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Klima-Wandel: Geisel des Tourismus

Donnerstag, 31 März 2016
Freigegeben in Wissenschaft
Ein fetter SUV, das Essen um die halbe Welt gekarrt. Verkehr, Industrie, Abholzung der Regenwälder und die „Abgase“ der industriellen Fleisch-Produktion: All das resultiert in globaler Erwärmung. Das Wetter wird unbeständig, zu warm, wechselhaft...

International (rr/cm) - Die Temperaturen steigen rasant an: Heuer war der wärmste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen! Die von Klima-Forschern als "Obergrenze" angepeilte, maximale Erwärmung von 1,5 Grad Celsius wurde im Februar überschritten: Dieser Monat war im Durchschnitt um 1,6 Grad Celsius wärmer als die Vergleichsmonate in vor-industrieller Zeit. Bisher betrug die durchschnittliche Erwärmung etwa 1 Grad Celsius. Einen Ausreißer wie diesen gab es laut Experten bisher noch nie.

Was kann jeder Einzelne tun?

Zum Beispiel beim Einkaufen auf die Herkunft achten! Lebensmittel sollten möglichst aus der Region oder dem eigenen Land kommen! Das spart Tausende Liter Treibstoff für den Transport. Und: Nicht jeder Meter muss mit dem Auto gefahren werden...

Tourismus steckt "heißen Winter" gut weg!

Gemessen an Ankünften und Übernachtungen hat der Tiroler Tourismus die Herausforderungen des heurigen, "heißen" Winters mit wenig Schneefall gut gemeistert. Im Zeitraum November 2015 bis Jänner 2016 sind so viele Gäste nach Tirol gekommen wie noch nie. 2,6 Millionen Ankünfte entsprechen einem Plus von 50.000 (+2,0%) gegenüber dem bisherigen Höchstwert im Vorjahr. Die Nächtigungen sind aber um 70.000 (-0,6%) auf 11,1 Millionen zurückgegangen.
Dennoch: Der Klimawandel ist die Geisel des Tourismus, der für Tirol eine maßgebliche Einnahme-Quelle darstellt. Deutlich zeigt sich, wohin die Reise geht.

Stau-Stau-Stau: was wurde alles versprochen?

Montag, 04 Januar 2016
Freigegeben in Leserbriefe
Obwohl mangels Schnee die deutschen Schifahrer das Problem in Kufstein noch nicht wirklich weiter verschärfen, ist jeden Tag das gleiche Bild. Staus in mindestens drei Stadtteilen durch völlige Nichtreaktion der verantwortlichen Politik auf (nicht bekämpfte) Vignettenkontrollen auf der A 12 von der Grenze bis Kufstein Süd und dadurch bedingten Ausweichverkehr, durch geradezu provozierendes Ignorieren eines volltauglichen Umfahrungsantrages, durch selbst verursachte weitere Engstellen nach höchstumstrittenen shared-space-Maßnahmen, die zwar Hunderttausende von Euros kosten, mitten in der Stadt auf einer Haupturchgangsstraße seit Jahrhunderten aber ein weiteres Chaos bringen.

Dieses jahrelange völlige Versagen der lokalen Verkehrspolitik in wesentlichen Fragen müssen nun nicht nur die Steuerzahler, sondern vor allem die Bürger Kufsteins spüren.

Da helfen auch keine Ausreden und Versprechungen, von wem sie auch immer kommen. Tägliche Bilder und Serienbeschwerden beweisen das tägliche Verkehrschaos in der zweitgrößten Stadt unentwegt.

LA a.D., GR Mag. iur. Anton Frisch
Kufstein, am 20.12.2015



Der Bezirk Schwaz floriert. Über das Zillertal wird wegen seiner Bahn und seiner Verkehrssituation diskutiert. Soweit die Kurzform von Franz Hörl, Obmann der Bezirksstelle Wirtschaftskammer Schwaz, und Stefan Bletzacher, Bezirksstellenleiter der WKO Schwaz beim Pressegespräch.

