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38 Unternehmer waren dabei, als der Verein "Naturjuwel Rofan" zur Generalversammlung lud. Der Wahlvorschlag zum neuen/alten Vorstand wurde ohne Gegenvorschlag und einstimmig angenommen. Nächster Schritt auf dem Weg zum neuen Lift soll nun die Gründung einer Lift-Genossenschaft sein.

KRAMSACH - Wie geht es weiter mit dem Lift in Kramsach? Diese Frage stellen sich im Unterland viele. Etliche Fragen zum Thema "Lift" wurden kürzlich in der Generalversammlung des Vereins behandelt.

Finanzen

Wie der ROFAN-KURIER bereits berichtete, wird der TVB, der jährlich etwa 4,4 Millionen EURO an Abgaben von regionalen Betrieben erhält, 25% der Kosten des Lift-Baus übernehmen. Die Gemeinde Kramsach hat 1,4 Millionen EURO zugesagt, in Teilbeträgen von 100.000,– EURO pro Jahr. Sollte das nicht reichen, gibt es zusätzliches Geld, begrenzt bis zu einem Höchstbetrag von 2 Mio. EURO.
Weitere 500.000,– EURO kommen vom Land Tirol, wobei Vereins-Obmann Sepp Kreidl hier auf das Doppelte hofft. Dazu müsste aber die Landes-Aktion "Bürgermeister-Lifte" in Kraft treten. Von den Bergbahnen Alpbach erwartet man sich eine Abschlags-Zahlung. Die noch zu gründende Genossenschaft soll einen Kredit aufnehmen. Bisher sind 217.000,– EURO Spenden eingegangen. Davon wurde laut Kassier Franz Dollinger etwa die Hälfte für Studien, Konzepte oder Begehungen ausgegeben. Auch der Sohn von Bundes-Präsident Van der Bellen (GRÜNE) arbeitete am Projekt mit erhielt eine Zahlung vom Verein für eine Begehung.

Doch mit dem Rollstuhl...

Durch das Einhängen von Gondeln in jeden zweiten Seilabschnitt des Sesselliftes will man die Möglichkeit schaffen, dass man nun doch mit Kinderwagen oder Rollstuhl ins Wandergebiet kommt. "Das macht den Lift zwar ein wenig teurer, aber das ist uns wichtig", heißt es in der Generalversammlung.
Dank des Einsatzes von Lothar Moser wurde in Zusammenarbeit mit der Raiffeisen-Bank bereits ein Genossenschafts-Vertrag aufgesetzt. Die Details für eine Mitgliedschaft bei der Genossenschaft werden aktuell erarbeitet. Angedacht wurde eine „Beitrittsgebühr“ von 500,– EURO und eine Mindesteinlage von weiteren 500,– EURO, maximal 5.000,– EURO. Die Genossenschaft soll dann den Lift auch betreiben.
Der neue und alte Vorstand: Obmann: Sepp Kreidl, Obmann-Stv.: Markus Vögele, Kassier: Franz Dollinger, Kassier-Stv.: Ludwig Hechenblaikner, Schriftführer: Egon Burgstaller, Schriftführer-Stv.: Conny Margreiter, Beirat: Lothar Moser, Georg Lenk, Kassaprüfer: Georg Sappl, Hannes Gang.
Das Kramsacher Lift-Projekt ist ein gutes Stück weiter: Der Gemeinderat hat in seiner April-Sitzung einstimmig die Unterstützung einer Sanierung mit bis zu 2 Mio. EURO aus dem Gemeinde-Budget beschlossen!

KRAMSACH - Das Lift-Projekt in Kramsach rückt in greifbare Nähe! Die Finanzierung des Projektes ist jetzt im Bereich des Möglichen: 500.000,– EURO hat das Land Tirol bereits in Aussicht gestellt – und eventuell noch mehr, falls die neue Regierung ein Projekt für regionale Klein-Lifte umsetzt. 25% einer Sanierung – oder 1,3 Mio. EURO – hat der Tourismusverband bereits beschlossen.  Den beachtlichen Betrag von über 180.000,– EURO hat die private Spenden-Initiative des Vereins "Naturjuwel Rofan" (auch die Gemeinde Kramsach ist einfaches Mitglied bei diesem Verein) bereits gesammelt.
Damit steht man bei etwa 4 Millionen EURO. Inklusive Kanal-Projekt rechnet man aktuell mit Kosten von 5,2 Millionen EURO.
Es fehlen also "nur" noch 1,2 Mio. EURO für die Umsetzung. Wenn das Land Tirol und die Umlandgemeinden noch ein wenig nachlegen, wird der Lift gebaut!

