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Bienen sind für das Bestäuben von Pflanzen unersetzbar. Doch immer mehr Bienenvölker sterben aus! „Stirbt die Biene, stirbt der Mensch“, sagte bereits Albert Einstein. Die Gemeinde Radfeld möchte nun lokal erste Gegen-Maßnahmen setzen...

RADFELD (aw) „Wenn Bienen irgendwann gänzlich ausgestorben sind, hat die Bevölkerung nicht mehr länger als vier Jahre zu leben“, prophezeite einst Albert Einstein. 100 Jahre später wird diese Aussage immer mehr zur beängstigenden Realität. Schließlich sind Bienen zu einem erheblichen Teil am Erhalt vieler Pflanzen und deren Erträgen verantwortlich.

Imker schlagen Alarm!

Durch verschiedene Ursachen werden weltweit immer mehr Bienenvölker dahingerafft. Einer der größten Bienen-Feinde sind Pestizide, deren Einsatz immer intensiver wird. Auch Schädlinge wie Pilze oder Milben kommen in unseren Breitengraden häufig vor. Hinzu kommen schlechtere Luftwerte. Früher roch eine Biene Blüten in einer Entfernung von bis zu 700 m – durch die Luftverschmutzung sind es heute nur mehr 200 m. Auch das zu häufige Mähen seitens der Landwirte ist ein Hauptgrund für das Bienensterben. Heimische Imker klagen an, dass Mähwerke „zu tief“ eingestellt sind und so pro Quadratmeter bei jeder Mahd eine Biene getötet wird.
Auch lokale Imker schlagen Alarm. Die Breitenbacherin Rosi Fellner, Obfrau der Bezirks-Imker, nimmt die Politik in die Verantwortung: „Leider hat Minister Berlakovich als Österreichs Vertreter in Brüssel nicht für ein Verbot von Pestiziden gestimmt“. Seiner eigenen Wähler-Klientel, den Bauern, hat er damit nichts Gutes getan... Denn alleine im Bezirk Kufstein melden schon acht Imker einen Totalverlust, viele haben einen 50%igen-Ausfall.

Bienenweiden in Radfeld

Als eine der ersten Gemeinden im Bezirk möchte Radfeld gegen das Bienensterben vorgehen. „Ich habe mich bereits mit Frau Fellner unterhalten und gemeinsam mit ihr und unserem Waldaufseher erste Maßnahmen beschlossen“, erklärt Bgm. Mag. Josef Auer. Noch heuer sollen in Radfeld mehrere Weiden errichtet werden, die den Bienen Platz zum Leben schaffen. „Man muss in der Öffentlichkeit klar machen, dass wir auf einem schlechten Weg sind. Wir wollen in Radfeld erste Schritte setzen und hoffen, dass weitere Gemeinden unserem Vorbild folgen“, bekräftigt Auer.
Wer in diesen Tagen auf die Homepage des Umweltbundes-Amtes schaut und die Unterländer Mess-Stellen durchgeht, stellt fest: Nirgendwo in Tirol schlägt die Feinstaub-Kurve (PM10) so stark aus wie in Brixlegg.

BRIXLEGG (hp/cm) Auf der Internet-Seite „www.umweltbundesamt.at“ kann man unter „Umweltsituation“ die verschiedensten Mess-Stellen finden und sich deren Werte ansehen. Enorme Werte an Feinstaub PM10 gab es dabei in den letzten Wochen und Monaten bei der Mess-Stelle Brixlegg beim Innufer am Innweg.
Mehrmals erreichten die Werte über 300 Mykrogramm (µg/m3) Feinstaub pro Kubikmeter Luft.
Der Grenzwert gemäß Immissions-Schutzgesetz liegt bei  50 µg/m3. Dass dies eine „Überschreitung von 500%“ sei, könne man laut Behörde nicht sagen, da Überschreitungen im Tages-Mittelwert gemessen werden. Wohl aber liegen die Werte mehrmals 500% über jener Marke, die als Grenzwert für den Tages-Mittelwert festgesetzt wurde (siehe Grafik links).