VOMP (eh) Mit einer Arbeitslosenquote von 5,2 Prozent hat der Bezirk Schwaz die drittniedrigste in Tirol und ein neuer Höchstwert wurde mit der Gesamtbeschäftigungszahl von 36.345 erreicht. Franz Hörl betonte dazu: „Nicht nur im Tourismus ist ein Mangel an qualifizierten Fachkräften, auch in anderen Branchen. Es ist Handlungsbedarf bei den Sperrfristen des Arbeitslosengeldes bzw. bei der Notstandshilfe sowie des Berufsschutzes.
Das ist nicht mehr zeitgemäß. Die Arbeitszeiten zu verkürzen, Überstunden zu versteuern etc., wie es in der Landesregierung diskutiert wird, sind untaugliche Rezepte aus der Steinzeit!“
Sehr positiv sieht Stefan Bletzacher, der ein schnelles Internet als eine Selbstverständlichkeit betrachtet, den Breitbandausbau in Tirol. 50 Millionen EURO investiert das Land dafür bis 2018. Unangenehm ist die Situation für Betriebe und Privatgrundstückbesitzer die auf Grund vom „Hochwasserschutz Neu“ in die Rote Zone fallen. Laut Hörl sei man gerade dabei Lösungen für die  Betroffenen hinsichtlich ihrer Bankkredite und Versicherungen zu finden.

Hochwasserschutz und mehr Mut im Tourismus

Im Tourismus muss es wieder mehr Mut und Selbstbewusstsein geben. Anstatt den Nächtigungszahlen soll die Auslastung und Wertschöpfung gesteigert werden. Denn die hohe Qualität darf auch ihren Preis haben.
Eine Million Verlust

Das Sorgenkind Nummer eins ist die Zillertalbahn.
Letztes Jahr verzeichnete die Zillertalbahn einen Abgang von einer Million EURO.
Hörl dazu: „Jetzt braucht es einen kompletten Neustart, sonst sehe ich schwarz! Ein Verkehrskonzept muss in jedem Fall umgesetzt werden, denn die Zillertalstraße ist und bleibt eine Herausforderung. Allerdings ist jetzt Fügen und das Land Tirol an der Reihe. Damit endlich was passiert, müssen neue Entscheidungsträger her, ansonsten nützt der ganze Strategieplan Zillertal nichts!“

Ab Herbst bietet die WKO Schwaz attraktive Programme wie die „Jobbingnight“ (Elterninformationsabende Neu), Rookie, Lehre im Fokus und eine Wissensvorsprung-Veranstaltung für Unternehmer an.


Tausende Autos und hunderte LKW fahren täglich durch den Kreisverkehr beim Innkauf zwischen Brixlegg und Rattenberg. Wegen der breiten Fahrspur biegen einige Fahrer „in zweiter Spur“ iein, immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen. Einige Leser haben sich beschwert, der ROFAN-KURIER hat nachgefragt... 

RATTENBERG/BRIXLEGG (ce)  Die Redaktion hat bei der Bezirks-Hauptmannschaft sowie bei der Polizei in Kramsach nachgefragt.
Ganz einfach ist die Frage, ob der Kreisverkehr nun einspurig oder zweispurig ist, nicht zu beantworten. Laut Auskunft des stellvertretenden Postenkommandaten in Kramsach, Franz Hechenblaikner, ist der Kreisverkehr beim Innkauf zwischen Brixlegg und Rattenberg eigentlich einspurig zu benützen.
Generell gilt hier offenbar ein „Rechtsfahr-Gebot“. Man muss also äußerst rechts fahren. Darüber hinaus sind auch keine zwei Fahrspuren aufgemalt.
Trotzdem darf man den inneren Bereich des Kreisverkehrs nutzen, um besonders langsam fahrende Fahrzeuge innen zu überholen, weil der befahrbare Bereich einfach formuliert „breit genug“ dazu ist.
BH-Stv. Dr. Herbert Haberl, zuständig in der Abteilung Verkehr der BH Kufstein, verweist darauf, dass sich der Kreisverkehr nicht im Ortsgebiet befindet und somit ein grundsätzliches Rechtsfahr-Gebot gilt.  Wenn es die Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs erfordert, darf im Kreisverkehr links überholt werden. Aber Achtung, er gilt bei der Ausfahrt aus dem Kreisverkehr die Rechtsregel! Somit empfehlt es sich, den Kreisverkehr rechts außen zu befahren und nur im Notfall, langsame Fahrzeuge (z.B. Traktoren) innen vorsichtig zu überholen. Wer innen fährt, hat nicht Vorrang...
Die Anrainer sind sich einig: Mit dem HTL-Zubau der Glasfachschule Kramsach werden sie unter erhöhter Lärm- und Verkehrsbelästigung leiden. Deswegen haben drei Bürger ein neues Verkehrskonzept für die Glasfachschule entworfen...

