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Die "neue Rote" im Landtag: Elisabeth F. aus V.

Freitag, 06 April 2018
Freigegeben in Politik
Elisabeth Fleischanderl aus Vomp ist aktuell wohl das jüngste Mitglied des Tiroler Landtages und vertritt dort die SPÖ. Der ROFAN-KURIER hat die rote Unterländer Nachwuchs-Hoffnung(in) zum Erst-Interview geladen.

VOMP/INNSBRUCK - Fleischanderl ist Jahrgang 1995 und hatte bereits mit 15 Jahren Kontakt mit der Politik, als sie zur "Aktion kritischer Schüler" ging. 2014 hat die Vomperin maturiert. Seit 2016 ist sie auch Gemeinderätin für die SPÖ in Vomp. Bis vor kurzem hat sie noch 20 Stunden pro Woche an der Kassa des Landestheaters gearbeitet. Den Job hat Fleischanderl nun gekündigt, um sich um ihr Studium und die Aufgaben in der Politik kümmern zu können.
Mit über 800 Vorzugsstimmen ist die Vomperin die erfolgreichste Kandidatin im Tiroler Unterland – zumindest ihrer Partei SPÖ.


ROFAN-KURIER: "Vorzugsstimmen waren in diesem Wahlkampf ein wichtiges Thema. Wie war das für dich?"
Elisabeth FLEISCHANDERL: "Ich freue mich natürlich über den Zuspruch. Aber mir ist es vor allem um die Inhalte gegangen. Ich habe keinen Vorzugsstimmen-Wahlkampf geführt."

ROKU: "Welche Themen sind dir persönlich in dieser Landtags-Periode wichtig?"
FLEISCHANDERL: "Das ist einmal die Mobilität: Wie kommt man in die Arbeit? Wie sind die Anbindungen in den Zentren? Dann der Transit: Alles, was diesbezüglich den Menschen hilft und eine Entlastung bringt, muss man unterstützen. Egal, wem (welcher Partei) es einfällt. Und die Frauenpolitik: Zum Beispiel die Gleichbehandlung in der Bezahlung."

SPÖ Tirol nicht zerstritten

ROKU: "Zur Koalition: Gebi Mair von den Grünen hat sinngemäß ausrichten lassen, die SPÖ ist zu sehr mit internen Streitereien beschäftigt, als das man regieren könnte…"
FLEISCHANDERL: "Freilich wird in der SPÖ auch diskutiert. Aber wir sind nicht zerstritten. Einen Disput gibt es nicht. Aber wir haben natürlich auch bei den GRÜNEN ein paar Stimmen gefischt… da gibt es schon mal auch Kritik an uns."

ROKU: "Was sagst du dazu, dass die SPÖ bezüglich Koalition nicht zum Zug gekommen ist?"
FLEISCHANDERL: "Bei einer Koalition und bei Verhandlungen müssen sich schon beide Partner bewegen. Und wenn sich die ÖVP nur hinstellt und keinen Millimeter rührt, dann hätten wir auch keine Chance, den Wählerwillen umzusetzen. Bei Wohnen und Verkehr hat die ÖVP gezeigt, dass sie NULL Zugeständnisse machen wird. Und bei Personalfragen wollte man auch noch bei uns mitreden…"

„Bei Verhandlungen müssen sich beide Partner bewegen“

ROKU: "Wenn du sprichst, fällt auf: Du sagt alles mit 'innen'. Ist das Absicht? Und … sprichst du wenn man so will… ein 'Binnen-I' oder nur ausschließlich in der weiblichen Sprachform, die dann alles inkludieren soll?"
FLEISCHANDERL: (lacht) "Ja…, witzig, dass dir das auffällt! Das fällt sonst niemandem auf… Aber ja, das ist Absicht. Weil mir Frauenpolitik wichtig ist. Und wenn man so will, sprech' ich ein "Binnen-I"…"

ROKU: „Danke für das Gespräch!“
Noch vor seiner Wiederangelobung am 16. November als SPÖ Landtagsabgeordneter sprach der ROFAN-KURIER mit Bgm. Klaus Gasteiger und seine zukünftige Rolle in der SPÖ und die politische Situation in Tirol.