Grenzwert 32 Mal durchbrochen, Vergleich mit Autobahn

Wenn man also die Grenzwert-Verletzungen bezogen auf den Tages-Mittelwert betrachtet, ergeben sich bei der Mess-Stelle Brixlegg/Innweg allein in den ersten vier Monaten des heurigen Jahres – bis zum 26. April 2013 – ganze 32  Tage mit Grenzwert-Verletzung nach Immissions-Schutzgesetz (IG-LUFT)! Bei der Zählung wurden 2 Tage ausgeklammert, an denen der Wert nur marginal überschritten wurde. Im Tagesmittelwert wird der Grenzwert teils um 100% überschritten.
Der Verkehr beispielsweise kann an den Werten in Brixlegg nicht Schuld sein. An der Autobahn-Mess-Station bei Vomp gibt es im April zwei Überschreitungen des Feinstaub-Grenzwertes. Hier kletterte der Spitzen-Wert in den letzten Wochen auf etwa 80 µg/m3 im Gegensatz zu den Brixlegger Spitzen mit über 300 µg/m3.

Was sagt die Behörde?

Wie schätzt die Behörde die Situation ein? Der ROFAN-KURIER hat bei Dr. Andreas Weber von der Landesregierung/Abteilung Waldschutz nachgefragt. Weber dazu schriftlich: „... wir von der Luftgüteüberwachung Tirol sind seit Jahren in Kontakt mit den Montanwerken Brixlegg.  Am Innweg wurde der Tagesgrenzwert in den letzten vier Wochen an neun Tagen überschritten.  Die maximale Überschreitung betrug ca. 100µg/m³, also das Doppelte (100%) des Tagesgrenzwertes. Von einer 500%igen Spitzenwert-Überschreitung kann man hier nicht sprechen: Ein Vergleich eines Wertes von 300µg PM10/m³ für die Dauer von 30 Minuten (türkise Linie) mit dem Zeitraum von 24 Stunden (rote Linie), ist nicht zulässig.“
Die Schwefeldioxid-Messung von Brixlegg zeigt einen parallelen Verlauf der Ausschläge von Schwefel-Dioxid und Feinstaub. Dieser synchrone Verlauf zusammen mit den Zuwehungsverhältnissen aus nordöstlicher Richtung legt nahe, dass die Montanwerke Brixlegg als Verursacher anzusprechen sind.
Laut Dr. Weber erfolgt die Beurteilung der Überschreitungen durch eine zweite Mess-Methode – die europäische Referenz-Methode (gravimetrische Bestimmung). Die Ergebnisse der „kontinuierlichen Messmethode“ (Grafik) und der gravimetrischen Bestimmung könnten sich nach der Auswertung am Jahres-Ende aber auch unterscheiden.

Für die Luft-Messwerte in Brixlegg klicken sie HIER - dann bei der Landkarte auf Brixlegg und abschließend bei "Brixlegg Inweg" auf den "PM10"-Wert.
Wie schlecht sind die Luftwerte in Tirol wirklich? Und was soll das schon bringen – die Autobahn ein paar Stunden zu blockieren? Die Antwort darauf gibt eine Grafik des Umwelt-Bundesamtes mit Daten von der Mess-Stelle an der A12 bei Vomp...

TIROL/VOMP (hp) Noch immer wird in Tirol darüber diskutiert, ob es wirklich der Verkehr ist, der hier so großen Anteil an den schlechten Luftwerten hat.
Seit der Blockade gibt es einen neuerlichen Beweis in Form von Mess-Daten des Umwelt-Bundesamtes, der eindrucksvoll zeigt, wie sich die Stickstoff-Dioxid-Werte während der Blockade entwickelt haben.
Die aktuelle Grafik aus dem Umweltbundesamt zur Entwicklung von Stickstoffdioxid während der Versammlung am 28. September 2012 zwischen 11:00 und 23:00 Uhr zeigt: Stickstoffdioxid war während der Blockade nur noch spärlich vorhanden.

