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Jedes 2. Kind wird heute im Laufe seiner Grundschul-Jahre kurzsichtig und behält diese Seh-Behinderung ein ganzes Leben lang. Eltern tragen einen Großteil der Verantwortung und könnten das verhindern… 

International Zwei Gründe gibt es offenbar für die zunehmende Fehlsichtigkeit unserer Kinder: Einerseits das geänderte Freizeit- und Spielverhalten, wobei der eindeutige wissenschaftliche Beweis dafür noch nicht vorliegt. Und:  Einen massiven Mangel an Bewegung im Freien. Bereits 10 % der 3-jährigen sind heute schon mit dem Smartphone oder Tablet ihrer Eltern "online".
Jugendliche und junge Erwachsene verbringen Arbeit oder Schule und Freizeit vor oder mit dem Handy oder Tablet.

Stunden für Smartphone & Tablet

Wecker ausmachen, SMS checken, Spiele spielen, Mail schreiben, Facebook warten … 8 Stunden und mehr beträgt die private Nutzung von Handy und Tablet bei vielen Jugendlichen. Sogar Kinder im Grundschulalter beschäftigen sich teils mehrere Stunden täglich mit dem Smartphone. Ein Zeichen von Intelligenz ist dies keineswegs – wie auch bei Erwachsenen sind es meist banale, überflüssige Tätigkeiten, für die das Smartphone verwendet wird...

Ärzte schlagen Alarm!

Nun schlagen unter anderem die Ärzte der Universitäts-Klinik Freiburg Alarm: Bei Kindern dürfte dieses geänderte Nutzungs-Verhalten zu einem deutlichen Anstieg von Kurzsichtigkeit führen. Schließlich kommen zum veränderten Freizeit-Verhalten auch noch  Hausaufgaben und Lernen in der Schule hinzu. Das Auge verkümmert!
Fast jedes 2. Kind wird mittlerweile im Grundschulalter kurzsichtig und behält diese Seh-Behinderung ein Leben lang. Die Kurzsichtigkeit beginnt bei Kindern meist ab dem 6. Lebensjahr und entwickelt sich bis Anfang 20 weiter.

Spielen im Freien hilft!

Die Aufmerksamkeit der Menschen rückt immer mehr in den Nahbereich: Tablet, Handy, Computer… Doch das allein konnte als Ursache für die zunehmende Kurzsichtigkeit nicht nachgewiesen werden. Wie sich herausgestellt hat, werden Stubenhocker öfter Kurzsichtig, als Kinder die oft draußen spielen. Das helle Tageslicht spielt hier eine entscheidende Rolle. Tageslicht reduziert die Kurzsichtigkeit offenbar um die Hälfte!
Prof. Dr. Wolf Lagréze von der Universitäts-Klinik Freiburg appelliert: "Wichtig ist es, dass Kinder wieder mehr draußen spielen! Die Empfehlung lautet: Mindestens 1 bis 2 Stunden pro Tag. Das Tageslicht ist entscheidend: Damit kann man nicht nur dem Auftreten einer Kurzsichtigkeit sondern auch dem Fortschreiten von Fehlsichtigkeit vorbeugen."

Wissenschaftlicher Hintergrund

Durch zu wenig Tageslicht hören die Augäpfel nicht rechtzeitig auf zu wachsen. Sie liegen dann ei-förmig in den Augenhöhlen, anstatt rund. Sie sind also länger, als von der Natur geplant. Das Bild kann damit auf der Netzhaut nicht mehr richtig dargestellt werden. Helles Kunstlicht in Klassen-Räumen kann dieses Manko nicht ausgleichen: In hellen Klassen beträgt die Lichtstärke etwa 500 Lux. Im Freien beträgt diese hingegen auch an bewölkten Tagen beinahe das 10-fache…
In Taiwan, wo bereits 96 % aller 18-Jährigen kurzsichtig sind, wurde nun verordnet, dass das Lernen jeweils nach 30 Minuten unterbrochen werden muss und die Kinder auch ins Freie müssen. Ähnliche Reaktionen auf diese Entwicklung gibt es von Österreichs Schulbehörde noch nicht... (cm)

Senioren erobern gemeinsam die digitale Welt

Dienstag, 03 November 2015
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Egal ob Smartphone, Tablet oder Laptop – Computer und Internet sind aus der heutigen Zeit nicht mehr wegzudenken. 

ZELL Aus diesem Grund sorgt die „Computeria“ in Zell am Ziller dafür, dass auch Senioren in der digitalen Welt nicht den Anschluss verlieren. LR Beate Palfrader eröffnete Mitte Oktober  gemeinsam mit Bürgermeister Robert Pramstrahler die neue Servicestelle im Wohn- und Pflegeheim. „Die heutige Generation der Älteren ist so vital und aktiv wie keine Generation vor ihr“, betonte LR Palfrader: „Seitens des Landes wird kontinuierlich daran gearbeitet, neue Begegnungs- und Lernplattformen für Ältere zu schaffen, ihr freiwilliges Engagement zu unterstützen und einen Austausch zwischen den Generationen zu ermöglichen.“ Neben selbstmitgebrachten Geräten stehen den Besuchern sechs Laptops sowie ein Multifunktionsgerät vor Ort zu Verfügung. Die „Computeria“ dient aber nicht nur zum Erlernen der neuen Technik, sondern ist auch ein Ort der Begegnung und des Erfahrungsaustausches. Jeden Donnerstagnachmittag stehen die Türen für Interessierte offen. „Wir sind sozial engagiert und versuchen in jedem Bereich ein gelebtes Miteinander zu praktizieren“, freut sich Bgm. Pramstrahler.
2012 vom Land Tirol ins Leben gerufen, gibt es die „Computerias“ mittlerweile in über 20 Tiroler Gemeinden.

