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Wenn das "fahrende Volk" der Roma und Sinti auf den unterländer Parkplätzen Station macht, steigt den Bürgermeistern die Zornes-Röte ins Gesicht (wie etwa in Rattenberg)... Meist sind diese Besuche mit Problemen verschiedenster Art verbunden. Eines davon: Müll...

MÜNSTER - Auch in Münster liegen noch die Zeugnisse des letzten Roma-Besuches in der Au neben der Autobahn herum.
Einige umweltbewusste Bürger haben in den letzten Tagen diesen Müll aus der Au auf den Wirtschafts-Weg getragen, damit er nicht einwächst. Da sich bisweilen aber offenbar niemand zuständig fühlt, diese illegale Müllhalde kostenpflichtig zu entsorgen, beschweren sich nun Bürger in der Redaktion: "Sie müssen da bitte einschreiten. Seit Tagen liegt jetzt der Müll des letzten Zigeuner-Besuches am Wegesrand...", sagt beispielsweise eine Dame, die sich in der Redaktion gemeldet hat. Sie und weitere Anrufer wollen, dass der Müll des fahrenden Volkes endlich weg kommt.

Wer ist zuständig?

An sich ist der Verursacher selbst für die Entfernung des Mülls zuständig oder müsste dafür bezahlen. Doch das "fahrende Volk", das hierfür verantwortlich war, ist nicht greifbar.
Wer also entfernt den Schandfleck an der Inn-Au gegenüber von St. Gertraudi? Der ROFAN-KURIER hat sich bei der BH Kufstein nach der Zuständigkeit erkundigt. Dazu Bezirkshauptmann Dr. Christoph Platzgummer: "Wenn ein Verursacher eruierbar ist, dann erfolgt ein entsprechender Auftrag nach dem Abfall-Wirtschafts-Gesetz durch die Bezirks-Hauptmannschaft und die Vollstreckung. Wenn nicht,  findet sich eine öffentlich-rechtliche Regelung im Forstgesetz sofern es sich um Wald handelt. Demnach ist eine Zuständigkeit der Gemeinde gegeben. Darüber hinaus wird unterschiedlich vorgegangen, meist erfolgt die Entfernung durch die Gemeinde, oftmals auch durch das Baubezirksamt."

Ist die Au ein Wald?

Bereits mehrmals hätten Umwelt-Schützer aus Münster bezüglich des von Roma/Sinti abgelagerten Mülls Gemeinde und Wasserbau-Amt verständigt. Bisher hätte sich jedoch niemand zuständig gefühlt... Freiwillige haben den Müll nun aus der Au gezerrt und am Rand des Wirtschafts-Weges abgeladen. Kurz vor Redaktionsschluss lag der Müll immer noch am gleichen Ort...

Münster: Roma hinterlassen tonnenweise Dreck!

Montag, 28 April 2014
Freigegeben in Lokales
Verängstigte Bürger, mehrere Naturschutz-Vergehen und eine Müllrechnung von über 2.400,– EURO. Das ist die Bilanz des inzwischen verschwundenen Roma-Lagers bei Münster.

MÜNSTER (ce) „Ich bin froh, dass sie weg sind!“ Mit diesen Worten beschreibt der Münsterer Bürgermeister Werner Entner seine Gefühle, nachdem das Roma-Lager hinter dem Rastplatz Münster Süd am Inn aufgelöst wurde und die 38 meist rumänischen Staatsbürger abgereist sind.
„Als sich die Beschwerden über den Müll am Inn häuften, haben wir sofort Nachschau gehalten, aber als Gemeinde sind wir bei solchen Vorfällen recht machtlos. Noch dazu befand sich die kleine Zeltstadt auf einem Grundstück der Republik. Hier müsste die Republik Österreich eine Besitzstörungs-Klage machen und zustellen, wobei der Wohnsitz oft fraglich ist. Damit gibt es meist auch keine Zustellung des Bescheides! Wir bräuchten eine Änderung der Gesetze seitens der Politik“, sagt Entner.
Also tat man als Gemeinde das, was man tun konnte. Man kontrollierte die Gruppe seitens der Polizei mehrmals und drohte Strafen wegen Naturschutz-Vergehen, Abfallvergehen und Meldevergehen an. Außerdem führte die Polizei Personenkontrollen durch. Als die 38 Männer, Frauen und Kinder endlich den kleinen Wald am Ufer des Inns verließen, musste die Gemeinde Münster auch noch für die Beseitigung des Mülls sorgen. „Ein voller Container mit rund 1,5 Tonnen Müll! Das ist gleich viel wie 52 Münsterer in einem Jahr produzieren!“, ärgert sich Bürgermeister Entner. Die Gemeinde Münster bleibt auch auf den Entsorgungskosten sitzen. Die rund 2.400,– EURO zahlt also der österreichische Steuerzahler. Das Geld hätte die Gemeinde auch wohl besser nutzen können...
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