„Skimming“ kommt auch in Österreich immer häufiger vor. Beim Skimming installieren Betrüger Mini-Scanner oder Kameras, um an die Bankomat-Daten ihrer Opfer zu gelangen.
TIROL (aw) Kürzlich stellte ein 18-jähriger Innsbrucker fest, dass mit den Daten seiner Bankomatkarte eine unbekannte Zahlung getätigt worden ist. Drei Tage zuvor erledigte er die letzte Bankomatabhebung... und wurde dabei Opfer von Skimming-Betrügern!
„Skimming“ (englisch für „Abschöpfen“) ist ein bargeldloser Betrug, bei dem die Täter illegal an die Daten ihres Opfers gelangen und anschließend dessen Konto plündern. Weltweit wurde Skimming zum Trend unter Kriminellen – die Opfer-Zahlen steigen Jahr für Jahr.
Doch wie funktioniert dieser Betrug? Wie gehen „Skimmer“ vor? Der ROFAN-KURIER hat im Netz recherchiert und mit heimischen Banken gesprochen: Um an die Magnetstreifen-Daten der Karte zu kommen, befestigen die Täter ein Lesegerät direkt am Einschiebeschacht. Diese Daten pressen sie anschließend auf einen Kartenrohling, sodass sie ihre Kopie wie ein Original benutzen können. Zum Ausspähen des PINs befestigen die Täter meist eine winzige Kamera oberhalb der Tastatur oder legen eine Attrappe über das Tastenfeld, das den PIN-Code speichert.
Wie schützt man sich?
Das Problem: Ein ungeschultes Auge hat kaum eine Möglichkeit, den Betrug zu entlarven.
Doch wie schützt sich der Bank-Kunde vor dem Skimming? Dr. Siegfried Kratzer, Direktor der Raiffeisenbank Mittleres-Unterinntal in Brixlegg: „Am Bankautomaten sollte man darauf achten, dass der PIN bei der Eingabe von niemandem gesehen werden kann“.
Martin Unterrader, IT-Beauftragter bei der Sparkasse Rattenberg fügt hinzu: „Der Kunde sollte bei jeglichem Verdacht einer Geräte-Manipulation (schlecht sitzende Verblendungen, sich ablösende Tastaturen) umgehend die Polizei und einen Bank-Mitarbeiter alarmieren“
Anti-Skimming
Der einzig effektive Weg gegen den Bankomatkarten-Betrug scheinen sogenannte Anti-Skimming-Module zu sein. Diese sind unsichtbar im Geldautomaten untergebracht und erschweren das „Skimmen“ durch mehrere Abwehrmechanismen. Vorreiter waren hier vor allem die Niederlande, deren Skimming-Statistik in den letzten Jahren nach unten ging. „Auch in Österreich bieten die neuen Geräte zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen“, informiert Dr. Kratzer. Laut IT-Experten Unterrader ist das Problem damit nicht gelöst. Denn die Täter versuchen diese Maßnahmen mit neuen Methoden auszuhebeln...
Sollte der Bankkunde zum „Skimming“-Opfer werden, muss er den Schaden nicht alleine tragen. „Sofern ein Kunde nicht mit Vorsatz oder grob fahrlässig handelt, wird ihm der Schaden) ersetzt“, erklärt der Sicherheitsexperte der Sparkasse Rattenberg.
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