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Die Kramsacher Loar ist eine Heimat für seltene Tiere und Pflanzen: Vom Laubfrosch, der vom Aussterben bedroht ist, bis zur Sibirischen Schwertlilie gibt es viele verschiedene Arten. Einige sind äußerst selten in Tirol und daher schützenswert.

KRAMSACH - Direkt vor unserer Nase und doch etwas versteckt ist eines der pflanzen- und tierreichsten Rückzugs-Gebiete in Tirol: Die Kramsacher Loar. 211 Pflanzenarten, 96 Vogelarten, 233 Schmetterlingsarten, 38 Libellarten und 7 verschiedene Amphibienarten – das alles kann man dort auf 5,51 Hektar finden. "Vor allem die Laubfrosch-Population ist bemerkenswert", sagt Phillip Larch beim Lokalaugenschein Mitte April. Er ist seit 2016 der Schutzbeauftragte der Kramsacher Loar. "Mein erstes Jahr war ein eher feuchtes für die Loar", erzählt er – die ganze Loar war 2016 geflutet und es standen ca. 50 bis 70 Zentimeter Wasser. Das folgende Jahr war nicht ganz so "nass", aber die Loar war doch flächendeckend mit Wasser gefüllt.
Beim Lokalaugenschein war die Loar noch relativ trocken: "Anfang, Mitte Mai beginnt sich die Loar von Nord-Westen her zu füllen", erklärt Larch. Hangwasser und der erhöhte Wasserspiegel des Inns drücken den Grundwasserspiegel hinauf und die Loar füllt sich. Sobald das Schutzgebiet befüllt ist, kommen auch die verschiedensten Tiere wieder in die Loar.
Der Grund für die Artenvielfalt sind die verschiedenen Mikroklimas: Auf den kleinen Hügeln im "Versumpfungsmoor" (Larch: "Besonderheit in Tirol!") finden sich ganz andere Arten als in den Grabenbereichen bei den Steifsecken.

Libellen und Laubfrösche

Große Bestände von geschützten Arten gibt es etwa in der Pflanzenwelt: Die Sibirische Schwertlilie oder der Lungenenzian sind beide sehr selten und geschützt. Es gibt sie in solchen Beständen wie in der Loar nur noch selten in Tirol. "Letztes Jahr konnte ich etwa über 400 Blüten der Sibirischen Schwertlilie zählen", sagt Larch.
"Bemerkenswert" ist auch das Vorkommen von Schmetterlingen und Motten. 233 verschiedene Arten wurden hier gefunden.
Von europaweiter Bedeutung ist die Loar bei den Libellen. 38 Libellenarten, unter ihnen alle acht Heidelibellen, kommen hier vor. Es ist das artenreichste Vorkommen an Libellen in Tirol.
96 verschiedene Vogelarten nennen die Loar ebenfalls ihre Heimat – wenn auch oft nur temporär. Die Loar ist nicht nur für seltene Vogelarten interessant, sondern dient auch oft als Zwischenstopp für Zugvögel.
Ein besonderes Standing in der Loar hat der Laubfrosch. In Kramsach ist einer von drei Plätzen in Tirol an denen der Laubfrosch noch vorkommt – der Laubfrosch ist in Tirol akut vom Aussterben bedroht.
"Diese Zahlen stammen aus einer Studie von 1992", sagt Larch – 2016 wurde eine neue Studie in Auftrag gegeben. Im Mai wird diese Studie veröffentlicht. Larch ist schon sehr gespannt, wie sich die Population in den letzten Jahren verändert hat.

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Fast 600 verschiedene Tier- oder Pflanzenarten gibt es in der Kramsacher Loar - viele davon sind schützenswert! ©Larch

Achtung: Amphibien-Wanderung

Bis die Loar komplett gefüllt ist, heißt es in der Nähe aufpassen. Vor allem nachts, denn dann wandern Kröten in die Loar. "Letztes Jahr habe ich an einem Abend 400 Kröten auf der nahe gelegenen Forststraße gefunden – vor allem Autos müssen aufpassen", sagt Larch. Die Amphibien-Wanderung begann in Kramsach heuer Mitte März und geht bis die Loar komplett mit Wasser gefüllt ist. Die Amphibien brauchen das Wasser zum Ablaichen.

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Während der Amphibien-Wanderung (bis Mitte Mai) wandern Kröten oder andere Amphibien in die Loar zum Ablaichen. © Larch

Die Loar ist ein intaktes und lebewesen-reiches Naherholungsgebiet – doch nur wenige Kramsacher wissen, wie besonders sie eigentlich ist.
Schon gewusst? Dem Treibstoff in Europa wird per EU-Verordnung Bio-Kraftstoff beigemischt. Der stammt hauptsächlich aus Palm-Öl. Die Plantagen dafür verdrängen weltweit Kleinbauern und treiben sie in die moderne Sklaverei, in die Abhängigkeit internationaler Konzerne. Das dient dem Umweltschutz eher mäßig.

INTERNATIONAL - Die Theorie ist gut: Pflanzen nehmen während ihres Wachstums genau so viel CO2 aus der Luft auf, wie sie bei der Verbrennung als Bio-Kraftstoff abgeben. Treibstoff aus Pflanzen wäre somit Klima-Neutral. Eigentlich. Relativ schnell hat sich jedoch gezeigt: Mit heimischem Rapsöl lässt sich Bio-Diesel weder in ausreichender Menge noch kostendeckend produzieren. Außerdem wären für eine nennenswerte Bedarfs-Deckung weit mehr Agrarflächen nötig, als in Europa zur Verfügung stehen...