3% – attraktive Zinsen

In Zusammenarbeit mit SPARKASSE Rattenberg Bank AG und der RAIFFEISEN-BANK Kufstein wurde auch erreicht, dass alle Spenden (ab 200,– EURO Höhe) mit 3% Zinsen vergütet werden. Wird das Projekt jetzt gebaut, erhält man auf seine Spende über den Zeitraum von 10 Jahren diese 3% Verzinsung in Form von Liftkarten. Beim aktuellen Stand der Projekt-Finanzierung ein attraktiver Anreiz, um sich als Spender zu beteiligen...

Bergbahn Kramsach insolvent!

Montag, 29 Mai 2017
Freigegeben in Tirol-Nachrichten
Mitte Mai hat die Geschäfts-Führung der Bergbahn Kramsach offiziell den Insolvenz-Antrag gestellt. Ein Verein bemüht sich nun um eine Revitalisierung des Liftes.

Kramsach/Alpbach - Mitte Mai wurde für die Bergbahnen Kramsach GmbH & CoKG offiziell der Insolvenz-Antrag gestellt. Dieser Schritt sei notwendig, da die Gesellschaft in Folge der Einstellung des Liftbetriebs nicht in der Lage ist, offene Zahlungen zu tätigen. "Eine Insolvenz ist die logische Konsequenz", sagt Geschäftsführer Peter Hausberger. "Mit diesem Schritt wird die Voraussetzung für eine mögliche Nachnutzung geschaffen – ob nun ein alternatives Projekt kommt oder man die Flächen und Trassen der Natur zurück gibt. Die Alpbacher Bergbahn GmbH & CoKG wird den Abtrag in Abstimmung mit dem Masseverwalter, der Behörde und allen Beteiligten unterstützen. Diesbezügliche Abstimmungen sind in Vorbereitung",  heißt von GF Mag. Reinhard Wieser in einer Aussendung. Was die Kinder/Anfängerlifte im Tal angeht (Taxbodenlift und Wittberglift), möchte sich die Alpbacher Bergbahn GmbH & CoKG mit dem Masseverwalter "um eine Lösung bemühen".

Verein für Wieder-Belebung

In Kramsach und Umgebung hat sich mittlerweile ein Verein zur Revitalisierung der Kramsacher Bergbahn gebildet. Man strebt eine Aufstiegs-Hilfe in einer anderen Form an, als im Gemeinderat vorgestellt wurde. Der Verein besteht hauptsächlich aus Unternehmern aus der Region, denen die Wiederbelebung ein Anliegen ist. Kürzlich erfolgte die konstituierende Sitzung.

Der schleichende Tod der Kramsacher Bergbahnen!
"Gemeinsam für Kramsach"-Gemeinderat Wolfgang Schonner tritt aus der Arbeitsgruppe "Lift" aus. Als Grund gibt er an, dass die Verschwiegenheitsklausel nicht eingehalten wurde. "Stimmt so nicht", sagt Bürgermeister Hartl Zisterer...

Kramsach - Wieder einmal sorgt das Thema Lift für Diskussions-Stoff im Gemeinderat von Kramsach. Bei der Sitzung am Montag, 27. März, informierte Wolfgang Schonner (Liste GFK, Gemeinsam für Kramsach) die Anwesenden, dass er aus der Arbeitsgruppe (ARGE) "Lift" austritt.
Der Grund: In der ARGE wurde eine Verschwiegenheitsklausel unterschrieben und diese sei verletzt worden. Schonner dazu: "Nach nur zwei Besprechungen der Arbeitsgruppe gibt es den nächsten Pressebericht. Ohne jede Absprache in der Gruppe. Man geht wieder an die Öffentlichkeit, ohne den Hauch einer Chance auf Realisierung. Es gibt keinen Investor!", erklärt Schonner in der Gemeinderatssitzung. Außerdem wurde laut Schonner eine Projektentwicklungs-Firma in dem besagten Artikel genannt. "Die Firma Conos Consulting ist im Bericht genannt", sagt er. Im besagten Artikel steht aber nur "Projektentwicklungs-Firma". Dazu Fritz Widmann  (ebenfalls GFK): "Wir alle wissen ja, dass die Conos gemeint ist!" Von der GFK ist damit niemand mehr in der Arbeitsgruppe.