„Weder Hausbrand, noch Hausrind...“

„Jene, die dauernd erzählen, dass andere Quellen schuld sind – etwa von Hausbrand bis zum Hausrind – sollen ihre Energie darauf verwenden, an einer Reduktion mitzuarbeiten, statt ständig die Unwahrheit zu erzählen. Hätte es noch eines Beweises für den jahrelangen Konflikt gebraucht, liegt dieser nun schwarz auf weiß vor und braucht nur mehr kurz kommentiert werden. Die aktuellen Daten der Luftgütemessstelle Vomp zeigen mit aller Deutlichkeit, woher die Stickstoffdioxide tatsächlich wehen – nicht vom oft gescholtenen Hausbrand, nicht von den oft gescholtenen Gewerbe-, Industrie- und Landwirtschaftsbetrieben und ihren Produktionen. Sie wehen von der Straße!“, sagt dazu Fritz Gurgiser, Obmann des Transitforum Austria/Tirol.
Die Abgase kommen laut Transitforum von LKW und PKW, die regional verkehren und für die Eigenversorgung notwendig sind, aber auch massiv von LKW, die den Brenner als „billigste, attraktivste und bequemste Alpenquerung“ nutzen und von PKW auf ihrer Fahrt von Nord nach Süd und umgekehrt.
Bei allen sei der „Reduktionshebel“ anzusetzen. Der Sachbefund des Transitforums: „Begrenzte Täler vertragen keinen unbegrenzten Verkehr“ und jeder könnte  einen kleinen Beitrag dazu leisten.

Ignoranz ein großes Problem

Was Gurgiser besonders sauer aufstößt: Die Ignoranz der Leute. „Es ist bemerkenswert, dass sich trotz umfangreicher Berichterstattung Tausende deutsche und sonstige Autofahrer voll in den Stau gestürzt haben! Alle haben gedacht, `mich betrifft das ja eh nicht´. Die dachten wirklich, ihr NAVI führt sie da sorglos durch! Und mit der selben Ignoranz und mit der selben `betrifft mich nicht´ Einstellung gehen viele Menschen leider auch an das Transitproblem heran.“
In der Reihe der Polit-Interviews im ROFAN-KURIER spricht diesmal Fritz Gurgiser, Staatspreisträger für Natur- und Umweltschutz, Obmann des Transitforum Austria/Tirol, Gründer des „Bürgerclub Tirol“ und Abgeordneter im Tiroler Landtag über Politik, Gesundheit und das Recht auf Selbsterhaltung...

TIROL (rr) Fritz Gurgiser, Tiroler Ikone im Kampf gegen den Transit, hat unlängst wieder durch den Aufruf zur Blockade der Inntal-Autobahn auf sich aufmerksam gemacht. Der ROFAN-KURIER hat mit ihm über Hintergründe und die politische Zukunft gesprochen.

ROKU: „Fritz, wie bist du mit der letzten Blockade der A12 Ende September zufrieden? Wie viele Leute waren da wirklich – manche Medien haben ´500 Menschen´ geschrieben...“

GURGISER: „Das war ein Bomben-Erfolg! Aber die 500 Leute sind absoluter Blödsinn. Tatsache ist: Wir haben von 9.00 Uhr bis 21:00 Uhr durchgehend Leute verpflegt. Da herrscht ein Kommen und Gehen. Wir hatten mindestens 3.000 Leute. Aber das Ziel der Versammlung war es nicht, viele Leute auf der Autobahn stehen zu haben, sondern eine intensive Diskussion über das sektorale Fahrverbot anzufachen. Und das haben wir geschafft! Das Versprechen von LHStv Hannes Gschwentner hat nicht gehalten: Der Entwurf für ein neues Fahrverbot für Schrott, Müll, Steine und so weiter im Transit, den er für Sommer angekündigt hat, ist nie gekommen! Ohne Demo wäre die Diskussion um dieses Fahrverbot eingeschlafen. Aufhänger waren:
10 Jahre Sanierungsgebiet, höchste Schadstoffbelastung im Jahresmittelwert bei den Messungen und damit die Gesundheit. Und freilich auch die Arbeitsplatz-Debatte. Noch immer kapieren einige Leute nicht, was da passiert: Durch die schlechten Luftwerte haben unsere Betriebe massive Umweltauflagen bei Erweiterungen und Neuansiedlungen. Das vernichtet wertvolle Arbeitsplätze.“

ROKU: „Manche werfen dir vor, dass du jetzt wieder mit dem Blockieren angefangen hast, weil du Wahlkampf für 2013 machst...“

