Anfang Februar diese Jahres holte Anita Maurer aus Schwaz eine Hündin aus dem Tierheim Mentlberg in Innsbruck. Sie hat das Tier gepflegt und lieb gewonnen. Jetzt soll sie das Tier zurück geben: Der frühere Besitzer, ein tschechischer Straßen-Musikant, verlangt ihn zurück.
Radfeld (ce) - Beim Kampf um seinen Hund erhält der damals obdachlose Straßenmusikant juristische Unterstützung einer Firmenbesitzerin aus Hall in Tirol. Mit ihr gelang es ihm, die Vergabe der Hündin „Elisabeth“ in Zweifel zu stellen und nun könnte es passieren, dass diese vielleicht sogar wieder auf die Straße muss, fürchtet Anita Maurer. (Ob der Musikant zu Redaktions-Schluss ohne festen Wohnsitz war, ist nicht bekannt. Anmerkung).
Interview mit Anita Maurer
Nachdem die Haller Firmenbesitzerin in einigen Medien ihre Sicht der Dinge und die Sicht des Tschechen dargestellt hatte, kommt im ROFAN-KURIER nun die derzeitige und auch noch rechtmäßige Besitzerin des Hundes, Anita Maurer, umfangreich zu Wort.
ROKU: „Woher kommt Ihre große Liebe zu Tieren?“
Maurer: „Tiere mochte ich immer schon. Ich habe seit 2010 ein Wochenendhäuschen in Radfeld mit einem kleinem Teich. Dort lebten zuerst Enten, Hühner, Gänse und vor drei Jahren bekam ich zum Geburtstag „Django“ meinen Esel. Deshalb habe ich auch einen Grundlagenkurs für Esel- und Mulihaltung absolviert. Über die Noteselhilfe habe ich meinen zweiten Esel „Chicco“ in verwahrlostem Zustand bekommen. Immer stand mir Tierarzt Dr. Schweiger aus Kramsach zur Seite.“
Wegen Ente im Tierheim
ROKU : „Wann und wie war Ihr erster Kontakt mit Elisabeth?“
Maurer: „Am 9. Feber wollte ich im Tierheim Mentlberg eigentlich nur eine Ente abholen, sah dann aber „Elisabeth“ und habe mich sofort in den Hund verliebt.“
ROKU : „Haben Sie Papiere die Sie als Besitzerin ausweisen?“
Maurer: „Ja, selbstverständlich. Nachdem ich offentsichtlich als geeignet eingestuft worden war, wurde mir eine gültige Registrierkarte ausgehändigt. Ich dachte, „Elisabeth“ kann jetzt für immer bei uns bleiben.“
ROKU : „In welchen Zustand war „Elisabeth“ und wie geht es ihr jetzt?“
Maurer: „Das Fell war schrecklich verfilzt. Medikamente hatte sie bereits in Mentlberg bekommen. Trotzdem hatte ich noch Auslagen von etwa 300,- EURO. Jetzt geht es ihr sehr gut.“
ROKU : „Wie haben Sie bemerkt, dass man Ihnen Elisabeth wieder wegnehmen will?“
Maurer: „Zwei Wochen nachdem ich den Hund im Tierheim geholt hatte, wurde auf meinem Arbeitsplatz nach persönlichen Daten verlangt! Ich glaube, mein Handy wurde angepeilt. Ich bekam auch überraschenden Besuch von der Fürsprecherin des obdachlosen Tschechen und von Inge Welzig aus dem Tierheim. Und von einem Reporterteam.“
ROKU : „Warum denken Sie ist es besser, dass die Hündin bei Ihnen bleibt?“
Maurer: „Weil Elisabeth von mir regelmäßig ihre Medikamente bekommt und ihren Platz neben dem Ofen liebt. Ein Hund gehört nicht auf die Straße!“
Entscheidung fällt vor Gericht
ROKU : „Was wird als nächstes passieren?“
Maurer: „Der Fall wird im Frühjahr vor Gericht neu aufgerollt. Dann wird man sehen wie es weitergeht. Grundsätzlich finde ich es eine bodenlose Frechheit, dass überhaupt in Frage gestellt wird, ob es Elisabeth bei mir oder auf der Straße besser geht. Ich bereue trotz sämtlicher Umstände nicht, dass ich Elisabeth vom Tierheim geholt habe!“
ROKU : „Danke für das Gespräch!“
Letzte Änderung am Donnerstag, 03 Dezember 2015 08:49