EU verlagert Probleme und Gewinne ins Ausland...

Der ertragreichste Lieferant von Pflanzen-Öl ist die Öl-Palme. Und die wächst am besten auf Regenwald-Boden. Man ahnt bereits, wie diese Geschichte weitergeht... Da die EU in ihrer unermesslichen Weisheit, gesteuert von geldgeilen Konzernen, die Beimischung von Bio-Diesel zum Diesel EU-weit verordnet hat (!), tankt heute jeder Autofahrer ungefragt bis zu 7% Bio-Kraftstoff. Dafür werden weltweit Regenwälder abgebrannt. Denn auf diesen Böden wächst die Öl-Palme besonders gut!
Etwa die Hälfte des Regenwaldes in Indonesien wurde in den letzten 10 Jahren aufgrund der Biodiesel-Beimengung abgeholzt und mit Öl-Palmen bestückt. Lokale Bauern werden dafür vertrieben, ihrer Heimat beraubt. Ganze Dörfer verlieren ihre althergebrachte, nachhaltige Lebensgrundlage und werden durch Hungerlöhne faktisch in die moderne Sklaverei multinationaler Konzerne gedrängt.

Wir tanken Regenwald

Bio ist an diesem Diesel dann nur mehr der Name. Millionen Verbraucher tanken ohne ihr Wissen wie Kritiker es formulieren "ein Stück Regenwald". Schon seit 2007 ist die Industrie staatlich verpflichtet, sieben Prozent Bio-Treibstoff in den Diesel zu mischen. Aber dieser "Bio"-Diesel ist nicht so umweltfreundlich, wie es auf den ersten Blick scheint. Auch Biodiesel trägt zu den häufigen Überschreitungen der Stickoxid-Grenzwerte in den Innenstädten bei und wird zu einem ernsten Problem. Stickoxide greifen beim Menschen die Schleimhäute und den Atemapparat an, sie stehen im Verdacht, Herz- und Kreislauferkrankungen zu verursachen. Für die Politik gelten Biokraftstoffe als die Wunderwaffe gegen den Klimawandel. Denn sie sollen gegenüber fossilem Diesel Treibhausgase einsparen. Doch diese Theorie ist umstritten.

Saubere Sache?

Für Bio-Treibstoffe gab es Maßnahmen der EU und eine massive staatliche Förderung. Doch um die vorgeschriebene Menge von 7% Beimengung zu decken, sind riesige Mengen Rohstoff nötig. Billiges Palmöl kommt da gerade recht. Wie genau es hergestellt wird, interessiert nicht. Um die Anbaufläche für Palmöl zu vergrößern, brannten 2015 wochenlang Regenwälder. Die Rauchschwaden verdunkelten die Sonne und verschmutzten die Atemluft so sehr, dass Millionen Menschen betroffen waren und sogar Kinder starben. Außerdem steht Biodiesel in der Kritik, für eine Steigerung der Nahrungsmittelpreise verantwortlich zu sein. Zurzeit werden für Biodiesel Pflanzen auf 8,8 Millionen ha Land angebaut. Mehr Fläche, als ganz Österreich hat. Und Platz, der weltweit für Nahrungsmittel fehlt. Fakten, die die Politik seit langem kennt. Reagiert wird trotzdem nicht...

Plastik: Aus den Regalen in die Welt-Meere

Freitag, 25 August 2017
Freigegeben in International
Jährlich werden in Österreich etwa vier Milliarden Getränke in Wegwerf-Flaschen, Kartons oder Dosen verkauft. Umweltorganisationen fordern nun mehr Mehrweg-Verpackungen in den Supermarkt-Regalen. Ein Problem, das aber nicht nur Österreich betrifft...

Österreich/International - Sieben österreichische Umwelt- und Abfallorganisationen wollen die Mehrweg-Verpackung wieder stärken: In einem offenen Brief wandten sie sich an Umweltminister DI Andrä Rupprechter (ÖVP) und forderten einen gesetzlich geregelten Anteil an Mehrweg-Verpackungen in Österreich. Als positives Beispiel wird Deutschland angeführt: "Deutschland hat aktuell einen Mehrweg-Anteil von 45 Prozent bei Getränke-Verpackungen. Das neue Verpackungs-Gesetz schreibt eine Steigerung auf 70 Prozent vor", sagt Christian Pladerer vom Österreichischen Ökologie Institut. Zusammen mit GLOBAL 2000, "die umweltberatung" Wien, ÖKOBÜRO, RepaNet, VAVÖ und dem WWF Österreich unterzeichnete das Österreichische Ökologie Institut den offenen Brief.
Das Verpackungs-Gesetz tritt in Deutschland am 1. Jänner 2019 in Kraft und wird zusätzlich zur Prozentsteigerung an Mehrweggebinden eine Hinweispflicht an Getränkeregalen sowie die Ausweitung der Pfandpflicht für Einweggetränke-Verpackungen in die deutschen Supermärkte bringen.