GURGISER: „Warum haben wir jetzt blockiert? Weil wir auf das Urteil des europäischen Gerichtshofes gewartet haben. Das kam aber leider erst Ende 2011. Damit war der Transport von Müll, Abfall, Schrott, Autos, Holz, Steinen etc. im Transit wieder frei! Dann wollten wir noch das Versprechen des Landes abwarten, dass man bis Mitte 2012 etwas tun will. Das ist leider nicht passiert und daher mussten wir auf die Straße gehen. Zum Schutz unserer Gesundheit und unserer Arbeitsplätze. Aber man darf nicht vergessen, dass das Fahrverbot ja schon jahrelang gut funktioniert hat.“

GURGISER fügt hinzu (lacht): „Da müsst‘ ich ja ein schöner Trottel sein, wenn ich die Blockade wegen dem Landtags-Wahlkampf mach‘! Mein Stellvertreter ist ein Grüner, die unterstützenden Bürgermeister sind Schwarze!

ROKU: „Kann man das eigentlich trennen? Fritz Gurgiser, der Transitforums-Obmann und Fritz Gurgiser, der Landtagsabgeordnete mit eigenem Landtags-Club „Bürgerclub Tirol“? Und muss man das überhaupt trennen?“

GURGISER: „Unser Transitforum vertritt seit 25 Jahren genau die Interessen, die wir jetzt in den Landtag tragen. In Belangen, wo das Land zuständig ist, bringen wir auch entsprechende Anträge im ein. Wir haben auch eine Reihe von Landtags-Beschlüssen erreicht, aber beim Umsetzen durch die Verantwortlichen hapert es.“

ROKU: „Wo genau hapert es?“

GURGISER: „Der Landtag hat beschlossen, dass das Land sich dafür einzusetzen hat, dass von Rosenheim bis Verona die gleichen Bedingungen im LKW-Verkehr gelten. Nur setzt sich die Regierung hier viel zu wenig für dieses Ziel ein! Und das, obwohl wir in Tirol über 1/3 der Fahrten nur als Umweg-Verkehr von anderen Routen bewältigen (weil wir die attraktivste Strecke sind). Wir haben in Nordtirol eine Reihe von Klimaschutz-Gemeinden, die sich bemühen, Luftschadstoffe zu senken. Wir haben von Innsbruck bis Kufstein Betriebe, die massiv in die Verbesserung der Luftsituation investieren. Der Steuerzahler finanziert die Verbesserung der Schiene! Und jetzt hat als Dank dafür die Straße Narrenfreiheit?!? Nur, weil sich die Regierung weigert, den freien Warenverkehr etwas in die Schranken zu weisen, obwohl die  Menschenrechts-Konvention diese Möglichkeit durchaus vorgibt! Es wird aber nicht gemacht, weil man das Geld aus der Mineralölsteuer, der Maut und dem Roadpricing haben will. Da gehen Milliarden nach Wien und wir haben den Dreck in der Luft und bezahlen mit dem Verlust der Gesundheit und dem Verlust der Arbeitsplätze!“

ROKU: „In Sachen Luftverpestung und Transit seid ihr wohl die Profis im Landtag. Welche Maßnahmen könnten Tirols Kinder vor Lungenkrankheiten schützen?“

GURGISER: „Wir brauchen das Sektorale Fahrverbot für Müll, Dreck, Erde.... Dann: Einführung von Tempo 100 km/h für PKW fix, Tempo 80 km/h für Busse fix und Tempo 60 km/h für LKW fix! Das haben wir im Jänner schon in den Landtag eingebracht. Der Antrag wurde von ÖVP, SPÖ und FPÖ ausgesetzt. Man beschäftigt sich nicht damit. Bis heute! Die Aufregung um Tempo 100 ist ein Witz, weil das Land Tirol im Maßnahmen-Paket 2006 den fixen 100er selbst nach Brüssel gemeldet hat! Wir trauen uns das verlangen, weil der PKW bei den Stickstoff-Dioxiden mittlerweile einen Anteil von 50% der Emissionen hat! Und noch was: Die Arbeitsplätze müssen wieder zurück in die Gemeinden. Auf´s Land! Nicht immer neue Straßen in die Zentren bauen. Zurück in die Gemeinden. Dann können die Leute vor Ort arbeiten.“