KRAMSACH (aw) Von Fahrzeugen belagerte Straßenränder. Eine Feuerwehrzone, die zum Abstellplatz zweckentfremdet wird. Und minutenlage Suche nach der einen Lücke... Schon jetzt hat die Kramsacher Glasfachschule ein erhebliches Parkplatz-Problem. Doch was passiert, wenn im Herbst die Chemie-HTL fertiggestellt ist?
Viele Anrainer fürchten spätestens dann das totale Verkehrs-Chaos!

Anrainer entwickeln Konzept

Darunter befinden sich auch die Anrainer Harald Volland, Peter Larch und Gerhard-Ludwig Haaser, die auf eigene Faust ein Verkehrskonzept ausgearbeitet haben. In diesem entsteht auf dem Feld neben der Glasfachschule ein Dauerparkplatz für sämtliche Schüler. Wer via Radetzkyweg zum Dauerparkplatz fährt, muss sich einer Einbahnregelung unterziehen. Schüler dürfen den Parkplatz dann nur noch auf der gegenüberliegenden Straße (Ebnat) verlassen.
„Momentan ist der Radetzkyweg ein Nadelöhr, das Gefahren mit sich bringt. Wir erhoffen uns durch dieses Konzept mehr Sicherheit und zudem eine Lärm-Entlastung“, sind sich die drei Kramsacher einig. Gäste und Besucher wären bei einer Umsetzung nicht von der Einbahnregelung betroffen. Sie würden separat parken. „Damit könnten die Park-Probleme behoben werden“, sind Volland, Larch und Haaser überzeugt. Gleichzeitig stellen sie klar: „Der HTL-Zubau ist eine Aufwertung für die ganze Gemeinde, die wir sehr begrüßen. Wir sind lediglich um ein besseres Miteinander bemüht.“

Bau-Ausschuss befasst sich mit Situation

Aufgrund der Bürger-Initiative wurde das Thema „Glasfachschule“ nun in einem außerordentlichen Bau-Ausschuss aufgegriffen. „Nach ersten Gesprächen sind wir uns einig darüber, dass das Konzept der Bürger Hand und Fuß hat und wohl größtenteils so umgesetzt wird“, berichtet Bgm. Manfred Stöger. Details möchte er noch nicht nennen, da diese erst in den nächsten Sitzungen besprochen werden. Nur so viel verrät der Kramsacher Bürgermeister: „Derzeit ermitteln wir den konkreten Parkplatz-Bedarf an der Glasfachschule.“

Bürgerinitiative: „Lärm macht krank!“

Montag, 29 April 2013
Freigegeben in Lokales
Am 24. April, dem internationalen „Tag gegen Lärm“, machte die Bürgerinitiative „Lebeswertes Radfeld“ auf die Folgen von erhöhter Lärm-Belastung aufmerksam.