Nur 20 Prozent Mehrweganteil in Österreich

In Österreich gibt es ein ähnliches Projekt: Die "Nachhaltigkeits-Agenda Getränke-Verpackungen" basiert jedoch auf Freiwilligkeit. Diese Übereinkunft gibt es seit 2008 und soll 2017 neu verhandelt werden. "Seit die gesetzlichen Vorgaben durch die freiwillige Nachhaltigkeits-Agenda Getränke-Verpackungen ersetzt wurde, ist der Mehrweganteil bei Getränken von 60 auf 20 Prozent gesunken", kritisiert GLOBAL 2000-Geschäftsführerin Leonore Gewessler. "Dabei sollte die Entwicklung genau umgekehrt sein. In den SDGs, den Nachhaltigkeitszielen der UNO, hat sich Österreich auch zu mehr Ressourcen-Effizienz verpflichtet." Fast alle Limonaden-, Fruchtsaft- und Mineralwasser-Flaschen stehen in Österreichischen Supermärkten als Einweg-(PET)-Flaschen im Regal – mit wenigen Ausnahmen – wie z.B. Fritz-Cola, oder Römerquelle-Mineralwasser. Mehrweg-Getränkeflaschen stellen einen großen Vorteil für die Umwelt dar. Eine Mehrweg-Flasche ersetzt laut GLOBAL 2000 etwa 20 bis 40 Einweg-Flaschen.

Globales Plastik-Problem

Lediglich 28 Prozent der Einweg-Flaschen (PET) werden in Österreich recycelt. Doch was passiert mit den restlichen Flaschen?
Ein großer Teil davon landet im Restmüll und wird in Müllverbrennungsanlagen verbrannt. Viele Flaschen landen aber auch in der Natur, ebenso Plastiksackerl oder Kosmetika mit Kunststoffpartikel und richten dort großen Schaden an. Es landen jährlich rund 40 Tonnen Plastik in der Donau – auf dem Weg ins Mittelmeer...

8 Mio. Tonnen Plastik in den Weltmeeren. Pro Jahr!
 
Eines der größten Plastik-Probleme gibt es in den Meeren. Jedes Jahr landen acht Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen. Vom Plastik im Meer ist nur ein Prozent an der Meeresoberfläche auffindbar – 99 Prozent enden als Mikroplastik im Wasser. Sind diese Mikroplastik-Partikel kleiner als fünf Millimeter werden diese oftmals von Fischen mit Plankton verwechselt und gefressen – der Rest dieser Partikel sinkt zum Meeresboden ab. So hat sich mittlerweile eine Gesamtsumme von circa 150 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren angesammelt! Wenn diese Entwicklung so weiter geht, wird es im Jahr 2050 mehr Kunststoff als Fische im Meer geben.

Gefahr für Mensch und Tier

Für die menschliche Gesundheit stellen vor allem die beigemischten Zusatzstoffe ein Problem dar. Diese gelangen in die Umwelt und beispielsweise über die Nahrungs-Kette wieder in den menschlichen Körper. Die Zusatzstoffe sind für Tiere und andere Lebewesen ebenfalls gefährlich. Für die Tiere ist die größere Gefahr aber eine andere: Sie sehen den Müll oftmals als Futter und fressen diesen. Anfang 2017 fanden Forscher der Universität Bergen 30(!) Plastiktüten und jede Menge Mikroplastik im Magen eines Wals an der norwegischen Küste. (RoKu-Filmtipp: Plastic Planet!)
Jährlich kosten laut NABU (Naturschutzbund Deutschland) die Überbleibsel der Wegwerfgesellschaft bis zu 100.000 Meeressäugern und einer Million Meeresvögel das Leben. Die Tiere verhungern mit vollen Mägen, da Plastik den Verdauungsapparat verstopft. Sie verfangen sich in Plastikabfall, ertrinken oder erleiden schwere Verletzungen bei den Befreiungsversuchen... (mk)
Eine Studie der Uni Innsbruck zeigt aktuell: Etwa 80% der Stickoxide in der Luft stammen von Fahrzeugen. Bisher wurde angenommen, dass dieser Anteil niedriger ist. Stickoxide sind als giftig eingestuft und bilden bei Hitze bodennahes Ozon.

Tirol - In Europa hat der Verkehr einen wesentlich höheren Anteil am Stickoxid-Ausstoß als bisher angenommen. Das zeigt ein Team von Wissenschaftlern um Prof. Dr. Thomas Karl von der Universität Innsbruck in einer aktuellen Studie. Selbst neuere Modellrechnungen unterschätzen den Beitrag von Fahrzeugen zu den Stickoxid-Emissionen um bis das Vierfache, heißt es. Europaweit werden in städtischen Regionen die Grenzwerte für Stickoxide immer wieder überschritten. Um die Verursacher zu ermitteln, hat man sich bisher vor allem damit beholfen, dass am Prüfstand die Abgaswerte ermittelt und in einem Modell hochgerechnet wurden. Wieviel Luftschadstoffe ein Fahrzeug oder ein Heizgerät im Alltag abgibt, hängt aber von zahlreichen Faktoren ab. "Auch der Dieselskandal hat zuletzt deutlich gemacht, wie wenig aussagekräftig Messungen am Prüfstand für die tatsächliche Umweltwirkung sein können. Heute erscheinen beinahe wöchentlich Studien, die die Emissionswerte aus Prüfstandmessungen nach oben korrigieren", heißt es dazu seitens der Uni Innsbruck.

Klima-Modelle offenbar komplett falsch

Das Luftmanagement durch Umwelt- und Gesundheitsbehörden beruht auf Atmosphären-Modellen, denen diese experimentellen Daten zugrunde liegen. Während es schon länger Zweifel vor allem an den Stickoxidwerten gab, fehlte bisher ein Verfahren, mit dem die tatsächlich ausgestoßenen Luftschadstoffe in einem bestimmten Gebiet gemessen und deren Quellen bestimmt werden können. Ein Team um den Physiker Prof. Dr. Thomas Karl vom Institut für Atmosphären- und Kryosphärenwissenschaften der Universität Innsbruck hat dies nun im Stadtzentrum von Innsbruck umgesetzt.

