Im Interview mit dem ROFAN-KURIER nimmt Wörgls Bürgermeisterin Hedi Wechner (SPÖ) zum Budget 2014, zu den Personalkosten und zur „unendlichen Geschichte“ Nordtangente Stellung.
WÖRGL (ce) Das Jahr 2014 gebann für die Stadt Wörgl so, wie 2013 aufgehört hat: „Wir arbeiten konzentriert weiter!“, verspricht Wechner, „Unsere Gemeinde ist weiterhin in einem Entwicklungsprozess, heuer werden wir außerdem das Standortmarketing forcieren. Einziger Wehrmutstropfen waren zu Beginn des Jahres die Schäden in der Musikschule. Diese konnten inzwischen aber behoben werden.“
33 Millionen Gesamtbudget
Wörgl wird 2014 mit einem Gesamtbudget von 33,5 Millionen EURO auskommen. Davon stehen 2,7 Millionen im Außerordentlichen Haushalt. Nach dem Rekordbudget 2013 (46 Millionen) ist dies eine Normalisierung der Situation. Die 2013 begonnenen Projekte sind fast alle abgeschlossen. „Heuer werden wir die Mittagstisch-Situation unserer Schüler durch eine Mensa verbessern. Obwohl die Versorgung der Schüler in den Gasthäusern mittags sehr gut funktioniert, ist das nicht die beste Lösung. Durch den stetig wachsenden Bedarf wird eine Mensa immer notwendiger“, sagt Wechner.
Dauerbrenner Nordtangente
Dauerbrenner ist weiterhin die Nordtangente. Auch heuer schlägt sie sich wieder mit 1,75 Millionen EURO im Budget nieder. „Wir sind derzeit in gutem Gesprächskontakt mit dem Land Tirol. Im Gegensatz zu anderen Gemeinden haben wir die Umfahrung selbst gebaut, jetzt wird es Zeit, dass das Land sie endlich übernimmt! Das wäre nur fair!“, fordert Wechner. Auch in Sachen Hochwasserschutz müsse sich das Land Tirol laut Wechner „ein wenig rühren“. „Alles in allem muss man sagen, dass wir auf einem guten Weg sind und es sogar geschafft haben, Rücklagen anzusparen. Wir können wieder Großprojekte angehen, aber wir lassen uns Zeit, damit wir keine neuen Schulden machen“, erklärt die Bürgermeisterin.
Personalkosten explodieren
Einen stetig wachsender Brocken im Budget sind die Personalkosten: „Im Zeitraum 2004 bis 2014 stiegen die Personalkosten beim Seniorenheim um 48 Prozent, im Bereich Sicherheit um 50 Prozent und bei den
Kindern und Jugendlichen gar um 99 Prozent. „Bei letzterem schlägt natürlich das Jugendzentrum voll durch, aber ohne geht es heute nicht mehr“, meint die Bürgermeisterin.
Gebühren bleiben gleich
Die Stadt belässt heuer alle Gebühren gleich. Es gibt keine Erhöhungen. Einzige Ausnahme ist der Citybus. „Hier muss man aber unbedingt ergänzen, dass jetzt zwar das Ticket zwei EURO kostet, aber dafür immerhin für 24 Stunden gültig ist.
Mit unseren moderaten Preisen beim Monatsticket (5,- EURO) und beim Jahresfahrschein (50,- EURO) schaffen wir es, die Menschen in den zu Bus locken. Und wer beim Schwarzfahren erwischt wird, muss zwar 50,- EURO bezahlen,
bekommt aber auch gleich ein Jahresticket ausgehändigt“, erklärt die Stadt-Politikerin.
Aus eigenen Steuern lukriert Wörgl heuer 7.776.200,- EURO, die größten Ausgabenposten
stellen der Straßenbau, diverse Subventionen und die Personalkosten dar, der neue Wertstoff-
hof (Kosten ca. 2 Mio. EURO) wird im Juni in Betrieb gehen.