RADFELD (aw) In Österreich fühlen sich rund zwei Drittel der Bevölkerung durch Lärm gestört. Laut einer Statistik vom Lebensministerium ging die Lärmstörung bis Ende der 90er-Jahre zwar kontinuierlich zurück, danach ging die Kurve allerdings wieder nach oben. Besonders entlang der Autobahn gelegene Gemeinden leiden an zu hoher Lärmbelastung...
Radfeld war deswegen der geeignete Ort um am internationalen „Tag gegen Lärm“ auf die Folgen  aufmerksam zu machen. Dazu stand die Bürgerinitiative „Lebenswertes Radfeld“ den ganzen Tag lang vor dem Gemeindeamt für informative Gespräche parat.
„Wer ständig unter Lärm leidet wird mit der Zeit krank. Bluthochdruck, Herzinfarkt oder Schlafstörungen sind die Folgen“, unterstreicht Kurt Lentsch von der Bürgerinitiative.
Natürlich nahm man auch direkten Bezug auf die eigene Gemeinde. „Es gibt im ganzen Ort keinen ruhigen Platz mehr. Der Dezibel-Grenzwert wird sowohl tagsüber als auch nachts regelmäßig überschritten“, berichtet der Radfelder. Um diese Aussage zu untermauern, führten die Bürger eigene Lärmmessungen durch. Als erste regionale Maßnahme fordern Lentsch und seine Mitstreiter eine Verlängerung der Lärmschutzwand bis zur LKW-Kontrollstelle.
Bereits im nächsten Jahr möchte die Initiative auch in Schulen über die Folgen der Lärmbelastung aufmerksam machen.
Seit November dürfen nachts auf der Inntalautobahn (A12) zwischen Kufstein und Zirl nur mehr LKWs der Klassen Euro 5/EEV und Euro 6 fahren. Für WK-Präsident Bodenseer eine Entscheidung „gegen die Wirtschaft“. Für Transit-Gegner lediglich eine kosmetische Maßnahme.

TIROL (aw) Seit 1. November gilt auf der Inntalautobahn (A12) zwischen Kufstein und Zirl ein Nachtfahrverbot für LKWs. Das eigentlich keines ist, denn zwischen 22:00 Uhr und 5:00 Uhr dürfen Lastwagen der Klassen EEV (die umweltfreundliche Weiterentwicklung des Euro 5) und Euro 6 im betroffenen Abschnitt fahren.

WK-Präsident Bodenseer: „Nachteil für Tirol“

Wirtschaftskammer-Präsident Jürgen Bodenseer (ÖVP) wachtelt wie gewohnt mit dem „Wirtschafts-Leichentuch“. Für ihn sind dadurch gleich alle Betriebe und 300.000 Arbeitsplätze in Gefahr: „Wir haben gute Argumente, warum auch künftig Euro 5-Lkw vom Fahrverbot ausgenommen werden sollten: Die Zukunft unserer Tiroler Unternehmen und die mehr als 300.000 Arbeitsplätze im Land. Diese Entscheidung ist ein weiterer Nachteil für unseren Standort Tirol. Die Unternehmen werden die Kosten für Nachtfahrverbot, Unterinntalmaut usw. an die Kunden weiter geben müssen.“

LR Pupp: „Für Bevölkerung, nicht gegen Wirtschaft“

Umweltlandesrat Thomas Pupp (SPÖ) weist die Kritik von Bodenseer zurück: „Das Nachtfahrverbot stellt einen Kompromiss dar. Es ist keine Entscheidung gegen die Wirtschaft, sondern für die Bevölkerung im Einzugsbereich der A12/Inntalautobahn. Hier wurde mit Augenmaß entschieden.“
WK-Präsident Bodenseer zum Thema „reine Luft“: „Die Luft im Unterinntal wird durch die Entscheidung Pupps nicht besser: Weil EEV-Fahrzeuge lediglich Feinstaub besser filtern. Der NOx-Ausstoß ist der gleiche wie bei Euro 5-LKWs.“
Laut LR Pupp kam das Land der Wirtschaftskammer sogar entgegen – denn das Nachtfahrverbot hätte ursprünglich für alle Fahrzeuge der Schadstoffklasse Euro 5 gelten sollen...
In der Reihe der Polit-Interviews im ROFAN-KURIER spricht diesmal Fritz Gurgiser, Staatspreisträger für Natur- und Umweltschutz, Obmann des Transitforum Austria/Tirol, Gründer des „Bürgerclub Tirol“ und Abgeordneter im Tiroler Landtag über Politik, Gesundheit und das Recht auf Selbsterhaltung...