Tatsächliche Stickoxidemissionen bis zu viermal so hoch!

Mit einem speziellen Messverfahren – dem sogenannten Eddy-Covariance-Verfahren – können die Innsbrucker Forscher die Konzentration von Luftbestandteilen laufend überwachen und so auf die Emissionen in dem städtischen Gebiet schließen. "Dabei werden pro Stunde 36.000 Datenpunkte erfasst", erklärt Prof. Thomas Karl.
 
Stickoxide: 80% aus Verkehr, Hauptteil von Diesel-KFZ

Die Auswertung einer dreimonatigen Messreihe im Jahr 2015 – die nun in der Fachzeitschrift Scientific Reports veröffentlicht wurde – förderte zwei Hauptquellen für die Stickoxidkonzentration in der Innsbrucker Luft zutage: Verkehr und Hausbrand, wobei der Verkehr für über 80 Prozent der Stickoxidkonzentration im Umkreis der Messstation an der Universität verantwortlich ist. Ein Großteil davon wird von Dieselfahrzeugen ausgestoßen. "Selbst die neueren Atmosphärenmodelle beruhen auf Emissionskatastern, die die Stickoxidemissionswerte um den Faktor 4 unterschätzen", sagt Prof. Dr. Karl dazu.

Stickoxid-Werte in Innsbruck 36-fach über Standards!

Stickoxid ist in hohen Konzentrationen giftig und deshalb als Luftschadstoff eingestuft. Es ist aber auch für die Bildung von bodennahem Ozon mitverantwortlich. Entsprechende Grenzwerte sollen die Emissionen begrenzen. Allerdings liegt zum Beispiel der Innsbrucker Durchschnittswert für Stickoxid 36-fach über dem neuen Luftreinhaltestandard in den USA. Aufgrund der hohen Stickoxidwerte an der Inntal- und Brennerautobahn gelten dort bereits Fahrverbote und Geschwindigkeitsbeschränkung nach dem Immissionsschutzgesetz-Luft (IG-L). In Zukunft wollen die Tiroler Wissenschaftler mit ihrem Verfahren den Einfluss der Autobahn mit einer Messstation im Unterinntal genauer untersuchen, die Entwicklung der Luftschadstoffe während der Wintermonate aufzeichnen und den Einfluss von landwirtschaftlichen Flächen erforschen...   Quelle: Uni IBK
Die Erde ist erschöpft. Auf dieses Phänomen soll der "Earth Overshoot Day" hinweisen. Der "Welterschöpfungstag" markiert jenen Punkt im Jahr, an dem die natürlichen Ressourcen für dieses Jahr eigentlich verbraucht sind. Danach lebt die Menschheit im jeweiligen Jahr "auf Pump". Heuer war das der 8. August.

International - 145 Tage oder 21 Wochen vor Jahresende, mitten im Hochsommer, sind die nachwachsenden Ressourcen der Erde aufgebraucht. Die Menschheit hat zum 8. August alle natürlichen Ressourcen aufgebraucht, die die Erde selbst ersetzten kann. Für den Rest des Jahres lebt die Menschheit von den stillen Reserven des Planeten. Auf Pump sozusagen. Das teilte der WWF (World Wildlife Found for Nature) mit.

Eine zusätzliche Erde

Zur Zeit werden 1,6 Planeten im Jahr weltweit verbraucht. Bereits 2030 benötige man eine zweite Erde um all die Ressourcen zu ersetzten, die wir verbrauchen. Berechnet werden diese Zahlen auf Grund der bioproduktiven Fläche. Diese beträgt derzeit etwa 12,2 Milliarden Hektar. Somit könnte jeder Erdenbürger etwa 1,7 Globale Hektar in Anspruch nehmen.

Österreich verbraucht zu viel

Der durchschnittliche Österreicher beansprucht hier 6,1 ha. Umgerechnet auf die weltweite Bevölkerung wären 3,3 Planeten nötig um den Earth-Overshoot Day auf 32. Dezember zu verschieben. Diese Zahlen führen dazu, dass der Overshoot Day in Österreich bereits am 17. April dieses Jahre war. Noch 11 Tage bevor Deutschland diesen Tag erreichte.
Aber nicht nur Österreich oder Deutschland verbrauchen zu viel. Alle Industrieländer übersteigen den Wert von 1,6 Erden! Vorne dabei ist hier wieder einmal die USA. Bei einem weltweiten Konsum und Lebensstil wie in den Staaten wären 4,8 Erden nötig. Dieser Wert wird nur von Australien überboten. Die "Aussies" stehen mit 5,4 Erden an der Spitze dieser Rangliste. Als positives Beispiel kann man hier Indien nennen, dieses liegt mit ca. 0,7 Erden am Ende des Rankings.
"Diese ökologische Überschuldung ist kein abstraktes Konzept sondern zeigt sich längst in leeren Meeren, vernichteten Urwäldern, kaputten Böden, schwindenden Tier- und Pflanzenarten und allen voran im Klimawandel. Überdurchschnittlich heiße Tage, sintflutartige Stürme und starke Rückgänge beim Schneefall sind bereits zur Normalität geworden", erinnert Adam Pawloff, Klima- und Energiesprecher von Greenpeace.

