Bilanz gesprochen. Freiberger ist übrigens mit einer FPÖ-Liste zur Wahl angetreten. Parteimitglied ist er aber nirgends... "Und das passt so momentan ganz gut", sagt er im Interview.
Erste Bilanz
Auf die Frage, was denn so einige Eckpunkte seiner bisherigen Zeit als Bürgermeister sind, sagt Freiberger: "Es hat uns ja nicht jeder zugetraut. Aber wir haben das neue Feuerwehr-Auto um 400.000,– EURO angeschafft. Und es ist auch schon bezahlt. 2017 werden wir erstmals einen kleinen Budget-Überschuss erzielen!", sagt er.
"Parkplatz-Problem" gelöst
Das an sich ist für Rattenberg schon eine kleine Sensation... Und Freiberger weiter: "Wir haben auch ein jahrelang schwelendes Problem vorerst gelöst: Die Zigeuner steuern unseren Parkplatz derzeit nicht mehr an. Man könnte sagen, ich spreche die Sprache dieser Leute… und sie haben mich verstanden", sagt Freiberger und lächelt freundlich. Immer wieder haben sich "Angehörige des fahrenden Volkes" am Parkplatz beim Skater-Park niedergelassen und "teils bis zu 16 Tonnen Müll in einer Saison" (Zitat Freiberger) produziert. In nicht angemeldeten Autos oder in Fahrzeugen mit rumänischen Kennzeichen haben sie geschlafen. Die Notdurft wurde am Parkplatz verrichtet, der Müll einfach weggeworfen. Gewaschen haben sie sich im öffentlichen WC, das sie für Touristen kurzerhand von innen zugehalten haben. Zuletzt gab es sogar große Umwelt-Schäden durch Getriebe-Öl-Austritt…
Als Gespräche und Hinweis-Tafeln in Rumänisch nichts brachten, hat Freiberger einfach alle Fahrzeuge ohne Kennzeichen abschleppen lassen. Die Maßnahme hat er als Bürgermeister zuvor mit der Polizei abgestimmt.
Danach kamen die Fahrzeuge in Gemeinde-Gewahrsam. Mit täglicher „Verwahrungs-Gebühr“ versteht sich. Offenbar haben sich die betroffenen Roma beschwert, dass bei einem der Fahrzeuge die Kennzeichen verschwunden seien. Das war jedoch nicht nachvollziehbar. Die Kosten für das Abschleppen und Lagern der Fahrzeuge wollten die Roma-Familien aber nicht bezahlen. Also wurden die ohnehin kaum verkehrstauglichen Fahrzeuge verschrottet… "Nach drei Abschlepp-Aktionen hat sich das Problem vorerst erledigt. Wir können es nicht zulassen, dass diese Leute auf unserem Rechtsstaat herumtrampeln!", sagt Bgm. Bernhard Freiberger.
Schlossberg: Großes Potential!
Auch für die Zukunft hat Freiberger bereits einige Pläne: Er sieht großes Potential in der Gemeinde-Zusammenarbeit: "Das funktioniert mit Radfeld ganz gut. Wir leihen uns gegenseitig Mitarbeiter des Bauhofes aus, wenn es in der Nachbar-Gemeinde Ausfälle gibt. Auch Gerätschaften wie Traktoren werden gegenseitig ausgeliehen, bevor für wenige Einsatzstunden neue Geräte angeschafft werden", erklärt er. Den Schlossberg, der auch einiges an Geld verschlingt, sieht Freiberger als herausragendes Merkmal für die Stadt. "Hier wird sich in Zukunft einiges tun. So eine Attraktion hat sonst niemand! Wir müssen das mehr nutzen…"
Letzte Änderung am Donnerstag, 13 Juli 2017 08:43