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Mitte Dezember 2014 wurde in Wörgl mit sehr knapper Mehrheit der Kauf der Liegenschaft „Bad Eisenstein“ beschlossen. Bgm. Hedi Wechner sieht diese Investition als völlig sinnlos und geht nun gegen den Beschluss vor.

WÖRGL (lias) Mit einer knappen Mehrheit von elf Stimmen entschied sich der Wörgler Gemeinderat (Die Bürgermeisterliste Arno Abler, die Liste Team Wörgl Taxacher Andreas und Atzl Alexander von den Wörgler Grünen) zum Kauf der Liegenschaft „Bad Eisenstein“. Kaufpreis: 1,25 Mio. EURO.
„Es gibt für mich schwerwiegende Gründe, den Kaufvertag für das ‚Badl‘ nicht zu unterfertigen!“, erklärt Bgm. Hedi Wechner (SPÖ). Einerseits gäbe es verfahrenstechnische Gründe: Der Kauf des „Badls“ soll zum Großteil durch den Verkauf der Kranebitterstraße finanziert werden. Nur bringt dieser Verkauf zu wenig Geld ein und die restlichen 50.000,- EURO, wären im Budget weder berücksichtigt worden, noch hätte man Beschlüsse über eine Rest-Finanzierung aus Rücklagen gemacht.
„Es wurden die Grundsätze der Sparsamkeit, Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit in keinester Weise berücksichtigt“, sagt Hedi Wechner. Es liege kein Nachnnutzungskonzept vor, es wäre keine Umwidmung in Bauland möglich und es würden große Summen zur Sanierung und Erhaltung der Liegenschaft auf die Stadt zukommen. Zudem habe Wörgl wesentlich dringendere Investitionen in der Warteschlange: Den Schulausbau, den Umbau des Alten-Wohnheims, die Kindergarten-Erweiterung, etc.

ÖVP befürchtet, dass der Tennisklub stirbt

JVP-Bezirksobmann Michael Riedhart hat Angst, dass ohne den Ankauf des „Badls“, der Tennisclub für immer sterben könnte.
Auch Andreas Taxacher spricht sich für das Badl aus: „In letzter Zeit wurden nur Halb- und Unwahrheiten verbreitet. Weder wurde das Badl jemals unter einer Million EURO angeboten, noch müsste eine Zufahrt gebaut werden, wie die Gegner behaupten. Die Sportclubs tund so viel für unsere Kinder und Jugendliche - die Stadt kann sich dem nicht gänzlich verschließen. Außerdem gibt es schon einige Ideen, wie sich das ‚Badl‘ in Zukunft selbst finanzieren könnte.

„Wenn man einen Dummen findet...“

Den Verkäufers versteht die Bürgermeisterin gut: „Wenn ich einen Dummen finde, dem ich irgendetwas anhängen kann und der mir Dinge, aus welchen Gründen auch immer, abgekauft, dann ist das eine vertbare Sache seitens des Verkäufers“, und weiter „Hier wurde der Stadtgemeinde etwas angehängt, was sie in keinem Fall braucht!“
Zudem sei es ein Kuriosum, dass  vor dem Kauf eine Hotelwidmung des Geländes erteilt wurde und die Gemeinde das Grundstück dann teuerer erstanden hat. Normalerweise.

Wechner strebt Volksabstimmung an!

Die Bürgermeisterin erklärte im Rahmen der Pressekonferenz zudem, dass sie den Antrag noch einmal zur Abstimmung bringen werde. Sollte aus der Gemeinderats-Sitzung ein Beharrungs-Beschluss hervorgehen, plant sie eine Volksabstimmung zu diesem Thema: „Ich bin nicht bereit die öffentlichen Gelder der Stadt Wörgl für eine derart sinnlose Investition freizugeben. Sollten die Bürger allerdings den Kauf der Liegenschaft ‚Bad Eisenstein‘ tatsächlich wollen, werde ich den Vertrag selbstverständlich unterzeichnen!“
JVP-Finanzreferent Thomas Embacher sieht die mögliche Abstimmung mit gemischten Gefühlen: „Ein Neubau der Tennisanlage würde etwa 1 Millionen Euro kosten, Geld das die beiden Tennisclubs TCW und ESV nicht aufbringen könnten, da wären dann aber keine 12.000 m² Grund dabei, wie es beim ‚Badl-Areal‘ der Fall wäre.“