ARGE Lift nur noch Bürgermeister-Liste und GRÜNE

Von der FPÖ Kramsach war von Anfang an niemand bei der Arbeitsgruppe dabei. Der Grund dafür ist, "dass uns die Herangehensweise der Bürgermeister-Liste nicht gefallen hat", erklärt Andreas Gang (FPÖ): "Es werden immer Projekte und Studien vorgestellt, denen die Substanz fehlt. Weder Investor noch Betreiber sind vorhanden, auch naturschutzrechtlich ist nichts geklärt. Diese Konzepte und Studien kosten den Steuerzahler Tausende von EURO. Das wollten wir so nicht mittragen."

Parallelen zu Therme, Golfplatz

Wolfgang Schonner sieht in der Vorgehensweise Parallelen zu ehemaligen Projekten in Kramsach. Konkret spricht er die nicht realisierte Therme und den Golfplatz an. "Ich schäme mich für Kramsach wie wir mit anstehenden Projekten umgehen. Und jetzt brauchen wir noch eine Consulting-Firma, Communalp, die Kramsach weiterentwickeln will und nebenbei viel Geld kostet." Diese angesprochene Firma soll ein Komplett-Konzept von Kramsach (weiter-)entwickeln. Dabei sollen die Bürger via Workshops, per Postwurf und via CommunAPP mitarbeiten können.

Zisterer: "Thema warm halten"

Neue Informationen bezüglich Lift wurden aber laut Bgm. Hartl Zisterer im vom Schonner angesprochenen Bericht nicht veröffentlicht: "Wir wollten das Thema warm halten", sagt der Bürgermeister. Auch Andreas Rohregger (LISTE ZISTERER) versteht die Reaktion von Wolfgang Schonner nicht.
Von den GRÜNEN ist Sarah Grießenböck in der ARGE. Sie findet, "dass der Artikel keine relevanten Interna enthält. Aber es wäre günstiger gewesen, diese Veröffentlichung intern vorher abzuklären", erklärte sie im Gespräch mit dem ROFAN-KURIER.
Gerne hätte Schonner seine Kontakte und sein Netzwerk zur Wirtschaft miteingebracht, aber "unter diesen Voraussetzungen, alles nur über die Öffentlichkeit auszutragen, will ich nicht arbeiten", sagt er. Mit den Worten "...es braucht viel Verhandlungsgeschick", beendet Bgm. Hartl Zisterer die Diskussion. Seine Liste hat jedenfalls wenig Verständnis für Schonners Ausstieg. (mk)
Vor der Gemeinderats-Wahl wurde in Kramsach noch ein Sanierungs-Plan für die Sonnwendjoch-Bahn präsentiert. Damit sollte 2016 der Sommer-Betrieb gesichert werden. Doch die Bahn steht auch heuer. Eine Bustaxi-Lösung scheitert an der Zustimmung der Agrargemeinschaft(en) Münster als Weg-Erhalter.

Kramsach/Region -
Bereits 2015 stand die Sonnwendjoch-Bahn in Kramsach still. Der Grund: "Technische Mängel". Ein schwerer Schlag für den Tourismus und existenz-bedrohend für die Hüttenwirte. Eigentümer der Sonnwendjoch-Bahn sind die Alpbacher Bergbahnen. Sie haben die Bahn vor etwa 10 Jahren der Gemeinde Kramsach abgekauft. Nun steht die Bahn die zweite Saison still. Zwar haben die Alpbacher Bergbahnen eine Betriebs-Verpflichtung unterzeichnet, doch diese wurde nicht eingehalten. Die nötigen Sanierungs-Arbeiten wurden nicht durchgeführt.

Nötige Arbeiten seit über einem Jahr bekannt

Bereits im April 2015 teilte die Landesregierung dem ROFAN-KURIER mit: "Die Alpbacher Bergbahnen wissen längst alles, was sie in Kramsach zu tun hätten!" Schon im Frühjahr 2015 wartete Hofrat Dr. Zepharovich von der Seilbahn-Behörde offenbar darauf, dass die Alpbacher Bergbahnen die Vorgaben umsetzen, damit er nach Prüfung der Arbeiten das OK für den weiteren Betrieb geben kann...
GF Peter Hausberger wiederum sagte 2015: "Die Mühlen der Bürokratie mahlen sehr langsam...". Zur angeführten "Ersatzteil-Problematik" erklärte Kurt Wopfinger, Chef der Firma Seilbahntechnik.at ebenfalls schon 2015: "Wir können alle notwendigen Ersatzteile innerhalb von drei Wochen liefern..." Nachvollziehbar ist, dass die Alpbacher Bergbahnen nicht mehrere 100.000,- EURO in eine Bahn investieren möchten, deren Genehmigung 2020 endgültig ausläuft. Jedoch hatte man vor etwa 10 Jahren gegenüber der Gemeinde Kramsach eine Betriebspflicht unterzeichnet. Zudem wurde durch den Kauf der Sonnwendjoch-Bahn auch mögliche Konkurrenz in Kramsach ausgeschaltet. Für den Betrieb 2016 sollte eine Kosten-Teilung der Sanierung die Lösung bringen. Die Gemeinde Kramsach, die Bergbahn, der TVB und die Umland-Gemeinden hätten sich bis zu 800.000,- EURO für die Sanierung teilen sollen. Doch dagegen gibt es Widerstand: 75% der Sanierungs-Kosten wären damit ein Zuschuss aus Steuergeld,  der nicht mit einem Mitspracherecht der öffentlichen Geldgeber (TVB, Gemeinden) verbunden wäre!