TIROL (rr) Fritz Gurgiser, Tiroler Ikone im Kampf gegen den Transit, hat unlängst wieder durch den Aufruf zur Blockade der Inntal-Autobahn auf sich aufmerksam gemacht. Der ROFAN-KURIER hat mit ihm über Hintergründe und die politische Zukunft gesprochen.

ROKU: „Fritz, wie bist du mit der letzten Blockade der A12 Ende September zufrieden? Wie viele Leute waren da wirklich – manche Medien haben ´500 Menschen´ geschrieben...“

GURGISER: „Das war ein Bomben-Erfolg! Aber die 500 Leute sind absoluter Blödsinn. Tatsache ist: Wir haben von 9.00 Uhr bis 21:00 Uhr durchgehend Leute verpflegt. Da herrscht ein Kommen und Gehen. Wir hatten mindestens 3.000 Leute. Aber das Ziel der Versammlung war es nicht, viele Leute auf der Autobahn stehen zu haben, sondern eine intensive Diskussion über das sektorale Fahrverbot anzufachen. Und das haben wir geschafft! Das Versprechen von LHStv Hannes Gschwentner hat nicht gehalten: Der Entwurf für ein neues Fahrverbot für Schrott, Müll, Steine und so weiter im Transit, den er für Sommer angekündigt hat, ist nie gekommen! Ohne Demo wäre die Diskussion um dieses Fahrverbot eingeschlafen. Aufhänger waren:
10 Jahre Sanierungsgebiet, höchste Schadstoffbelastung im Jahresmittelwert bei den Messungen und damit die Gesundheit. Und freilich auch die Arbeitsplatz-Debatte. Noch immer kapieren einige Leute nicht, was da passiert: Durch die schlechten Luftwerte haben unsere Betriebe massive Umweltauflagen bei Erweiterungen und Neuansiedlungen. Das vernichtet wertvolle Arbeitsplätze.“

ROKU: „Manche werfen dir vor, dass du jetzt wieder mit dem Blockieren angefangen hast, weil du Wahlkampf für 2013 machst...“

GURGISER: „Warum haben wir jetzt blockiert? Weil wir auf das Urteil des europäischen Gerichtshofes gewartet haben. Das kam aber leider erst Ende 2011. Damit war der Transport von Müll, Abfall, Schrott, Autos, Holz, Steinen etc. im Transit wieder frei! Dann wollten wir noch das Versprechen des Landes abwarten, dass man bis Mitte 2012 etwas tun will. Das ist leider nicht passiert und daher mussten wir auf die Straße gehen. Zum Schutz unserer Gesundheit und unserer Arbeitsplätze. Aber man darf nicht vergessen, dass das Fahrverbot ja schon jahrelang gut funktioniert hat.“

GURGISER fügt hinzu (lacht): „Da müsst‘ ich ja ein schöner Trottel sein, wenn ich die Blockade wegen dem Landtags-Wahlkampf mach‘! Mein Stellvertreter ist ein Grüner, die unterstützenden Bürgermeister sind Schwarze!

ROKU: „Kann man das eigentlich trennen? Fritz Gurgiser, der Transitforums-Obmann und Fritz Gurgiser, der Landtagsabgeordnete mit eigenem Landtags-Club „Bürgerclub Tirol“? Und muss man das überhaupt trennen?“

GURGISER: „Unser Transitforum vertritt seit 25 Jahren genau die Interessen, die wir jetzt in den Landtag tragen. In Belangen, wo das Land zuständig ist, bringen wir auch entsprechende Anträge im ein. Wir haben auch eine Reihe von Landtags-Beschlüssen erreicht, aber beim Umsetzen durch die Verantwortlichen hapert es.“