Folgen

"Die Überbeanspruchung des Planeten zeigt sich schon heute in geplünderten Meeren, vernichteten Urwäldern, kaputten Böden, schwindender Biodiversität und allen voran im Anstieg des CO2 in der Atmosphäre. Dies ist der Beginn eines gefährlichen Teufelskreises, da der Klimawandel selbst wiederum Boden, Wälder, Meere und Artenvielfalt gefährdet", warnt Bernhard Kohler vom WWF.

CO2 hauptverantwortlich

Der CO2-Austoß ist der am schnellsten wachsende Teil des ökologischen Overshoots. Im Dezember 2015 wurde im Pariser Klimaabkommen eine Begrenzung der globalen Erwärmung auf deutlich unter 2°C beschlossen. Ein ambitioniertes Ziel, wenn man bedenkt, dass die Treibhausgasemissionen zwischen 2045 und 2060 auf 0 zurückgefahren werden müssen und bis 2040 muss die Verbrennung von fossiler Energieträger komplett eingestellt werden und die Energieversorgung vollständig auf erneuerbare Energien umgestellt werden. "Solch eine neue Lebensweise ist mit vielen Vorteilen verbunden. Doch muss man auch etwas dafür tun, sodass eine klimafreundliche Lebensweise zur Norm wird", sagt Mathis Wackernagel, Mitbegründer und CEO von Global Footprint Network, einer weiteren Non-Profit Organisation im Umweltbereich. (mk)

Gedanken zum IG-L

Mittwoch, 25 November 2015
Freigegeben in Leserbriefe
Ich kann die positive Berichterstattung über den IGL 100 nicht mehr hören und lesen! 95% der Autofahrer sind genervt, hier gibt es nichts zu beschönigen! Warum gibt es keine Volksbefragung?
Wo ist der Erfolg wenn sich Teile der Schadstoffe um 6% reduzieren, man als PKW-Fahrer hingegen 23% Zeitverlust in Kauf nehmen muss weil statt 130 nur noch mit 100kmh gefahren werden darf. In der letzten Studie Anfang 2015, als der Schadstoff-Rückgang von grüner Seite auch schon gefeiert wurde, wurde darauf aufmerksam gemacht, dass auch abseits der
Inntalautobahn weniger Schadstoffausstoß gemessen wurde. Die bessere Luft kam demnach höchstwahrscheinlich durch andere Umwelteinflüsse zustande und nicht durch den 100er. Leider wurde in der aktuellen Studie offenbar darauf "vergessen", auch Luftmesswerte aus anderen Tälern oder aus Bayern miteinzubeziehen.

Rupprechter: „Zuerst um unsere Leute sorgen“

Donnerstag, 29 Oktober 2015
Freigegeben in Politik
Die eskalierende Situation an der steirischen Grenze, die unbegreifliche Masse, die unkontrollierten Grenzübertritte. Im Exklusiv-Interview mit dem ROFAN-KURIER geht Bundes-Minister DI Andrä Rupprechter (ÖVP) auch auf die Asyl-Problematik ein.

WIEN/TIROL (cm) DI Andrä Rupprechter ist 54 und kommt aus Brandenberg. Für die ÖVP hat der Vater von 4 Kindern in der jetzigen Bundes-Regierung das Umwelt- und Landwirtschafts-Ministerium übernommen. Kürzlich hatte der ROFAN-KURIER die Gelegenheit zu einem Exklusiv-Interview.

ROKU: „Liegt dein Haupt-Wohnsitz eigentlich in Wien oder in Tirol?“
RUPPRECHTER: „Derzeit in Wien – aber es wird auch in Alpbach ein Wohnsitz angemeldet.“
ROKU: „Siehst du deine politische Zukunft eher in Wien, in Brüssel oder in Tirol?“
RUPPRECHTER: „Ich gehe davon aus, dass wir zuerst diese Legislatur-Periode durchdienen. Wenn es gewünscht wird, stehe ich danach für den Nationalrats-Wahlkampf als ÖVP-Spitzenkandidat von Tirol zur Verfügung und werde gerne wieder als Minister tätig sein. Wir haben noch ein großes Programm – und ich bin überzeugt, dass wir auch für die nächste Periode ausreichend Arbeit hätten. Brüssel könnte ich mir aber auch vorstellen... Tirol gehört eindeutig nicht zu meinen Plänen.“

ROKU: „Die Situation an der Staats-Grenze läuft immer wieder aus dem Ruder. Der steirische Landes-Hauptmann Schützenhöfer (ÖVP) spricht von einer „berechtigten Angst“ der Bürger und sieht die Kernaufgabe des Staates „Schutz der Grenze“ nicht mehr erfüllt. Wer muss in der Regierung jetzt handeln und was sollte getan werden?“
RUPPRECHTER: „Zunächst ist das nicht mein Ressort... Aber ich weiß, dass viele Menschen große Sorgen und Ängste haben. Es hat hier auch fatale Bilder gegeben in den Medien, wenn Hunderte Menschen einfach an unseren Polizisten vorbeimarschieren und in unser Land kommen. Wenn wir in Europa nicht mehr in der Lage sind, unsere Schengen-Außengrenzen zu schützen, was gültiges Recht ist, und wir in Österreich ebenfalls nicht darauf vorbereitet sind, unsere Grenzen zu schützen... Dann gibt es diese fatalen Bilder, dass eben Hunderte Menschen an unserer Polizei vorbei in unser Land strömen. Das erfüllt viele Bürger mit Ängsten. Wir können nicht akzeptieren, dass geltendes Recht nicht umgesetzt wird. Denn gleichzeitig verlangen wir ja, dass sich unsere Bürger an die Gesetze halten. Daher müssen wir auch sicherstellen können, dass unser Recht, unsere Ordnung auch für jene gilt, die nach Österreich kommen.“