Kaltenbach - Nach den Grabenkämpfen in der SPÖ Tirol und dem Hick-Hack um das frei gewordene Landtags-Mandat     mischt der Kaltenbacher Bürgermeister Klaus Gasteiger – nach zwei Jahren Pause – wieder auf Landesebene mit.

ROKU: "Wie kam es dazu, dass Du jetzt wieder im Landtag bist?"
GASTEIGER: "Ich wurde bei der Bezirkskonferenz Schwaz im Oktober – für mich völlig unerwartet – wieder zum Bezirksparteivorsitzenden gewählt! Unerwartet deshalb, da Mitglieder und Ortsparteien für mich Unterschriften sammelten und mir wenige Tage vor der Konferenz die Bezirks-Geschäftsführerin das mitgeteilt hat."

ROKU: "Hat die Landes-Partei erkannt, dass es auch ein Tiroler Unterland mit potentiellen Wählern gibt?"
GASTEIGER: "Sonst wären wohl die Entscheidungen nicht so gefallen, wie diese getroffen wurde. Ich werde mich vermehrt im gesamten Tiroler Unterland aufhalten und zu Wort melden!"

ROKU: "Wer leitet die Bezirke Kufstein und Kitzbühel? Machst Du das – oder gibt es hier überhaupt noch Bezirks-Strukturen?"
GASTEIGER: "Selbstverständlich gibt es funktionierende Bezirksstrukturen. Im Bezirk Kufstein wurde erst der sehr engagierte Wörgler Sozialreferent Christian Kovacevic zum neuen Bezirksvorsitzenden gewählt. Im Bezirk Kitzbühel ist mit Siegfried Luxner ein Vorsitzender gewählt, der seine Arbeit kennt!"

ROKU: "Wie kannst du die SPÖ auf Landes-Ebene attraktiv machen – wo sie doch auf Bundes-Ebene die wichtigsten Entscheidungen im Asyl-Bereich blockiert?“
GASTEIGER: "Ich denke nicht, dass die Bundes-SPÖ wichtige Entscheidungen im Asyl-Bereich blockiert, die Blockierer sitzen auf der anderen Seite! Man muss aber auch bereit sein, notwendige Veränderungen mitzutragen."

ROKU: "Ist die SPÖ als Bürger-Partei auf Landes-Ebene glaubhaft, wenn sich die höchsten Funktionäre auf Landes-Ebene jahrelange Grabenkämpfe um die am besten Posten liefern?"
GASTEIGER: "Darauf gebe ich keine Antwort."
 
ROKU: "Was sagst Du zu den Machtkämpfen in der Partei? Wie sehr haben diese der Partei und ihrem Ansehen geschadet?"
GASTEIGER: "Das kann ich nicht beantworten, da war ich nicht dabei."

ROKU: "Wie ist die Situation in der Landes-Partei momentan? Sind die Gräben jetzt zugeschüttet?"
GASTEIGER: "Nach meiner Angelobung im Tiroler Landtag stelle ich fest, dass inhaltlich sehr professionell gearbeitet wird. An der Vermarktung hapert´s, das werden wir ändern!"

ROKU: "Welche Funktion bekleidest Du momentan auf Landes-Ebene (Parteivorstand etc.)?"
GASTEIGER: "Ich bin kooptiertes Mitglied im Landesparteivorstand, das ist OK so!"

ROKU: "Was steht in der Gemeinde an?"
GASTEIGER: "In Kaltenbach wird der Breitband-Ausbau forciert. Dank unseres Funkhauses arbeiten wir hier ohne Druck. Wir können uns noch drei bis fünf Jahre Zeit lassen, um die nötige Infrastruktur zu schaffen. Und die Tennishalle muss wieder hergerichtet werden. Und in der Tennishalle wollen wir ein Jugendzentrum  errichten. Die Halle haben wir von Heinz Schulz  um 1,– EURO pro Jahr auf 27 Jahr  gepachtet..."
ROKU: „Danke für das Gespräch!“
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