ROKU: „Tritt dein Landtagsclub, der `Bürgerclub Tirol´ bei der Wahl 2013 an und wenn ja: Wer ist Spitzenkandidat?“

GURGISER (lacht): „Selbstverständlich! Aber den Spitzenkandidaten geben wir dann bekannt, wenn sich die anderen wirklich auf einen Wahltermin 2013 geeinigt haben. Bis heute weiß man das ja offiziell noch nicht, wann wirklich gewählt wird.“

ROKU: „Was ist euer Wahlziel? Rechnest du dir echte Chancen auf einen Wiedereinzug aus?“

GURGISER: „Wenn wir nicht denken würden, dass wir reinkommen, würden wir ja nicht antreten. Wir möchten weiter Politik für den Bürger machen. Ich für meinen Teil will so viele Wähler wie möglich zurück zur Wahl führen. Wer nicht wählt, vergibt ein wichtiges demokratisches Recht.“

ROKU: „Kritiker sagen, du bist nur ein Wasserträger für die  Landtags-Beschlüsse der ÖVP...“

GURGISER: „Wir haben von Anfang an Sachpolitik gemacht. Für über die Hälfte unserer Anträge haben wir Mehrheiten gefunden. Farben-Politik und Parteiengeschwafel interessiert uns dabei nicht.“

ROKU: „Hat dich das politische System nach einer Periode Landtag irgendwie „inhaliert“ und verändert?“

GURGISER (lacht): „Nein... Wir sind immer noch unabhängig und sind keine Berufspolitiker. Damit hat man einen anderen Zugang zu den Themen. Wir machen das, was wir immer schon gemacht haben: Politik für die Bürger. Diese Unabhängigkeit ist leider bei vielen Berufspolitikern in diesem Land nicht mehr gegeben! Wir haben eine ganz klare Linie: Wir bleiben bei den Themen Verkehr, Wohnen, regionale Wirtschaft,  Arbeitsplätze, Pflege und Gesundheit. Damit verzetteln wir uns nicht.“

ROKU: „Was sagst du zur Arbeit im Landtag nach einer Periode?“

GURGISER: „Die Abgeordneten bekommen vom Steuerzahler einen Haufen Geld! Die Leute haben ein Recht darauf, dass die auch mal etwas arbeiten und entscheiden und nicht nur auf den eigenen Sack schauen. Generell muss man aber sagen, dass der Landtag komplett reformiert werden muss! Wenn die Wähler davonlaufen, ist nicht der Wähler schuld, sondern der Auftritt und das Bild der Politiker. Der Tiroler Landtag ist behäbig, gemütlich und tut nicht weiter mit Entscheidungen. Hier wird nur geredet, aber nichts entschieden. Der Landtag ist kein Souverän! Der größte Witz sind die Parteidisziplin und der Clubzwang! Wo alle ihr Hirn abgeben und mit der Parteilinie mitstimmen. Die sitzen für die Bürger im Landtag, nicht für die Partei. Für den Clubzwang im Landtag und im Nationalrat schäme ich mich. Das ist verfassungswidrig.“

ROKU: „Annahme: Euer Club sitzt nach der Wahl wieder im Landtag: Würdest du mit anderen in eine Koalition gehen? Würdest du überhaupt mitregieren wollen?“

GURGISER: „Damit befassen wir uns nach der Wahl. Diese Kaffeesud-Leserei vor der Wahl bringt nichts. Man weiß ja noch nicht einmal, wer antritt.“

ROKU: „Mit wem willst du persönlich nach der Wahl zusammenarbeiten oder koalieren?“

GURGISER: „Mir ist am liebsten, dass das Bürgerforum stark vertreten ist. Mit jeder Stimme mehr kann der Wähler sicher sein, dass er bei uns echte Handschlag-Qualität hat. Unsere Leute stehen mit beiden Beinen im Leben und in der Familie. Das ist wichtig, damit man weiß, wovon man redet! Das geht, wenn man will. Es sollen nur Menschen Politik machen, die auch selber arbeiten. Ich bin gegen das Kasten-System und Farbenlehre! Daher haben wir auch einen Regenbogen am Prospekt. Ah ja! (lacht) Und ich bin und war auch nie ÖVP-Mitglied... Ich weiß nicht, warum sie das immer erzählen!“

ROKU: Danke für das Gespräch!