ruppiinta 1ROKU: „Wer blockiert konkrete Maßnahmen, z.B. Gesetzes-Änderungen wie in Deutschland angedacht? Woran scheitert es?
RUPPRECHTER: „Wir brauchen niemanden, der diese Situation ausnutzt, um Angst zu schüren. Aber wie auch der Salzburger Landeshauptmann  Haslauer (ÖVP) gesagt hat: Wir können nicht das gesamte Leid dieser Welt schultern. Es braucht dringend eine europäische Lösung! Wir brauchen auch keine übertriebene Willkommens-Kultur. Wir müssen dafür sorgen, dass wir unsere EU Außengrenze wieder wirkungsvoll schützen können.“

ROKU: „Mikl-Leitner sagt: Es muss eine Festung um Europa gebaut werden. Noch vor wenigen Wochen wurde Victor Orban wegen Ungarns Grenzzaun scharf kritisiert. Nun gibt die Entwicklung Ungarn Recht, zudem sichert man dort gesetzeskonform die EU-Außengrenze.“
RUPPRECHTER: „Meine Einschätzung ist ähnlich der von Sebastian Kurz und  Johanna Mikl-Leitner (beide ÖVP) aber auch von Horst Seehofer. Ich bin christlich-sozialer Politiker und wir müssen schon unseren Fokus zu allererst auf unserer eigenen Bevölkerung haben! Ja, wir müssen helfen... aber wir können nicht alle, die davon träumen, dass sie bei uns ihre Lebens-Bedingungen verbessern, auf unsere Kosten schultern. Da müssen wir einen Riegel vorschieben.“

ROKU: „Die Bevölkerung hat aber den Eindruck, dass nichts passiert und die Sicherheit nicht mehr gegeben ist.“
RUPPRECHTER: „Wir müssen gewährleisten, dass Recht und Ordnung in unserem Land gelten. Und auch die, die als Gäste in unserem Land sind, müssen sich an unsere Regeln halten. Wie Juncker gesagt hat: Es hat kein Flüchtling das Recht, sich den besten Standort auszusuchen...“


ROKU: „Du warst einer der ersten, die auch über Bodentruppen in Syrien gesprochen haben. Hugo Portisch gibt Dir in seinem Ö1-Interview Recht und sagt sinngemäß, die Schwäche, die Europa international zeigt, könnte die EU sprengen…“
RUPPRECHTER: „Ich stehe zu dem, was ich im Sommer gesagt habe. Das wurde mittlerweile durch die Realität bestätigt. Man muss vor Ort Frieden schaffen. Und das wird nur mit einer militärischen Intervention möglich sein. Auch die regionalen Kräfte wie Iran, Irak, die Saudis, die Türkei... müssen hier eine maßgebliche Rolle spielen. Es ist mir aber schon klar, dass wir als neutrales Land keine Truppen schicken werden.“
 
ROKU: „Zum Thema Umwelt: Wenn man sich den Verkehr in Österreich anschaut, muss man erkennen: So kann es nicht weiter gehen.“
RUPPRECHTER: „Ein Drittel des Energie-Verbrauchs in Österreich entfällt auf den Verkehr. Davon werden 93% durch Erdöl-Importe gedeckt. Wir geben dafür 6 Mrd. EURO pro Jahr aus. Aus der Sicht des Klimaschutzes ist der Verkehr der größte Emittent von Schadstoffen und steht für 30% der Emissionen. Deswegen ist es um so wichtiger, dass man sich von fossilen Treibstoffen unabhängig macht. Wir müssen uns Hinwenden zu E-Mobilität. Der Transport von Gütern gehört von der Straße auf die Schiene.  Wir müssen den Individual-Verkehr auf alternative Antriebe ausrichten.“
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ROKU: „Es gibt in Österreich (besonders rückständig ist Tirol) nur wenig Ausbau von öffentlichen Elektro-Tankstellen. Was tut die Bundesregierung bzw. tust du als Minister in diesem Bereich?“
RUPPRECHTER: „Von meinem Ressort gibt es unterstützung für die E-Mobilität mit dem Bereich „Klima-Aktiv-Mobil“, wo wir z.B. E-Gemeindetaxis und E-Busse fördern. Hier tragen wir bis zu 50% der umweltrelevanten Investitions-Kosten. Oder: Bei Handels-Unternehmen, Firmen... Unterstützen wir die Fuhrpark-Umstellung auf Elektro-Mobilität. Erhöht wurde auch der Förderbonus für soziale Dienste, der jetzt 6.000,- EURO pro PKW beträgt!“

ROKU: „Sollte man versuchen, die Landes-Förderungen für Elektro-Autos zu vereinheitlichen?“
RUPPRECHTER: „Wir wickeln über die KPC (Kommunalkredit) ab. Da ist der Ansatz schon, dass wir versuchen, das zu harmonisieren. Auf www.umweltfoerderung.at/verkehr kann man sich die Details anschauen. Mit der steuerlichen Absetzbarkeit von Elektro-Autos ab 2016 (20% USt.) und dem Wegfall des Selbstbezuges für Unternehmer geben wir Firmen ebenfalls einen starken Anreiz, E-Mobile anzukaufen...“

ROKU: „Danke für das Gespräch!“


Nissan LEAF: Kann ab 2016 noch länger!

