A+ A A-

5.500 begeisterte Besucher beim Mittelalterspektakel zu Rattenberg

Pestzug durch Rattenberg Pestzug durch Rattenberg madersbacher
RATTENBERG (klausm) Nach einem weitum hörbaren Eröffnungssalut zogen historisch gewandete Gruppen, Zünfte, Familien, Gaukler, Straßenmusikanten, fahrendes Volk, Tänzer und edle Ritter in die Glasstadt Rattenberg ein und eröffneten das heurige „Mittelalterspektakel zu Rattenberg“.

Von Freitag den 27. bis Sonntag den 29. April konnten interessierte Besucher bei sommerlichen Temperaturen in Rattenberg mittelalterliche Musik, Gaukler, Feuershow’s, Schaukämpfe, historisches Fechten, Straßentheater, Tavernenspiele, Fahnenschwinger, Geschichtenerzähler, Straßenmusikanten, Mittelaltermarkt, Spießgericht, Lagerleben, Kunsthandwerk, Spieleparcours für Kinder erleben und bestaunen. Für einen bleibenden Eindruck sorgten dabei neben anderen die Mitwirkenden: Heydenrausch, Duo Obscurum, Heydenbrand, die Fahnenschwinger Sbandieratori e Musici Santa Rosa Viterbo, ja und wie nicht anders zu erwarten, war in Tavernen und Schenken beste Kulinarik und Hochgeistiges reichlich vorrätig.

Erstmals großer historischer Pestzug durch Rattenberg

Besonders anschaulich, ja direkt düster, empfand so mancher Zuschauer den großen Pestzug am Samstag bei Sonnenuntergang durch Rattenberg. In Erinnerung an die drei Pestepidemien zwischen 1350 und 1612, stellten über 100 historisch gekleidete Mitwirkende diese dunkle und schreckliche Epoche in Form eines Begräbnisses ziemlich eindrucksvoll nach und lieferten damit den eigentlichen Aufhänger des heurigen Mittelalterspektakel’s in Rattenberg.

Schwarz gekleidete Pestdoktoren mit Schnabelmasken (diese Masken wurden zu jener Zeit zum Schutz vor dem schwarzen Tod mit bestimmten Kräutern gefüllt) waren ebenso wie weinende Klageweiber und Geiselbrüder dabei. Auf den Leichenwagen Sterbende neben Toten. Geistliche begleiteten den Pestzug, spendeten den Kranken und Sterbenden den letzten Trost - für die vom schwarzen Tod Befallenen gab’s allerdings keine Rettung mehr - sie wurden gnadenlos dahingerafft, in manchen Regionen soll sogar mehr als die Hälfte der Bevölkerung an der Beulen-oder Lungenpest verstorben sein. Ziel der Pestzüge waren speziell angelegte Pestfriedhöfe auf denen die Toten in Massengräbern verscharrt wurden.

Mit der erstmaligen Darstellung eines “Pestzuges” aus der Zeit der Pestepidemien in Tirol, mit dem “Mittelalterspektakel” sowieso, haben die Veranstalter und Mitwirkenden an diesen drei Tagen rund 5.500 begeisterte Besucher in der Glasstadt Rattenberg begrüßen können, wozu ihnen allen zu gratulieren ist.

FOTOS:


Letzte Änderung am Sonntag, 29 April 2018 16:42
© Rofankurier