Räder stehen für die Gesundheit!

Montag, 01 Oktober 2012
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Am letzten Freitag hieß es auf der Inntal-Autobahn A12 bei Vomp „Nichts geht mehr!“. Das Transitforum machte die Autobahn dicht, um auf die problematische Abgas-Situation aufmerksam zu machen.

TIROL/VOMP (aw/rr)  Öfter mal husten, mehr Allergien, Kinder mit Bronchitis, dann und wann ein Lungenkrebs-Fall. Die Folgen von giftigen Abgasen sind bereits so alltäglich, dass sie teilweise nicht einmal mehr mit den Millionen Transit-Fahrten in Verbindung gebracht werden.
„Erst wenn die Räder still stehen, kommt Bewegung in die Politik. Wir müssen die Politik dringend sanieren, es geht um die Leute und deren Gesundheit, aber auch um diejenigen, die Tirol Jahr für Jahr besuchen – wegen der Ruhe, wegen der Luft. Wir sind diesen Menschen zu Ehrlichkeit verpflichtet. Das Ziel muss lauten den 100er bei PKWs einzuführen, den 80er bei Bussen und den 60er bei LKWs. Die Tiroler Landesregierung teilte selbst mit, dass der 100er für PKWs die größte Schadstoff-Reduktion bringt“, untermauert Obmann Fritz Gurgiser.
Umweltreferent Hermann Weratschnig forderte: „Wir dürfen nicht über die LKW-Fahrer schimpfen, wenn es in der Realität immer noch so ist, dass die Bahn oft teurer als der LKW-Transport ist. Die betroffenen Betriebe brauchen unsere Unterstützung!“

In Tirol 40% mehr Krankenstände wegen Lungen-Leiden!

Der geladene Art Dr. Heinz Fuchsig zeigte auf, dass die Stickstoffdioxid-Werte im Inntal um bis zu 120 Prozent überschritten werden. „Wir haben den nachfolgenden Generationen gegenüber eine Verantwortung. Was die Erwachsenen angeht, hatten wir 2011 um 40% mehr Krankenstände wegen Lungen-Leiden. Heuer hatten wir durch Asbest mehr Todesfälle als durch Arbeitsunfälle.“

Auch Ärztekammer warnt seit Jahren

Auch die Ärztekammer und Umwelt-Organisationen warnen immer wieder vor der Schädlichkeit (ja sogar den tödlichen Folgen) der Verkehrs-Abgase. Besonders der Abgasstrom von Diesel-LKW und Diesel–PKW ist aufgrund der Fein- und Feinst-Staubpartikel gefährlich für die menschliche Lunge. Die Wirkung von Partikel-Filtern wird von Wissenschaftlern ernsthaft in Frage gestellt.

Liste Fritz fordert Maßnahmen

Nicht nur das Transitforum, auch die „Liste Fritz“ fordert Maßnahmen gegen die Luftbelastung in Tirol. Die Landesregierung habe in der Bekämpfung des Transits versagt, heißt es dazu in einer Aussendung. „Obwohl Jahr für Jahr tausende LKW durchs Land donnern, gibt es keine einzige Maßnahme in den letzten vier Jahren, die von der Regierung Platter umgesetzt worden wäre“, sagt dazu LA Bernhard Ernst.


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Opposition will Umwelt-Anwalt stärken!

Montag, 01 Oktober 2012
Freigegeben in Politik
Im Rahmen der neuen Landesordnung soll das Einspruchsrecht des Tiroler Umweltanwaltes Mag. Johannes Konstenzer auch auf Bezirksebene beschnitten werden. Fritz Dinkhauser von der Liste Fritz ergriff nun Partei für Kostenzer und fordert zudem eine Weisungsfreiheit.