Mittwoch, 01 April 2015
Freigegeben in AUTO News
NISSAN legt nach: Ab 2016 fährt das meist-verkaufte E-Auto, der "LEAF" laut Hersteller 250 km weit. Der NISSAN LEAF ist seit 2010 auf dem Markt und ist das meistverkaufte Elektro-Auto der Welt. Mit der zweiten Generation hat NISSAN über 100 kleine Verbesserungen realisiert. Jetzt kommt das, was Kunden wirklich wollen: Ein größerer Akku. Alle neuen Modelle ab 2016 haben (zumindest am Prüfstand) 250 km Reichweite...

TIROL (cm)  Die Veränderungen in der zweiten LEAF-Generation sind äußerlich kaum zu erkennen. Man hat sich hier hauptsächlich auf die „inneren Werte“ des Elektro-Autos konzentriert. Der Wagen hat nun einen leicht verbesserten cW-Wert (von 0,29 auf 0,28) und je nach Variante um bis zu 168 kg weniger Gewicht. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt nun 144 km/h. Von 0 auf 100 km/h geht’s in etwa 11,5 Sekunden.
Verbessert wurde auch das Fahrwerk. Es entspricht nun eher dem Verlangen nach Agilität der europäischen Kunden.
Es gibt auch mehr Platz: In den Kofferraum passen nun 370 Lister statt bisher 340 Lister. Der dicke Querbalken im Kofferraum, in dem bisher der Akku wohnte, ist verschwunden. Daher auch das zusätzliche Raum-Angebot. Damit macht nun auch die umklappbare Rückbank Sinn, die dem LEAF2 zu 1.320 Litern Ladevolumen verhilft! Neu: Ab sofort gibt es für den LEAF eine 32-Ampere-Schnelllade-Option und die  Fähigkeit, an Schnell-Ladern zu tanken (in ca. 30 Minuten voll).

Thema „Reichweite“

Zentrales Thema ist bei (allen) Elektroautos auch die Reichweite. Diese wurde durch die vielen kleinen Verbesserungen aber auch durch die Optimierung der Heizung von zuvor 175 km auf 199 km erhöht. Theoretisch.
Hierbei handelt es sich um den „NEFZ-Wert“. Im ROFAN-KURIER-Alltagstest lag die Reichweite bei realistischen 130 bis 150 km.
Nicht erhöht wurde die Akku-Kapazität von 24 kW/h, die zur Schonung aber (wie bei allen Elektroautos) nicht voll ausgeschöpft werden dürfen. Ein paar Kilowatt mehr hätten hier nicht geschadet. Doch der Plan war eine Preis-Reduzierung, die mit mehr Akku schwer realisierbar gewesen wäre.

Das Blatt wird günstiger

Der NISSAN LEAF kostete in erster Generation etwa 35.000,- EURO inklusive Akku. Die Fahrzeuge der zweiten Generation werden etwa ab 29.000,- EURO angeboten. Zudem gibt es nun die Möglichkeit, den Akku zu mieten. Das senkt den Kaufpreis weiter auf etwa 23.000,- EURO, wobei dann monatlich 75,- EURO Miete für den Akku zu bezahlen sind. Der Vorteil: Wird der Akku kaputt, ist der Hersteller für den Austausch verantwortlich.

Geräuschgenerator

Um Unfälle mit Fußgängern zu minimieren, besitzt der LEAF einen Geräusch-Generator, der bis zu Geschwindigkeiten von 30 km/h aktiv bleibt. Auch bei Start und Rückwärtsfahrt des Fahrzeuges ist der Geräusch-Generator aktiv.
Die technischen Daten zum LEAF2 auf www.rofankurier.at

Antriebsart: Frontantrieb
Leistung: 109 PS
Gewicht: 1540 kg
Drehmoment: 254 Nm
0-100 km/h: 11,5 sec.
Kofferraum-Volumen: 370 Liter, bei geklappter Rückbank: 1.320 Liter!
Batterie: Li-Ionen, 24 kWh
Aufladen: Schuko oder Typ2 (bis 32 Ampere)
Reichweite: 200 km (NEFZ)
Verbrauch: Ca. 15 kWh pro 100 km

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Unten: Der Kofferraum fasst nun bis zu 1.320 Liter! Oben: Der Ladeanschluss.
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Umweltminister Nikolaus Berlakovich brachte mit seinem Pro-Pestizid-Votum die Diskussion um das Bienensterben ins Rollen. Doch Pestizide sind nicht der einzige Feind der Bienen. Bezirks-Imkerin Rosi Fellner erklärt im Interview weitere Ursachen.

ÖSTERREICH/TIROL (aw) Stirbt die Biene, stirbt der Mensch. Das wusste bereits Albert Einstein. Das weltweite Bienensterben ist seit Jahren im Gang. Auch in Österreich gibt es gebietsweise Ausfälle von 25-30%. In einzelnen Gebieten sterben sogar ganze Bienenvölker komplett aus.

Stirbt die Biene, stirbt der Mensch

„Was uns die Biene gibt, haben wir bisher immer für selbstverständlich genommen“, sagt Rosi Fellner, Obfrau der Bezirks-Imker. Die Breitenbacherin weiß, wie wichtig die Bestäubungsleistung der Biene ist. Viele Lebensmittel würden ohne Bienen rasch knapp werden oder wären irgendwann gar nicht mehr erhältlich. So etwa Tomaten oder Kürbisse. Auch Futterpflanzen für Kühe benötigen die Bestäubung, was sich wiederum positiv auf die Milchproduktion auswirkt.
„Die Agrarwirtschaft muss sich ändern, sonst haben wir bald ein Ernährungsproblem“, prophezeit Fellner. Auch die UNO warnt: Wird der Einsatz von Pestiziden nicht eingeschränkt und die Agrarkultur nicht radikal geändert, hat die Menschheit bereits innerhalb der nächsten zehn Jahre ein ernsthaftes Problem.

