Eine Ratte, die einmal daran gewöhnt ist, Zucker zu fressen, kann damit nicht aufhören. So geht es auch den Menschen. Zucker ist offenbar so suchterzeugend wie Alkohol oder Drogen. Forscher sehen in ihm die Grundlage für Krankheiten und Zusammenhänge mit Krebs.
INTERNATIONAL (cm) Kann Zucker so gefährlich sein wie Alkohol oder Nikotin? Professor Robert Lustig von der Universität von San Francisco sagt „ja!“. Auch deutsche und französische Experten warnen: Zucker ist ein gefährlicher Suchtstoff und kein Nahrungsmittel. Darüber hinaus machen Ärzte Zucker für eine ganze Reihe von ernsthaften Erkrankungen verantwortlich.
Dokumentationen wie „Zeitbombe Zucker“ oder „Dubiose Machenschaften: Zucker im Übermaß“ zeigen Risiken und decken versteckte Zuckerfallen in vermeintlich gesunden Lebensmitteln auf. Längst nicht alles, was als „gesund“ verkauft wird, ist es auch.
Mensch braucht keinen Zucker
Laut Statistik verzehrt ein Mensch in Mittel-Europa etwa 34 kg Zucker pro Jahr, in den USA sogar 54 kg. Das trifft teilweise bereits auf Kinder zu, die damit pro Jahr mehr Zucker konsumieren, als sie selbst wiegen.
Die Zucker-Menge, die der Körper zusätzlich zu natürlichen Lebensmitteln braucht, beträgt jedoch NULL.
Zucker macht süchtig
Auch französische Forscher haben sich mit der Zucker-Problematik beschäftigt und nachgewiesen: Zucker verursacht kollektives Übergewicht und extremes Suchtverhalten bei Kindern und Jugendlichen.
Auch wer durch zu viel Süßes nicht fettleibig wird, ist gefährdet, an Diabetes zu erkranken. Denn Zucker kann den Insulin-Haushalt stören. Kinder gewöhnen sich schnell an Süßigkeiten, die Entgiftung funktioniert danach wie ein kalter Entzug. Die Abhängigkeit ist wie eine Epidemie. Prof. James publizierte für die WHO (world health organisation): „Zucker ist für Fettleibigkeit verantwortlich. Er ist nicht nur schlecht für die Zähne sondern auch schlecht für den Körper.“ Herzprobleme und Blut-Hochdruck werden mit Zucker in Verbindung gebracht.
Zucker gut versteckt
Dabei sind 80 % des Zuckers, den die Menschen konsumieren, bereits in Lebensmitteln des täglichen Bedarfs versteckt.
Viele davon scheinen vermeintlich gesund, wie Frühstückscerealien, Joghurt oder „fettarme“ Fertigprodukte. Vor allem Fertiggerichte sind Zucker-Fallen.
Versuch: Zucker verändert
Ratten-Gehirne
Dass Zucker dick macht und den Zähnen schadet, weiß jedes Kind. Doch Zucker ist laut Ärzten auch für die steigende Zahl von Diabetes-Erkrankungen verantwortlich. Tumorzellen benötigen zur Vermehrung viel Zucker. Deswegen wird unter Wissenschaftern auch die Rolle von Zucker bei der Entstehung von Krebszellen diskutiert.
Prof. Rainer Spanagel untersucht das extreme Verlangen nach Süßem an Ratten. Er hat herausgefunden, dass hoher Zuckerkonsum zu molekularen Umbauten an den Nervenbahnen führt. „Das sind nicht nur kurzfristige Veränderungen, sondern das Gehirn erinnert sich und kann auch später noch ein Verlangen nach Zuckerlösung auslösen“, erklärt Spanagel. Die Wissenschafter glauben, dass dies auch im menschlichen Gehirn stattfindet.
Letzte Änderung am Donnerstag, 05 Dezember 2013 10:11
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