Eröffnung Computeria im Jenbacher Sozialzentrum

Donnerstag, 04 April 2013
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Jenbach (sat) Die Eröffnung der Computeria im Sozialzentrum Jenbach am 3. April 2013 war ein voller Erfolg. Nun können auch hier Seniorinnen und Senioren lernen mit einem PC umzugehen und es gibt auch schon zahlreiche Anmeldungen dafür.
Mag. Reinhard Macht, Leiter des Fachbereichs Integration der Abteilung JUFF, begann mit der Eröffnung und dankte den Obleuten des Seniorenvereins Tirol und den vielen Gästen. Der Jenbacher Sozialausschuss setzte alle Mittel in Bewegung damit ein solches Projekt eingeführt wird. GR Hanspeter Haspinger ist die ,,gute Seele in diesem Ausschuss", so Macht und zuständig für die ganze Technik der Computeria. Leiter des Jenbacher Sozialzentrums Helmuth Gwercher und Petra Hohenauer sind von Anfang an dabei und unterstützen dieses Projekt.

,,Die Computeria soll ein Ort für ältere Menschen werden, um sich weiter entwickeln zu können, denn man lernt nie aus.", erklärt Macht. Weiteres soll es ein Ort der Begegnung zwischen jüngeren und älteren Menschen werden. Mag. Reinhard Macht würde es sehr freuen, wenn die Seniorinnen und Senioren Initiative zeigen und über die Treffen hinaus vielleicht auch Veranstaltungen und Ausflüge, in denen man zum Beispiel andere Computerias besuchen könnte, entstehen würden.
LH-Stellvertreter Gerhard Reheis erklärte bei seiner 11. Eröffnung, dass er die Idee der Computerias von den Schweizern übernommen hat und es wichtig ist zu lernen und somit muss auch Tirol zu einer Bildungshochburg werden. ,,Seniorinnen und Senioren werden gut angeleitet und können nebenbei soziale Kontakte pflegen.", so Reheis.
Bürgermeister Dietmar Wallner bedankte sich bei LH-Stv. Gerhard Reheis für die Idee und die finanzielle Unterstützung und Mag. Reinhard Macht und GR Hanspeter Haspinger galt sein Dank für die gelungene Umsetzung des Projekts. Wallner hat zwei Söhne, die gut mit PCs umgehen können aber er findet es sehr gut, dass es nun auch außerhalb des Verwandtenbereichs Möglichkeiten gibt den Umgang mit Computern zu lernen.

Das Projekt "Computeria" wird nur Möglich durch Freiwillige, die sich dazu bereit erklären älteren Menschen zu helfen. In Jenbach kommen viele Freiwillige von der Studentenverbindung Tratzberg. Michael Wörndle ist Jugendobmann dieser Studentenverbindung und ist einer der vielen die sich dazu bereit erklärt haben den Seniorinnen und Senioren in Jenbach zu helfen. Angela Rainer die Leiterin der Freiwilligenbörse Jenbach stellte kurz das Soziale-Netz Jenbach vor, das es schon seit 3,5 Jahren gibt und bis dato 90 ehrenamtliche Mitarbeiter zählt. Die Freiwilligen leisten hauptsächlich Projektarbeit wie zum Beispiel das Projekt Sprachraum oder die Plauderstube.
Bevor das Band durchgeschnitten wurde und die Computeria offiziell eröffnet ist, hielt Direktor der Caritas Innsbruck Georg Schärmer ein Impulsreferat, um zu zeigen wie wichtig es ist sich weiter zu bilden, auch für ältere Menschen, denn sie sind enorm bedeutend für
die Solidarität und Wirtschaft. Ohne sie gäbe es zum Beispiel keine Caritas mehr und auch jüngere hätten es viel schwerer ohne die Hilfe der älteren. ,,Es ist wichtig das jeder gebraucht wird.", so Schärmer. ,,Wissen ist Macht und auch der Computer ist ein wichtiges Element lebenslanges Lernen. Ich wünsche euch viel Erfolg mit der Computeria.", beendete Schärmer sein Impulsreferat.

Im zweiten Stock schnitten der Bürgermeister Dietmar Wallner, LH-Stv. Gerhard Reheis und Caritas-Leiter Georg Schärmer feierlich das Band durch und eröffneten die Computeria im Jenbacher Sozialzentrum. Danach gab es noch eine Kleinigkeit zu Trinken und zu Essen für die zahlreich erschienen Gäste.
© Rofankurier