Anfang November staunten die Kramsacher Bürger nicht schlecht. Das Trinkwasser der Gemeinde war mit Fäkal-Keimen belastet und musste mit Chlor versetzt werden. Die Ursache ist laut Bürgermeister unklar.
KRAMSACH (ce) Bürgermeister Manfred Stöger (ÖVP) und der Fachmann der ARGE Umwelttechnik, Bernd Jenewein, beruhigen im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER und erklären den Hintergrund: „Der Grenzwert für Bakterien fäkaler Herkunft (E.coli, Enterokokken) ist Null. Anfang des Monats wurde eine sehr geringe Menge dieser Keime im Kramsacher Trinkwasser festgestellt, worauf die Gemeinde sofort reagiert hat.“
Die Desinfektion des Trinkwassers mit Chlor wurde als vorübergehende Maßnahme gesetzt, allerdings für Wochen aufrecht erhalten. Die Dosierung lag im unteren, laut Trinkwasserverordnung zulässigen Bereich bei derzeit 0,3 mg Chlor pro Liter. „Dadurch entstanden leichte Geschmacks- und Geruchsbeeinträchtigungen, die unvermeidbar, jedoch gesundheitlich völlig unbedenklich sind. Wir haben das Wasser so lange mit Chlor versetzt, bis es wieder seine ursprüngliche Qualität hatte. Dazu wurde eine Dosierpumpe im Wasser-Hochbehälter „Pulverer“ installiert. Die entstehenden Kosten – leider können wir die Höhe noch nicht definieren – übernimmt die Gemeinde“, erklärt Bgm. Stöger.
Was war die Ursache?
Im Interview mit dem ROFAN-KURIER erklärt Bgm. Manfred Stöger (ÖVP), man wisse nicht, woher die Fäkalkeime im Trinkwasser kommen: „Die Verunreinigung des Trinkwassers kann auch durch die schweren Stürme verursacht worden sein, hier in Kramsach handelt es sich meines Wissens um das erste Mal, dass so etwas passiert ist. Ein vermehrtes Auftreten von Durchfallerkrankungen liegt nicht vor.“
Teilweise ist die Ursache für Fäkalkeime das Ausbringen von Mist auf Felder in der Nähe eines Quellwasser-Schutzgebietes. Dabei muss der Landwirt die Schutzzone gar nicht verletzten: Starker Regen genügt oft, um die Keime direkt in den Quellbereich zu schwemmen.
Trinkwasser wieder rein
Sachberarbeiter Markus Haid vom Referat Umweltschutz/Wasserrecht der BH Kufstein bestätigt kurz vor Reaktionsschluss, dass die Chlorierung des Wassers eingestellt wurde und das Wasser wieder rein ist. „Uns liegen jetzt alle Befunde bis zur Monatsmitte vor. Es waren nur sehr geringe Belastungen gemessen worden, laut Amtsarzt hat nie eine gesundheitliche Belastung bestanden. Die Gemeinde hat mit den Sofortmaßnahmen richtig reagiert“, erklärt Markus Haid.
Letzte Änderung am Dienstag, 02 Dezember 2014 11:36
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