TIROL Der Landesumweltanwalt von Tirol soll in seinem Beschwerderecht beschnitten werden, so sieht die Opposition einen vorliegenden Gesetzesentwurf. Demnach soll er künftig auf Bezirksebene kein Einspruchsrecht mehr haben.
LA Fritz Dinkhauser von der Liste Fritz – Bürgerforum Tirol stärkt Kostenzer nun den Rücken: „Schon jetzt ist der Landesumweltanwalt von Tirol rechtlich so schlecht gestellt, wie in keinem anderen Bundesland. Nur der Tiroler Umweltanwalt ist nicht weisungsfrei und kann gegen Bescheide der Landesregierung nicht berufen. Das unsinnige Vorhaben, die Umweltanwaltschaft jetzt noch weiter zu beschneiden, ist ein Affront gegenüber den Interessen der Natur und der bisherigen Arbeit des Landesumweltanwaltes. Der vorliegende Gesetzesentwurf geht in die völlig verkehrte Richtung, gerade in einem sensiblen Land wie Tirol, wo das Spannungsfeld zwischen Natur schützen und Natur nützen allgegenwärtig ist. Die Möglichkeiten, seiner Aufgabe als Landesumweltanwalt vernünftig nachzukommen, gehören nicht beschnitten, sondern aufgewertet. Neben seinen derzeitigen Rechten soll der Umweltanwalt endlich weisungsfrei werden, wie in anderen Bundesländern schon längst üblich“, stellt Dinkhauser klar.
Für die Liste Fritz spiegelt sich im vorliegenden Gesetzesentwurf eine ablehnende Haltung gegenüber jeder Art der Kontrolle sowie gegenüber der generellen Aufgabe des Landesumweltanwaltes wider.

22 Berufungen - 1000 Verfahren

„Der Landesumweltanwalt soll nicht immer als Verhinderer betrachtet, sondern viel stärker als rechtzeitiger Mahner verstanden werden. Was angesichts von 22 Berufungen bei über 1.000 Verfahren im vergangenen Jahr auch die Fakten belegen. Je früher die Umweltanwaltschaft eingebunden ist, umso besser ist es für einen schonenden Umgang mit der Natur und umso mehr können sich Projektbetreiber unnötige Planungs- und Projektkosten sparen, weil sie wissen, was möglich ist und was nicht. Wenn etwa die Umweltabteilung des Landes jetzt das Golfplatzprojekt Axams-Grinzens ablehnt, dann sind 280.000,– EURO Planungskosten – zum überwiegenden Teil öffentliche Gelder – in den Sand gesetzt. Einer Beschneidung der Beschwerderechte für den Landesumweltanwalt stimmen wir sicher nicht zu und wir sind zuversichtlich, dass auch der neue SPÖ-Naturschutzlandesrat sowie die Mehrheit im Landtag nicht mitgehen werden“, bekräftigt LA Fritz Dinkhauser.

"Leben ohne Plastik" - geht das überhaupt?

Dienstag, 29 Mai 2012
Freigegeben in Wissenschaft

Ist ein Leben ohne Plastik überhaupt möglich? Die Antwort lautet: „Nein, aber...“ Mit ein wenig Aufwand lässt sich gerade im Lebensmittel-Bereich Plastik weitgehend aus dem eigenen Umfeld entfernen.

INTERNATIONAL (cm/rr) 700 internationale Studien warnen vor den Gefahren von Plastik. Abrieb, natürliche Alterung oder Ausgasung: Permanent lösen sich teils bedenkliche Stoffe und Chemikalien aus dem Plastik.
Vor allem die Weichmacher, die dabei frei werden, sind laut Wissenschaft dafür verantwortlich, dass Menschen unfruchtbar werden, die Spermien-Produktion beim Mann sinkt oder Eizellen von Frauen verändert werden. Stoffe wie Bisphenol A oder Phtalate führen laut Forschern dazu, dass Männer Brüste bekommen und verweiblichen und Frauen dick werden. Krebs- und Diabetes-Fälle sollen zunehmen.

Was ist mit Recycling?