ROKU: „Wo genau hapert es?“

GURGISER: „Der Landtag hat beschlossen, dass das Land sich dafür einzusetzen hat, dass von Rosenheim bis Verona die gleichen Bedingungen im LKW-Verkehr gelten. Nur setzt sich die Regierung hier viel zu wenig für dieses Ziel ein! Und das, obwohl wir in Tirol über 1/3 der Fahrten nur als Umweg-Verkehr von anderen Routen bewältigen (weil wir die attraktivste Strecke sind). Wir haben in Nordtirol eine Reihe von Klimaschutz-Gemeinden, die sich bemühen, Luftschadstoffe zu senken. Wir haben von Innsbruck bis Kufstein Betriebe, die massiv in die Verbesserung der Luftsituation investieren. Der Steuerzahler finanziert die Verbesserung der Schiene! Und jetzt hat als Dank dafür die Straße Narrenfreiheit?!? Nur, weil sich die Regierung weigert, den freien Warenverkehr etwas in die Schranken zu weisen, obwohl die  Menschenrechts-Konvention diese Möglichkeit durchaus vorgibt! Es wird aber nicht gemacht, weil man das Geld aus der Mineralölsteuer, der Maut und dem Roadpricing haben will. Da gehen Milliarden nach Wien und wir haben den Dreck in der Luft und bezahlen mit dem Verlust der Gesundheit und dem Verlust der Arbeitsplätze!“

ROKU: „In Sachen Luftverpestung und Transit seid ihr wohl die Profis im Landtag. Welche Maßnahmen könnten Tirols Kinder vor Lungenkrankheiten schützen?“

GURGISER: „Wir brauchen das Sektorale Fahrverbot für Müll, Dreck, Erde.... Dann: Einführung von Tempo 100 km/h für PKW fix, Tempo 80 km/h für Busse fix und Tempo 60 km/h für LKW fix! Das haben wir im Jänner schon in den Landtag eingebracht. Der Antrag wurde von ÖVP, SPÖ und FPÖ ausgesetzt. Man beschäftigt sich nicht damit. Bis heute! Die Aufregung um Tempo 100 ist ein Witz, weil das Land Tirol im Maßnahmen-Paket 2006 den fixen 100er selbst nach Brüssel gemeldet hat! Wir trauen uns das verlangen, weil der PKW bei den Stickstoff-Dioxiden mittlerweile einen Anteil von 50% der Emissionen hat! Und noch was: Die Arbeitsplätze müssen wieder zurück in die Gemeinden. Auf´s Land! Nicht immer neue Straßen in die Zentren bauen. Zurück in die Gemeinden. Dann können die Leute vor Ort arbeiten.“

ROKU: „Tritt dein Landtagsclub, der `Bürgerclub Tirol´ bei der Wahl 2013 an und wenn ja: Wer ist Spitzenkandidat?“

GURGISER (lacht): „Selbstverständlich! Aber den Spitzenkandidaten geben wir dann bekannt, wenn sich die anderen wirklich auf einen Wahltermin 2013 geeinigt haben. Bis heute weiß man das ja offiziell noch nicht, wann wirklich gewählt wird.“

ROKU: „Was ist euer Wahlziel? Rechnest du dir echte Chancen auf einen Wiedereinzug aus?“

GURGISER: „Wenn wir nicht denken würden, dass wir reinkommen, würden wir ja nicht antreten. Wir möchten weiter Politik für den Bürger machen. Ich für meinen Teil will so viele Wähler wie möglich zurück zur Wahl führen. Wer nicht wählt, vergibt ein wichtiges demokratisches Recht.“

ROKU: „Kritiker sagen, du bist nur ein Wasserträger für die  Landtags-Beschlüsse der ÖVP...“

GURGISER: „Wir haben von Anfang an Sachpolitik gemacht. Für über die Hälfte unserer Anträge haben wir Mehrheiten gefunden. Farben-Politik und Parteiengeschwafel interessiert uns dabei nicht.“

ROKU: „Hat dich das politische System nach einer Periode Landtag irgendwie „inhaliert“ und verändert?“

GURGISER (lacht): „Nein... Wir sind immer noch unabhängig und sind keine Berufspolitiker. Damit hat man einen anderen Zugang zu den Themen. Wir machen das, was wir immer schon gemacht haben: Politik für die Bürger. Diese Unabhängigkeit ist leider bei vielen Berufspolitikern in diesem Land nicht mehr gegeben! Wir haben eine ganz klare Linie: Wir bleiben bei den Themen Verkehr, Wohnen, regionale Wirtschaft,  Arbeitsplätze, Pflege und Gesundheit. Damit verzetteln wir uns nicht.“