Verfahren gegen Patrick Geisler eingestellt

Mittwoch, 01 Oktober 2014
Freigegeben in Lokales
Im Frühjahr berichtete der ROFAN-KURIER über Vorwürfe gegen den Kundler Sport-Referenten Patrick Geisler (SPÖ). Andere Gemeinderäte warfen ihm unter anderem eigenmächtige Vergabe von Förderungen vor, was er dementierte. Wie jetzt bekannt wurde, ermittelte in der Folge die Staatsanwaltschaft gegen Geisler. Ergebnis: Das Verfahren wurde eingestellt.

KUNDL (cm)  Die Staatsanwaltschaft hat heuer nach Strafanzeigen des TC-Kundl und der Marktgemeinde Kundl gegen den ehemaligen Sportreferenten Patrick Geisler (SPÖ) ermittelt. Nun wurde das Verfahren nach drei Verhandlungen eingestellt.
„Von scheinbar eigenmächtig abgeänderten und zweckentfremdeten Vereinsförderungen, von Sonderzahlungen an nahestehende Familienmitglieder, von Subventionen, welche in falsche Kanäle geflossen sein sollen, von alledem blieb nichts übrig“, sagt Patrick Geisler im Gespräch mit einem ROFAN-KURIER-Redakteur. Auf die Frage, wo er die Beweggründe des TC-Kundl für die Anzeige sieht, meint Geisler, es habe dem Kundler Tennisverein wahrscheinlich nicht gepasst, dass er 2012 für den TC-Wörgl, statt für den TC-Kundl Tennisturniere gespielt hatte und was die Beweggründe der Marktgemeinde Kundl betrifft, ist sich Geisler sicher, dass: „...das ganze überwiegend politisch motiviert war“. Nur so sei zu erklären, dass sich die Gemeinderäte Haaser, Maier, Embacher „aufhetzen“ ließen.

Geisler will gegen
„Rufschädiger“ vorgehen

Geisler spricht von massiver Rufschädigung seiner Person inseinem Wohnort Kundl. Auch im Gemeinderat war Geisler zurückgetreten. Er ist sich sicher: Mit Hilfe seines Anwaltes wird er gegen die Rufschädiger gerichtlich vorgehen. Einen genauen Zeitpunkt dafür gibt es aber noch nicht.

Gemeinde-Vorstand Peter Embacher (Wirtschaft Kundl) sagt dazu: „Ich bleibe dabei: Auch wenn rechtlich alles korrekt ist, müssen die Gremien in die Förderungs-Vergabe schon eingebunden werden.“
Gemeinde-Rat Gerhard Maier (Aktiv 2000) dazu: „Es überrascht mich schon, dass ich vom ROFAN-KURIER von dieser Entwicklung erfahre und in der gestrigen Gemeinderats-Sitzung davon kein Wort gesprochen wurde. Wir wissen ja nicht, auf welcher Grundlage die Gemeinde Geisler überhaupt angezeigt hat. Fakt ist: Wir hatten die Gemeinde-Revision im Haus. Wie man hört, wurden dabei Ungereimtheiten aufgedeckt, über die aber der Gemeinderat noch immer nicht informiert wurde.“  
Die Klage des TC Kundl habe mit der Gemeinde laut Maier aber nichts zu tun.
Gemeinde-Rat Werner Haaser (AAB) dazu: „Es gibt immer noch keinen Endbericht der Prüfung durch die Aufsichtsbehörde für den Gemeinderat, obwohl der Bericht offenbar schon lange vorliegt. Ich möchte, dass dazu dem Gemeinderat berichtet wird. Zum Thema Geisler: Wenn die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen einstellt, ist das zur Kenntnis zu nehmen...“
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