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Trinkwasser UV-Anlage auch für Rattenberg

Donnerstag, 05 März 2015
Freigegeben in Politik
Rattenberg, Österreichs kleinste Stadt, mit Bürgermeister Dipl. Ing. Martin Götz an seiner Spitze wirtschaftet 2015 mit einem Budget von ca. 1,8 Millionen EURO.

RATTENBERG (ce) Das gesamte Geld befindet sich im Ordentlichen Haushalt, frei verfügbare Mittel sind keine im Budget verbucht.
Für die Schulen gibt Rattenberg heuer ca. 87.000,- EURO aus, die Krankenhäuser (Land und Bezirk) und Sanitätsdienste schlagen mit ca. 94.000,- EURO zu Buche.
Im Bereich Soziales (Pflegeheime, Behindertenarbeit, Sozialhilfen) werden ca. 82.000,- EURO investiert, wobei an die Jugendwohlfahrt noch ca. 7.000,- EURO gehen. Für die Instandhaltungsarbeiten und den Betrieb der Kanäle sowie die Müll- und Wasserentsorgung gibt Rattenberg heuer ca. 200.000,- EURO aus. 40.000,- EURO davon werden in die Anschaffung einer UV-Anlage investiert. Damit wird, wie auch in der Nachbargemeinde Kramsach, das Trinkwasser von Bakterien gereinigt. Dies sei laut Bgm. Götz allerdings eine reine Vorsichtsmaßnahme.
Pflasterungsarbeiten (ca. 4.000,- EURO), Winterdienst (ca. 23.000,- EURO), Landes-Umlage (ca. 41.000,- EURO) und Kulturbeiträge in der Höhe von ca. 45.000,- EURO runden die Zahlen ab.
Obwohl sich die Kosten für den Gemeinderat (300,- EURO) in Grenzen halten, spürt man das Gemeindeamt mit ca. 69.000,- EURO und die Feuerwehr mit ca. 52.000,- EURO bei den Ausgaben. Einnahmenseitig lukriert Rattenberg aus eigenen Steuern ca. 220.000,- EURO, aus Ertragsanteilen ca. 300.000,- EURO, aus Müllgebühren ca. 135.000,- EURO sowie aus Bedarfszuweisungen, Überschüssen, Erträgen oder Verkäufe ca. 220.000,- EURO.

Bgm. Stöger beschließt UV-Anlage für Pulvererquelle

Freitag, 12 Dezember 2014
Freigegeben in Lokales
In der am Donnerstag, 11. Dezember, stattfindenden Sitzung im Gemeindeamt beschloss Bürgermeister Manfred Stöger die Anschaffung einer dauerhaften UV-Anlage für rund 50.000.- EURO für die Kramsacher Pulvererquelle.

KRAMSACH Um die Problematik der Trinkwasser-Verschmutzung endgültig zu lösen, fand im Gemeindeamt Kramsach eine Sitzung statt. Anwesend waren neben dem Bürgermeister auch der der zuständige Amtsarzt und Vertreter des Landes sowie der Bezirkshauptmannschaft Kufstein anwesend.

Im Anschluss erklärten Dr. Bernd Jenewein (ARGE Umwelt Hygiene) und Bgm. Manfred Stöger erklärten dem ROFAN-KURIER den Sachverhalt:

Es steht fest, dass das Trinkwasserproblem definitiv nicht von ausgebrachter Gülle auf den Feldern herrührt. Mit 90 %iger Sicherheit kommen die E-Coli Bakterien und Enterokokken über das Oberflächenwasser in den Hochbehälter Pulverer. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben die Stürme in der letzten Zeit Wurzeleinschlüsse im Hochbehälter verursacht, über die das Oberflächenwasser eindringt.

Der Bürgermeister trägt hier die Verantwortung und beschloss deshalb die Anschaffung und Installation einer dauerhaften UV-Anlage im Hochbehälter. Diese wird sofort gekauft und mit ehest möglichem Termin geliefert und installiert. Dies sollte je nach Lieferdauer in den nächsten 3-4 Wochen passieren. Die Kosten werden sich voraussichtlich auf ca. 50.000,- EURO belaufen. Da dies in der die Entscheidungsgewalt des Bürgermeisters liegt, wird der Gemeinderat lediglich informiert. Der Einbau der Anlage wurde mit sämtlichen Behörden bereits abgestimmt.

Die UV-Anlage ist absolut unschädlich für das Wasser, durch die natürliche Sonnenstrahlung ist Wasser auch in Bächen, Flüssen und Seen ist Wasser demselben UV-Gehalt ausgesetzt. Die Anlage tötet lediglich die Bakterien ab.

Die Chlorierung des Wassers läuft zur Sicherheit jetzt bis zur Inbetriebnahme der UV-Anlage weiter. Das Wasser darf nun, auch wenn es die Grenzwerte nicht überschreitet, nicht mehr undesinfiziert in die Haushalte gelangen.

Die Gemeinde wurde über die Entwicklung aktuell auf der Homepage informiert. In nächster Zeit wird die Bevölkerung auch noch einmal mit einem Postwurf informiert.

Neueste Entwicklungen:

In der am Montag, 15. Dezember, stattgefundenen Gemeinderatssitzung war das Thema Trinkwasser natürlich auch Thema.
Alle Fraktionen zeigten sich mit dem Plan, eine UV-Anlage einzubauen, einverstanden. Es herrscht Konsens, dass hier natürlich alles gemacht werden muss, damit das Kramsacher Trinkwasser nicht mehr chloriert werden muss.
Da Bgm. Manfred Stöger im Krankenstand ist, leitete Vizebürgermeisterin Karin Friedrich (Bürgermeisterliste Stöger) die Sitzung.
Im Interview mit dem ROFAN-KURIER zeigt sich Friedrich sehr zuversichtlich: "So wie es derzeit aussieht, wird die UV-Anlage noch rechtzeitig vor Weihnachten geliefert und installiert. Dann kann das Chlor endgültig weggelassen werden. Ich persönlich mag das chlorierte Wasser auch nicht! Es is schlimm, in Tirol kein gutes Trinkwasser zu Verfügung zu haben! Ich wäre wirklich froh, wenn es mit der UV-Anlage noch vor Weihnachten klappt.“

Weiters wird nun geplant, dass im Frühling die Sanierung der Quelle angegangen wird. Gemeinderat und Ausschussmitglied Reinhard Freudenschuß (Für Kramsach, freie, unabhängige Gemeinderatsliste) erklärt: "Eine Sanierung ist erst im Frühling möglich, wenn es das Wetter und die Bodenverhältnisse zulassen. Wir erwarten hierzu einen Vorschlag vom Land Tirol."
Germeinderat Fritz Widmann (SPÖ und Parteifreie) ergänzt: " Das Trinkwasser war eigentlich nur kurz Thema im Gemeinderat. Unser Wasser ist uns sehr wichtig, der Bürgermeister hat hier die volle Rückendeckung des Gemeinderats. Man kann es gar nicht anders machen, wenn man wieder ordentliches Trinkwasser haben will."


Lesen Sie auch: http://www.rofankurier.at/cms/index.php/component/k2/item/2080-chlor-wasser-buerger-besorgt



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