ROKU: „Was sagst du zur Arbeit im Landtag nach einer Periode?“

GURGISER: „Die Abgeordneten bekommen vom Steuerzahler einen Haufen Geld! Die Leute haben ein Recht darauf, dass die auch mal etwas arbeiten und entscheiden und nicht nur auf den eigenen Sack schauen. Generell muss man aber sagen, dass der Landtag komplett reformiert werden muss! Wenn die Wähler davonlaufen, ist nicht der Wähler schuld, sondern der Auftritt und das Bild der Politiker. Der Tiroler Landtag ist behäbig, gemütlich und tut nicht weiter mit Entscheidungen. Hier wird nur geredet, aber nichts entschieden. Der Landtag ist kein Souverän! Der größte Witz sind die Parteidisziplin und der Clubzwang! Wo alle ihr Hirn abgeben und mit der Parteilinie mitstimmen. Die sitzen für die Bürger im Landtag, nicht für die Partei. Für den Clubzwang im Landtag und im Nationalrat schäme ich mich. Das ist verfassungswidrig.“

ROKU: „Annahme: Euer Club sitzt nach der Wahl wieder im Landtag: Würdest du mit anderen in eine Koalition gehen? Würdest du überhaupt mitregieren wollen?“

GURGISER: „Damit befassen wir uns nach der Wahl. Diese Kaffeesud-Leserei vor der Wahl bringt nichts. Man weiß ja noch nicht einmal, wer antritt.“

ROKU: „Mit wem willst du persönlich nach der Wahl zusammenarbeiten oder koalieren?“

GURGISER: „Mir ist am liebsten, dass das Bürgerforum stark vertreten ist. Mit jeder Stimme mehr kann der Wähler sicher sein, dass er bei uns echte Handschlag-Qualität hat. Unsere Leute stehen mit beiden Beinen im Leben und in der Familie. Das ist wichtig, damit man weiß, wovon man redet! Das geht, wenn man will. Es sollen nur Menschen Politik machen, die auch selber arbeiten. Ich bin gegen das Kasten-System und Farbenlehre! Daher haben wir auch einen Regenbogen am Prospekt. Ah ja! (lacht) Und ich bin und war auch nie ÖVP-Mitglied... Ich weiß nicht, warum sie das immer erzählen!“

ROKU: Danke für das Gespräch!

Wörgler Grüne kämpfen gegen Feinstaub

Dienstag, 03 April 2012
Freigegeben in Politik

In den ersten zwei Monaten des Jahres überstieg die Feinstaub-Belastung in Wörgl schon elf Mal die Alarmierungsgrenze von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter. Die Wörgler Grünen fordern nun, dass der Alarmierungswert gesenkt wird!

WÖRGL (aw) Die Wörgler Grünen warnen: die Feinstaub-Belastung in Wörgl wird massiv unterschätzt! In den ersten beiden Monaten des Jahres wurde der Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Quadratmeter schon ein gutes Dutzend mal überschritten. Deswegen stellten die Grünen einen Antrag an den Gemeinderat Wörgl: der Feinstaub-Alarmierungswert muss gesenkt werden!

Mehr Warnsignale

Die Grünen fordern mehr Möglichkeiten, um die Wörgler Bevölkerung vor der Feinstaub-Belastung zu warnen. Gemeinderat
Richard Götz schlägt vor: „Wir müssen das Internet besser nutzen, um vor Feinstaub zu warnen! Auch elektronische Tafeln oder ein Warn-Service per SMS wären denkbar“.
Die Grünen plädieren zudem für eine Senkung des Feinstaub-Alarmierungswertes auf 40 mg/m3. „Durch diese Maßnahmen könnte jeder Bürger individuell auf die Gefahren reagieren“, meint Gemeinderätin Christine Mey.

© Rofankurier