Hausberger bestätigt: Bahn steht 2016 still

Auf  Nachfrage des ROFAN-KURIER  bestätigt Peter Hausberger, (noch) Geschäftsführer der Alpbacher Bergbahnen: "Die Seilbahn verfügt über keine gültige Betriebsgenehmigung." "Behördliche Auflagen und Restriktionen" würden die Öffnung auch 2016 verbieten. Laut Hausberger werden Gespräche mit allen Beteiligten über eine Inbetriebnahme der Bahn für 2017 geführt.

"Keine Kauf-Interessenten"

Auch ein Verkauf des Liftes ist noch nicht vom Tisch, es mangle aber laut Hausberger an Interessenten.
GF Markus Kofler vom TVB Alpbachtal-Seenland bedauert die Situation: "Für den TVB und die Wandergäste ist der Wegfall der Aufstiegshilfe ins Rofan-Gebirge von der Kramsacher Seite ein schmerzlicher Verlust."

Werner Entner sagt "Nein" zu Bustaxi-Lösung

Auch der „Plan B“ des Tourismusverbandes wird nicht aufgehen: Dieses Jahr wurde wieder versucht, ein Bus-Taxi zu organisieren und damit auch das Überleben der Hüttenwirte zu unterstützen. Der  befahrbare Weg ins Gebiet – der Kniepass-Weg – liegt aber auf  Münsterer Gemeindegebiet. Bei dieser Lösung stellt sich der Münsterer Bürgermeister, Werner Entner, quer. Und zwar als Obmann der zwei Gemeindeguts-Agrargemeinschaften "Teilwald" und "Hochwald". Er sieht im ROFAN-KURIER-Interview einige Probleme: "Solange die Haftung nicht geklärt wird, gibt es von mir als Obmann keine Zustimmung." "Es gibt auch kaum Ausweichen. Außerdem wurde dieser Weg für Land- und Forstwirtschaftliche Fahrzeuge errichtet.  Er ist stark "bombiert" (das bedeutet: Der Hügel in der Mitte ist recht hoch, damit das Wasser rechts und links besser abrinnt.) Damit sei der Weg für herkömmliche KFZ nicht geeignet,  es gäbe auch keine Absturz-Sicherungen wie Leitplanken... "Wer haftet, wenn sich hier ein Auto die Ölwanne aufreißt und die Umwelt verschmtuzt wird? Oder wenn einem Fahrgast etwas passiert!"

Markus Pumpfer, TVB: "Es scheitert am Willen..."


Markus Pumpfer, Obmann des Ortsausschusses TVB Kramsach dazu: "Da dürfte auf keinem Weg jemand mit dem Auto fahren! Wir sind im Zillertal und in anderen Orten auf Forstwegen unterwegs. Nirgends gibt es ein Problem. Nur in Münster! Die Haftung ist eindeutig geregelt. Das hat die Versicherung dem Münsterer Bürgermeister sogar schriftlich bestätigt. Bei anderen Weggemeinschaften ist ein Befahren problemlos möglich. Nur hier nicht..." Gegenverkehr mit dem Milch-Auto sei kein Thema. "Wir würden zu den Milch-Zeiten gar nicht fahren. Bundesforste und Jagd und die meisten Bauern stimmen zu, wenn Münster zustimmt. Nicht nur zum Hinauffahren, die Leute würden auch abgeholt, wenn sie wollen." Für nur 7,- EURO pro Fahrt könne man das Taxi realisieren. "Wir müssen das Überleben der Hütten sichern. Und es handelt sich nur um eine befristete Notlösung. Aber hier scheitert es am Willen von Entner", sagt Pumper. (cm/mk)
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