Wenn Plastik recycelt wird, werden daraus zum Beispiel Abfluss-Rohre, weil man ja nicht genau weiß, aus welchen (vielleicht gefährlichen) Chemikalien die verschiedenen Grund-Produkte bestanden haben.
Der Haken daran: Aus den Plastik-Abflussrohren werden diese Stoffe dann über Jahre oder Jahrzehnte langsam in das Abwasser ausgeschwemmt. In Kläranlagen können sie nicht herausgefiltert werden. Sie gelangen in den Öko-Kreislauf.

Kein Leben ohne Plastik

Wer im Supermarkt steht und Plastik aus dem Lebensmittel-Bereich verbannen will, fühlt sich verloren: Wo soll man anfangen?  „Leben ohne Plastik“ geht nicht. Aber: Man kann es zumindest weitgehend entfernen.

Plastik raus aus der Küche!

Wenn man hunderten Studien glauben darf, sollte Plastik vor allem im Lebensmittelbereich schleunigst aus unserem Leben verschwinden. Schöpf-Kellen, Kochlöffel, Salat-Gabeln, Strohhalme, Teller, Besteck, Vorrats-Dosen, Saftpressen, Obst-, Müsli- und Rührschüsseln und sogar der Innen-Belag von Pfannen... Das alles und mehr gibt es heute aus Plastik. Mit etwa zwei Stunden Aufwand kann man all diese Produkte problemlos in der näheren Umgebung gegen Edelstahl-, Holz- oder Glasprodukte austauschen!

Leben ohne Plastik: Das wäre zwar theoretisch möglich, in der Praxis aber kaum zu schaffen. Mit ein wenig Hirnschmalz und einigen EUROs kann man Plastik aber in einigen wichtigen Bereichen des Lebens anständig zurückschrauben. Umdenken ist erforderlich. Und der Wille, etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Weitere Infos auch wieder im nächsten ROFAN-KURIER.

 

PLASTIK Küchen-Plastik02

Vorher: Plastik-Produkte in der Küche

PLASTIK - Alternativen Küche01

Nachher: Produkte aus Holz, Edelstahl und Glas. Die Strohhalme sind aus Stärke!

PLASTIK Baby-Plastik01

Plastik hat im Bereich von Kinder-Nahrung eigentlich nichts verloren. Löffel gibt's aus Stahl, Trinkflaschen aus Glas, Sauger und Schnuller aus Natur-Kautschuk, Schüsseln aus Keramik. Strohhalme aus Mais-Stärke gibt's im Internet unter: www.bioeinwegartikel.de

PLASTIK - Alternativen Lebensmittel01

So wird man Plastik im Lebensmittelbereich los: Getränke aus Glas-Flaschen oder Alu-Dosen, Joghurt aus dem Glas. Auch Schokolade, Ketchup, Tomaten-Sauce, Nudeln, Reis, Butter, Brot, Käse oder Eier findet man problemlos auch ohne Plastik-Verpackung!

Wörgler Grüne kämpfen gegen Feinstaub

Dienstag, 03 April 2012
Freigegeben in Politik

In den ersten zwei Monaten des Jahres überstieg die Feinstaub-Belastung in Wörgl schon elf Mal die Alarmierungsgrenze von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Wörgler Grünen fordern nun, dass der Alarmierungswert gesenkt wird!

WÖRGL (aw) Die Wörgler Grünen warnen: die Feinstaub-Belastung in Wörgl wird massiv unterschätzt! In den ersten beiden Monaten des Jahres wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Quadratmeter schon ein gutes Dutzend mal überschritten. Deswegen stellten die Grünen einen Antrag an den Gemeinderat Wörgl: der Feinstaub-Alarmierungswert muss gesenkt werden!

Mehr Warnsignale

Die Grünen fordern mehr Möglichkeiten, um die Wörgler Bevölkerung vor der Feinstaub-Belastung zu warnen. Gemeinderat
Richard Götz schlägt vor: „Wir müssen das Internet besser nutzen, um vor Feinstaub zu warnen! Auch elektronische Tafeln oder ein Warn-Service per SMS wären denkbar“.
Die Grünen plädieren zudem für eine Senkung des Feinstaub-Alarmierungswertes auf 40 mg/m3. „Durch diese Maßnahmen könnte jeder Bürger individuell auf die Gefahren reagieren“, meint Gemeinderätin Christine Mey.

© Rofankurier