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Interview mit Spitzenkandidat Hermann Weratschnig (Die Grüne)

Hermann Weratschnig tritt für die Grünen im Bezirk Schwaz an. Hermann Weratschnig tritt für die Grünen im Bezirk Schwaz an.
Hermann Weratschnig ist 37 Jahre alt, aus Schwaz und hat eine 10-jährige Tochter. Seit 1998 ist er Gemeinderat der Stadt Schwaz, 2004 wurde er zum Umwelt-Stadtrat. Bei den Tiroler Landtagswahlen ist Weratschnig Bezirks-Spitzenkandidat und auf Platz 3 der Grünen-Landesliste.

ROKU: In drei kurzen Sätzen: Warum sollte man Ihre Partei/Liste wählen?
WERATSCHNIG: Wir sind die verlässliche Kraft, die auf unser Land schaut und die Lebensgrundlagen aller sichert. Wer GRÜN wählt hat darüber hinaus die Garantie, dass draußen drauf steht was drinnen ist.

ROKU: Wissen Sie, was die Menschen in Ihrem Bezirk/Ihrem Land stört und wenn „ja“ – was wollen Sie dagegen tun?
WERATSCHNIG: Die Menschen wünschen sich mehr Ehrlichkeit und Verlässlichkeit in der Politik. Die Grünen sind österreichweit bekannt für ihre Handschlagqualität und der Tatsache, dass sie in Regierungsverantwortung nachhaltig und damit zukunftsgerichtet handeln.

ROKU: Was sind Ihre drei wichtigsten Anliegen für Tirol? (Bitte konkrete Ansätze oder Projekte)
WERATSCHNIG: 1. Der Schutz von Naturjuwelen. Die Entscheidung über die Erschließung des Piz Val Gronda zeigt uns, dass es starke Grüne mehr denn je braucht, um die Profitgeier in ihre Schranken zu weisen. Wir wollen einmalige Gebiete schützen und für künftige Generationen bewahren.
2. Wir wollen ein öffentliches Verkehrsticket für alle TirolerInnen um maximal 365 Euro. Wenn es uns gelingt, den Öffentlichen Verkehr preislich sowie infrastrukturell zu attraktivieren, dann werden die TirolerInnen ihr Auto öfter stehen lassen.
3. Die Wiedereinführung des Müll- und Schrottfahrverbotes auf der Inntalautobahn ist mir als stellvertretender Obmann des Transitforums ein besonderes Anliegen.

ROKU: Wie lautet Ihr persönliches Wahlziel? Wie lautet das Wahlziel Ihrer Partei (in Prozent)?
WERATSCHNIG: Ich möchte meine langjährige Erfahrung und meine Wirtschaftskompetenz als Unternehmer als Landtagsabgeordneter des Unterlandes zukünftig einbringen. Als Landespartei haben wir uns bewusst dagegen ausgesprochen, eine Prozentzahl als Ziel anzupeilen.

ROKU: Ihre Prognose: Wie schaut die nächste Koalition aus?
WERATSCHNIG: Spekulieren tun andere Parteien, wie Niederösterreich und Salzburg gezeigt haben.

ROKU: Nach der Wahl: Mit wem würde Ihre Liste eine Regierungs-Koalition bilden, wer wäre Ihr bevorzugter Partner?
WERATSCHNIG: Wir werden alle Parteien noch im Wahlkampf dazu einladen, unsere Inhalte mit uns zu diskutieren. Eine Koalition mit der FPÖ schließen wir dezidiert aus.

ROKU: Stichwort Agrargemeinschaften: Eigentum an die Gemeinden rückübertragen oder nicht?
WERATSCHNIG: Glasklare Antwort: Rückübertragen. Dass die ÖVP in dieser Frage im Landtag eine demokratiepolitische Grenze überschritten hat, wissen die TirolerInnen. Es bleibt zu hoffen, dass die Partie um Platter am 28. April für ihre demokratiepolitischen Fouls die Rote Karte von den TirolerInnen gezeigt bekommt.

ROKU: Stichwort Müllverbrennung: Ist die Sache gegessen oder kommt da noch was?
WERATSCHNIG: Mit der mechanisch biologischen Abfallbehandlung ist das Thema gegessen.

ROKU: Stichwort TIWAG: Finden Sie es in Ordnung, dass in Tirol Starkstrom-Leitungen über Häuser und Schulen führen? In anderen Ländern ist das verboten. Lebensgefahr bei Leitungsbruch, potenziell krebserregende Strahlung…
WERATSCHNIG: Es braucht ein Konzept für die Zukunft, welche Starkstromleitungen als Erdleitungen geführt werden können. Die geografischen Bedingungen in Tirol werden Erdleitungen nicht in allen Bereichen zulassen, wo es sinnvoll wäre.

ROKU: Stichwort Umwelt: Wie stehen Sie zur Transit-Thematik?
WERATSCHNIG: Abgase und Verkehrslärm machen unsere Kinder nachweislich krank. Zig Anträge haben die Tiroler Grünen im Landtag eingebracht, um den Transitverkehr einzudämmen, aber wichtige Initiativen wurden immer wieder abgelehnt. Die Volkspartei will dieses Fahrverbot nicht und setzt damit bewusst die Gesundheit unserer Kinder aufs Spiel.

ROKU: Zum Thema Energie: Photovoltaik-Anlagen werden momentan vom Bund eher gehemmt als gefördert. Gibt es von Ihrer Partei Pläne, in Wien gegenzusteuern? Wollen Sie eine Landesförderung für Photovoltaik bzw. erneuerbare Energien?
WERATSCHNIG: Wir brauchen Musterprojekte, die auf einer wirtschaftlich tragfähigen Basis stehen. Dazu braucht es noch Förderungen, um der Technologie zum Durchbruch zu verhelfen.

ROKU: Stichwort Korruption: Wo fängt sie an? Was ist für Sie Korruption?
WERATSCHNIG: Korruption beginnt bei mir, wenn jemand durch seine Funktion persönliche Vorteile generiert, wie es bei der Wohnung von Ex-ÖVP Landesrat Switak der Fall war oder bei diversen Jagdeinladungen. Letzte Änderung am Dienstag, 02 April 2013 12:57
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