Unglaubliche 3,3 Millionen Quadratmeter werden in Tirol laut Landwirtschafts-Kammer pro Jahr zubetoniert! Diese Flächen werden für Bauprojekte, Parkplätze oder Straßenbau benötigt. Landwirtschafts-Kammer-Präsident Josef Hechenberger warnt nun vor dieser Entwicklung.
TIROL Wenn in Tirol immer mehr Flächen für Bauprojekte versiegelt werden, ist laut Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Hechenberger (ÖVP) die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln gefährdet.
Darüber hinaus drohen durch diese „Versiegelung“ des Bodens enorme ökologische Auswirkungen.
„Betonierter Boden kann kein Wasser speichern oder zurückhalten, somit steigt die Gefahr von Hochwasser und Überschwemmungen massiv“, gibt LK-Präsident Josef Hechenberger zu denken.
Binnen der letzten 50 Jahre hat sich die Tiroler Wohnbevölkerung fast verdoppelt, wohingegen sich der Gebäudestand zwischen 1961 und 2012 auf rund 188.000 verdreifacht hat.
Alte Bausubstanz erneuern, statt ständig Neues zu bauen!
Landwirtschaftskammer-Präsidnet Josef Hechenberger warnt: „Es darf nicht auf Kosten unserer grünen Wiesen neu gebaut werden. Die geburtenschwachen Jahrgänge rücken bereits vor, das heißt weniger Wohnraum wird künftig benötigt. Ein Großteil der Kubatur in entlegenen Gebieten wird ungenutzt verfallen. Zum Schutz der noch übrig gebliebenen landwirtschaftlichen Produktionsflächen fordere ich nicht ständig Neues zu bebauen, sondern die Erneuerung von alter Bausubstanz.“ Er verlangt dafür und für die Revitalisierung der Ortskerne Konzepte und finanzielle Anreize von Seiten des Landes.
Grünflächen halbiert
1960 wurden noch 40 Prozent des Landesgebietes landwirtschaftlich genutzt. Heute ist diese Fläche um die Hälfte auf nur mehr 20 % gesunken. Demgegenüber ist die Importquote und die Abhängigkeit von Lebensmitteln aus dem nahen und fernen Ausland gestiegen. Die verbleibenden Flächen müssen intensiver genutzt werden, um die Lebensmittelversorgung für die Tiroler Bevölkerung sicherzustellen. „Die Versiegelungstendenz muss endlich eingebremst werden, sonst stirbt die Landwirtschaft langsam, aber sicher aus. Wenn sich nämlich dieser Trend weiter fortsetzt, gibt es hochgerechnet in 200 Jahren keine Agrarflächen mehr in Österreich“, zeigt Hechenberger auf.
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