Bienensterben: Die Ursachen

Doch warum sterben immer mehr Bienen? Die Gründe sind vielfältig und hängen oft zusammen. Rosi Fellner erörtert mit dem ROFAN-KURIER die größten Bienen-Killer:

* Die Varroa-Milbe
1975 aus Indien eingeschleppt, ist die Varroa-Milbe der größte  Feind der Biene. Sie nistet sich in jedem Volk ein, saugt ihren Opfern das Blut aus und verletzt den Chitin-Panzer – dadurch haben Viren und Keime leichtes Spiel! Jeglicher Versuch, die tödliche Milbe zu bekämpfen, scheiterte bisher. „Jedes Bienen-Volk in Österreich ist Milben-befallen“, bekräftigt Fellner.

* Pestizide/Fungizide/Herbizide
„In Tirol wird ohne Rücksicht auf Verluste gespritzt“, kritisiert die Bezirks-Imkerin. Die Spritzmittel werden in Österreich zwar so getestet, dass 50% der Bienen die Tests überleben. Diese 50% sind aber in ihrem Mechanismus schwer beeinträchtigt. „Umweltminister Berlakovich hat die Diskussion über Pestizide ins Rollen gebracht. Damit tat er uns einen Gefallen“, sagt Fellner.
Mit Dezember werden EU-weit für vorerst zwei Jahre lang zumindest drei Pestizide verboten.

* Monokulturen
Der Mensch freut sich zwar über eine geringe Pollen-Belastung, der Biene fehlt dadurch aber das Eiweiß als wichtiger Körperaufbaustoff. In der heimischen Natur gibt es außerdem keine Artenvielfalt mehr, weshalb Bienen unter einseitiger Ernährung leiden. Die Folge: Sie entwickeln sich nicht optimal. Mit Schuld daran ist das frühe und oft zu häufige Mähen.

* Weniger Lebensraum
Die natürlichen Lebensräume der Biene werden immer stärker reduziert – hauptsächlich durch Verbauungen und Wegfallen natürlicher Wiesen.

* Der Klimawandel
Nicht zuletzt leidet die Biene unter der Umweltbelastung und den schlechter werdenden Luftwerten. Früher roch eine Biene Blüten in einer Entfernung von bis zu 700 m – heute sind es nur mehr 200 m.

Das Pestizid-Verbot ist eine erste Maßnahme gegen das Bienensterben. Doch damit ist es nicht getan. Sie hofft auf weitere gemeindliche Bienenweiden, so wie in Radfeld. Allgemein plädiert sie für eine Umstellung auf Bio-Landwirtschaft und mehr Naturbelassenheit. Damit kann man auch privat anfangen, indem man weniger mäht und Blumen oder Bäume pflanzt. „Außerdem sollte man sich informieren, bevor man Pflanzenschutzmittel kauft“, rät Fellner.

Umgehungs-Weg für Bergsturz im Mai fertig

Montag, 29 April 2013
Freigegeben in Lokales
Es war etwa 10:00 Uhr Vormittag, als am 31. März 2011 mehrere 1000 m3 Gestein aus dem Pletzach-Kogel brachen und donnernd Richtung Tal stürzten. Seither war  der Weg gesperrt. In wenigen Wochen soll nun ein Umgehungs-Weg eröffnet werden.

KRAMSACH (cm) Lautes Donnern wie ein aus der Ferne anrollendes Gewitter. Eine gewaltige Staubwolke: Als Ende März 2011 mehrere 1.000 m3 Gestein vom Pletzach-Bergsturz abbrachen, übersprangen einige der Blöcke in knapp 1.300 m Seehöhe sogar den Wanderweg, der unter dem Gesteins-Abbruch verläuft. Zum Glück wurde damals niemand verletzt. Doch sehr zum Leidwesen von Wanderern und Sportlern musste der Weg seither gesperrt bleiben. Wie es im Gutachten von Mag. Thomas Figl, Landesgeologie, vom April 2011 heißt, waren wohl gefrierendes Wasser und Niederschläge der Grund für die Absprengungen. Im Gutachten schreibt er: „Im Zuge der Befliegung, als auch der anschließenden Begehung hat sich gezeigt, dass nach dem Felssturz vom 31. März 2011 im Bereich südlich der Felsnadel weiterhin zumindest zwei relativ große Felsareale mehr oder weniger unmittelbar vom Absturz bedroht sind…“ Diese Beurteilung führte zu einer dauerhaften Sperrung des Weges.
An einem Umgehungs-Weg wird bereits gearbeitet, damit auch diese Route offen und begehbar bleibt.

Der Umgehungs-Weg soll voraussichtlich noch im Mai geöffnet werden. „Der alte Weg besteht zwar weiterhin, bleibt jedoch aus Sicherheitsgründen gesperrt“, sagt dazu Bgm. Manfred Stöger, der auch bei der Besichtigung und Begehung mit der Landesgeologie dabei war.
Mit Nachbrüchen bei Pletzach-Bergsturz müsse indess jederzeit gerechnet werden.
Der Siedlungsraum war und ist laut Gutachten der Landesgeologie dennoch nicht in Gefahr.
© Rofankurier